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    +++ London U-Bahn: Polizei erschießt Verdächtigen +++ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.07.05 12:23:47 von
    neuester Beitrag 21.08.05 18:35:11 von
    Beiträge: 51
    ID: 995.005
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      Avatar
      schrieb am 22.07.05 12:23:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Freitag, 22. Juli 2005, 12.09 Uhr
      In der Londoner U-Bahn ist es zu einem neuen dramatischen Zwischenfall gekommen. Nach einem Augenzeugenbericht erschoß die Polizei einen flüchtenden Mann. Nach Angaben des Senders „Sky News“ ging es um einen mutmaßlichen Selbstmordattentäter, der gerade eine Bombe zünden wollte. Ein Augenzeuge berichtete in der BBC, er habe in der Station Stockwell in einer wartenden U-Bahn gesessen. Plötzlich sei ein Mann auf den Zug zugestürmt, verfolgt von Polizisten. Die Polizisten hätten ihn zu Boden geworfen und ihn dann mit fünf Pistolenschüssen getötet.

      Newsticker bild-online
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 12:27:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      [posting]17.309.416 von Glaeubiger am 22.07.05 12:23:47[/posting]mit fünf Pistolenschüssen getötet

      Britische Magazine fassen wohl nur 5 Schuss ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 12:30:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2..ist halt BILD-Zeitung:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 13:08:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      [posting]17.309.456 von BarnyXXL am 22.07.05 12:27:26[/posting]Britische Magazine fassen wohl nur 5 Schuss ?

      Man muß ja nicht das Ganze Magazin verballern.;)

      Aber hoffen wir, daß dort der richtige erschossen wurde, und nicht ein Unschuldiger.
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 14:01:37
      Beitrag Nr. 5 ()
      auffällig geworden ist er durch seinen dicken Mantel!ich glaube alle Dicken haben jetzt ein Problem

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      Avatar
      schrieb am 22.07.05 14:26:26
      Beitrag Nr. 6 ()
      Gut, dass die Londoner Polizei so schnell reagiet und abgedrückt hat.

      In (good) old Germany wären sie sich nicht sicher gewesen und hätten erst auf Anweisung von oben warten müssen... :cry:
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 14:58:57
      Beitrag Nr. 7 ()
      @#5
      ...nicht nur die Dicken, sondern all diejenigen, welche auf eine U-Bahn zulaufen. Da ich regelmäßig spät dran bin, wäre ich in London extrem gefährdet:


      London - In der Londoner U-Bahn ist es zu einem neuen dramatischen Zwischenfall gekommen. Die britische Polizei hat am Bahnhof Stockwell einen Terrorverdächtigen erschossen. Nach einigen Berichten wollte er gerade eine Bombe zünden, die er unter einem Mantel versteckt hatte.


      Der Nachrichtensender „Sky News“ berichtete unter Berufung auf Polizeiquellen, der Mann sei einer der Terroristen gewesen, die am Donnerstag Bomben in drei Londoner U-Bahnen und einem Bus gezündet hatten. Ein Augenzeuge sagte dem BBC-Rundfunk, der Mann sei von fünf Kugeln getroffen worden.

      Nach Zeugenaussagen war der Mann offenbar ein Asiate. „Da waren mindestens 20 von ihnen (Beamte) und sie trugen schwere schwarze Gewehre“, sagte der 28-jährige Chris Wells, der aus einer der U-Bahnen in Sicherheit gebracht wurde. Dann sei der Verdächtige über eine Absperrung gesprungen und die Polizisten seien hinter ihm hergelaufen. Alle hätten geschrien: „Raus hier, raus hier!“ Ein anderer Augenzeuge, Christopher Scaglione, hörte mehrere Schüsse. Die Menschen um ihn herum seien weggerannt. Die Polizisten hätten Zivilkleidung getragen, als sie den Mann erschossen, sagte ein anderer Augenzeuge dem Fernsehsender BBC. „Ich sah, wie sie fünf Schüsse auf eine Person auf dem Boden abgaben. Ich sah, wie sie einen Mann töteten“, erklärte Mark Whitby. Der Verdächtige sei aufgefallen, weil er im Sommer einen dicken Wintermantel getragen habe. :eek::eek::eek:

      Die Londoner Verkehrsbetriebe sperrten auf Anweisung der Polizei zwei U-Bahnlinien im Süden der britischen Hauptstadt: Es handele sich um die Northern Line zwischen den Stationen Kennington und Morden und die Victoria Line zwischen den Bahnhöfen Victoria und Brixton, sagte eine Sprecherin. Der U-Bahnhof Stockwell befindet sich eine Station südlich von der Station Oval, wo am Donnerstag eine der vier Bomben hochgegangen war.

      Bombendrohung gegen Moschee

      Die Londoner Polizei mußte nach einerBombendrohung eine der größten Moscheen der Stadt räumen und abriegeln. Nach Polizeiangaben wurde die Abriegelung nach etwa einer Stunde wieder aufgehoben. Der Alarm stellte sich als falsch heraus. Der Vorsitzende der Moschee im Osten Londons, Mohammed Abdul Bari, sagte, beim Direktor sei ein Anruf über eine Bombe in dem Gotteshaus eingegangen. Die Polizei erklärte, der Zwischenfall hänge offenbar nicht mit den Schüssen auf einen Mann in einer U-Bahn-Station zusammen. WELT.de/AP

      Zum Thema "dicker Mantel":
      Also bei Regen und 15-25 Grad kann ich schon verstehen, wenn man einen Mantel trägt.

      Quelle:http://www.worldweather.org/010/c00032.htm

      Weather Forecast
      Issued at 06:00 (Local time) 22 Jul 2005 Date Temperature oC Weather
      Minimum Maximum
      22 Jul
      (Fri) 15 25 Sunny intervals

      23 Jul
      (Sat) 16 23 Light rain

      24 Jul
      (Sun) 15 23 Light rain

      25 Jul
      (Mon) 16 22 Heavy rain shower

      26 Jul
      (Tue) 13 22 Heavy rain shower


      >> Click here for temperatures in oF
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 15:30:15
      Beitrag Nr. 8 ()
      Er ist über die Absperrung gesprungen und war somit Schwarzfahrer. Unschuldig ist er also nicht, die Frage ist nur, ob die Strafe angemessen war.

      :)
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 15:55:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]17.311.581 von diggit am 22.07.05 15:30:15[/posting]Schwarzfahren ist unsozial.
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 19:02:06
      Beitrag Nr. 10 ()
      Im Zweifel wird erschossen und dann der Erschossene befragt, was er vorhatte.

      Bush sei dank, die Welt ist wieder sicher.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 19:09:30
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wieso Schwarzfahrer? Wurde das vorher kontrolliert?
      Der Mann wurde auf dem Boden liegend mit fünf Schüssen getötet. Also demnach hat er die U-Bahn gar nicht mehr erreicht und konnte somit nicht schwarz gefahren sein.
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 19:31:03
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]17.314.305 von unicum am 22.07.05 19:09:30[/posting]Er sprang wohl über die Absperrung, ohne ein Ticket zu entwerten.
      Ohne ein Ticket hat man aber in der Londoner U-Bahn nicht zu suchen. Ob Schwarzfahrer
      oder nicht, jedenfalls war er unberechtigt dort.

      Bei Terroristen macht man am besten keine Gefangenen. Ich hoffe für die Polizisten,
      dass er ein Terrorist war.
      Avatar
      schrieb am 23.07.05 14:05:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      Avatar
      schrieb am 23.07.05 19:22:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      oder wie die sun schreibt ..."einer weniger",

      oder andere ..." tötet alle Bomber"

      alex
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 12:49:14
      Beitrag Nr. 15 ()
      Meine Vermutung hat sich bestätigt:

      Polizei verteidigt Kopfschuß-Praxis
      In Großbritannien wie auch in Brasilien löste der Tod des Unschuldigen, der in London von Beamten erschossen wurde, Empörung aus. Scotland Yard bedauert den Vorfall, sieht aber grundsätzlich keine Alternative zur Vorgehensweise

      Alex Pereira besucht die U-Bahn-Station, wo sein Cousin Jean Menezes erschossen wurde
      Foto: rtr
      London/Brasilia - Bei der Fahndung nach den Attentätern von London will Scotland Yard trotz der Erschießung eines Unschuldigen am Freitag im Ernstfall weiter gezielte Kopfschüsse abgeben. Polizeichef Ian Blair entschuldigte sich am Sonntag, sah aber keine Alternative zum Waffeneinsatz gegen Selbstmordattentäter mit Sprengstoffgürteln. „Dies ist eine Tragödie. Die Londoner Polizei übernimmt dafür die volle Verantwortung. Der Familie kann ich nur mein tiefes Bedauern aussprechen“, sagte Polizeichef Ian Blair im britischen Fernsehen. Zu gezielten Todesschüssen gebe es aber keine Alternative, wenn der Attentäter einen Sprengstoffgürtel am Körper trage. „Die einzige Möglichkeit ist ein Kopfschuß“, sagte der Scotland Yard-Chef, weil bei Brustschüssen eine Explosion ausgelöst werden könne.


      Er könne auch nicht ausschließen, daß weitere Menschen bei der Fahndung nach den verhinderten Selbstmordattentätern vom letzten Donnerstag erschossen werden könnten. Die Polizei wollte an diesem Montag mit einer internen Untersuchung des Vorfalls beginnen. Auch Innenminister Charles Clarke nannte die Erschießung eine „absolute Tragödie“ und verschob auf Grund der laufenden Terrorermittlungen seinen Sommerurlaub.

      “Er wollte nur nicht zu spät zur Arbeit kommen“

      In Brasilien löste der Tod von Menezes Empörung aus. „Wir sind schockiert und perplex“, sagte Außenminister Celso Amorim. Seine Regierung warte auf die Erklärungen der britischen Behörden „zu den Umständen, die zu dieser Tragödie geführt haben“. Die Zeitung „O Globo“ schrieb am Sonntag von einer „Hinrichtung“. „Brasilien erklärt sich mit Großbritannien im Kampf gegen den Terrorismus völlig solidarisch, aber die Leute müssen aufpassen, damit es nicht zum Verlust von Menschenleben kommt“, sagte Amorim.


      Der als Elektriker arbeitende Charles sei im U-Bahnhof Stockwell nur deshalb gerannt, „weil er doch nur nicht zu spät zur Arbeit kommen wollte“, versicherte im Interview mit der Zeitung „Folha de Sao Paulo“ die 21jährige Cousine Vivian Menezes , die sich mit dem Opfer und anderen Familienangehörigen eine Wohnung in London teilte.


      Mehrere Dutzend Brasilianer demonstrierten am Sonntag vor dem Londoner Polizeipräsidium und forderten Erklärungen für den Tod des Unschuldigen. Zum Hinweis der Polizei, Menezes sei wegen seines dicken Mantels trotz sommerlicher Temperaturen verdächtig gewesen, sagte ein demonstrierender Freund des Toten, er selbst trage in Großbritannien auch das ganze Jahr lang eine Jacke, weil das britische Klima für einen Brasilianer sehr kalt erscheine. Auf die Frage, warum sein Freund vor den Zivilfahndern flüchtete, sagte der Mann, Stockwell sei kein sehr sicheres Stadtviertel: „Jean-Charles hat gesehen, daß ihm vier oder fünf Männer in Zivil hinterher rannten, er hat wahrscheinlich Angst bekommen und die Flucht ergriffen.“

      Muslime verunsichert


      Die Menschenrechtsorganisation Liberty verlangte eine „umfassende“ Untersuchung. Liberty-Direktor Shami Chakrabati sagte: „Londons ethnische Minderheiten haben jetzt Angst um ihre Söhne.“ Iqbal Sacranie, Generalsekretär des Muslimischen Rates in Großbritannien, sagte, er könne den Druck, der auf der Polizei laste, verstehen, aber es müsse „größte Sorge getragen werden, daß unschuldige Menschen nicht auf Grund von Übereifer getötet werden“. Ein Sprecher der Muslimischen Vereinigung in Großbritannien, Tazzam Tamimi, sagte, Muslime hätten nun Angst, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen und die U-Bahn zu benutzen. „Jemandem die Lizenz zum Töten auf Grund eines Verdachts zu geben, ist sehr Furcht einflößend“, sagte er der BBC. Besonders problematisch sei es, daß allein das Aussehen für den Verdacht ausgereicht habe.


      Am Samstagabend hatte Scotland Yard mitgeteilt, der 27jährige Brasilianer Jean Charles de Menezes habe nichts mit den Attentatsversuchen vom Donnerstag zu tun. Polizeichef Blair hatte zuvor gesagt, es gebe eine „direkte Verbindung“ zwischen dem Mann und den versuchten Anschlägen auf drei U-Bahnen und einen Bus. Menezes war in einem weiten Mantel aus einem Haus gekommen, das im Zuge der Terrorermittlungen beobachtet wurde. Polizisten beschatteten ihn auf dem Weg zur U-Bahn. Dort wurde er von den Polizisten aufgefordert, stehen zu bleiben. Der Mann lief jedoch in Richtung einer U-Bahn. Dort erschossen ihn die Polizisten. WELT.de


      Artikel erschienen am So, 24. Juli 2005
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      M.E. ein eiskalter, gleichgültiger Mord!! Außerdem ist Scotland Yard eine klaren Lüge überführt worden (aber das gehört mittlerweile ja zum Guten Ton aller Bushs und Blairs).

      Mein Fazit:
      Sie nehmen uns das, was sie vorgeben, verteidigen zu wollen! Europa entfernt sich seit Jahren nach USA immer mehr von demokratischen Grundprinzipien. Mittlerweile leben wir hier in einer Gesellschaftsordung mit starken diktatorischen Zügen. Selbst in BRD wird das Grundgesetz immer öfter ausgehebelt, stark abnehmende reale Pressefreiheit, Kartellbildungen, Abbau von Bürgerrechten , Korruption, Parteiendiktatur, Polizeiwillkür (zumindest in Hamburg), etc.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 15:31:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      Nun kommt doch mal wieder runter von eurem Trip. Das ganze ist ein bedauerlicher Zwischenfalls gewesen. Die Polizisten haben ihren Job gemacht und dabei den Falschen erwischt, weil alles so schön ins Bild gepasst hat. Das der Tod nun eiskaltet und gleichgültig herbeigeführt wurde, das entspringt doch lediglich deiner bühenden Fantasie. Hat aber mit der Realität nichts zu tun. Der Typ wurde Opfer der verhängnisvoller Umstände, so wie sie in dieser Welt minütlich produziert werden. Dassich jetzt auch noch die Brasilianer aufregen ist künstliche Hysterie, mehr nicht. Wer sich in Brasilien auskennt, dem ist sicher auch bekannt wie locker da die Waffen bei den Polizisten sitzen. Auch gegen unschuldige Zivilisten.

      Der Schutz der Mitbürger ist nun mal die Aufgabe des Polizisten, dem wurde hier nachgegangen, wenn auch mit schlechten Ausgang.

      :)
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 16:23:53
      Beitrag Nr. 17 ()
      diggit

      Der Typ lag unter Todesangst auf dem Boden und wurde mit fünf Schüssen, wovon drei in den Kopf abgefeuert wurden, ermordet.

      Tut mir leid, von diesem Trip werde ich nicht runterkommen. Ich werde sowas auch nicht in die Schublade "Opfer verhängnisvoller Umstände" abschieben. Das beweist eher die Gleichgültigkeit. Die Mörder hätten unter Einschätzung der Gesamtumstände wissen müssen, dass sie mit höchster Wahrscheinlichkeit einem Irrtum ausgesetzt waren. Das haben sogar völlig unbeteiligte Passanten erkannt!!!! Im Zweifelsfall einen mehr als zuwenig umlegen, sind Praktiken aus übelsten Diktaturen. Zu Brasilien kann ich Dir nur Recht geben, aber sollte das als Maßstab für Europa herangezogen werden?
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 16:40:07
      Beitrag Nr. 18 ()
      Muslime und Brasilien:confused::rolleyes: das passt alles von vorn bis hinten nicht:cry: http://www.brasilien.de/volk/religion/index.asp

      Der Unterschied zwischen Asiaten und Brasilianern sollte auch erkennbar sein.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 17:14:36
      Beitrag Nr. 19 ()
      Also unter welchen genauen Umständen er zu Tode gekommen ist wissen wir nicht. Es gibt vage Augenzeugenberichte von Laien, die wohl kaum in der Lage sind eine Situation richtig einzuschätzen. Daher nehm ich Augenzeugenberichte in solchen Lagen nicht allzu ernst. Du meinst die Polizisdten hätten wissen müssen, dass sie wahrescheinlich einem Irrtum unterliegen. Nun die Polizisten haben wohl die Situation vor Ort genau anderum ausgelegt, wie du es aus dem fernen D tust. Mir komm es eher so vor als wolltest du hier Polizisten irgendetwas unterstellen, was u.U. gar nicht stattgefunden hat. Meiner Meinung nach können wir nur ganz ruhig abwarten und schauen, was die weiteren Untersuchungen ergeben, und uns bis dahin mit Vorverurteilungen zurückhalten.

      :)
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 17:26:23
      Beitrag Nr. 20 ()
      Also unter welchen genauen Umständen er zu Tode gekommen ist wissen wir nicht.
      Doch, siehe diverse Zeugenaussagen, Presseberichte und die chronologische Korrektur der Polizeiangaben.

      Daher nehm ich Augenzeugenberichte in solchen Lagen nicht allzu ernst.
      Braucht nicht mehr diskutiert werden.

      Mir komm es eher so vor als wolltest du hier Polizisten irgendetwas unterstellen, was u.U. gar nicht stattgefunden hat.
      Es hat stattgefunden.

      Meiner Meinung nach können wir nur ganz ruhig abwarten und schauen, was die weiteren Untersuchungen ergeben,
      Meiner Meinung nach nicht.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 17:37:13
      Beitrag Nr. 21 ()
      Unicum ich denke dann ist nichts mehr hinzuzufügen.
      Du weißt bescheid, hast den Fall gelöst und die Schuldigen festgestellt. (Dank an die Zeugenaussagen, Presseartikel und dem Verhalten der Polizei). Jetzt solltest du noch Forderungen aufstellen, damit sich so was nicht mehr wiederholt und das Strafmaß für die Polizisten festlegen, sowie die Entschädigung für den Brasilianer.

      Der Vollständigkeit halber.

      :)
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 17:39:42
      Beitrag Nr. 22 ()
      Es gibt ein inakzeptables Resultat, das beruht so oder so auf politisch geschürter Bürgerkriegsstimmung und Verantwortung will getragen sein. In den politischen Reaktionen haben sich die Terroristen durchgesetzt, statt Besonnenheit ernten sie den zittrigen und der Lage nicht entsprechenden Staat.

      Mich stören Vorexekutionen auf Verdachtsbasis. Für uns:eek: die wir dank der Nochregierungsabwesenheit von Merkel:cry: noch nicht auf dem heiligen Kriegspfad sind;) bietet der Abstand einen Lernvorteil.

      Wer einen Brasilianer trotz laufender Wohnungsbeobachtung nicht von einem Asiaten und einen Moslem nicht von einem Katholen unterscheiden kann:cry: der sollte sich lieber auf Malle grillen lassen:rolleyes:

      Besser ist das:eek:
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 17:45:13
      Beitrag Nr. 23 ()
      Genau.
      Wie hat sich denn Deiner Meinung nach der Fall zugetragen? Wer sind Deine Quellen?

      "Ich weiss es nicht" wäre sicherlich immer eine richtige Antwort. Es gibt keine Frage auf die diese Antwort falsch wäre. Aber sie ist auch genauso wenig zielführend. Die Fakten liegen schlicht und einfach auf dem Tisch und mir sind solche Fälle nicht egal.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 17:46:46
      Beitrag Nr. 24 ()
      #23 ging an diggit
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 18:41:16
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ich weis nicht, warum hier lange diskutiert wird.

      Im Grunde geht es um die Frage, ob man es riskieren will, daß bei einem echten Selbstmordanschlag zig Menschen ihr Leben verlieren, oder ob man im Zweifel lieber sofort tödlich auf einen Verdächtigen schießt. Eine andere Möglichkeit einen Attentäter vom zünden einer am Körper getragenen Bombe abzuhalten gibt es nicht. (wenn überhaupt)

      Im konkreten Fall hat man sich dafür entschieden, keine weiteren Menschenleben zu gefährden.

      Leider traf es einen Unschuldigen.
      Für die Polizisten gab es offenbar genug Anhaltspunkte, die nicht dafür sprachen, daß der Mann nur auf dem Weg zu Arbeit war.
      Es kommt aus einem Haus, das im Zuge der Terroristen-Fahndung überwacht wurde.
      Er trug im Sommer einen warmen Mantel. (ideal um Sprengstoff am Körper zu tarnen)
      Es hatte nun nicht gerade das typisch Britische Aussehen.

      Wenn so jemand auf Zuruf der Polizei nicht nur wegrennt, sondern geradewegs auf ein mögliches Ziel Terroristischer Anschläge zuläuft, dann könnte sich auch beim unvoreingenommenen Beamten der dringende Verdacht, es handele sich tatsächlich um einen Terroristen, erhärten.

      In einer solchen Situation bleibt keine Zeit lange zu überlegen.
      Hinterher ist man eben immer schlauer.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 19:05:11
      Beitrag Nr. 26 ()
      unicum

      Manchmal muß man eben zugeben, dass man (noch) nicht genau weiß, wie sich die Sache zugetragen hat.Du verurteilst die Polizisten auf genau der schwammigen Faktenhärte wie die Polizisten den Brasilianer verurteilt bzw. geurteilt haben.

      Ich denke es hat sich so verhalten wie DetektivRockford es in #25 beschrieben hat. Also weitaus unspektakulärer als man glaubt.
      Ich glaube auch, dass es sich ier um eine Grundsatzfrage handelt, wie (ob) man mögliche Attentate verhindern kann(will), wenn man die Möglichkeiten dazu hat.

      Der Rest ergibt sich dann von selbst.
      :)
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 21:11:28
      Beitrag Nr. 27 ()
      Erschossener Brasilianer

      Jims letzte Stunden

      Für Jean Charles de Menezes war es der Beginn eines ganz normalen Arbeitstags. Als der junge Brasilianer seine Wohnung verließ, ahnte er nicht, dass er von britischen Anti-Terror-Fahndern beschattet wurde - und dass er nur noch kurze Zeit zu leben hatte. Protokoll eines tödlichen Irrtums.

      London - Für Jean Charles de Menezes ist es eine kurze Nacht gewesen. Der 27-jährige Brasilianer, von seinen Freunden oft Jim oder Jean genannt, hatte einen Freund vertreten, der als Nachtportier in einem Hotel in Charing Cross arbeitete. Ein Freundschaftsdienst, denn eigentlich verdiente sich der vor wenigen Monaten mit einem Studenten-Visum eingewanderte Menezes als ungelernter Elektriker seinen Lebensunterhalt. Sein Einkommen war gut, er träumte davon, mit viel Geld in die Heimat zurückzukehren und seinen als Bauern arbeitenden Eltern ein besseres Leben zu ermöglichen.

      Aus den Berichten britischer Tageszeitungen lassen sich die letzten Stunden im Leben von Menezes rekonstruieren. Wie der "Guardian" berichtet, war Menezes erst um ein Uhr nachts in die Scotia Road, eine ruhige Sackgasse im Londoner Stadtteil Lambeth, zurückgekehrt. In einem Mehrparteien-Mietshaus teilte er sich dort ein Apartment mit zwei Verwandten.

      Ein Bericht der britischen Zeitung "The Independent" rekonstruiert den folgenden Morgen: Am Freitag, den 22. Juli, klingelte das Telefon in der Wohnung des Brasilianers. Gesio de Avila, ein alter Bekannter und Bauunternehmer, fragte an, ob Menezes ihm nicht dabei helfen könnte, einen Brandmelder in einem Gebäude im Stadtteil Kilburn im Nordwesten Londons zu reparieren. Sein Freund sagte zu und zog sich an.

      Eine Jacke wurde dem Brasilianer zum Verhängnis

      Um kurz nach zehn verließ er die Wohnanlage in der Scotia Road. Ohne dass er es ahnte, begann eine Kette von verhängnisvollen Missverständnissen.

      Der Hauseingang, den Menezes an diesem Morgen verließ, wurde von Zivilfahndern überwacht. "The Independent" zufolge hatten die Polizeibeamten herausgefunden, dass in demselben Mietshaus einer der mutmaßlichen Bombenleger lebte, die tags zuvor mehrere Sprengsätze in Londoner U-Bahnen und Bussen deponiert hatten. Die Sprengsätze waren jedoch nicht explodiert, und die Ermittler hatten die Spuren der Terror-Zelle bis in die Scotia Road zurückverfolgen können.

      Den Beobachtern fiel der Mann mit dunklem Haar und südländischem Gesicht auf, der das Gebäude trotz verhältnismäßig warmen Wetters in einer dicken Jacke verließ. Das Kleidungsstück erregte den Verdacht der Polizisten: Könnte es sein, dass es nur dazu dienen sollte, einen Sprengsatz zu verbergen? Doch Menezes trug keine Bombe am Körper, sondern hatte die dicke Jacke vermutlich nur angezogen, weil er in seiner Heimat an wärmere Temperaturen gewöhnt war.

      "Die Leute sind gut erzogen, Mama"

      Ohne sein Wissen war der Gastarbeiter zum potentiellen Attentäter geworden, zumindest in den Augen der Beamten. Später würde die Mutter des Brasilianers erklären, ihr Sohn sei immer besonders vorsichtig gewesen. Als sie ihn einmal vor den Gefahren einer so großen Stadt wie London gewarnt habe, habe er nur gelacht, berichtet der "Guardian": "Es ist ein sauberer Ort hier, Mama. Die Leute sind gut erzogen. Es gibt keine Gewalt in England. Niemand trägt hier Waffen, selbst die Polizei nicht." Für Menezes, der das harte Leben in der brasilianischen Metropole São Paulo kennen gelernt hatte, schien London völlig harmlos.

      Nach einem fünfminütigen Fußmarsch kam der 27-Jährige an die Bushaltestelle Tulse Hill Road. Er stieg in die Linie 2 in Richtung Baker Street. Die Polizisten in Zivil, die ebenfalls einstiegen, bemerkte er nicht. Menezes war in Eile, er war spät dran - sein Freund de Avila würde warten müssen. Über Handy rief er an. "Er rief an, um zu sagen, dass er wegen des Busses zu spät kommen werde", zitiert "The Independent" Avila. "Dann rief er noch mal an, um zu sagen, dass er sich wegen der U-Bahn deutlich verspäten werde."

      Die Linie 2 fährt durch die belebte Brixton Road. Doch weil die U-Bahn-Station dort an diesem Tag geschlossen war, musste Menezes seine gewöhnliche Route ändern und stieg erst nach einer Viertelstunde Fahrt an der U-Bahn-Station Stockwell aus. Hier wollte er die Bahn in Richtung Kilburn nehmen. Und hier hatte einen Tag zuvor einer der gescheiterten Sprengstoff-Anschläge stattgefunden.

      Ahnte Menezes die Gefahr?

      Menezes musste sich beeilen. Zeugen berichten später, der Brasilianer sei über die Absperrungen der Ticketschalter gesprungen und durch die unterirdischen Gänge gelaufen. Anscheinend bemerkte er dabei nicht, dass hinter ihm auch die Zivilfahnder zu laufen begonnen hatten. Der Verdächtige näherte sich den U-Bahn-Gleisen, und sie wussten nicht, was er vorhatte.

      Was dann passierte, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei hatte nach den tödlichen Schüssen erklärt, die Fahnder hätten auf Menezes geschossen, weil er ihre Anweisungen nicht befolgt habe. Augenzeugen berichteten, dass die Polizisten den Mann durch die U-Bahn-Station im Süden Londons verfolgt und schließlich aus nächster Nähe mit fünf Kopfschüssen getötet hätten.

      Laut "The Independent" zweifelt Alex Pereira, ein Cousin des brasilianischen Gastarbeiters, jedoch daran, dass sein Verwandter gewarnt worden sei. Jean sei an das gefährliche Stadtleben von São Paulo gewohnt gewesen: "Er kannte die Regeln dort: Wenn du wegrennst, obwohl die Polizei dir gesagt hat anzuhalten, dann bist du tot." Auch ein Missverständnis sei ausgeschlossen, glaubt Pereira: Sein Vetter habe perfekt Englisch gesprochen. "Es gibt keine Erklärung dafür, dass er eine Warnung ignoriert habe, weil es keine Warnung gab." Die Wunden am Körper von Jean Charles de Menezes bewiesen, dass er von hinten erschossen worden sei. Pereira ist überzeugt: "Er wurde ermordet."

      Wie der "Guardian" berichtet, glaubt auch die Mutter des Opfers an ein Verbrechen. "Ich flehe darum, dass die Polizei bestraft wird. Es ist nicht fair, einen unschuldigen Arbeiter zu töten." Der Brasilianer Fausto Soares, ein in London lebender Freund des Opfers, sagte der Zeitung: "Wir haben alle Angst vor den Bomben, aber jetzt fürchten wir uns genauso vor der Polizei."

      Die britische Polizei hatte am Samstag zugegeben, dass Menezes nichts mit den Anschlägen zu tun hatte. Außenminister Jack Straw und der Londoner Polizeichef Ian Blair drückten daraufhin ihr "tiefes Bedauern" über den Vorfall aus. An der "Shoot to kill"-Praxis, wonach mögliche Selbstmordattentäter erschossen werden, solle jedoch nichts geändert werden. Nur so könnten Selbstmordattentäter gestoppt werden. Die brasilianische Regierung forderte die rückhaltlose Aufklärung des Unglücks.

      Heute wurde ein möglicher Grund bekannt, warum Menezes nicht stehen blieb: Sein britisches Visum war abgelaufen.

      Roman Heflik

      Quelle: spiegel.de http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,366729,00.html
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 21:23:35
      Beitrag Nr. 28 ()
      [posting]17.340.664 von Glaeubiger am 25.07.05 21:11:28[/posting]Ja ja, es ist so einfach.

      Wenn sich dieses Bild des Brasilianers schon am Freitag den Beamten so klar gezeigt hätte, wäre sicher nicht geschossen worden.

      Solche Klugscheißer wie diesen Roman Heflik liebe ich ja.

      Wenn die Sache vollkommen anders abgelaufen wäre, also die Polizisten einen Selbstmordanschlag eines wirklichen Terroristen, nicht verhindert hätten, obwohl sie dazu in der Lage gewesen wären, dann hätte der Artikel explizit das Versagen der Englischen Polizei beim verhindern von Selbstmordattentaten aufgezeigt.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 21:33:44
      Beitrag Nr. 29 ()
      Aus dem observierten Haus kam ein Mensch, der mit Sicherheit von der verdächtigen Person unterscheidbar war. Es wurde offenbar nicht mal geklärt, aus welcher Wohnungstür er kam.

      Einen Mantel trug ich in den vergangenen Tagen ebenfalls regelmäßig. In Hamburg ist das Wetter ähnlich wie in London.

      Für die Polizisten gab es offenbar genug Anhaltspunkte, die nicht dafür sprachen, daß der Mann nur auf dem Weg zu Arbeit war.
      Welche? Was für einen Unterschied würde es machen, wenn er nicht zur Arbeit, sondern zum Einkaufen, zur Stammkneipe, ins Kino, zu Freunden, etc gegangen wäre?

      Wenn so jemand auf Zuruf der Polizei nicht nur wegrennt, sondern geradewegs auf ein mögliches Ziel Terroristischer Anschläge zuläuft

      Das Attentat in London wurde von einer handvoll Personen begangen. Zur U-Bahn laufen täglich millionen Pendler. Was hat die Polizei gerufen, hatten Sie ihn angesprochen? Warum lief er vor diesen Leuten weg? Lief er überhaupt weg?

      Es bleibt dabei: Er wurde aus nächster Nähe am Boden liegend erschossen.

      Wenn man Bombenattentate in U-Bahnen verhindern will, muß man zukünftig jeden laufenden Mantelträger erschießen, der nicht wie ein Brite aussieht und nicht auf die Aufforderungen kräftiger Gestalten in einem schlechten Viertel reagiert, wenn man davon ausgeht, dass er sich überhaupt angesprochen fühlen könnte.

      Die spontane Parteinahme der Augenzeugen für den Erschossenen, bevor sie wußten, dass er unschuldig war, sagt ebenfalls einiges. Gerade unter dem Eindruck der Anschläge.

      Hinterher ist man eben immer schlauer.
      Eben, deshalb kann man nicht einfach Leute auf verdacht umbringen.

      Mich würde interessieren, wie Ihr Euch Eure zukünfige Nutzung der U-Bahn vorstellt oder wie Euren Alltag? Die Terroristen und der Bush-Clan kommen ihrem Ziel mit großen Schritten näher.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 22:22:37
      Beitrag Nr. 30 ()
      [posting]17.341.024 von unicum am 25.07.05 21:33:44[/posting]Ich habe schon in #25 dargelgt, was das eigentliche Problem ist.

      Im Grunde geht es um die Frage, ob man es riskieren will, daß bei einem echten Selbstmordanschlag zig Menschen ihr Leben verlieren, oder ob man im Zweifel lieber sofort tödlich auf einen Verdächtigen schießt. Eine andere Möglichkeit einen Attentäter vom zünden einer am Körper getragenen Bombe abzuhalten gibt es nicht. (wenn überhaupt)

      Nun, Du bist offenbar der Ansicht, lieber einen Anschlag stattfinden zu lassen, da man Gefahr läuft sonst notwendigerweise Unschuldige zu töten.

      Es stellt sich ohnehin die Frage, ob man auf diese Weise wirksam Anschläge verhindern kann oder ob man sprichwörtlich "mit Kanonen auf Spatzen schießt".
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 23:06:58
      Beitrag Nr. 31 ()
      [posting]17.341.666 von detektivrockford am 25.07.05 22:22:37[/posting]Quark³ , Inkompetenz bleibt Inkompetenz.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 23:07:54
      Beitrag Nr. 32 ()
      [posting]17.342.139 von Friseuse am 25.07.05 23:06:58[/posting]Sprichst Du von Dir?
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 23:32:30
      Beitrag Nr. 33 ()
      [posting]17.342.151 von detektivrockford am 25.07.05 23:07:54[/posting]Den Engländern ist die Situation lange vorher entglitten. Vermutlich geht die soziokulturelle Bombenlegerzucht bis Maggie zurück, erbrochene Weltmachtträume eskalieren eine latent instabile Situation in ethnischer und religiöser Dimension.

      Wir leben im dritten Jahrtausend, die Zeit der Religionskriege sollte vorbei sein und ist es nicht:cry:

      Die englischen Sicherheitsbehörden haben versagt, nichts von den Anschlägen wurde verhindert. Jetzt kommen die Versager und ziehen mit Ansage von Kopfschüssen den Mantel der Entschiedenheit an. Es kommt zu den vorher angekündigten Kopfschüssen und es trifft einen Unschuldigen.

      Jetzt kommst Du mit den Kollateralschadensprüchen:rolleyes: als ob auf x Unschuldige y Osama bin Ladens kämen:cry:

      Das kann es oberhalb von Stammtischen nicht sein:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 23:40:51
      Beitrag Nr. 34 ()
      Mich würde interessieren, wie Ihr Euch Eure zukünfige Nutzung der U-Bahn vorstellt oder wie Euren Alltag? Die Terroristen und der Bush-Clan kommen ihrem Ziel mit großen Schritten näher.

      Weiß nicht was du meinst. Ich werde die U-Bahn so wie immer benutzen.

      Und dass die Terroristen und der Bush-Clan (wer auch immer zu diesen sagenumworbenen Clan gehören soll) gleiche Ziele verfolgen, ist wohl ziemlich über die Stränge geschlagen.

      Als U-Bahn-Benutzer weiß ich, dass Terroranschläge nur schwer zu verhindern sind. Andererseits bin ich auch nicht gewillt, mich wie ein Schaf zur Schlachtbank führen zu lassen. Dafür zahl ich hier keine Steuern, um wenns drauf an kommt am langen Arm unseren Sicherheitskräften zu verhungern, weil irgendeine Landpomeranze sich von Polizisten in Uniform in seinem Seelenleben gestört fühlt.

      :)
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 23:55:16
      Beitrag Nr. 35 ()
      wenn ich mich nicht in eine situation hinein denken kann sollte ich keine kritik üben!!!!

      hinterher kann ich als außenstehender natürlich gut labern!!
      Avatar
      schrieb am 26.07.05 12:02:24
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hinter´her ist man immer schlauer.

      Aber:

      Bevor er in den Bus stieg, nach Verlassen des Busses, bevor er in die U-Bahn ging. Zu all diesen Zeitpunkten wäre ein Zugriff besser möglich gewesen. Warum wurde da nicht zugegriffen, sondern gewartet, bis er in der U-Bahn war?
      Avatar
      schrieb am 26.07.05 12:46:09
      Beitrag Nr. 37 ()
      Mir erscheint die Verständnisfraktion doch wie Lemminge. Ihr fresst doch den Meinungsgebern an den Schalthebeln der Macht aus der Hand:mad: und akzeptiert die Opfer:cry:

      Das kann es nicht sein:(
      Avatar
      schrieb am 26.07.05 15:11:11
      Beitrag Nr. 38 ()
      Friseuse,

      ich hab einfach einer völlig anderen Meinung als du zu dem Thema.

      ist das für dich inakzeptabel ?
      Ist das Stammtisch ?

      Du willst die Schuld dem Gesamtzustand Englands, Deutschlands etc. in die Schuhe schieben. Aber ich sag dir was, dass wird alles unbedeutend, wenn du in der U-Bahn in die Luft fliegst. Wir brauchen Problemlösungen für die jetzige akute Situation. Trauerorgien über soziokulturelle Bombenlegerzucht, was immer du auch damit meint, helfen hier nicht weiter. Schon gar nicht da die Attentäter von London werder arm, noch unterdrückt oder sonstwie gepeinigt wurden.
      :)
      Avatar
      schrieb am 26.07.05 15:23:07
      Beitrag Nr. 39 ()
      # 38
      diggit, zu diesem Thema einer, der sich seit Jahr und Tag mit diesen Zusammenhängen gründlich beschäftigt:

      26.07.2005


      Interview von Jürgen Elsässer mit dem Investigativjournalisten Webster Griffin Tarpley.
      Tarpley schrieb die »Unauthorized Biography« über George Bush sen. und veröffentlichte vor kurzem »9/11 Synthetic Terror – Made in USA« (www.tarpley.net)


      »MI 5 arbeitet schon lange mit Al Qaida zusammen«
      Der islamische Terrorismus als Synthese aus westlichen Geheimdiensten und irren Auftragstrotteln unter Kontrolle einer US-Schattenregierung.


      F: Ein Terroranschlag in London jagt den nächsten. Was fällt Ihnen dazu ein?

      Die britische Hauptstadt ist seit längerem als Londonistan bekannt. Eine ganze Reihe terroristischer Organisationen hatte bislang dort, unbehelligt von den Behörden, ihren Sitz, etwa der ägyptische Islamische Dschihad von Bin-Laden Stellvertreter Ayman al Zawahiri, die palästinensische Hamas, die GIA aus Algerien ... Als im Herbst 1995 eine Reihe von Bombenanschlägen das Pariser Nahverkehrsnetz trafen, schrieb der Figaro: »Die Spur der ... GIA-Führer führt nach Großbritannien. Die britische Hauptstadt diente als logistische und finanzielle Basis für die Terroristen.«

      F: Wenn Sie das so sehen, müßten Sie sich eigentlich jetzt freuen, daß die britischen Behörden nun zum Kampf gegen die Terroristen blasen?

      Nun, da bin ich etwas vorsichtig. Um es deutlich zu sagen: Für mich ist Al Qaida nur eine Filiale der anglo-amerikanischen Nachrichtendienste. Ich spreche vom »synthetischen Terrorismus«, einer artifiziellen Mischung, die die Dienste selbst hergestellt haben. Das Modell sind die italienischen Sprengstoffanschläge in den 70er und 80er Jahren, die sogenannte »Strategie der Spannung«, an denen die NATO-Untergrundkämpfer des geheimen Gladio-Programmes beteiligt waren. Ich selbst habe untersucht, daß diese Seilschaften auch bei der Ermordung des christdemokratischen Parteiführers Aldo Moro im Jahre 1978 mitgemischt haben.

      F: Bleiben wir bei London.

      Interessant ist das Zusammenspiel des britischen Geheimdienstes MI 5 mit Al Qaida gegen Ghaddafi. 1994 töteten Al-Qaida-Leute zwei BND-Agenten in Libyen. 1995 gab es einen Anschlag auf Gaddafi selbst, mehrere Personen kamen dabei um. 1998 sagte der frühere MI-5-Offizier David Shayler, daß der britische Geheimdienst das Attentat finanziert habe. In der Folge kam Libyen mit dem ersten internationalen Haftbefehl gegen Bin Laden heraus. Nach dem 11. September gab Ghaddafi Al Dschasira ein Interview und sagte: »Wenn es Amerika ernst meinte mit der Ausmerzung des internationalen Terrorismus, sollte es als erste Hauptstadt London mit Cruise Missiles angreifen.«

      F: Die Hauptverdächtigen der aktuellen Londoner Anschläge sind einheimische Moslems mit Verbindungen nach Pakistan.

      Die Täter und die Auftraggeber sind beim synthetischen Terrorismus unterschiedliche Leute. Als Täter instrumentalisiert man gerne labile Menschen, die sich gut als Sündenbock eignen und mit deren Hilfe man Spuren in die falsche Richtung legen kann. Etwa Lee Harvey Oswald, den Kennedy-Mörder, der Beziehungen zur Sowjetunion hatte. Aber Oswald allein hätte das Attentat nicht bewerkstelligen können, genausowenig wie Mohamed Atta am 11. September eine Maschine ins World Trade Center hätte steuern können. Die Auftragstrottel sind, meist ohne sich dessen bewußt zu sein, nur die Bauern in einem großen Spiel.

      F: Wer spielt das große Spiel?

      Ich gehe von einer Geheimregierung in den USA aus, die sich spätestens zu Beginn der 60er Jahre etabliert hat. Gründer waren CIA-Chef Allan Dulles, Außenminister John Forster Dulles und Lyman Lemnitzer, der die Operation Northwood erfunden hat – mit entführten Flugzeugen sollten US-Städte angegriffen und das Ganze Kuba in die Schuhe geschoben werden. Später gründete er als NATO-Oberbefehlshaber Europa die bereits erwähnten Gladio-Einheiten für verdeckte Operationen. Diese klandestine Struktur hat alles angezettelt: den Kennedy-Mord, den Tongking-Zwischenfall zur Entfesselung des Vietnamkrieges, die Iran-Contra-Affäre, den 11. September.

      F: Wer ist heute Chef dieser Schattenregierung? Bush-Vize Dick Cheney?

      Glaube ich nicht, der Mann ist zu krank. Eine wichtige Rolle spielt George Shultz, der ehemalige Außenminister. Er hat Bush und die Neocons um Wolfowitz innerhalb des Apparates durchgeboxt.
      http://www.jungewelt.de/2005/07-26/021.php
      Avatar
      schrieb am 26.07.05 15:42:54
      Beitrag Nr. 40 ()
      Schon gar nicht da die Attentäter von London werder arm, noch unterdrückt oder sonstwie gepeinigt wurden.

      Jean Charles de Menezes war kein Attentäter. Er wurde trotzdem umgebracht. Die Drahtzieher der islamistischen Attentate werden regelmäßig bis auf wenige Ausnahmen nie gefasst. Dafür sterben hunderte von desinformierten Unterschichten-Bürgern, verkleidet als (GB+US-) Soldaten. Ein unschlagbarer Produktivitätsfaktor :laugh:

      Diggit,
      dass Islamisten eine Gefahr für unsere Gesellschaft sind, ist völlig klar. Dass man mit denen nicht diskutieren kann und dass sie unkalkulierbar sind, ist auch klar. Insofern sollte man nicht allzuviel Toleranz zeigen, zumal sie gerade diese in unseren Systemen ausnutzen.

      Aber es ist ebenso klar, dass die größten Profiteure ihres Handelns in unseren westlichen Reihen sitzen. Regelmäßige Terrorangriffe können Demokratien nicht erschüttern - eher zeigen sie die Geringwertigkeit anderer Ideologien auf.

      Was Demokratien erschüttert ist die Machtergreifung einiger weniger. Das geht mit der Lufthoheit der Informationen los, geht über sog. PublicPrivatePartnership von Universitäten, Krankenhäusern, Militäroperationen, Polizei, etc und endet mit einer schleichenden Zunahme von Eingriffen in die Verfassung einer Demokratie. Am Schluss steht eine Gesellschaft, deren Produktionsfaktoren in den Händen weniger liegt (was in den Augen dieser Leute wiederum "Marktwirtschaft" genannt wird in Wirklichkeit damit aber gar nichts zu tun hat).
      Avatar
      schrieb am 26.07.05 15:44:29
      Beitrag Nr. 41 ()
      [posting]17.349.036 von tenochtitlan am 26.07.05 15:23:07[/posting]Warum auch die abstrusesten Verschwörungstheorien Glauben finden

      Von Rudolf Grimm, dpa

      (Hamburg/dpa) - Steckte die US-Regierung selbst hinter den
      Anschlägen vom 11. September 2001, und hatte das britische Königshaus beim Tod von Lady Diana 1997 die Finger im Spiel? Wurde US-Präsident John F. Kennedy 1963 Opfer eines Komplotts der Central Intelligence Agency (CIA), und war die Mondlandung 1969 eine Inszenierung? Auch bei besonderen Ereignissen, die faktisch ziemlich gesichert erscheinen, pflegen nach einiger Zeit neue Erklärungen aufzutauchen - Verschwörungstheorien, die in vielen Fällen kaum mindere Aufmerksamkeit finden als das Ereignis selbst und für den Autor oft sehr lukrativ sind. Weniger verständlich ist, dass sie vielfach auch geglaubt werden.

      Das Magazin «Gehirn & Geist» (Heidelberg, Nr. 4/2004) geht in
      einem Beitrag der Frage nach, welcher Logik Verschwörungstheorien
      folgen und warum sie so viele Anhänger finden. Der Soziologe Ted
      Goertzel von der Rutgers University in Camden (US-Staat New Jersey)
      las Versuchspersonen zehn Verschwörungslegenden vor und fragte dann, welche sie für glaubwürdig hielten. Das Ergebnis: Die Mehrzahl der Befragten hielt mindestens eine der vorgestellten Verschwörungen für zutreffend, viele aber auch mehrere. Jeder Zweite stimmte
      beispielsweise der Behauptung zu, die Japaner hätten sich
      verschworen, um die amerikanische Wirtschaft zu ruinieren.

      Die Studie des Amerikaners ergab außerdem, dass unzufriedene
      Menschen eher an Verschwörungen glauben als zufriedene. Wer dafür
      besonders anfällig war, neigte zu einem gesteigerten Misstrauen
      gegenüber Politikern und Behörden - was gerade für die Mitglieder
      sozialer oder ethnischer Minderheiten galt. So zeigten sich viele der
      befragten Afroamerikaner überzeugt, dass die US-Regierung das
      Aidsvirus in geheimen Labors erzeugt und Schwarze damit absichtlich
      infiziert hätte.

      Der Glaube an eine Verschwörung basiert also oft auf Vorurteilen.
      Charakteristisch für viele Theorien ist die Botschaft, dass hinter
      dem Ereignis eine böse Macht steht. Der Professor für Psychologie an
      der Universität Bamberg, Dietrich Dörner, stellte bei seinen
      Forschungen fest, dass Menschen dazu neigen, komplizierte
      Sachverhalte stark zu vereinfachen und möglichst auf eine einzige
      Ursache zu reduzieren. Das bringt Ordnung ins Chaos und macht die
      Welt verständlich. Der Glaube an eine Verschwörung, den geheimen
      Masterplan einer mächtigen Organisation, beruht meist auf einer
      eindimensionalen Sichtweise. Ursache und Wirkungen bilden eine
      lineare Kette. Mehrdeutigkeiten haben darin keinen Platz.

      Als Objekte für Verschwörungstheorien ohne reales Ereignis eignen
      sich besonders Minderheiten, denen gegenüber Vorurteile bestehen. Ein
      symptomatisches Beispiel sind die Juden. Die vermutlich vom
      zaristischen Geheimdienst Ende des 19. Jahrhunderts in Russland in
      Umlauf gebrachte und dann weit in der Welt verbreitete angebliche
      Niederschrift einer jüdischen Geheimtagung, «Protokolle der Weisen
      von Zion», sollte eine Weltverschwörung der Juden und Freimaurer
      beweisen.

      Opfer einer frühen Verschwörungstheorie waren die Christen. Nach
      dem Brand vom Rom im Jahr 64 entstand das Gerücht, Kaiser Nero selbst
      und seine Paladine hätten ihn gelegt. Daraufhin machten Berater den
      Kaiser auf die Christen in Rom aufmerksam, auf die der Volkszorn
      gelenkt werden könne. So schob er dann «die Schuld auf andere und
      strafte mit ausgesuchten Martern die wegen ihrer Verbrechen
      verhassten Leute, die das Volk Christen nennt», wie der
      Geschichtsschreiber P. Cornelius Tacitus (55-115) berichtet.

      Eines der Lieblingsobjekte von Verschwörungstheorien ist der
      Vatikan. Er ist nicht nur eine Institution von höchstem religiösem
      Rang, sondern wird auch, speziell in der protestantischen Welt,
      traditionell mit Argwohn betrachtet. So soll etwa der Vorgänger des
      jetzigen Papstes, Johannes Paul I., Opfer eines Mordkomplotts von
      Mitgliedern der Kurie geworden sein, weil sie den Verlust ihrer Macht
      durch eine päpstliche Palastreform befürchteten. Von einem
      vatikanischen Mordkomplott war auch die Rede, nachdem der prominente Bankier Roberto Calvi, Geschäftspartner des vatikanischen
      Geldinstituts IOR, 1982 unter der Blackfriars-Brücke in London
      erhängt aufgefunden worden war. Auch bei dieser Theorie sah der
      Vatikan keinen Anlass zu einer Stellungnahme.
      Avatar
      schrieb am 26.07.05 15:48:38
      Beitrag Nr. 42 ()
      jaja,

      Bush = Bin Laden

      mit der Story lockst du doch niemanden mehr hinter`m Ofen vor. Dieser Marketing-Gag ist durchgelaufen und abgekaut. Die Bücher wurden verkauft, der Film gedreht, die Merchandise-Artikel abgesetzt.
      Ist auch alles völlig nebensächlich, wenn es um den Threadtitel geht.

      :)
      Avatar
      schrieb am 26.07.05 16:11:42
      Beitrag Nr. 43 ()
      unicum,
      Menschen sterben jeden Tag und jeden Tag werden neue geboren. Manchen fällt ein Ziegelstein auf den Kopf, manche ertrinken beim Taucherkurs in hüfthohen Wasser (ist echt passiert) oder wieder andere werden vom Trecker überfahren. Und wenn du das absolut dümmste Los gezogen hast das im Topf ist, wirst du wegen akuten Terrorverdacht in der Londoner U-Bahn niedergestreckt. So ist das Leben nun mal.

      Mit deiner Demokratiekritik must du alleine klar kommen. Und das die Medien heute nicht mehr Information und Stimmungsmache auseinanderhalten können, fällt schon auf. Allerdings bedienen die Medien auch nur ihren Markt, d.h. sie interpretieren die Nachrichten so wie sie der Konsument gerne haben möchte:
      Amerika+Bush =böse, Heuschrecken, Sozialschmarotzer, Ausbeuterbetriebe, soziale (un)Gerechtigkeit usw.

      Aber das ist alles ein ganz anderes Thema

      :)
      Avatar
      schrieb am 26.07.05 17:24:51
      Beitrag Nr. 44 ()
      # 41 die Detektive sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Sie recherchieren nicht (wer ist Shultz, wo hat er überall seine Finger im Spiel, mit wem klügelt er, in welchen Regierungen war er was, wie sehen seine Kontakte zur Industrie aus, um welche grossen Adressen handelt es sich.. usw.,) nein, sie beten die Worthülsen des grössten Führers aller Zeiten nach. Na dann, gute Geschäfte.
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 16:39:29
      Beitrag Nr. 45 ()
      Es sind die kleinen Meldungen, welche lange nach dem Ereignis nur noch in den hintersten Seiten einer Zeitung erscheinen.
      Die Öffentlichkeit interessieren sie nicht mehr. Die Gleichgültigkeit hat längst wieder den Alltag erobert. Ein Grund, warum es nur noch vereinzelt Länder mit annähernd gelebten echten Demokratien gibt. Faktisch leben wir auch im Westen längst in waschechten Diktaturen, freilich geschickt verkleidet.

      Wer die Berichterstattung genau verfolgte, konnte es bereits ahnen:



      News - 17.08.05 11:02
      Schwere Vorwürfe gegen Londoner Polizei

      Die Londoner Polizei hat die Öffentlichkeit offenbar bewusst in die Irre geführt , um die Erschießung eines unbescholtenen Zuwanders aus Brasilien durch Anti-Terror-Polizisten in der U-Bahn zu rechtfertigen.



      HB LONDON. Unmittelbar danach hatte Scotland Yard erklärte, der 27-jährige habe sich verdächtig gemacht, weil er trotz mehrfachen Zurufens nicht stehen geblieben und über die Absperrung einer U-Bahn-Station gesprungen sei. Außerdem habe er trotz Sommerwetters einen dicken Mantel getragen, unter dem er Sprengstoff hätte verstecken können.

      Wie alle großen britischen Zeitungen jedoch am Mittwoch unter Berufung auf interne Polizeidokumente berichten, steht inzwischen fest, dass all das nicht stimmt: Befragungen der beteiligten Polizisten durch die Beschwerdestelle von Scotland Yard hätten ergeben, dass Menezes zu keinem Zeitpunkt davongerannt sei.

      Er habe die U-Bahn-Station ganz normal durch Öffnen der Schranke mit seiner Fahrkarte betreten, sich noch eine Gratiszeitung genommen und dann in eine wartende U-Bahn gesetzt. Dort sei er von den Polizisten gepackt und - obwohl er keine Gegenwehr geleistet habe - mit einer ganzen Salve gezielter Schüsse getötet worden. Er habe auch keinen Wintermantel, sondern eine leichte Jacke getragen.

      Harriet Wistrich, die Anwältin der Angehörigen von Menezes, sagte zu den Berichten: "Es sieht danach aus, dass da versucht wurde, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen, um zu rechtfertigen, was nur als absolut tragische Katastrophe für die Polizei bezeichnet werden kann." Scotland Yard lehnte eine Stellungnahme unter Hinweis auf die laufende Untersuchung ab.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 15:29:01
      Beitrag Nr. 46 ()
      Londoner Todesschüsse

      Einsatzleitung wollte Menezes lebend

      Erneut sind Details des fatalen Anti-Terror-Einsatzes in der Londoner U-Bahn bekannt geworden. Die Einsatzleitung hatte angeordnet, den Mann lebend zu fassen - kurz darauf war der unschuldige Brasilianer tot. Der Fall könnte Scotland-Yard-Chef Ian Blair den Job kosten.

      London - Die mit der Beschattung des Elektrikers Jean Charles de Menezes beauftragten Beamten hätten von ihrer Einsatzleiterin Cressida Dick Anweisung bekommen, den Mann noch vor Betreten des U-Bahnhofs Stockwell zu ergreifen, sagte ein ranghoher Vertreter von Scotland Yard der britischen Zeitung "Daily Mirror". Ganz sicher habe sie niemanden angewiesen, Menezes zu erschießen. Die Einsatzleitung habe angeordnet, den 27-Jährigen vor der U-Bahn-Station zu ergreifen. Neben den Beschattern gab es noch ein zweites Team, das bewaffnet war.

      Den Überwachungsbeamten sei es nicht gelungen, den jungen Brasilianer rechtzeitig zu fassen. Ob sie die Zeit hatten, das mit Schusswaffen ausgerüstete Sonderkommando in der U-Bahnstation über Dicks Anordnung zu informieren, sei Gegenstand der Ermittlungen einer unabhängigen Untersuchungskommission der Polizei, berichtete die Zeitung. Nach Angaben des Scotland-Yard-Mannes hingen Leben oder Tod des Brasilianers möglicherweise von "fünf Sekunden" ab. Menezes wurde am 22. Juli, einen Tag nach der zweiten Bombenserie in London, durch gezielte Kopfschüsse getötet.

      Bereits vorher hatten Fotos und Zeugenaussagen die offizielle Version der Polizei in Misskredit gebracht, wonach sich Menezes durch ungewöhnlich winterliche Kleidung und Überspringen der Eingangssperre zur U-Bahn verdächtig gemacht haben soll. Der Fernsehsender ITV veröffentlichte gestern Fotos und Videoaufnahmen, die zeigten, dass der 27-Jährige eine leichte Jeansjacke trug, den U-Bahnhof langsamen Schrittes betrat und dabei noch eine Gratiszeitung mitnahm.

      Die Kritik an Scotland-Yard-Chef Ian Blair wird wegen der erneuten Enthüllungen immer lauter. "Er sollte zurücktreten", fordert Harriet Wistrich, die Anwältin der Familie Menezes. "Es sind Lügen verbreitet worden, und niemand hat das klargestellt."

      Die britische Zeitung "Independent" bezeichnete das Vorgehen der Polizei als stümperhaft. "Die Beschattung des Gebäudes, in dem Menezes wohnte, war unprofessionell, und das Schießkommando war zu spät zur Stelle, um den Verdächtigen zu stellen, bevor er in den U-Bahn-Zug einstieg", schreibt das Blatt. "Aber noch schändlicher, falls das überhaupt noch zu steigern ist, sind die Lügen, die danach verbreitet wurden. Viele Details, die die Polizei in Umlauf brachte, sind einfach nicht wahr." Menezes sei normal gekleidet gewesen und habe sich auch völlig normal verhalten. "Dies ist nicht nur ein katastrophales Beispiel polizeilicher Inkompetenz, sondern ein scheinbar kalkulierter und zynischer Versuch der Polizei, die wahren Umstände unter Verschluss zu halten. Dies war Ian Blairs erster Test als Polizeichef, und es ist traurig, dass er nicht besser abgeschnitten hat."

      SPIEGEL ONLINE - 18. August 2005, 11:37
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,370274,00.html
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 16:24:32
      Beitrag Nr. 47 ()
      @diggit

      sorry, aber wenn diese handlungsweise der polizisten für dich normal ist,

      dann hoffe ich mal für dich, dass du nicht im winter auf dem weg zur u-bahn rennen musst. könnte sein, dass du dann aus versehen erschossen wirst ... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 17:39:48
      Beitrag Nr. 48 ()
      O.K. ich versuch im Winter nicht in die U-Bahn zu rennen, und du setz dir lieber einen Helm auf. Nicht das du von einem Kometen erschlagen wirst.

      :)
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 18:36:05
      Beitrag Nr. 49 ()
      Und was sind die Lernerfolge:confused:
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 13:42:30
      Beitrag Nr. 50 ()
      Polizeichef Blair wird in der FAZ am Sonntag aus der BBC folgendermaßen zitiert: "Wir dürfen einen tragischen Todesfall nicht überbewerten".

      Dass dieser "tragische Todesfall" in Wirklichkeit ein Mord war und Blair die Öffentlichkeit wissentlich belogen hatte, indem er Menezes als Terroristen darstellte, belegt, dass Blairs Wertvorstellungen höchst flexibel sind :laugh::laugh:

      Der "tragische Todesfall" wird nun von der Londoner Polizei mit exakt einer Million Dollar bewertet. Mit dieser Summe will man die Tötung bezahlen. Dumm ist nur, dass eine brasilianische Arbeiterfamilie offenbar andere Wertvorstellungen hat als Sir Ian Blair: Die haben nämlich die Zahlung empört abgelehnt !!!



      Außerdem erlaube ich mir die Kopie eines höchst interessanten Beitrags von "Frickhasserin" in einem Nachbarzweig:

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      Einem Bericht der britischen Times vom Freitag zufolge ist ein Angestellter, der IPCC beurlaubt worden.

      Der Angestellte der " Independent Police Complaints Commission" (IPCC, " Unabhängigen Untersuchungskommission der Polizei für Beschwerden" ) wird demnach verdächtigt, das " Leck" in der Untersuchungskommission zum Tod von Jean Charles de Menezes, das äußerst kompromittierende Informationen an den Sender ITV gegeben hatte, zu sein. Dem - oder der - Angestellten wird vorgeworfen, Verbindungen zu Mitarbeitern von ITV zu besitzen.

      Der britische Guardian berichtete, daß sowohl ITV als auch die IPCC und Scotland Yard jegliche Kommentare hierzu verweigert hatten.

      Es bleibt abzuwarten, ob die Quelle ebenso hart verfolgt werden wird, wie dies 1984 Clive Ponting widerfuhr. Ponting, damals Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium, hatte aus Gewissensgründen gegenüber Parlamentsmitgliedern enthüllt, daß die Versenkung eines argentinischen Kriegsschiffs während des Falklandkrieges außerhalb der " Schutzzone" und während sich das Schiff und sein Verband im Rückzug befand, stattgefunden hatte.

      Ponting war daraufhin auf Grundlage eines aus dem Jahre 1911 stammenden Gesetzes, daß die Offenlegung von Regierungsangelegenheiten gegenüber Unbefugten unter Strafe stellt, angeklagt worden. Letztlich wurde er aber freigesprochen, da die Geschworenen befanden, daß seine Enthüllungen im Interesse des Staates gewesen seien.

      Die " Beurlaubung" eines Mitarbeiters nur aufgrund der Tatsache, daß er oder sie es " gewagt" hat, die Öffentlichkeit über die zahllosen Lügen hinsichtlich der Ermordung von de Menezes zu informieren belegt einmal mehr, wie massiv versucht wird, die wahren Umstände, die zu seinem Tod geführt haben, zu vertuschen.

      Wenn eine Untersuchungskommission, die dazu geschaffen wurde, Fehlverhalten von Polizisten zu verfolgen, derart darum bemüht ist, ein solches " Fehlverhalten" , das zur Erschießung eines Menschen führte, zu vertuschen, so hat dies bestenfalls noch entfernte Ähnlichkeiten mit einem demokratischen Rechtsstaat. Vielmehr werden zunehmend die Züge eines diktatorischen Polizeistaates sichtbar .

      Die Demokratie in Europa geht langsam vor die Hunde.

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      Avatar
      schrieb am 21.08.05 18:35:11
      Beitrag Nr. 51 ()
      `Houston, wir haben ein Problem`
      Blairs Untertanen machen auch noch Witze damit :(:eek::eek::(

      News - 21.08.05 17:24
      Londoner Polizeichef wäscht Hände in Unschuld

      Der Londoner Polizeichef Ian Blair hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe Informationen über die Todesschüsse auf einen unschuldigen Brasilianer verschwiegen. Seine ersten Äußerungen zu dem Fall hätten auf Unwissen beruht und nichts mit Vertuschung zu tun gehabt.



      HB LONDON. Auch 24 Stunden nach dem Vorfall hätten er und all seine Berater den Elektriker Jean Charles de Menezes für einen Selbstmordattentäter gehalten, sagte Blair der Sonntagszeitung "News of the World". Dies hatten Anwälte der Familie des Opfers bezweifelt. Nach Angaben der Polizeibeschwerdekommission IPCC versuchte Polizeichef Blair zunächst, eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls zu verhindern.

      Dennoch stellte sich die britische Regierung hinter Blair. Trotz der Erschießung eines Unschuldigen bei der Terrorfahndung bleibt der Londoner Polizeichef damit im Amt. Der britische Innenminister Charles Clarke sprach ihm am Wochenende öffentlich sein Vertrauen aus und versicherte, er sei "sehr zufrieden" mit ihm.

      Der Brasilianer Jean Charles de Menezes war am 22. Juli von Polizisten in der Londoner U-Bahn erschossen worden, einen Tag nach den gescheiterten Bombenanschlägen auf das Londoner Nahverkehrsnetz. Zwei Wochen zuvor waren bei ähnlichen Anschlägen auf drei U-Bahnen und einen Bus in der britischen Hauptstadt mehr als 50 Menschen getötet worden.

      Der Polizeichef steht vor allem deshalb unter Druck, weil seine Behörde noch Tage später behauptet hatte, der 27-jährige habe sich verdächtig verhalten, was sich mittlerweile als falsch herausgestellt hat.

      Blair erklärte, erst am Morgen nach dem Tod de Menezes` habe er erfahren, dass seine Leute einen Unschuldigen getötet hätten. "Gegen 10.30 Uhr kam jemand in mein Büro und sagte etwas wie `Houston, wir haben ein Problem`." Den Medien warf er vor, sich zu sehr auf die Tötung des 27-Jährigen zu konzentrieren statt auf die verheerenden Anschläge.
      Trotzdem hielten die Anwälte der brasilianischen Familie, die den Rücktritt Blairs fordert, an ihrer Kritik fest. Nach Angaben von Jurist Gareth Peirce können sie nicht glauben, dass sich die Polizeiführung so schlecht informiert habe, bevor sie de Menezes in Verbindung mit Attentätern stellte.

      Auch eine unabhängige Behörde zur Überprüfung der Londoner Polizei kritisierte, Scotland Yard hätte schneller klarstellen müssen, dass sich De Menezes in keiner Weise verdächtig benommen habe. "Das haben sie nicht getan, und damit müssen sie sich jetzt auseinander setzen", sagte Jenny Jones, ein Mitglied der Aufsichtsbehörde.

      Innerhalb der Polizei ist der Fall offenbar heftig umstritten. Den Zeitungen "Observer" und "Sunday Mirror" zufolge bezeichnen sich die verdeckten Ermittler, die den Brasilianer wegen eines Terrorverdachts observierten, als unschuldig. Sie hätten ihn für ungefährlich gehalten und seien geschockt gewesen, als plötzlich bewaffnete Polizisten herbeistürmten und den Mann erschossen. Diese argumentieren dem "Mirror" zufolge allerdings, dass die Zivilfahnder klar auf den Brasilianer gedeutet hätten. Sonst hätten sie ihn nicht getötet.

      Als falsch erwies sich unterdessen der Vorwurf, die Polizei habe den Eltern von De Menezes eine Million Dollar Schweigegeld geboten. Die "Daily Mail", die am Samstag einen entsprechenden Bericht gebracht hatte, meldete in ihrer Sonntagsausgabe aber, es seien nur 15 000 Pfund (22 000 Euro) für diverse Kosten gewesen. Während die Zeitung tags zuvor noch die Höhe der Summe kritisiert hatte, bemängelte sie nun, 15 000 Pfund seien zu wenig.
      Nach Informationen des "Guardian" überprüft die Scotland-Yard- Spitze zur Zeit, ob die Anweisung, mögliche Selbstmordattentäter sofort zu erschießen, rückgängig gemacht werden sollte. Untersucht werde unter anderem, wie viele gesicherte Informationen vorliegen müssen, ehe ein Schießbefehl erteilt werden kann. Auch der Kommunikationsweg zwischen Einsatzleiter und bewaffneten Polizisten solle verbessert werden.



      Quelle: Handelsblatt.com


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