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    Hartz IV : Deutliche Zunahme der privaten Verschuldung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.08.05 07:36:33 von
    neuester Beitrag 07.08.05 13:37:10 von
    Beiträge: 12
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      schrieb am 07.08.05 07:36:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Gläubiger im Nacken
      Durch das ALG II ist die Zahl der verschuldeten Menschen drastisch gestiegen.
      [...]
      Die Schulden der Mutter sind mit rund 12.000 Euro vergleichsweise niedrig. Die meisten Hilfesuchenden, die zum DRK kommen, stünden mit 30.000 bis 40.000 Euro in der Kreide, berichtet Gehrkes Kollege Oliver Bürgel. Früher haben die beiden und ein weiterer Kollege die Schuldnerberatung noch zu dritt geschafft.

      Zum Start von Hartz IV und des neuen Arbeitslosengeldes II (ALG II) im Januar aber stockte das DRK sein Team auf neun Berater auf. "Mit Hartz IV", so Bürgel, "hat der Bedarf einen Quantensprung gemacht."

      Durch den kargen 345-Euro-Regelsatz seien Arbeitslose, die schon lange nur über geringe Einkünfte verfügten, jetzt "vollends in die Misere geraten". Zugleich stürzten aufgrund der Massenarbeitslosigkeit auch vermehrt Menschen, die bisher genug für Familiengründung und Eigenheimfinanzierung verdient hatten, "in den Schuldenkreislauf", warnt der Berater.

      Die Zahl der Erstgespräche beim DRK stieg in der ersten Jahreshälfte gegenüber den Vergleichsmonaten 2004 um 117 Prozent. Etwa 1.200 Menschen halfen Bürgel und seine Kollegen allein im vorigen Jahr. Wegen der steigenden Nachfrage stehen aktuell rund 400 Menschen auf der Warteliste des Roten Kreuzes, bis zu vier Monate müssen sie sich gedulden. Auch die anderen Hamburger Träger können den Ansturm nicht bewältigen: Dem Senat zufolge warten in der Stadt derzeit etwa 2.400 Verschuldete auf einen Beratungstermin. Laut Schätzung der Verbraucherzentrale sind 100.000 Hamburger von Überschuldung betroffen.

      Frau Kacprowicz steckt heute so tief in den Miesen, weil sie einst in einen Job investierte. Für die Stelle einer ambulanten Altenpflegehelferin beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) benötigte sie ein eigenes Auto und nahm dafür einen Kredit auf. Im Oktober vor drei Jahren habe ihr der ASB betriebsbedingt kündigen müssen, berichtet sie. Obwohl sie den Wagen danach verkaufte, "ist seine Abzahlung bis heute das Hauptproblem". Hinzu kämen jüngere Schulden bei Versicherungen und Veranstaltern von Busverkaufsfahrten.

      Jetzt will sich Frau Kacprowicz durch die Verbraucherinsolvenz sanieren. Dafür muss sie alle Schulden offen legen. Ein vom Gericht bestellter Treuhänder wird die Forderungen der Gläubiger überprüfen, danach beginne für Frau Kacprowicz "eine sehr, sehr harte Zeit", sagt Beraterin Gehrke. Sechs Jahre dauert die Entschuldung. In dieser Zeit ist die Schuldnerin vor Zwangspfändungen durch ihre Gläubiger gesetzlich geschützt. Zugleich darf sie keine neuen Miesen machen und muss sich nachweislich um Arbeit bemühen.

      Weil ihre monatlichen Einkünfte mit 345 Euro aber weit unter der Pfändungsgrenze von 990 Euro netto liegen, kann das Gericht kein Geld an die Gläubiger verteilen lassen. Hält Frau Kacprowicz durch, ohne neue Schulden zu machen, befreit das Gericht sie nach sechs Jahren von der Last. Die Gläubiger indes gehen leer aus.

      80 Prozent der DRK-Klienten wählen die Verbraucherinsolvenz, zwei Drittel der Anmelder sind langzeitarbeitslose ALG-II-Empfänger. Je nach Anzahl der Gläubiger kostet den Schuldner das Verfahren 500 bis 2.500 Euro. Höchstens jeder Zehnte könne die Gebühr berappen, schätzt Schuldenexperte Bürgel. Wer das Geld nicht aufbringen kann, dem erlässt das Gericht die Verfahrenskosten. "Nur deshalb können überhaupt so viele Menschen in die Insolvenz gehen", erklärt Bürgel.

      Doch das soll sich jetzt ändern. Die Justizminister der Länder planen, die Stundung abzuschaffen. Die Verbraucherinsolvenz soll es ab 2006 nur noch für jene geben, die die Verfahrenskosten selbst bezahlen können. Die Bundesländer versprechen sich von der Gesetzesänderung jährliche Einsparungen von mehreren Millionen Euro. Bürgel kritisiert: "Was droht, ist eine Insolvenz nur für Solvente."

      Für die Ärmsten der Armen wie Frau Kacprowicz, die die Verfahrensgebühren nicht bezahlen können, fällt die Tür zwar nicht ganz zu: Sie sollen künftig bei Gericht eine auf acht Jahre verlängerte Schuldenregulierung beantragen können. Doch das neue Verfahren sieht keinen Pfändungsschutz mehr vor. "Ohne den aber", warnt Bürgel, "kommen die Menschen aus der Schuldenfalle nicht wieder heraus und somit nie zur Ruhe."

      taz Hamburg Nr. 7735 vom 6.8.2005, Seite 26,
      http://www.taz.de/pt/2005/08/06/a0043.nf/text.ges,1
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 07:38:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      [posting]17.469.237 von kohelet am 07.08.05 07:36:33[/posting]Vollständiger Artikel:

      Hartz IV : Deutliche Zunahme der privaten Verschuldung

      Die Gläubiger im Nacken
      Durch das ALG II ist die Zahl der verschuldeten Menschen drastisch gestiegen. Die arbeitslose Hamburgerin Karin Kacprowicz muss immer neue Schulden machen, nur um zu überleben. Wie ihr geht es etwa 100.000 weiteren Verarmten in dieser Stadt
      von Eva Weikert

      Immer donnerstags fährt Karin Kacprowicz von Billstedt in den "Knüllermarkt" nach Glinde. Dafür leiht sie sich das Auto ihres Schwiegersohns, denn Bus- und Bahnfahren kann sich die 61-Jährige nicht leisten. Dort ersteht sie das Kilo Äpfel manchmal für einen halben Euro, den Becher Joghurt sogar für weniger als zehn Cent. Eigentlich aber kann sich Frau Kacprowicz überhaupt nichts mehr erlauben: Ihr sitzen 15 Gläubiger im Nacken, denen sie tausende von Euro schuldet. Und weil die Langzeitarbeitslose nicht genug Geld zum Leben hat, macht sie immer neue Schulden.

      "Ich bin etwas hilflos": Brigitta Gehrke, Schuldner- und Insolvenzberaterin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Hamburg, sieht fast so verzweifelt aus wie ihre Klientin. Frau Kacprowicz ist in die DRK-Beratungsstelle nach Lokstedt gekommen, weil sie Verbraucherinsolvenz anmelden muss. Gehrke hat ihre Schuldenlage analysiert und versucht, einen Regulierungsplan zu erstellen. "Aber die Schulden sind nicht zu regulieren", sagt die Beraterin, "weil Frau Kacprowicz zu wenig Geld zum Überleben hat."

      Dabei spart die 1989 aus Polen ausgesiedelte Deutsche, wo sie nur kann: Was sie nicht als Sonderposten findet, besorgt sie sich auf Wochenmärkten kurz vor Schluss: "Da kauf ich die Reste billig auf", sagt sie. Brot backt sie nur noch selbst, die Kleidung der gelernten Schneidermeisterin ist selbst genäht, der Stoff stammt von Flohmärkten oder aus Kleiderkammern. Zudem versucht die allein stehende Seniorin so oft wie möglich bei der Familie ihrer Tochter mitzuessen.

      Seit 2002 geht es stetig bergab im Leben von Frau Kacprowicz. Doch zugeschnappt ist die Schuldenfalle erst im vorigen Januar mit dem Umbau der Sozialsysteme und der Einführung von Hartz IV. Seither bezieht sie wie rund 69.000 andere Langzeitarbeitslose in Hamburg nur noch 345 Euro Einheitsstütze. Weil sie davon auch noch Miete zahlen muss, bleiben ihr am Ende gerade mal 168 Euro. Davon muss sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Sohn ernähren und Schulden abstottern. Beraterin Gehrke sagt: "Das geht gar nicht."

      Die Hamburger Hartz IV-Behörde verweigert Kacprowicz den vollen Mietzuschuss mit der Begründung, sie teile ihre Wohnung mit dem volljährigen Sohn. Der 33-Jährige sei arbeitsfähig und könne Geld zur Miete beisteuern. Aus Sicht der Mutter aber stellt sich die Situation anders dar: "Witold ist geistig behindert", sagt sie, leide seit Jahren an einer psychischen Erkrankung. Zum Beweis legt sie ein ärztliches Attest auf Polnisch und ein Dokument vor, das eine Behörde im polnischen Gdansk ausgestellt hat und sie als Vormund des entmündigten Sohnes ausweist. Doch die deutschen Gerichte haben die Papiere nicht anerkannt und befanden, der Sohn könne arbeiten gehen.

      Die Schulden der Mutter sind mit rund 12.000 Euro vergleichsweise niedrig. Die meisten Hilfesuchenden, die zum DRK kommen, stünden mit 30.000 bis 40.000 Euro in der Kreide, berichtet Gehrkes Kollege Oliver Bürgel. Früher haben die beiden und ein weiterer Kollege die Schuldnerberatung noch zu dritt geschafft.

      Zum Start von Hartz IV und des neuen Arbeitslosengeldes II (ALG II) im Januar aber stockte das DRK sein Team auf neun Berater auf. "Mit Hartz IV", so Bürgel, "hat der Bedarf einen Quantensprung gemacht."

      Durch den kargen 345-Euro-Regelsatz seien Arbeitslose, die schon lange nur über geringe Einkünfte verfügten, jetzt "vollends in die Misere geraten". Zugleich stürzten aufgrund der Massenarbeitslosigkeit auch vermehrt Menschen, die bisher genug für Familiengründung und Eigenheimfinanzierung verdient hatten, "in den Schuldenkreislauf", warnt der Berater.

      Die Zahl der Erstgespräche beim DRK stieg in der ersten Jahreshälfte gegenüber den Vergleichsmonaten 2004 um 117 Prozent. Etwa 1.200 Menschen halfen Bürgel und seine Kollegen allein im vorigen Jahr. Wegen der steigenden Nachfrage stehen aktuell rund 400 Menschen auf der Warteliste des Roten Kreuzes, bis zu vier Monate müssen sie sich gedulden. Auch die anderen Hamburger Träger können den Ansturm nicht bewältigen: Dem Senat zufolge warten in der Stadt derzeit etwa 2.400 Verschuldete auf einen Beratungstermin. Laut Schätzung der Verbraucherzentrale sind 100.000 Hamburger von Überschuldung betroffen.

      Frau Kacprowicz steckt heute so tief in den Miesen, weil sie einst in einen Job investierte. Für die Stelle einer ambulanten Altenpflegehelferin beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) benötigte sie ein eigenes Auto und nahm dafür einen Kredit auf. Im Oktober vor drei Jahren habe ihr der ASB betriebsbedingt kündigen müssen, berichtet sie. Obwohl sie den Wagen danach verkaufte, "ist seine Abzahlung bis heute das Hauptproblem". Hinzu kämen jüngere Schulden bei Versicherungen und Veranstaltern von Busverkaufsfahrten.

      Jetzt will sich Frau Kacprowicz durch die Verbraucherinsolvenz sanieren. Dafür muss sie alle Schulden offen legen. Ein vom Gericht bestellter Treuhänder wird die Forderungen der Gläubiger überprüfen, danach beginne für Frau Kacprowicz "eine sehr, sehr harte Zeit", sagt Beraterin Gehrke. Sechs Jahre dauert die Entschuldung. In dieser Zeit ist die Schuldnerin vor Zwangspfändungen durch ihre Gläubiger gesetzlich geschützt. Zugleich darf sie keine neuen Miesen machen und muss sich nachweislich um Arbeit bemühen.

      Weil ihre monatlichen Einkünfte mit 345 Euro aber weit unter der Pfändungsgrenze von 990 Euro netto liegen, kann das Gericht kein Geld an die Gläubiger verteilen lassen. Hält Frau Kacprowicz durch, ohne neue Schulden zu machen, befreit das Gericht sie nach sechs Jahren von der Last. Die Gläubiger indes gehen leer aus.

      80 Prozent der DRK-Klienten wählen die Verbraucherinsolvenz, zwei Drittel der Anmelder sind langzeitarbeitslose ALG-II-Empfänger. Je nach Anzahl der Gläubiger kostet den Schuldner das Verfahren 500 bis 2.500 Euro. Höchstens jeder Zehnte könne die Gebühr berappen, schätzt Schuldenexperte Bürgel. Wer das Geld nicht aufbringen kann, dem erlässt das Gericht die Verfahrenskosten. "Nur deshalb können überhaupt so viele Menschen in die Insolvenz gehen", erklärt Bürgel.

      Doch das soll sich jetzt ändern. Die Justizminister der Länder planen, die Stundung abzuschaffen. Die Verbraucherinsolvenz soll es ab 2006 nur noch für jene geben, die die Verfahrenskosten selbst bezahlen können. Die Bundesländer versprechen sich von der Gesetzesänderung jährliche Einsparungen von mehreren Millionen Euro. Bürgel kritisiert: "Was droht, ist eine Insolvenz nur für Solvente."

      Für die Ärmsten der Armen wie Frau Kacprowicz, die die Verfahrensgebühren nicht bezahlen können, fällt die Tür zwar nicht ganz zu: Sie sollen künftig bei Gericht eine auf acht Jahre verlängerte Schuldenregulierung beantragen können. Doch das neue Verfahren sieht keinen Pfändungsschutz mehr vor. "Ohne den aber", warnt Bürgel, "kommen die Menschen aus der Schuldenfalle nicht wieder heraus und somit nie zur Ruhe."

      taz Hamburg Nr. 7735 vom 6.8.2005, Seite 26,
      http://www.taz.de/pt/2005/08/06/a0043.nf/text.ges,1
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 11:19:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      @kohelet wenn Du nur wüßtest was bei den Arbeitsagenturen ablaüft...da wird ein Hauen und Stechen veranstaltet wegen der Vermittlungsstatistik, daß man sich das nicht vorstellen kann!
      Beispiel:
      Fortbildung (Fachstudium)JETZT beendet, der Bekannte ist auf Jobsuche und bekam Post von der Arbeitsagentur. Er bekam Angebote, wo er sich nichtmal beweben mußte und arbeitet die nun ab mit Vorstellungen.

      Nun aber das fatale: Er bekam doch tatsächlich ein ganz fieses Angebot von der Arbeitsagentur, das weit unter Tarif liegt. Er bekäme für die Übergangszeit für 1 Monat Stempelgeld- gestrichen-
      Begründung: Verweigerung des Angebotes!

      Dieser Fall wird in den nächsten Tagen auftauchen in den Tageszeitungen, wie man auf Biegen und Brechen in den Arbeitsagenturen versucht, auch zum ganz großen Nachteil des Suchenden STATISTIKEN MIT ERFOLG ZU SCHMÜCKEN!
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 11:38:49
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wie ist es möglich, dass HartzIV-Empfänger einen Schuldenberg von z. B. 30.000 Euro aufbauen können?
      Hartz IV gibt es erst seit Januar 2005!

      Ist es nicht so, dass diese Menschen diese Schulden schon vorher hatten und jetzt HartzIV dafür verantwortlich machen?

      Seither bezieht sie wie rund 69.000 andere Langzeitarbeitslose in Hamburg nur noch 345 Euro Einheitsstütze. Weil sie davon auch noch Miete zahlen muss, bleiben ihr am Ende gerade mal 168 Euro. - mir scheint da ist jemand in die "Brutto/Netto-Falle" getappt. HartzIV heißt Hilfe zum Lebensunterhalt in Höhe von ca. 345 Euro und zusätzlich wird die Wohnungsmiete übernommen. In Hamburg scheinen die HartzIV-Uhren doch anders zu gehen.
      Möglich wäre natürlich, dass sie eine zu große Wohnung hat und die Differenz aus eigener Tasche zahlen muß. Dann aber darf sie sich nicht beklagen!
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 11:46:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]17.469.638 von StellaLuna am 07.08.05 11:38:49[/posting]Aus #1
      Zum Start von Hartz IV und des neuen Arbeitslosengeldes II (ALG II) im Januar aber stockte das DRK sein Team auf neun Berater auf. " Mit Hartz IV" , so Bürgel, " hat der Bedarf einen Quantensprung gemacht."

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      Avatar
      schrieb am 07.08.05 12:11:25
      Beitrag Nr. 6 ()
      [posting]17.469.670 von kohelet am 07.08.05 11:46:21[/posting]"Kaprowicz" hätte auch mit der alten Regelung der Arbeitslosenhilfe Privatinsolvenz anmelden müssen, mit HartzIV hat das aus meiner Sicht wenig zu tun.

      Hinzu kämen jüngere Schulden bei Versicherungen und Veranstaltern von Busverkaufsfahrten - wie ist das möglich? Versicherungen kann man ruhen lassen und wenn man kein geregeltes Einkommen hat, sollte man Busverkaufsfahrten meiden.

      Ich kann mir gut vorstellen, dass es wirkliche Härtefälle gibt, aber das Fallbeispiel "Kaprowicz" ist aus meiner Sicht selbst verschuldet.

      Im übrigen werden Altenpflegehelferinnen händeringend gesucht, ich verstehe nicht, dass die Frau arbeitslos ist! Bundesweit holt man sich diese Hilfen aus dem Ausland, da der Markt in Deutschland leer gefegt ist.
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 12:27:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      stelle das ist auch mein problem.


      jedes beispiel das mir vorgeführt wird hat denklücken,bzw eindeutig gespickt mit lügen.

      mir ist noch kein wirklich krasser fall untergekommen.
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 12:32:27
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]17.469.827 von whitehawk am 07.08.05 12:27:09[/posting]" Witold ist geistig behindert" , sagt sie, leide seit Jahren an einer psychischen Erkrankung. Zum Beweis legt sie ein ärztliches Attest auf Polnisch und ein Dokument vor, das eine Behörde im polnischen Gdansk ausgestellt hat und sie als Vormund des entmündigten Sohnes ausweist. Doch die deutschen Gerichte haben die Papiere nicht anerkannt und befanden, der Sohn könne arbeiten gehen. - was soll das?

      Wenn der Sohn geistig behindert ist, legt man keine polnischen Gutachten vor, sondern geht zu einem deutschen Amtsarzt und lässt sich die Behinderung bescheinigen!

      Diese Berichterstattung ist eine Verar**** :mad:
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 12:35:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich wundere mich, dass die taz eine derart dumpfe Volksverblödung betreibt!
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 12:44:24
      Beitrag Nr. 10 ()
      Seit 1989 ist das "Fallbeispiel" in Deutschland!
      Als Altenpflegehelferin müsste sie wissen, wie in Deutschland die Vorschriften lauten und dass man, um als Behinderter anerkannt zu werden, ein ärztliches Gutachten benötigt, und zwar ausgestellt von einem deutschen Arzt bzw. einer deutschen Behörde.

      Seltsam, dass von der Schuldnerberatung noch keiner auf die Idee kam, die Frau mit ihrem Sohn zum Amtsarzt zu schicken.
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 13:24:25
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]17.469.852 von StellaLuna am 07.08.05 12:35:57[/posting]#9 von StellaLuna


      Ich wundere mich, dass die taz eine derart dumpfe Volksverblödung betreibt!

      Noch mal, warum hat dann das DRK (= Deutsches Rotes Kreuz, nicht irgendein privater Schuldenberater der damit Geld verdienen möchte , sondern eine größere Oragnisation), dann die Anzahl der Schuldnerberater Anfang 2005 von 3 auf 9 erhöht ? Steht so im Taz-Artikel #1
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 13:37:10
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]17.470.121 von kohelet am 07.08.05 13:24:25[/posting]Seit 2002 geht es stetig bergab im Leben von Frau Kacprowicz. Doch zugeschnappt ist die Schuldenfalle erst im vorigen Januar mit dem Umbau der Sozialsysteme und der Einführung von Hartz IV. - d. h. diese Frau hat innerhalb von 3 Jahren so hohe Schulden angesammelt, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sah, als zur Schuldnerberatung zu gehen. Und so wie ihr, wird es vielen anderen gehen. Sie schieben die Schulden jahrelang vor sich her, und wenn es fast zu spät ist, dann gehen sie zur Beratung.

      Ich vermute mal, dass diese Frau bis Jan. 05 Sozialhilfe (ca. 330 € ) für ihren "behinderten" Sohn bezogen hat. Jetzt erhält sie für ihn nichts mehr, da sie es versäumt hat, seine Behinderung in Deutschland attestieren zu lassen und die Behörden halten ihn, und das aus meiner Sicht zurecht, für arbeitsfähig.

      Es gäbe m. E. für diese Frau zwei Möglichkeiten: zum einen die Behinderung attestieren zu lassen, dann gäbe es Sozialgeld für den Sohn oder aber der Sohn meldet sich arbeitslos und erhält HartzIV.

      Aber gar nichts zu tun und jammern "Schuldenfalle", das ist der falsche Weg.


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