Wiedervereinigung : Altparteien haben versagt! - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 05.08.05 06:17:52 von
neuester Beitrag 08.08.05 13:58:20 von
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[...] Mit der Ostidentität sind im Westen die Ressentiments gewachsen. Wiedervereinigungsrhetorik und Einheitseuphorie sind auch dort allenfalls noch etwas für Sonntagsreden. Unter den Westdeutschen gibt es mittlerweile ein großes Unverständnis über die Jammerossis. Neidisch blicken die Wessis auf die ausgebauten ostdeutschen Autobahnen, wütend auf die Subventionsruinen.
Es gehörte zu den großen Verdiensten der Volksparteien,
die prägenden Konflikte der Weimarer Republik, die Konflikte
zwischen Kapital und Arbeit,
zwischen Stadt und Land und
zwischen Kirche und Staat
integriert zu haben.
Nach der Wiedervereinigung jedoch haben SPD und CDU versagt. Viel zu lange haben sich beide darauf verlassen, dass die innere Einheit innerhalb einer Generation vollendet werden kann und die PDS ein Auslaufmodell ist.
Dabei ist Ostidentität längst mehr als ein Transformationsphänomen. Sie ist mehr als eine Spätfolge des realen Sozialismus; sie wird genauso aus den Erfahrungen der letzten fünfzehn Jahre gespeist,
von falschen Versprechungen,
enttäuschten Erwartungen sowie
der westdeutschen Dominanz in Politik, Medien und in den gesellschaftlichen Eliten.
Nur Ignoranten kann deshalb der mögliche Wahlerfolg der in Linkspartei umbenannten PDS im Osten überraschen. [...]
taz Nr. 7729 vom 30.7.2005, Seite 11
http://www.taz.de/pt/2005/07/30/a0162.nf/text
Es gehörte zu den großen Verdiensten der Volksparteien,
die prägenden Konflikte der Weimarer Republik, die Konflikte
zwischen Kapital und Arbeit,
zwischen Stadt und Land und
zwischen Kirche und Staat
integriert zu haben.
Nach der Wiedervereinigung jedoch haben SPD und CDU versagt. Viel zu lange haben sich beide darauf verlassen, dass die innere Einheit innerhalb einer Generation vollendet werden kann und die PDS ein Auslaufmodell ist.
Dabei ist Ostidentität längst mehr als ein Transformationsphänomen. Sie ist mehr als eine Spätfolge des realen Sozialismus; sie wird genauso aus den Erfahrungen der letzten fünfzehn Jahre gespeist,
von falschen Versprechungen,
enttäuschten Erwartungen sowie
der westdeutschen Dominanz in Politik, Medien und in den gesellschaftlichen Eliten.
Nur Ignoranten kann deshalb der mögliche Wahlerfolg der in Linkspartei umbenannten PDS im Osten überraschen. [...]
taz Nr. 7729 vom 30.7.2005, Seite 11
http://www.taz.de/pt/2005/07/30/a0162.nf/text
[posting]17.453.854 von Erstausgabe am 05.08.05 06:17:52[/posting]Merkel in der Falle
Der Osten tickt anders. Trotzdem wäre ein Ostwahlkampf für die CDU-Kanzlerkandidatin verheerend. Die gelernte DDR-Bürgerin muss vor allem die Westdeutschen überzeugen
Der vorgezogene Bundestagswahlkampf tritt in seine entscheidende Phase. So sicher, wie es noch vor ein paar Wochen schien, ist der schwarz-gelbe Wahlsieg längst nicht mehr, die beiden politischen Lager liegen fast gleichauf. Unweigerlich rückte deshalb ein Wahlgebiet in den Blickpunkt, das den Ausgang aller Bundestagswahlen seit 1990 geprägt hat: Ostdeutschland. Der Einheitskanzler Helmut Kohl gewann hier 1990 und 1994 seine entscheidenden Stimmen, Gerhard Schröder verdankte den Ostdeutschen 1998 den Wahlsieg, vor allem aber 2002 seine Wiederwahl. Denn während die SPD vor drei Jahren im Westen Stimmen verlor, konnte sie im Osten dank Flut und Antikriegswahlkampf 4,6 Prozentpunkte zulegen. Zudem flog die Ostpartei PDS aus dem Bundestag, was Rot-Grün eine knappe Mehrheit sicherte. Auch am 18. September wird es deshalb wieder heißen: Der Osten entscheidet die Wahl.
Natürlich gibt es überall in Deutschland regionale Identitäten, die sich bei Wahlen manifestieren. Doch nichts ist politisch so virulent wie der Ost-West-Konflikt. Deutschland ist auch im Jahr fünfzehn der deutschen Einheit weiterhin mental, politisch und ökonomisch gespalten. Der Osten tickt anders, lebt anders, wählt anders. Es existieren zwei Teilgesellschaften, mit unterschiedlichen Werten und zwei Parteiensystemen, die sich grundlegend unterscheiden. Die Mehrheit der Ostdeutschen bewertet soziale Gerechtigkeit höher als Freiheit. Nicht einmal die Hälfte der Ostdeutschen sieht die Marktwirtschaft überwiegend positiv. Stattdessen plädiert dort eine Mehrheit für mehr staatliche Regulierung. Zwei Drittel aller Ostdeutschen fühlen sich im vereinten Deutschland als Bürger zweiter Klasse, ökonomisch abgekoppelt und ohne Perspektive.
Der Ostfrust ist leicht mobilisierbar. Als im vergangenen Sommer die Ostdeutschen zu zehntausenden auf die Straße gingen, um gegen Hartz IV zu demonstrieren, war dies mehr als ein Protest gegen eine als unsozial empfundene Arbeitsmarktreform. Es war der verzweifelte Protest von Menschen, die sich abgeschrieben fühlten. Die PDS profitierte bei den Landtagswahlen des vergangenen Herbstes davon, aber auch die rechtsextremen Parteien NPD und DVU verdanken dieser Stimmung den Einzug in die Landtage von Sachsen und Brandenburg.
Mit der Ostidentität sind im Westen die Ressentiments gewachsen. Wiedervereinigungsrhetorik und Einheitseuphorie sind auch dort allenfalls noch etwas für Sonntagsreden. Unter den Westdeutschen gibt es mittlerweile ein großes Unverständnis über Mit der Ostidentität sind im Westen die Ressentiments gewachsen. Wiedervereinigungsrhetorik und Einheitseuphorie sind auch dort allenfalls noch etwas für Sonntagsreden. Unter den Westdeutschen gibt es mittlerweile ein großes Unverständnis über die Jammerossis. Neidisch blicken die Wessis auf die ausgebauten ostdeutschen Autobahnen, wütend auf die Subventionsruinen.
Es gehörte zu den großen Verdiensten der Volksparteien,
die prägenden Konflikte der Weimarer Republik, die Konflikte
zwischen Kapital und Arbeit,
zwischen Stadt und Land und
zwischen Kirche und Staat
integriert zu haben.
Nach der Wiedervereinigung jedoch haben SPD und CDU versagt. Viel zu lange haben sich beide darauf verlassen, dass die innere Einheit innerhalb einer Generation vollendet werden kann und die PDS ein Auslaufmodell ist.
Dabei ist Ostidentität längst mehr als ein Transformationsphänomen. Sie ist mehr als eine Spätfolge des realen Sozialismus; sie wird genauso aus den Erfahrungen der letzten fünfzehn Jahre gespeist,
von falschen Versprechungen,
enttäuschten Erwartungen sowie
der westdeutschen Dominanz in Politik, Medien und in den gesellschaftlichen Eliten.
Nur Ignoranten kann deshalb der mögliche Wahlerfolg der in Linkspartei umbenannten PDS im Osten überraschen. Schon bei den Landtagswahlen in Brandenburg vor zehn Monaten wurde die PDS beinahe zu stärksten Partei, in Sachsen und Thüringen hat die PDS die SPD längst klar hinter sich gelassen. Die PDS ist im Osten eine feste politische Größe und an zwei Landesregierungen beteiligt. Sie ist beides: Volkspartei und Protestpartei. Sie wird von einer treuen Stammwählerschaft trotz einer schmerzhaften Sparpolitik der rot-roten Landesregierungen weiter unterstützt. Gleichzeitig wird sie von einer zunehmenden Zahl von desillusionierten Ostdeutschen gewählt. Diese fühlen sich von Kohl genauso verraten wie von Schröder. SPD und CDU sind für sie gleichermaßen Westparteien, denen sie nicht mehr über den Weg trauen, und sie haben keine Probleme, mal rechts und mal links Protest wählen.
Je knapper der Wahlausgang am 18. September zu werden scheint, desto mehr kommt es auf den Osten an. Im Westen nimmt die Linkspartei fast ausschließlich der SPD Stimmen weg, im Osten hingegen gibt es sehr viel weniger Stamm- und viel mehr Wechselwähler, auch erhebliche Verschiebungen zwischen den politischen Lagern sind möglich. Die Nervosität bei der CDU ist deshalb groß. Schließlich könnte der Osten dem bürgerlichen Lager die Mehrheit im nächsten Bundestag kosten und die Union in die große Koalition zwingen.
Doch nur für einen kurzen Moment erlag die CDU deshalb der Versuchung, mit einem speziellen Ostwahlkampf, einem besonderen Ostdiskurs über soziale Gerechtigkeit und einem Ossi-Profil für die Kanzlerkandidatin Angela Merkel die entscheidenden Stimmen zu sichern. Das wäre schief gegangen, denn Angela Merkel hat nicht nur im Osten ein Problem, sondern auch im Westen. Helmut Kohl und Gerhard Schröder konnten als Wessis den Osten generös zu Chefsache erklären. Angela Merkel kann dies nicht. Sie muss westdeutscher auftreten als jeder westdeutsche Kanzlerkandidat. Nur weil sie ihre Ostherkunft vollständig abgestreift hat, konnte sie in der durch und durch westdeutsch geprägten CDU zur Vorsitzenden und Kanzlerkandidatin aufsteigen. Im Wahlkampf muss Merkel nun im Westen im bürgerlichen Lager Vertrauen und Wähler gewinnen. Die Vorbehalte gegen die Kanzlerkandidatin mit DDR-Sozialisation sind dort immer noch groß.
Jeder spezielle Ostwahlkampf würde die Mobilisierung der CDU-Stammwähler im Westen gefährden. Verspricht Angela Merkel zusätzliche Osthilfen, fühlen sich die Westdeutschen benachteiligt, äußert sie Verständnis für die ostdeutsche Sehnsucht nach mehr Gerechtigkeit und mehr Staat, versteht das westdeutsche Bürgertum Sozialismus. Redet sie über die DDR, über ihr Leben zwischen junger Gemeinde und FDJ, zwischen Nische und Anpassung, erntet sie im Westen nur verständnisloses Kopfschütteln.
Angela Merkel kann nicht mit Gysi und Platzeck um ostdeutsche Emotionen konkurrieren. Merkel sitzt vielmehr in der Ost-West-Falle. So paradox es klingen mag, sie kann die Bundestagswahlen für das bürgerliche Lager nur gewinnen, wenn sie ihre ostdeutsche Herkunft leugnet. Alle Hoffnungen, eine Kanzlerin, die offensiv damit umgeht, könne Ost und West einander wieder näher bringen, sind Wunschträume. Die CDU muss die Bundestagswahlen im Osten gewinnen, aber Angela Merkel kann ihr dabei nicht helfen. CHRISTOPH SEILS
taz Nr. 7729 vom 30.7.2005, Seite 11
http://www.taz.de/pt/2005/07/30/a0162.nf/text
Der Osten tickt anders. Trotzdem wäre ein Ostwahlkampf für die CDU-Kanzlerkandidatin verheerend. Die gelernte DDR-Bürgerin muss vor allem die Westdeutschen überzeugen
Der vorgezogene Bundestagswahlkampf tritt in seine entscheidende Phase. So sicher, wie es noch vor ein paar Wochen schien, ist der schwarz-gelbe Wahlsieg längst nicht mehr, die beiden politischen Lager liegen fast gleichauf. Unweigerlich rückte deshalb ein Wahlgebiet in den Blickpunkt, das den Ausgang aller Bundestagswahlen seit 1990 geprägt hat: Ostdeutschland. Der Einheitskanzler Helmut Kohl gewann hier 1990 und 1994 seine entscheidenden Stimmen, Gerhard Schröder verdankte den Ostdeutschen 1998 den Wahlsieg, vor allem aber 2002 seine Wiederwahl. Denn während die SPD vor drei Jahren im Westen Stimmen verlor, konnte sie im Osten dank Flut und Antikriegswahlkampf 4,6 Prozentpunkte zulegen. Zudem flog die Ostpartei PDS aus dem Bundestag, was Rot-Grün eine knappe Mehrheit sicherte. Auch am 18. September wird es deshalb wieder heißen: Der Osten entscheidet die Wahl.
Natürlich gibt es überall in Deutschland regionale Identitäten, die sich bei Wahlen manifestieren. Doch nichts ist politisch so virulent wie der Ost-West-Konflikt. Deutschland ist auch im Jahr fünfzehn der deutschen Einheit weiterhin mental, politisch und ökonomisch gespalten. Der Osten tickt anders, lebt anders, wählt anders. Es existieren zwei Teilgesellschaften, mit unterschiedlichen Werten und zwei Parteiensystemen, die sich grundlegend unterscheiden. Die Mehrheit der Ostdeutschen bewertet soziale Gerechtigkeit höher als Freiheit. Nicht einmal die Hälfte der Ostdeutschen sieht die Marktwirtschaft überwiegend positiv. Stattdessen plädiert dort eine Mehrheit für mehr staatliche Regulierung. Zwei Drittel aller Ostdeutschen fühlen sich im vereinten Deutschland als Bürger zweiter Klasse, ökonomisch abgekoppelt und ohne Perspektive.
Der Ostfrust ist leicht mobilisierbar. Als im vergangenen Sommer die Ostdeutschen zu zehntausenden auf die Straße gingen, um gegen Hartz IV zu demonstrieren, war dies mehr als ein Protest gegen eine als unsozial empfundene Arbeitsmarktreform. Es war der verzweifelte Protest von Menschen, die sich abgeschrieben fühlten. Die PDS profitierte bei den Landtagswahlen des vergangenen Herbstes davon, aber auch die rechtsextremen Parteien NPD und DVU verdanken dieser Stimmung den Einzug in die Landtage von Sachsen und Brandenburg.
Mit der Ostidentität sind im Westen die Ressentiments gewachsen. Wiedervereinigungsrhetorik und Einheitseuphorie sind auch dort allenfalls noch etwas für Sonntagsreden. Unter den Westdeutschen gibt es mittlerweile ein großes Unverständnis über Mit der Ostidentität sind im Westen die Ressentiments gewachsen. Wiedervereinigungsrhetorik und Einheitseuphorie sind auch dort allenfalls noch etwas für Sonntagsreden. Unter den Westdeutschen gibt es mittlerweile ein großes Unverständnis über die Jammerossis. Neidisch blicken die Wessis auf die ausgebauten ostdeutschen Autobahnen, wütend auf die Subventionsruinen.
Es gehörte zu den großen Verdiensten der Volksparteien,
die prägenden Konflikte der Weimarer Republik, die Konflikte
zwischen Kapital und Arbeit,
zwischen Stadt und Land und
zwischen Kirche und Staat
integriert zu haben.
Nach der Wiedervereinigung jedoch haben SPD und CDU versagt. Viel zu lange haben sich beide darauf verlassen, dass die innere Einheit innerhalb einer Generation vollendet werden kann und die PDS ein Auslaufmodell ist.
Dabei ist Ostidentität längst mehr als ein Transformationsphänomen. Sie ist mehr als eine Spätfolge des realen Sozialismus; sie wird genauso aus den Erfahrungen der letzten fünfzehn Jahre gespeist,
von falschen Versprechungen,
enttäuschten Erwartungen sowie
der westdeutschen Dominanz in Politik, Medien und in den gesellschaftlichen Eliten.
Nur Ignoranten kann deshalb der mögliche Wahlerfolg der in Linkspartei umbenannten PDS im Osten überraschen. Schon bei den Landtagswahlen in Brandenburg vor zehn Monaten wurde die PDS beinahe zu stärksten Partei, in Sachsen und Thüringen hat die PDS die SPD längst klar hinter sich gelassen. Die PDS ist im Osten eine feste politische Größe und an zwei Landesregierungen beteiligt. Sie ist beides: Volkspartei und Protestpartei. Sie wird von einer treuen Stammwählerschaft trotz einer schmerzhaften Sparpolitik der rot-roten Landesregierungen weiter unterstützt. Gleichzeitig wird sie von einer zunehmenden Zahl von desillusionierten Ostdeutschen gewählt. Diese fühlen sich von Kohl genauso verraten wie von Schröder. SPD und CDU sind für sie gleichermaßen Westparteien, denen sie nicht mehr über den Weg trauen, und sie haben keine Probleme, mal rechts und mal links Protest wählen.
Je knapper der Wahlausgang am 18. September zu werden scheint, desto mehr kommt es auf den Osten an. Im Westen nimmt die Linkspartei fast ausschließlich der SPD Stimmen weg, im Osten hingegen gibt es sehr viel weniger Stamm- und viel mehr Wechselwähler, auch erhebliche Verschiebungen zwischen den politischen Lagern sind möglich. Die Nervosität bei der CDU ist deshalb groß. Schließlich könnte der Osten dem bürgerlichen Lager die Mehrheit im nächsten Bundestag kosten und die Union in die große Koalition zwingen.
Doch nur für einen kurzen Moment erlag die CDU deshalb der Versuchung, mit einem speziellen Ostwahlkampf, einem besonderen Ostdiskurs über soziale Gerechtigkeit und einem Ossi-Profil für die Kanzlerkandidatin Angela Merkel die entscheidenden Stimmen zu sichern. Das wäre schief gegangen, denn Angela Merkel hat nicht nur im Osten ein Problem, sondern auch im Westen. Helmut Kohl und Gerhard Schröder konnten als Wessis den Osten generös zu Chefsache erklären. Angela Merkel kann dies nicht. Sie muss westdeutscher auftreten als jeder westdeutsche Kanzlerkandidat. Nur weil sie ihre Ostherkunft vollständig abgestreift hat, konnte sie in der durch und durch westdeutsch geprägten CDU zur Vorsitzenden und Kanzlerkandidatin aufsteigen. Im Wahlkampf muss Merkel nun im Westen im bürgerlichen Lager Vertrauen und Wähler gewinnen. Die Vorbehalte gegen die Kanzlerkandidatin mit DDR-Sozialisation sind dort immer noch groß.
Jeder spezielle Ostwahlkampf würde die Mobilisierung der CDU-Stammwähler im Westen gefährden. Verspricht Angela Merkel zusätzliche Osthilfen, fühlen sich die Westdeutschen benachteiligt, äußert sie Verständnis für die ostdeutsche Sehnsucht nach mehr Gerechtigkeit und mehr Staat, versteht das westdeutsche Bürgertum Sozialismus. Redet sie über die DDR, über ihr Leben zwischen junger Gemeinde und FDJ, zwischen Nische und Anpassung, erntet sie im Westen nur verständnisloses Kopfschütteln.
Angela Merkel kann nicht mit Gysi und Platzeck um ostdeutsche Emotionen konkurrieren. Merkel sitzt vielmehr in der Ost-West-Falle. So paradox es klingen mag, sie kann die Bundestagswahlen für das bürgerliche Lager nur gewinnen, wenn sie ihre ostdeutsche Herkunft leugnet. Alle Hoffnungen, eine Kanzlerin, die offensiv damit umgeht, könne Ost und West einander wieder näher bringen, sind Wunschträume. Die CDU muss die Bundestagswahlen im Osten gewinnen, aber Angela Merkel kann ihr dabei nicht helfen. CHRISTOPH SEILS
taz Nr. 7729 vom 30.7.2005, Seite 11
http://www.taz.de/pt/2005/07/30/a0162.nf/text
die wiedervereinigung war ein geschichtlicher fehler
ob der neun-fache kindsmord auch im westen möglich gewesen wäre, möchte ich bezweifeln
ich danke herrn schönborn für seine ehrlichen worte
schade, dass er aus wahltaktischen gründen zurückrudern musste
ob der neun-fache kindsmord auch im westen möglich gewesen wäre, möchte ich bezweifeln
ich danke herrn schönborn für seine ehrlichen worte
schade, dass er aus wahltaktischen gründen zurückrudern musste
#broker
was lässt Du denn für einen Stuß ab?
was lässt Du denn für einen Stuß ab?
verkehrte welt
schönbohm sagt die warheit
(statistisch erwiesen, im osten dreimal soviel kindesmorde wie im westen)
und er soll zurücktreten.
schröder lügt seit sieben jahren das blaue vom himmel
und keiner schiesst ihn mal richtig an.
schönbohm sagt die warheit
(statistisch erwiesen, im osten dreimal soviel kindesmorde wie im westen)
und er soll zurücktreten.
schröder lügt seit sieben jahren das blaue vom himmel
und keiner schiesst ihn mal richtig an.
Werden dafür im Westen mehr Menschen gegessen?
So ein Müll...
Wie lange reicht die Statistik denn zurück bzw. wieviel Kinder waren es denn? Ein verhältnis von 1 zu 3 würde Deine Aussage schon richtig dastehen lassen.
So ein Müll...
Wie lange reicht die Statistik denn zurück bzw. wieviel Kinder waren es denn? Ein verhältnis von 1 zu 3 würde Deine Aussage schon richtig dastehen lassen.
nur eine Kurzanmerkung zum Kindermord:
ich kann nichts genaues über die Erziehung der Kinder in
der DDR sagen aber ein bisschen weniger Marx und Engels und ein bisschen mehr Vermittlung menschlicher Werte (oder soll ich sagen "das was Gott von uns will" !) wären wohl nicht schlecht gewesen.
Ein Beispiel war auch der mörderische Grenzzaun !
Psychopathen gibt es natürlich überall !
Das darf man wohl nicht allein der DDR-Gesellschaft anlasten !
ich kann nichts genaues über die Erziehung der Kinder in
der DDR sagen aber ein bisschen weniger Marx und Engels und ein bisschen mehr Vermittlung menschlicher Werte (oder soll ich sagen "das was Gott von uns will" !) wären wohl nicht schlecht gewesen.
Ein Beispiel war auch der mörderische Grenzzaun !
Psychopathen gibt es natürlich überall !
Das darf man wohl nicht allein der DDR-Gesellschaft anlasten !
Also den Kindermord bei FFO wollte ich nicht thematisieren!
Und die Verrentung der Ossis über den Generationenvertrag (also mit Mitteln die den Westdeutschen gehörten) hat dem Rentensystem endgültig den Kollaps beschert. Marode war es schon zum damaligen Zeitpunkt. So wurden die Altlasten der ehemaligen DDR mit dem Vermögen der Westdeutschen beglichen (über das die politischen Entscheidungsträger infolge des dubiosen Generationenvertrag Zugriff hatten)
Verdorrende Landschaften
Brandenburgs Innenminister spricht angesichts der Kindstötungen von verwahrlosten Gebieten im Osten. Das ist politisch ein heikler Befund, ökonomisch trifft er den Kern
von Lars-Broder Keil und Uwe Müller
Für den Vorstandschef des Technologiekonzerns Jenoptik ist der Aufbau Ost im Wesentlichen gescheitert. "Einige wenige Regionen werden pulsieren - neben Jena könnten das Dresden, Chemnitz und Leipzig sein", sagt Alexander von Witzleben. Für den Rest prognostiziert der Manager der wichtigsten Börsengesellschaft des Ostens: "Andere Regionen werden auf ein Niveau herabfallen, das wir insgeheim schon ahnen, aber bislang nicht wahrhaben wollen."
Verwahrlosen große Landstriche im Osten? Dieser Zustand ist für Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) nach dem Auffinden von neun Babyleichen in Brieskow-Finkenheerd nahe der polnischen Grenze längst bittere Gewißheit. Der Christdemokrat sieht den grausamen Fall als Indiz für ein beängstigendes Ausmaß an Verwüstung in seinem eigenen Land - weniger ökonomisch, sondern vielmehr menschlich und sozial.
Seinen Befund hat Schönbohm vor allem mit den Auswirkungen der SED-Diktatur begründet, deren Zwangskollektivierung zum Verlust von Werten und selbstverantwortlichen Handeln geführt habe. Anders könne er sich die Grausamkeit der Säuglingstötungen die Gleichgültigkeit der Umgebung nicht erklären. Dieser Blick in den Rückspiegel hat ihm wütende Proteste und Rücktrittsforderungen eingebracht. Sogar die ostdeutschen Landesverbände der eigenen Partei distanzierten sich von seiner Analyse, die für die Union zur Unzeit kommt.
Erst verstrickte sich die Merkel-Partei in heillose Diskussionen über die Notwendigkeit eines speziellen Wahlkampfes im Osten, jetzt fühlen sich viele ehemalige DDR-Bürger durch Schönbohms Äußerungen ausgegrenzt. Doch ist der Gedanke, daß sich der Osten auf einer Elendsspirale nach unten bewegt, so abwegig? Auch 15 Jahre nach der Einheit zeichnen sich beim Blick nach vorne kaum Hoffnungsschimmer ab.
Das Berlin-Institut hat voriges Jahr eine Art Zukunftsatlas der Nation erstellt. Er basiert auf demographischen Trends, bezieht aber auch Indikatoren wie Wirtschaft, Bildung oder Familienfreundlichkeit ein. "Der Osten verliert", lautet die unmißverständliche Botschaft.
"Im unteren Teil der Bewertungsskala finden sich alle östlichen Länder, inklusive der Bundeshauptstadt", heißt es in der Studie. Der Osten leide an Abwanderung, Überalterung und schlechter wirtschaftlicher Entwicklung. Fatal seien die Aussichten besonders für einige Regionen, in denen "sich die Lage an allen Fronten verschärft". Solche Gebiete finden sich selbst in den eher als innovativ geltenden Freistaaten Thüringen und Sachsen, etwa das Eichsfeld und die Lausitz. Einige Schlaglichter zeigen, wie es dort bestellt ist:
Armut
Ostdeutschland fällt laut dem Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bei den Einkommen zunehmend hinter das Westniveau zurück und verzeichnet steigende Armut. Mit einem verfügbaren Haushaltseinkommen von 15 500 Euro haben die neuen Länder demzufolge im vergangenen Jahr nur 80 Prozent des Wertes der alten Länder erreicht. Das entspricht der Lage von 1994, nachdem 1998 schon ein Niveau von 85 Prozent erreicht worden war. Zudem kommen rund 40 Prozent der Einkommen der Privathaushalte aus staatlichen Zuwendungen oder Sozialkassen. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sind es rund 50 Prozent.
Bildung
Das wichtigste Kapital einer Industriegesellschaft ist die intellektuelle Leistungsfähigkeit seiner Bürger und die Verfügbarkeit von Fachkräften. Nach der Gesamtbewertung des Berlin-Instituts haben Sachsen-Anhalt (Note: 4,3), Mecklenburg-Vorpommern (4,2) und Brandenburg (3,8) die schlechtesten Noten erhalten. Herangezogen wurden die Zahl der Schulabgänger, Ausbildungsplätze und Hochqualifizierten. Zusätzliche Probleme bereitet die Abwanderung von Fachkräften in den Westen. In prosperierenden Regionen wie Jena gibt es schon heute einen Mangel an geeigneten Lehrlingen.
Demographie
In Mecklenburg-Vorpommern werden Städte wie Stralsund im Zeitraum bis 2020, gerechnet seit 1990, mehr als 25 Prozent ihrer Einwohner verloren haben. Im Landkreis Uecker-Randow wird die Bevölkerungszahl sogar um ein Drittel zurückgehen. In Brandenburg verzeichnen der Oberspreewald, die Uckermark und die Prignitz ähnlich hohe Verluste. Selbst sächsische Städte wie Chemnitz und Görlitz schrumpfen dramatisch. Die Geburtenraten sackten seit der Wende überall in den Ost-Ländern um etwa 50 Prozent ab. Ohne Beispiel in Deutschland sind die Geschlechterverhältnisse: In Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen gibt es je 100 Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren nur 85 Frauen. Logische Folge ist eine rapide Überalterung der Bevölkerung: So wird im Jahr 2040 das Durchschnittsalter der Mecklenburger vermutlich bei 57 Jahren liegen. In Brandenburg werden 2020 außer in Wachstumskreisen wie Potsdam-Mittelmark oder Teltow-Fläming 31 Prozent der Einwohner über 60 sein.
Arbeitsmarkt
Nur drei der 67 ostdeutschen Arbeitsmarktregionen (Sonnenberg, Eisenach und Belzig) hatten 2003 eine niedrigere Arbeitslosenquote als Gelsenkirchen, das mit 14,2 Prozent in Westdeutschland die höchste Rate aufwies. Im vergangenen Jahr schnitt der Osten etwas günstiger ab, was aber allein mit der Umstellung in der Statistik zu tun hatte. Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern, 25,1 Prozent), Sangerhausen (Sachsen-Anhalt, 25 Prozent) und Merseburg (Sachsen-Anhalt, 22,8 Prozent) waren die Arbeitslosenhochburgen Deutschlands. Schlußlicht im Juli 2005 ist Sachsen-Anhalt. Selbst in der vermeintlichen Boomtown Leipzig liegt die Arbeitslosigkeit höher als die Gesamtquote in jedem der fünf neuen Länder. Werden standardisierte Quoten herangezogen, schneiden in der EU nur die Slowakei und Polen schlechter ab als Ostdeutschland.
Verschuldung
Ende 2004 stand Sachsen-Anhalt mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 7172 Euro an der Spitze aller Flächen. Nach dem Saarland und Schleswig-Holstein folgten Brandenburg (6665 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (5957) und Thüringen (5945). Werden die Schuldenstandsquoten - das Verhältnis von Verschuldung zu Wirtschaftskraft - herangezogen, stehen die neuen Länder mit Ausnahme Sachsens ganz oben.
5.8.05 Welt
http://www.welt.de/data/2005/08/05/755545.html
Brandenburgs Innenminister spricht angesichts der Kindstötungen von verwahrlosten Gebieten im Osten. Das ist politisch ein heikler Befund, ökonomisch trifft er den Kern
von Lars-Broder Keil und Uwe Müller
Für den Vorstandschef des Technologiekonzerns Jenoptik ist der Aufbau Ost im Wesentlichen gescheitert. "Einige wenige Regionen werden pulsieren - neben Jena könnten das Dresden, Chemnitz und Leipzig sein", sagt Alexander von Witzleben. Für den Rest prognostiziert der Manager der wichtigsten Börsengesellschaft des Ostens: "Andere Regionen werden auf ein Niveau herabfallen, das wir insgeheim schon ahnen, aber bislang nicht wahrhaben wollen."
Verwahrlosen große Landstriche im Osten? Dieser Zustand ist für Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) nach dem Auffinden von neun Babyleichen in Brieskow-Finkenheerd nahe der polnischen Grenze längst bittere Gewißheit. Der Christdemokrat sieht den grausamen Fall als Indiz für ein beängstigendes Ausmaß an Verwüstung in seinem eigenen Land - weniger ökonomisch, sondern vielmehr menschlich und sozial.
Seinen Befund hat Schönbohm vor allem mit den Auswirkungen der SED-Diktatur begründet, deren Zwangskollektivierung zum Verlust von Werten und selbstverantwortlichen Handeln geführt habe. Anders könne er sich die Grausamkeit der Säuglingstötungen die Gleichgültigkeit der Umgebung nicht erklären. Dieser Blick in den Rückspiegel hat ihm wütende Proteste und Rücktrittsforderungen eingebracht. Sogar die ostdeutschen Landesverbände der eigenen Partei distanzierten sich von seiner Analyse, die für die Union zur Unzeit kommt.
Erst verstrickte sich die Merkel-Partei in heillose Diskussionen über die Notwendigkeit eines speziellen Wahlkampfes im Osten, jetzt fühlen sich viele ehemalige DDR-Bürger durch Schönbohms Äußerungen ausgegrenzt. Doch ist der Gedanke, daß sich der Osten auf einer Elendsspirale nach unten bewegt, so abwegig? Auch 15 Jahre nach der Einheit zeichnen sich beim Blick nach vorne kaum Hoffnungsschimmer ab.
Das Berlin-Institut hat voriges Jahr eine Art Zukunftsatlas der Nation erstellt. Er basiert auf demographischen Trends, bezieht aber auch Indikatoren wie Wirtschaft, Bildung oder Familienfreundlichkeit ein. "Der Osten verliert", lautet die unmißverständliche Botschaft.
"Im unteren Teil der Bewertungsskala finden sich alle östlichen Länder, inklusive der Bundeshauptstadt", heißt es in der Studie. Der Osten leide an Abwanderung, Überalterung und schlechter wirtschaftlicher Entwicklung. Fatal seien die Aussichten besonders für einige Regionen, in denen "sich die Lage an allen Fronten verschärft". Solche Gebiete finden sich selbst in den eher als innovativ geltenden Freistaaten Thüringen und Sachsen, etwa das Eichsfeld und die Lausitz. Einige Schlaglichter zeigen, wie es dort bestellt ist:
Armut
Ostdeutschland fällt laut dem Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bei den Einkommen zunehmend hinter das Westniveau zurück und verzeichnet steigende Armut. Mit einem verfügbaren Haushaltseinkommen von 15 500 Euro haben die neuen Länder demzufolge im vergangenen Jahr nur 80 Prozent des Wertes der alten Länder erreicht. Das entspricht der Lage von 1994, nachdem 1998 schon ein Niveau von 85 Prozent erreicht worden war. Zudem kommen rund 40 Prozent der Einkommen der Privathaushalte aus staatlichen Zuwendungen oder Sozialkassen. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sind es rund 50 Prozent.
Bildung
Das wichtigste Kapital einer Industriegesellschaft ist die intellektuelle Leistungsfähigkeit seiner Bürger und die Verfügbarkeit von Fachkräften. Nach der Gesamtbewertung des Berlin-Instituts haben Sachsen-Anhalt (Note: 4,3), Mecklenburg-Vorpommern (4,2) und Brandenburg (3,8) die schlechtesten Noten erhalten. Herangezogen wurden die Zahl der Schulabgänger, Ausbildungsplätze und Hochqualifizierten. Zusätzliche Probleme bereitet die Abwanderung von Fachkräften in den Westen. In prosperierenden Regionen wie Jena gibt es schon heute einen Mangel an geeigneten Lehrlingen.
Demographie
In Mecklenburg-Vorpommern werden Städte wie Stralsund im Zeitraum bis 2020, gerechnet seit 1990, mehr als 25 Prozent ihrer Einwohner verloren haben. Im Landkreis Uecker-Randow wird die Bevölkerungszahl sogar um ein Drittel zurückgehen. In Brandenburg verzeichnen der Oberspreewald, die Uckermark und die Prignitz ähnlich hohe Verluste. Selbst sächsische Städte wie Chemnitz und Görlitz schrumpfen dramatisch. Die Geburtenraten sackten seit der Wende überall in den Ost-Ländern um etwa 50 Prozent ab. Ohne Beispiel in Deutschland sind die Geschlechterverhältnisse: In Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen gibt es je 100 Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren nur 85 Frauen. Logische Folge ist eine rapide Überalterung der Bevölkerung: So wird im Jahr 2040 das Durchschnittsalter der Mecklenburger vermutlich bei 57 Jahren liegen. In Brandenburg werden 2020 außer in Wachstumskreisen wie Potsdam-Mittelmark oder Teltow-Fläming 31 Prozent der Einwohner über 60 sein.
Arbeitsmarkt
Nur drei der 67 ostdeutschen Arbeitsmarktregionen (Sonnenberg, Eisenach und Belzig) hatten 2003 eine niedrigere Arbeitslosenquote als Gelsenkirchen, das mit 14,2 Prozent in Westdeutschland die höchste Rate aufwies. Im vergangenen Jahr schnitt der Osten etwas günstiger ab, was aber allein mit der Umstellung in der Statistik zu tun hatte. Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern, 25,1 Prozent), Sangerhausen (Sachsen-Anhalt, 25 Prozent) und Merseburg (Sachsen-Anhalt, 22,8 Prozent) waren die Arbeitslosenhochburgen Deutschlands. Schlußlicht im Juli 2005 ist Sachsen-Anhalt. Selbst in der vermeintlichen Boomtown Leipzig liegt die Arbeitslosigkeit höher als die Gesamtquote in jedem der fünf neuen Länder. Werden standardisierte Quoten herangezogen, schneiden in der EU nur die Slowakei und Polen schlechter ab als Ostdeutschland.
Verschuldung
Ende 2004 stand Sachsen-Anhalt mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 7172 Euro an der Spitze aller Flächen. Nach dem Saarland und Schleswig-Holstein folgten Brandenburg (6665 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (5957) und Thüringen (5945). Werden die Schuldenstandsquoten - das Verhältnis von Verschuldung zu Wirtschaftskraft - herangezogen, stehen die neuen Länder mit Ausnahme Sachsens ganz oben.
5.8.05 Welt
http://www.welt.de/data/2005/08/05/755545.html
Nicht die Altparteien, sondern die Bewohner der ehemaligen DDR haben kollektiv versagt!
[posting]17.460.519 von niewiedermetzler am 05.08.05 15:21:09[/posting]Dann können sich die Parteien ja einfach eine neue Bevölkerung wählen.
[posting]17.458.995 von Erstausgabe am 05.08.05 13:43:58[/posting]Ergänzung:
Das Berlin-Institut hat voriges Jahr eine Art Zukunftsatlas der Nation erstellt. Er basiert auf demographischen Trends, bezieht aber auch Indikatoren wie Wirtschaft, Bildung oder Familienfreundlichkeit ein. " Der Osten verliert" , lautet die unmißverständliche Botschaft.
Die Karte von ganz Deutschland gibt es hier:
http://www.welt.de/z/pdfarchiv/index.php?day=5&month=8&year=…
Das Berlin-Institut hat voriges Jahr eine Art Zukunftsatlas der Nation erstellt. Er basiert auf demographischen Trends, bezieht aber auch Indikatoren wie Wirtschaft, Bildung oder Familienfreundlichkeit ein. " Der Osten verliert" , lautet die unmißverständliche Botschaft.
Die Karte von ganz Deutschland gibt es hier:
http://www.welt.de/z/pdfarchiv/index.php?day=5&month=8&year=…
"Das sozialistische Wirtschaftssystem erwies sich als nicht reformierbar, wie Gorbatschow geglaubt hatte. Moskau verlor das Interesse an den Musterkommunisten in Ostbberlin, die sich auch Perestroika und Glasnost noch verweigern wollte. Die DDR war zu teuer und zu lästig geworden" schreibt Herles in seinem Buch "Wir sind kein Volk"
und hier ein weiteres Zitat
"Das wirtschaftliche Desaster der DDR hätte den Bonner Politikern seit Jahren geläufig sein müssen. Trotzdem hielten sie die DDR nach dem Mauerfall für einen der potentesten Industriestaaten der Erde und glaubten allein aus dessen Wirtschaftskraft die Einheit finanzieren zu können"
Nur einer warnte vor den Folgen einer zu schnellen Wiedervereinigung, der vaterlandslose Geselle - so wurde er damals genannt - Lafontaine!
und hier ein weiteres Zitat
"Das wirtschaftliche Desaster der DDR hätte den Bonner Politikern seit Jahren geläufig sein müssen. Trotzdem hielten sie die DDR nach dem Mauerfall für einen der potentesten Industriestaaten der Erde und glaubten allein aus dessen Wirtschaftskraft die Einheit finanzieren zu können"
Nur einer warnte vor den Folgen einer zu schnellen Wiedervereinigung, der vaterlandslose Geselle - so wurde er damals genannt - Lafontaine!
[posting]17.473.406 von Erstausgabe am 08.08.05 08:33:59[/posting]zu #13 und
#10:
Kein direkter Link zur Karte möglich,
Die Welt vom 5.8.2005 Deutschland, Seite 3 im PDF-Archiv aufrufen, --> Seite mit Deutschlandkarte
#10:
Kein direkter Link zur Karte möglich,
Die Welt vom 5.8.2005 Deutschland, Seite 3 im PDF-Archiv aufrufen, --> Seite mit Deutschlandkarte
Das mit der großen Industrienation DDR war reines politisches Geschwätz um dem noch unentschlossenen Westler ein X für ein U vorzumachen. Politisch wollte man die Wiedervereinigung um jeden Preis. Auch die Industrie wollte sie, weil man neue Absatzmärkte sah. Dass dem Normalbürger dadurch in die Rentenkasse gegriffen wurde nam man einfach hin, weil das Problem erst in Jahren akut werden würde.
Zur Problematik passt auch das Posting von Baldur Banane in anderer Sache.
Zitat:
Die massive Zuwanderung von Juden aus dem Osten (" Sonderprogramm" ) wurde als Vorbedingung zur Zustimmung zur Wiedervereinigung Deutschlands 1989/1990 von den USA durchgesetzt, da die jüdische US-Lobby darauf bestand.
Jeder der 4 Siegermächte ließ sich damals seine Zustimmung von der Bundesrepublik - oft in Geheimverträgen - teuer bezahlen:
- Rußland bekam außer den offiziellen 7 Milliarden Mark für Wohnungsbauten der aus Deutschland zurückkehrenden Sowjetsoldaten zusätzlich Geldsummen in unbekannter Milliardenhöhe -
bekannt wurde davon nur 4 Milliarden Mark an Boris Jelzin für dessen Wahlkampf.
Da nach der Wiedervereinigung plötzlich auffällig viele Luxusautos zB von Daimler Benz im Moskauer Straßenbild auftauchten, kann man auf einen riesigen Geldtransfer nach Rußland schließen, der in den 700 Milliarden Euro Bundesschulden versteckt ist.
- die USA bekamen außer dem Sonderprogramm (Juden aus dem Osten werden in Deutschland angesiedelt, alle Kosten übernimmt der deutsche Staat bzw.
der deutsche Steuerzahler, bis heute ca. 220.000 Personen) weitreichende Befugnisse in Deutschland vertraglich festgeschrieben, die die deutsche Souveränität auf Jahrzehnte einschränkt:
.Betrieb der Abhörstation Bad Aibling, die die europäische und besonders deutsche Telekommunikation überwacht (Telefongespräche, Telefaxe, Handy usw.)
.uneingeschränkter Betrieb von US-Militäreinrichtungen (Kasernen, Flughäfen, Hafenanlagen)
.uneingeschränkter Nutzung des deutschen Luftraumes für amerikanische Militärflugzeuge
und weitere.
- Frankreich zB. zwang Deutschland zur Aufgabe der DM und Einführung des Euro, um die Macht der Deutschen Bundesbank über die europäischen Währungen zu beenden.
Zur Problematik passt auch das Posting von Baldur Banane in anderer Sache.
Zitat:
Die massive Zuwanderung von Juden aus dem Osten (" Sonderprogramm" ) wurde als Vorbedingung zur Zustimmung zur Wiedervereinigung Deutschlands 1989/1990 von den USA durchgesetzt, da die jüdische US-Lobby darauf bestand.
Jeder der 4 Siegermächte ließ sich damals seine Zustimmung von der Bundesrepublik - oft in Geheimverträgen - teuer bezahlen:
- Rußland bekam außer den offiziellen 7 Milliarden Mark für Wohnungsbauten der aus Deutschland zurückkehrenden Sowjetsoldaten zusätzlich Geldsummen in unbekannter Milliardenhöhe -
bekannt wurde davon nur 4 Milliarden Mark an Boris Jelzin für dessen Wahlkampf.
Da nach der Wiedervereinigung plötzlich auffällig viele Luxusautos zB von Daimler Benz im Moskauer Straßenbild auftauchten, kann man auf einen riesigen Geldtransfer nach Rußland schließen, der in den 700 Milliarden Euro Bundesschulden versteckt ist.
- die USA bekamen außer dem Sonderprogramm (Juden aus dem Osten werden in Deutschland angesiedelt, alle Kosten übernimmt der deutsche Staat bzw.
der deutsche Steuerzahler, bis heute ca. 220.000 Personen) weitreichende Befugnisse in Deutschland vertraglich festgeschrieben, die die deutsche Souveränität auf Jahrzehnte einschränkt:
.Betrieb der Abhörstation Bad Aibling, die die europäische und besonders deutsche Telekommunikation überwacht (Telefongespräche, Telefaxe, Handy usw.)
.uneingeschränkter Betrieb von US-Militäreinrichtungen (Kasernen, Flughäfen, Hafenanlagen)
.uneingeschränkter Nutzung des deutschen Luftraumes für amerikanische Militärflugzeuge
und weitere.
- Frankreich zB. zwang Deutschland zur Aufgabe der DM und Einführung des Euro, um die Macht der Deutschen Bundesbank über die europäischen Währungen zu beenden.
Das ist eine Parade der Grausamkeiten, die die Kohl-Regierung den Westdeutschen zugemutet hat und zur Belohnung werden wir eine Kanzlerin aus der Uckermark erhalten
"Es läßt sich auch nicht leugnen, dass die DDR irgendwie deutscher war als die Bonner Republik. Ihre Bürger waren vier Jahrzehnte länge autoritätsgläubiger und untertäniger als die meisten Westdeutschen. ..." - schreibt Herles
Was Autoritätsgläubigkeit und das Untertänigsein anbelangt, hat sich bei vielen nichts geändert, das wird nach wie vor praktiziert da man sich Vorteile verspricht. Ich habe festgestellt, dass diese Ost-Mentalität von Arbeitgebern in gewisser Weise geschätzt wird, der schnellen Information wegen
"Es läßt sich auch nicht leugnen, dass die DDR irgendwie deutscher war als die Bonner Republik. Ihre Bürger waren vier Jahrzehnte länge autoritätsgläubiger und untertäniger als die meisten Westdeutschen. ..." - schreibt Herles
Was Autoritätsgläubigkeit und das Untertänigsein anbelangt, hat sich bei vielen nichts geändert, das wird nach wie vor praktiziert da man sich Vorteile verspricht. Ich habe festgestellt, dass diese Ost-Mentalität von Arbeitgebern in gewisser Weise geschätzt wird, der schnellen Information wegen
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