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    Presse über Aktien und Börse ( Daimler ) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.07.05 08:11:08 von
    neuester Beitrag 30.07.05 07:23:41 von
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      schrieb am 29.07.05 08:11:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      PRESSESCHAU Freitag, 29. Juli 2005 07:05 Uhr

      Im Mittelpunkt der Kommentare steht der Abgang von Daimler-Chrysler-Chef Schrempp.
      Zum ersten Thema heißt es in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG:
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      schrieb am 29.07.05 08:14:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      PRESSESCHAU Freitag, 29. Juli 2005 07:05 Uhr

      Im Mittelpunkt der Kommentare steht der Abgang von Daimler-Chrysler-Chef Schrempp.
      Zum ersten Thema heißt es in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG: "Jürgen Schrempp kann seine Kritiker nicht mehr widerlegen. Ohne anschließendes Aufsichts- oder Beratungsmandat - und ohne Abfindung - verlässt der Vorstandsvorsitzende von Daimler-Chrysler zum Jahresende den Konzern. Die Börse hat den Vorstandswechsel mit einem Kursfeuerwerk gefeiert. Binnen weniger Minuten nach dem Eintreffen der überraschenden Nachricht hat das Unternehmen Daimler-Chrysler 3,7 Milliarden Euro an Wert zugelegt. Die Aktie verzeichnete den größten prozentualen Kursgewinn an einem Tag seit Anfang 2003. (Ca. 8 6) Dies ist nur zum kleinsten Teil der Aussicht auf einen Gewinn zuzuschreiben, der 2005 die 5,8 Milliarden Euro des Vorjahres übertreffen wird. Vielmehr mischt sich in der Börsenreaktion Vorschusslorbeer für den Nachfolger mit Erleichterung über das Ende der Ära Schrempp. Es ist eine Ohrfeige für den scheidenden Amtsinhaber, der mit Deutschlands größtem Industriekonzern wenig pfleglich umgegangen ist", konstatiert die F A Z.


      Und die BERLINER ZEITUNG schreibt: "Die Nachricht vom Ausscheiden Schrempps lange vor dem Auslaufen seines bis 2008 geltenden Vertrages war der Börse Milliarden Euro wert. Innerhalb von wenigen Minuten schoss der Börsenkurs und damit der Unternehmenswert um zehn Prozent in die Höhe. Die Börse feierte den Abschied. Soviel Euphorie um Daimler-Chrysler hatte es seit Jahren nicht mehr gegeben."


      Die in Gera erscheinende OSTTHÜRINGER ZEITUNG bemerkt: "Mit einer - offenbar eher ungesunden - Mischung aus Visionen, Starrköpfigkeit und Größenwahn hat Schrempp das einstige Vorzeigeunternehmen an den Rand des Möglichen geführt - und teils darüber hinaus. Trotz der auch unbestrittenen Erfolge, die er vorzuweisen hat: Am Ende wird der Name Schrempp dennoch wohl mit einer langen Liste strategischer Fehlentscheidungen verbunden bleiben."


      Auch die FRANKFURTER RUNDSCHAU zieht eine negative Bilanz der Ära Schrempp. "Der Einstieg bei Mitsubishi in Japan war ein einziges Desaster. Die Verbindung mit Chrysler in USA ist ebenfalls keine Erfolgsgeschichte. In die Zeit von Schrempp fällt auch eine Entwicklung, die äußerst schwer wiegt. Das einst über alles erhabene Image von Mercedes wurde durch schwere Qualitätsmängel, die zahlreiche Rückrufaktionen erforderlich machten, empfindlich beschädigt. Nicht zu vergessen die an Peinlichkeit nicht zu überbietenden Pannen bei der Einführung der Lkw-Maut, die Daimler-Chrysler als Mitglied des Betreiber-Konsortiums Toll Collect mit zu verantworten hat und mit denen das Markenzeichen `Made in Germany` der Lächerlichkeit preisgegeben wurde", urteilt die FRANKFURTER RUNDSCHAU.


      "1998 feierte Schrempp seine Hochzeit im Himmel mit dem US-Autobauer Chrysler", erinnert die EßLINGER ZEITUNG. "Danach ging er noch eine Ehe auf Erden mit dem japanischen Fahrzeughersteller Mitsubishi ein. Letztere ist zerbrochen. Die mit Chrysler hat sich - nach vielen dramatischen Krisen stabilisiert. Doch das hat Milliarden an Euro verschlungen. Die riesigen Gewinne von Mercedes wurden in Nordamerika und Japan wieder verbrannt. Der Aufstand der Aktionäre formierte sich umgehend. Das Wort vom größten Kapitalvernichter aller Zeiten machte die Runde. Schrempp schien das nicht zu kümmern. Er zog seine Strategie knallhart durch. Nun trat er völlig unvermittelt ab. Eine späte Einsicht", befindet die EßLINGER ZEITUNG.


      Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG zeichnet ein Bild der Person Schrempp. "Der Mann aus Stuttgart trug sein Selbstbewusstsein offensiv auf den Markt. Er provozierte. Er predigte den Deutschen, dass die Zeiten des Schmusekapitalismus zu Ende seien, dass Schluss sein müsse mit dem Einigkeitszwang von Unternehmern, Politikern und Gewerkschaften. Schrempp, der vor seiner Chefzeit lange im Ausland lebte, vertrat das Prinzip des shareholder value, das die Interessen der Aktionäre über alles stellt. Damit machte er sich zum Buhmann der Nation. Allerdings wurde Schrempp auch seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht, weil er den Aktionären Versprechungen machte, die er nicht halten konnte. Sein Name stand am Ende für die Gier in Vorstandsetagen, weil er zu den Bestverdienern gehörte, ohne klare Erfolge vorzeigen zu können", resümiert die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.


      Die FREIE PRESSE aus Chemnitz sieht es so: "Das von Selbstzweifeln durchgeschüttelte Land braucht eben seine Feindbilder, seine Sündenböcke. Typen wie Schrempp, Akkermann oder Esser eignen sich vorzüglich für diese Rolle. Besonders, weil sie sich oft genug öffentlich wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen aufführen. Schrempp wollte viel, vermutlich zu viel. Seine Aktionäre haben durch ihn gutes Geld verdient, aber genauso auch jede Menge Geld verloren. Darüber müssen jedoch keine Krokodilstränen vergossen werden. Aktiengeschäfte sind schließlich nicht Omas Sparstrumpf", meint die FREIE PRESSE.


      Zum Nachfolger Schrempps notiert die Zeitung DIE WELT: "Dass nun die Wahl auf den Chrysler-Chef Dieter Zetsche fiel, ist ein eindeutiges Signal: Der gelernte Ingenieur, dem es in knapp fünf Jahren gelungen ist, Chrysler zu sanieren, gilt als pragmatisch und sehr effizient in der Umsetzung. Vor allem für Mercedes-Chef Eckard Cordes ist Zetsches Ernennung ein Schlag. Er galt lange Zeit als Kronprinz Schrempps. Doch die Nähe zum scheidenden Vorstandschef könnte ihm nun zum Verhängnis geworden sein. Ein Neuanfang, so heißt es im Umfeld Daimlers, sei mit Cordes wohl kaum möglich gewesen. So überraschen Gerüchte nicht, dass Cordes schon gestern seinen Rücktritt angeboten hat", stellt DIE WELT fest.

      http://www.dradio.de/presseschau/20050729070000/drucken
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      schrieb am 30.07.05 07:23:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kritische Aktionäre fordern Rücktritt von Kopper
      Bilanzzahlen bei DaimlerChrysler geschönt
      Moderation: Christine Heuer

      Nach dem vorzeitigen Ende der Ära Schrempp bei DaimlerChrysler haben die Kritischen Aktionäre DaimlerChrysler (KADC) auch den Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden Hilmar Kopper gefordert. Schrempp habe die Bilanzzahlen bei Daimler-Chrysler geschönt und Kopper habe ihm dabei Rückendeckung geleistet.

      Christine Heuer: Der Chef geht und die Aktie steigt sprunghaft im Wert - ein schöner Abgang ist das nicht für Jürgen Schrempp, den Shareholder-Value-Verfechter und Visionisten der Welt-AG DaimlerChrysler. Gestern hat der Aufsichtsrat des Unternehmens mitgeteilt, dass der Vorstandschef seinen Vertrag nicht ausschöpft und Ende des Jahres geht. Freiwillig, heißt es in der Mitteilung, in der sich kein Wort des Dankes findet an den Mann, der den Automobilkonzern zehn Jahre lang geführt hat - mit sinkendem Erfolg. Stichworte hierfür: die teure Fusion mit Chrysler, die kostspielige Beteiligung bei Mitsubishi, der Flop mit dem Smart und der Image-Verlust schließlich beim Flaggschiff Mercedes. Am Telefon ist Jürgen Grässlin, Wirtschaftswissenschaftler, Schrempp-Biograf und "Kritischer Aktionär" bei DaimlerChrysler. Haben Sie, wie die Deutsche Bank es getan hat, den Kursgewinn Ihrer Daimler-Aktien gestern gleich genutzt, um sie zu verkaufen?

      Jürgen Grässlin: Ja gleich mal eine ausgesprochen spannende Frage, denn ich war etwa eine Woche vorher informiert, dass der Schrempp zurücktritt. Ich gehe davon aus, dass die Deutsche Bank auch eine Woche vorher informiert war - und so was nennt sich wohl Spekulationsgeschäfte, was da passiert ist. Um Ihre Frage zu beantworten: Ich besitze nur eine Aktie und habe sie behalten.

      Heuer: Schrempps Rückzug kam - vielleicht nicht für Sie, aber für die Öffentlichkeit - überraschend. Wieso geht er denn gerade jetzt?

      Grässlin: Das ist auch eine gute Frage deshalb, weil Herr Schrempp ja nun versucht hat, über die Jahre hinweg sich an der Macht zu halten. Das ist auch gelungen durch ein System, das er aufgebaut hat, indem er Vorstände und Aufsichtsräte ganz nach seinem Gutdünken besetzt hat oder besetzen ließ. Das System Schrempp ist jetzt gebrochen. Das heißt, weder die Aktionäre noch die Börse noch die Deutsche Bank halten länger zu ihm und damit hat er keinen Rückhalt mehr gehabt im Unternehmen. Er musste jetzt gehen und das ist natürlich noch halbwegs ein guter Abgang aus seiner Sicht, denn die ganzen Bilanzzahlen, die wir gestern gehört haben, sind meines Erachtens geschönt und im Herbst wird das große Desaster ausbrechen.

      Heuer: Aha. Wieso funktioniert dieser Schutz durch vertraute Mitarbeiter nicht mehr, den Herr Schrempp bislang genossen hat?

      Grässlin: Also der Schutz durch vertraute Mitarbeiter bezog sich lange Zeit auf Vorstände - bis zu dieser Sitzung des Vorstands, als acht Vorstände sich gegen ihn gestellt haben und nur noch drei für ihn waren - er eingeschlossen -, nämlich bei der Entscheidung, ob weitere Milliarden für Mitsubishi verpulvert werden oder nicht. Da brach ein Kartenhaus zusammen, nämlich die Unterstützung durch den Vorstand. Aber die eigentliche Rückendeckung hat ihm der Aufsichtsratsvorsitzende Hilmar Kopper über die Jahre hinweg geleistet, sein guter Duzfreund, der alles mit zu verantworten hat, was hier an Desastern gelaufen ist. Herr Kopper hat jetzt einen Rücktritt anziehen müssen, ganz einfach deshalb, weil Herr Schrempp nicht zu halten ist. Das Image von Herrn Schrempp ist extrem schlecht. Die Bilanzzahlen sind katastrophal und gestern - wie gesagt - geschönt. Und Herr Schrempp war einfach nicht zu halten, so dass Herr Kopper jetzt auch weiß, es geht auch um seinen Kopf. Und wir als "Kritische Aktionäre" fordern ganz klar, dass die beiden Verantwortlichen zu gehen haben, also Herr Schrempp und Herr Kopper.

      Heuer: Wenn die Zwischenbilanz tatsächlich - wie Sie sagen - geschönt war und das Desaster, das eigentliche, im Herbst bevorsteht, dann sind das ja auch schwere Zeiten für den designierten Nachfolger, Dieter Zetsche. Setzen Sie große Hoffnungen in ihn?

      Grässlin: Man muss erst mal sehen, dass Herr Schrempp einen Scherbenhaufen hinterlässt - aus dem "Herrn der Sterne" ist der "Herr der Scherben" geworden. Wir haben bei Smart ein Defizit von 2,6 Milliarden Euro. Wir haben eine C-Klasse und E-Klasse, die nicht laufen. Wir haben eine alte S-Klasse, die jetzt vorzeitig eingestellt wird - das ist ein Hammer, denn normalerweise gibt es Übergangsfristen: Die alten Fahrzeuge laufen aus, die neuen Fahrzeuge langsam an. Die neue S-Klasse, da liegen halb so viel Bestellungen vor, wie ursprünglich erhofft und erwartet. Und der Maybach, das so genannte Flaggschiff, hat ein Drittel der Verkäufe, die notwendig sind, um dieses Fahrzeug auch wirklich finanziell lukrativ erscheinen zu lassen. In diesen Scherbenhaufen hinein muss nun Dieter Zetsche sein Amt antreten. Es kommt für uns alle ein bisschen überraschend, denn wir rechneten mit Eckhard Cordes. Aber es ist eigentlich nur logisch, dass Herr Cordes auch geht, denn er ist voll involviert in das System Schrempp und hat all die Fehler ja mitgetragen. So dass Herr Zetsche, bei dem eben die besagte Sitzung der acht Widerständler damals organisiert worden ist, jetzt das Amt antritt. Und Herr Zetsche muss wirklich viel Feingefühl, viel Engagement, viel Glück auch aufbringen, um diesen Scherbenhaufen wieder aufzurichten.

      Heuer: Aufgefallen ist gestern, dass Jürgen Schrempp auf die ihm vertraglich ja zugesicherte Abfindung verzichtet - das tut üblicherweise niemand. Wieso, glauben Sie, tut er es, Herr Grässlin?

      Grässlin: Da kann man nur spekulieren. Aber Sie haben vollkommen Recht, also normal stünden ihm schätzungsweise noch 21 Millionen Euro zur Verfügung, die sich zusammensetzen aus den Zuwendungen für die Jahre 2006, 2007, 2008. Wir schätzen, dass das Gehalt etwa in Höhe von 7 Millionen Euro liegt. Das macht Herr Schrempp nicht freiwillig. Herr Schrempp ist ein Mensch, der geradezu heftigst bemüht war, immer wieder Gelder zu akquirieren jenseits seines Gehaltes. Das war immer wieder überraschend, auch bei Kleinigkeiten, da habe ich gedacht, das kann ja wohl nicht wahr sein, dass er sich das auch noch zahlen lässt. Und so glaube ich nicht, dass dieser Rücktritt freiwillig ist und ich glaube vor allem nicht, dass dieser Verzicht auf das Gehalt freiwillig ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass im Herbst noch die dicke Bombe platzt, denn Herr Schrempp war wohl nicht nur in Geschäfte involviert oder in Kenntnis gesetzt, die legal waren.

      Heuer: Aha. Wissen Sie da mehr?

      Grässlin: Ich weiß da mehr, möchte aber zu diesem Zeitpunkt nichts dazu sagen.

      Heuer: Das ist sehr schade. Jürgen Grässlin, Wirtschaftswissenschaftler, Schrempp-Biograf und Mitglied der "Kritischen Aktionäre" bei DaimlerChrysler.

      dradio.de
      URL: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/401130/
      INTERVIEW
      29.07.2005


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