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    Seyran Ates gibt auf - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.09.06 22:05:32 von
    neuester Beitrag 04.11.06 00:04:39 von
    Beiträge: 54
    ID: 1.080.369
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      schrieb am 02.09.06 22:05:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Eine der mutigsten Kämpferinnen gegen diesen islamistischen Wahnsinn in Deutschland gibt ihre Kanzlei auf - aus Angt um ihr Leben, nachdem schon einmal ein beinahe tödliches Attentat auf sie verübt wurde, bei der ihre Kollegin getötet wurde (nicht in Peschawar oder Kabul, sondern mitten in Berlin).

      Im Artikel wird sie fälschlicherweise als "Frauenrechtlerin" bezeichnet, weil sie öfters moslemische Frauen vertreten hat, die sich gegen Zwangsheiraten etc. zur Wehr gesetzt haben, in Wirklichkeit ging es Ates aber stets um Menschenrechte im Allgemeinen.

      Man kriegt schier einen Kotzkrampf, wenn man sieht, wie sich jetzt heuchlerisch Vertreter der Linkspartei, der Grünen usw. verbiegen, die der Ates seit Jahr und Tag das Leben schwer gemacht haben, weil sie diesem islamistischen Wahnsinn Tür und Tor geöffnet haben.

      Leider wird der Rücktritt von Ates die Islamisten ermutigen, denn sie sehen ja jetzt, dass man mit Drohungen Erfolg haben kann. Dank Frau Klotz, Roth, Herrn Wowereit usw. usw.

      ******


      (03.09.2006)          

      Angst um ihr Leben: Frauenrechtlerin Seyran Ates gibt auf
      Nach ständiger Bedrohung Anwaltskanzlei aufgelöst Politiker wollen bekannter Islam-Kritikerin helfen

      Von Sabine Beikler und Claudia Keller


      Sie ist eine unerbittliche Kämpferin für die Rechte muslimischer Frauen, sie verurteilt öffentlich Zwangsverheiratungen und so genannte Ehrenmorde: Für ihr Engagement wurde Seyran Ates mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Nun hat sie aufgegeben. Die bundesweit bekannte Berliner Rechtsanwältin hat ihre Anwaltszulassung zurückgegeben und ihre Anwaltskanzlei aufgelöst. Sie hatte Angst um ihr Leben. „Aufgrund der Bedrohung durch die Verfahrensgegner meiner Mandanten und vor allem aufgrund einer akuten Bedrohungssituation ist mir wieder mal allzu deutlich vor Augen geführt worden, wie gefährlich die Arbeit als Rechtsanwältin war und wie wenig ich als Einzelperson geschützt war und bin“, steht auf ihrer Homepage.

      Vor einigen Wochen habe ein Ex-Mann einer Mandantin ihr und seiner früheren Frau noch im Gerichtsgebäude aufgelauert und die Mandantin vor ihren Augen zusammengeschlagen, sagte Ates. Sie selbst habe er beschimpft und ebenfalls versucht, anzugreifen. Männer, die in der Nähe standen, hätten sich nicht getraut, einzuschreiten. „Hätte der Angreifer ein Messer dabei gehabt, dann wär’s das gewesen“, sagte Ates.

      Dass sie von Ehemännern und Verwandten ihrer Mandantinnen beschimpft und angefeindet wird, habe sie schon oft erlebt, der Vorfall im Gericht sei nur der letzte Anlass für ihren Rückzug gewesen. Sie wolle sich aber weiter auf politischer Ebene engagieren.

      Polizeischutz hatte sie nicht. „Mir als kleiner Anwältin steht kein Polizeischutz zu“, sagte Ates, „da müsste schon etwas ganz Schlimmes passieren“. Aber das wollte sie nicht riskieren. Sie wurde schon einmal Opfer eines Attentates. 1984 überlebte sie schwer verletzt, nachdem ein muslimischer Mann auf sie geschossen hatte.

      Auch die Autorin und Soziologin Necla Kelek, die Bücher über Ehrenmorde und Importbräute schrieb, lebt mit der Bedrohung. „Ich gehe zu keiner Veranstaltung ohne Polizeischutz“, sagt sie.

      Politikerinnen zeigten sich von Seyran Ates Schritt sehr betroffen. „Wir werden sie öffentlich unterstützen“, betonten die Abgeordneten Ülker Radziwill (SPD), Mieke Senftleben (FDP) und Evrim Baba (Linkspartei). „Es ist leider Realität, dass kritische Frauen gegen Fundamentalismus und Islamismus des Öfteren mit ihrem Leben bezahlen müssen“, so Baba. Grünen-Fraktionschefin Sibyll Klotz schlug eine Unterstützungskampagne für Seyran Ates vor. Auch Ulrich Schellenberg, Vorsitzender des Berliner Anwaltsvereins, findet Ates’ Konsequenz „dramatisch“. Deshalb müssten Berufskollegen mit Ates „unbedingt Solidarität“ zeigen.


      http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/03.09.2006/2753333.…
      Avatar
      schrieb am 02.09.06 22:58:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      Lippenbekenntnisse
      Avatar
      schrieb am 02.09.06 23:09:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.737.338 von Heizkessel am 02.09.06 22:58:02gibst du hier jetzt den ConnorMcLoud? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.09.06 23:58:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.735.997 von LadyMacbeth am 02.09.06 22:05:32
      Vielleicht war ihr Schritt die nötige Initilalzündung,damit sie im Namen ihrer "Klientel" gleich der niederländischen Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali den Weg durch die Instanzen einschlägt.Es wäre ihr zu wünschen.Ich kann es mir nicht vorstellen,dass sie sich auf längere Sicht vor ihren Peinigern verkriecht.

      Schrifstellerisch war Seyran Ates mit " Große Reise ins Feuer. Die Geschichte einer deutschen Türkin " auch schon tätig.

      Avatar
      schrieb am 03.09.06 13:43:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      Liebe Leute,

      zur Zeit kann ich zwar BoardMails lesen, aber nicht verschicken - irgendein technisches Problem bei WO, was schon seit Wochen besteht und sich irgendwie nicht lösen lässt, weil offenbar nicht jedes Computersystem damit kompatibel ist.

      Wie gesagt: lesen geht, aber nicht verschicken. Ich werde alle BM beantworten, wenn WO das Problem gelöst hat.

      LM

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      Avatar
      schrieb am 03.09.06 23:16:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      DER FALL ATES Keine Sicherheit für eine engagierte Frauenrechtlerin und Islam-Kritikerin

      Politik will Opferschutz überprüfen
      Seyran Ates hatte Angst um ihr Leben – jetzt analysieren Innensenator, Justizsenatorin und die Polizei, ob man sie hätte besser bewachen können

      Nach dem Rückzug der Frauenrechtlerin und Anwältin Seyran Ates ist die Bestürzung bei allen Politikern groß. Frauensenator Harald Wolf (Linkspartei) und Justizsenatorin Karin Schubert (SPD) wollen mit Seyran Ates über ihre Entscheidung noch einmal sprechen. Für Innensenator Ehrhart Körting (SPD) ist Ates’ Schritt ein „Alarmzeichen“. Er habe „hohen Respekt vor der Arbeit von Frau Ates“. Die vielfache Preisträgerin, die sich seit Jahren für die Rechte muslimischer Frauen einsetzt, hatte nach mehreren Bedrohungen ihre Anwaltszulassung zurückgegeben. Zuletzt hatte der muslimische Ehemann einer Mandantin sie anzugreifen versucht.

      Seyran Ates kritisiert auch die SPD, deren Mitglied sie ist. Dort herrsche eine „Migrantenpolitik, die verharmlost“. Das weist SPD–Landes- und Fraktionschef Michael Müller entschieden zurück. „Über Chancen und Probleme der Migration gibt es in der Partei eine differenzierte Diskussion“, sagte Müller. Bei der SPD schaue niemand über Probleme hinweg. Innensenator Körting appellierte auch an türkische Verbände, „aktiv zu werden und Unterdrückungsmechanismen bis hin zur Bedrohung nicht zuzulassen“.

      Kenan Kolat, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, hofft, dass Seyran Ates ihren Schritt noch einmal überdenkt und fordert erneut eine Diskussion in der türkischen Gemeinde über Integration. Allerdings weist er Körtings Fingerzeig auf türkische Verbände zurück. „Was haben die Sicherheitsbehörden gemacht“, fragt Kolat. Nach Tagesspiegel-Informationen prüft die Polizei zurzeit, warum Seyran Ates keinen Polizeischutz bekommen hat. Die Anwältin hatte dem Tagesspiegel gegenüber erklärt, dass sie vergangenes Jahr Polizeischutz beantragt hatte, dieser aber abgelehnt worden sei.

      Grünen-Politiker Volker Ratzmann sagt, dass die Polizei „Frauen oft nicht ernst nimmt, wenn sie bedroht (Oha, das sagt ausgerechnet einer von den Grünen, von denen die Mehrzahl fast mit Tränen der Rührung in den Augen vom ach so intakten türkischen Familienleben schwärmt und wie happy da alle seien, weil die da noch alle Respekt voreinander hätten und Stoff dieser Art, weiowei). Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern betonen zwar die gute Zusammenarbeit mit der Polizei, doch für Frauen, die bedroht werden, gibt es keinen Personenschutz – ausgenommen, sie sind im Zeugenschutzprogramm. Frauenverbände fordern schon lange eine Ausweitung des Opferschutzes. Auch die Justizsenatorin will sich „von Frau Ates konkret ihren Fall schildern lassen“. Sollte es „Lücken“ geben, müssten diese geschlossen werden.

      In der Regel erhalten Personenschutz gefährdete Personen, die in der Öffentlichkeit stehen. Die so genannte Gefährdungsanalyse übernimmt in Berlin das Landeskriminalamt. Die Polizei rät, dass sich Schutz suchende Privatpersonen an private Sicherheitsfirmen wenden. Auch für Politiker gibt es sehr unterschiedliche Stufen der Bewachung. In Berlin werden von den Senatsmitgliedern nur der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und Innensenator Körting rund um die Uhr von mehreren Beamten bewacht. Der Polizeipräsident wird nur bei bestimmten Anlässen von Beamten begleitet, zum Beispiel am 1. Mai in Kreuzberg, nicht jedoch, wenn er abends zu einem Empfang geht. Darüber, welche anderen Personen des öffentlichen Lebens geschützt werden und welche nicht, gibt die Polizei keine Auskunft, damit die Taktiken nicht bekannt werden.

      *****
      Bedroht – und alleine gelassen
      Anwältin Seyran Ates wirft Politikern mangelnde Unterstützung vor

      Die Mitarbeiterinnen sind woanders untergekommen, gestern wurden die Büromöbel abgeholt. Das ist das Ende der Rechtsanwaltskanzlei Seyran Ates. „Mich zurückzuziehen, war eine schwere Entscheidung“, sagt Ates, „aber mein Leben und das meiner kleinen Tochter gehen vor.“ Die 43-jährige Juristin, die in den vergangenen Jahren vehement für die Rechte vor allem muslimischer Frauen gestritten hat, gab jetzt ihre Zulassung als Anwältin zurück, weil sie Angst um ihr Leben hatte. Die verbliebenen Rechtsfälle übernehmen Kolleginnen.

      Auch sie hätten nun Angst, dass sie künftig bedroht werden, sagt Ates. Die meisten Fälle, mit denen sich die bundesweit bekannte Anwältin und Frauenrechtlerin befasst hatte, sind Streitfälle in türkischen Familien. Immer wieder wurde sie von den Ehemännern und Verwandten ihrer Mandantinnen beleidigt und angefeindet. Der Anlass für ihren Rücktritt war ein Vorfall Anfang Juni. Nach einem Gerichtstermin in einem Scheidungsverfahren hatte der Ehemann ihre Mandantin gegenüber dem Gerichtsgebäude vor ihren Augen zusammengeschlagen und auch sie anzugreifen versucht. „Ich ziehe mich aus der Anwaltstätigkeit zurück, meine Mandantin lebt im Frauenhaus, aber der Schläger läuft frei rum“, sagt Ates wütend. Ja, sie fühle sich von der Polizei und der Politik alleine gelassen.

      Am 7. Juni habe sie Anzeige gegen den gewalttätigen Ehemann erstattet und einen Strafantrag gestellt, passiert sei bisher nichts. Im März vergangenen Jahres habe sie beim Berliner Landeskriminalamt für sich Polizeischutz beantragt, nachdem die türkische Zeitung „Hürriyet“ sie über Wochen angegriffen hatte. Sie hatte sich zuvor kritisch über Missstände in türkischen Familien geäußert. Man habe sich umgehört, so sehr bedroht sei sie nicht, habe sie von der Polizei daraufhin als Antwort bekommen. Ohne konkreten Anschlag könne man nichts machen. „Da muss sich viel ändern“, sagt Ates, „das Opferschutzgesetz muss dringend erweitert werden.“

      Bei Politikern, auch bei ihren Parteifreunden von der SPD, sei sie aber auf taube Ohren gestoßen. „In der SPD herrscht immer noch eine Migrantenpolitik, die verharmlost.“ Politiker würden die Bevölkerung zu mehr Zivilcourage aufrufen. „Das ist richtig, aber dann muss man die Leute auch schützen.“

      Vor 20 Jahren wurde Ates von einem Muslim angeschossen. Sie überlebte schwer verletzt – und setzte ihren Kampf für die Rechte von Frauen fort. „Ich wollte mich durch das Attentat nicht von meinem Traum abbringen lassen, Jura zu studieren“, sagt sie. „Aber damals war ich alleine.“ Jetzt zähle ihre zweijährige Tochter. Irgendwie will sie sich trotzdem weiter engagieren, auf Missstände in der muslimischen Gemeinde aufmerksam machen, Vorträge halten, aufklären. „Die Realität sieht schlimm aus. Angesichts der Weltpolitik nimmt der Hass und die Aggressivität unter Muslimen zu“, sagt sie. clk

      www.tagesspiegel.de
      Avatar
      schrieb am 03.09.06 23:43:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      Seyran Ates kritisiert auch die SPD, deren Mitglied sie ist. Dort herrsche eine „Migrantenpolitik, die verharmlost“. Das weist SPD–Landes- und Fraktionschef Michael Müller entschieden zurück. „Über Chancen und Probleme der Migration gibt es in der Partei eine differenzierte Diskussion“, sagte Müller. Bei der SPD schaue niemand über Probleme hinweg.

      Eher dürfte uns allen wohl der Himmel auf den Kopf fallen, bevor sich ein Politiker solchen Schlages von einer Lebenslüge verabschiedet.
      Und wenn ich diese Sprechblasenrhetorik schon wieder höre (Chancen und Probleme der Migration und differenzierte Diskussion)...

      Zum Kotzen.

      "Bei der SPD schaue niemand über Probleme (ich ergänze: dieser Art) hinweg."?

      Nee, einige schauen konsequent in die entgegengesetzte Richtung, um nichts sehen zu müssen, was nicht ins eigene Weltbild passt.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 00:07:39
      Beitrag Nr. 8 ()
      P.S.: Bin, nicht nur von Berufs wegen, hochgradig allergisch gegen diese pädagogistische Sprache ("wir müssen darüber eine differenzierte Diskussion führen" oder "unsere Diskussion muss zielführend sein und an der Sache orientiert sowie mit Blick auf das Wesentliche geführt werden").

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 00:11:17
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.09.06 09:10:08
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.09.06 11:45:01
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.735.997 von LadyMacbeth am 02.09.06 22:05:32Ich habe diesen Rückzug mit großer Bestürzung aufgenommen. Es ist ein weiterer Schritt, dass Menschen ihre Meinung nicht mehr vertreten dürfen, ohne Sorge zu haben, dass sie oder - beinahe noch infamer - unbeteiligte Dritte in Gefahr geraten könnten.

      Interessanterweise tun sich bei der Einschätzung dieser Entwicklungen offenbar diejenigen Kräfte sehr schwer, die vor vielen Jahren zu Recht ihre Eltern und Großeltern gefragt haben, wie Diktaturen entstehen und wie Diktaturen so viel Böses anrichten können, ohne dass die Mehrheit deren Ziele vermutlich in letzter Konsequenz vertreten möchte und sich gegen die Diktatur wehrt. Nun ja, wir sind zwar noch nicht auf dem Weg in eine Diktatur, aber wie Meinungsfreiheit und Bewegungsfreiheit durch Gewaltandrohung auch in unserem Rechtsstaat erfolgreich eingeschränkt werden kann, das zeigen Beispiele wie der Rückzug von Frau Ates. Die Kritiker der früheren Tage müssen sich nun, auf einem anderen Level, ähnliche Fragen gefallen lassen, weshalb sie zu solchen Entwicklungen immer noch schweigen oder - wie im Fall des engagierten und rational denkenden Neuköllner Bezirksbürgermeisters Buschkowski (SPD), der mal Klartext redete und insbesondere aus seiner eigenen Partei dafür angefeindet wurde - beschönigen auf Teufel komm raus.

      Gut hierzu paßt auch die Unfähigkeit eines Herrn Wowereit, einem kleinen politischen Gegenspieler, René Stadtkewitz, nach dem auf diesen verübten Brandanschlag (wobei die Täterschaft definitiv unklar ist) unter Demokraten die Hand zu reichen. Anstelledessen hat Herr Wowereit einfach nur geschwiegen - wäre ja möglicherweise auch politikkarrieristisch zu riskant gewesen, dem Moscheebaugegner Stadtkewitz rein demokratisch gesehen durch eine klare Verurteilung des Anschlags bei allen politischen Differenzen moralisch den Rücken zu stärken und ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen... im Interesse aller Demokraten...
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 11:50:32
      Beitrag Nr. 12 ()
      Haben sich hier noch keine Schönredner und Herunterspieler gemeldet? Erstaunlich!
      Dieser Fall ist nur ein weiterer Beleg dafür, wie stark die Basis der islamischen Fundamentalisten in unserem Land ist.
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 11:58:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die gute Dame hat in dieser Situation richtig gehandelt und damit, wenn auch leider vergeblich, versucht ein letztes warnendes Signal zu setzen.

      Das Problem der deutschen Politik und seiner Bürger ist jedoch inzwischen das kollektive sogenannte Stockholm Syndrom. Man merkt nicht mehr, dass man sich längst mit seinen Geißelnehmern solidarisiert hat und mithilft, die letzten Gegner dieser Geißelnehmer zu bekämpfen.

      Somit ist die Aktion dieser mutigen Dame heute bereits vergebens und morgen nur noch eine schwache Erinnerung.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 12:41:43
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wer sich mit dem Islam anlegt, egal ob man gegen islamisches Kulturgut wie Ehrenmord und Zwangsehe angeht, oder den Islam als politisches System analysiert, der wird zermalmt. Als Deutscher wird man rufgemordet als "Rassist" ect. Jemand wie Ates, mag man aufgrund ihrer Herkunft ein Etikett als "Rassistin" nicht anhängen. Nur Deutsche, bzw. Weiße sind überhaupt zu Rassismus und Diskriminirung fähig, weshalb islamische Diskriminierungen nie als solche definiert werden sondern immer als legitme Kulturform dargestellt, deren Existenz generell geleugnet oder als Einzelfall verharmlost wird.

      Dafür läßt man Ates vogelfrei - schutzlos selbst Mordrisiko ausgeliefert, genauso wie alle (Ex-)Moslems, die sich nicht den Geboten des Islam unterwerfen wollen.

      Ates stört nur im Getriebe des multikulturellen Umbaus der Gesellschaft - sprich dem pro-islamischen Wertewandel.

      Der Ausbreitung des Islam in Europa folgt die Etablierung seiner Ethik, seiner Rechtsnormen, seiner Menschenrechtsfeindlichkeit. Da fast die gesamte Politik und Medien immer pro-islamischer auftreten und eingestellt sind genauso wie die Gerichte vom BVG her angefangen, ist es nur logisch daß man Ates keinen Schutz gewähren will.

      Daß die "kulturelle Bereicherung" islamischer Expansion in Deutschland eine Ausbreitung von Verbrechen wie Zwangsehen, Diskriminierungen gegen Frauen und Ungläubige, Ehrenmorden ect. begleitet wird, ist für die Fürsprecher dieser Entwicklung Hindernis.

      Claudia Roth wird es niemals zugeben - aber sie ist froh darüber wenn wieder eine Stimme verstummt, die Fakten nennt, die für jemand wie C.Roth das "schüren von Ressentiments" bedeutet - wie sie zu Nekla Kelek geäußert hat.

      Multikulti ist eine Gesinnungsdiktatur. Diktaturen beseitigen ihre Opponenten gnadenlos. Die BRD ist vordergründig immer noch ein Rechtsstaat, der allerdings selbst bei 100% Gewißheit von politischer Verfolgung wie im Fall Ates - die die islamsiche Gesellschaftsordnung auf Basis unserer Gesetze bekämpft hat - schutzlos ausliefert ist, ist nichts weiter als die Billigung von Repression bis hin zum Mord gegenüber Kritikern des Multikulti-Regimes.

      Es ist prinzipiell, wenn auch graduell noch etwas niedriger angesiedelt, sehr ähnlich, wie in den ersten Jahren des 3.Reiches. Wegsehen, zusehen, wenn man den Juden abgeholt hat. Heute tut man so, als täte man etwas gegen islamisch induziertes Unrecht, mit unzureichenden Maßnahmen. Feigenblätter wie Frauenhäuser, in Obhutnahmen muslimischer Kinder die sich vor Ehrenmord und brutalster innerfamiliärer Gewalt fürchten.....sind nur Symptomlinderungen. Zugleich werden Moscheen errichtet in immer stärkerem Umfang, wo genau die moralische Grundlage für all diese Verbrechen vermittelt wird.

      Ates hat erkannt, daß ihre Opfersolidarität unerwünscht ist. Daß das Multikulti-Regime sie bewußt ungeschützt läßt, billigend akzeptiert, welcher Repression sie ausgesetzt ist.


      Die Krokodilstränen linksgrüner PolitikerInnen sind nur vorgetäuscht. Es sind die selben Leute, die permanent "warnen" vor Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung, damit aber niemals Moslems in ihrem Verhalten meinen, sondern immer nur Weiße/Deutsche/Nicht-Moslems. Moslems machen anscheinend immer alles richtig und sind die tolerantesten, friedlichsten Menschen überhaupt weltweit, bis auf ein paar Einzelfälle natürlich.

      Heute bedauern die Unterstützer islamischer Kultur, die Ehrenmord und Zwangsehe in Koran und Hadithen festgeschrieben hat, Ates` Beschluß sich nicht länger in Lebensgefahr zu begeben.

      Morgen wird man die selben Betroffenheitsdarsteller bei Moscheeeröffnungen den Koran lobpreisen sehen, in dem Klartext steht, daß Frauen minderwertige Menschen sind die man so lange verprügeln darf bis sie sich auch noch vom abstoßendsten Zwangsgatten sexuell penetrieren lassen.

      Für die Islamfreunde ist genau diese Kultur eine Bereicherung, jemand wie Ates ein ärgerliches Hindernis auf dem Weg in einen immer islamischeren Staat.

      Ates werden noch viele folgen. Aufgeben aus Resignation, oder ermordet werden. Ist nur eine Frage der Zeit.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 12:54:04
      Beitrag Nr. 15 ()
      ich vermute hier geschäftemacherei.

      wenn ich was gegen islamismus tun will,reicht eine normale niederlassung als anwalt,ohne propaganda.

      evtl läuft die praxis einfach nicht,und man will nicht noch mehr tantiemen aus talkshows und büchern oder preisgelder dort reinstecken.

      ohne eine einkommenssteuererklärung zu sehen würde ich hier keinen helden sehen.

      islamismus bekämpft man anders,abschiebung,anwesenheitspflicht für hartzler,unterschrift zum grundgesetz beim sozi-antrag etc.


      die überwältigende mehrheit der attentäter und angeblichen islamisten hängt am tropf westlicher gelder.sihe der sozi-student aus kiel als jüngstes beispiel,die stütze-bafög-familie sürücü etc.


      ich begrüsse es immer wenn man mit solchen dingen keine geschäfte macht.ein weiteres ehrenamtliches engagement ist viel besser.


      am ende zahlen behörden ,parteien etc für bestimmte mandate enorme honorare---absurd.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 12:54:48
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.754.520 von Sealion am 04.09.06 11:50:32Die Schönredner werden vermutlich zunächst auf die ebenfalls vorhandenen Fälle verweisen, in denen deutsche Ehemänner ihre (Ex-)Ehefrauen malträtieren und durch Gewaltandrohung nicht mehr zum Atmen kommen lassen, selbst nach einer Trennung.

      Grundsätzlich gibt es da natürlich definitiv Parallelen, und auch gegen diese furchtbare Art der seelischen wie auch körperlichen Mißhandlung hat der Rechtsstaat meineserachtens nie ein adäquates Mittel gefunden, und für die Frauen ist es im Endeffekt natürlich egal, wer sie auf welcher kranken Basis mißhandelt.

      Der Unterschied ist, dass die überwältigende Mehrheit der deutschen Bevölkerung die Mißhandlung einer Frau durch einen deutschen Mann - ich bin sicher - kategorisch verurteilt. Ich denke nicht, dass es eine signifikante Menge von Leuten (außerhalb der Schläger selbst) gibt, die irgendwie auch nur ansatzweise versuchen, diese häusliche Gewalt schönzureden oder zu entschuldigen. Das ist auch gut so, dass es diese Versuche wohl nicht gibt, und bedauerlich ist es im gleichen Atemzug, dass es häusliche Gewalt leider immer noch gibt und der Rechtsstaat nur bedingt gegen echt kranke Menschen, die andere auch nach einer Trennung verfolgen etc. Werkzeuge zur Verfügung stellt.

      Im Falle der Mandanten von Frau Ates geht es aber um Frauen, die Opfer einer allzu patriarchalischen Kultur und schräg ausgelegter Religionsbezüge werden. Hier beginnen bedeutende Teile unserer Bevölkerung einen politisch korrekten Eiertanz. Zum einen darf es keine interkulturellen Probleme geben, zum zweiten galt lange Zeit das zwar nie ausgesprochene, aber so gelebte Schlagwort, dass fremde Kulturen gut sind und nur die eigene schlecht ist. Wir haben einige Politikerinnen, die sich stolz mit Schleier in muslimischen Staaten abbilden ließen und die ich bisher nicht gerade mit Verve als Kritikerinnen der Gewalt an Andersdenkenden auf Basis kultureller Wurzeln vernommen habe...

      Damit ich nicht falschverstanden werde: Ich unterstelle diesen kulturellen Wolkenkukucksheimern unter uns nicht, dass sie die Gewalt an Frauen auf dieser Basis irgendwie gutheißen, aber eindeutige Absagen und klare Positionen gegen solche Dinge fehlen. Lieber werden stillschweigend verhängte Schwimmbäder (Frauenbadetag, damit die muslimische Seele nicht zu verwirrt wird) toleriert oder sogar als tolerante Errungenschaft im Umgang mit anderen Kulturen gepriesen, reine Mädchen- und Jungenklassen werden immer lauter postuliert... Hierzu paßt auch die Geschichte, die ich kürzlich hörte, als es in einer Schule wohl ein Problem gab damit, dass im Kopf mancher Menschen die auch unabsichtliche Berührung einer Frau oder eines Mädchens eine Waschung des berührten Mannes oder Jungen nach sich ziehen muß. Da kann ein derart geprägter Junge schon mal schnell eine ganze Klasse gehörig durcheinanderwirbeln. Bestimmt muß der Klassenverband auch für so was Verständnis haben, und unsere Sozialromantiker träumen weiter von Multikulti, bis sie irgendwann mal feststellen, dass es für Frauen schwieriger wird, alleine auf der Straße zu gehen, und in Veranstaltungen die Damen auf der einen Seite sitzen und die Herren auf der anderen (ja, um auch hier einem Einwand vorzubeugen, das gab's früher in der Kirche auch, heute kann sich aber in unserer Gemeinde jeder dahin setzen, wohin er will, sofern er einen Platz bekommt).
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 16:04:19
      Beitrag Nr. 17 ()
      Der Islam ist überall, auch hier an Board.
      Der User Wolaufensie hat sich glaubich abgemeldet, weil er bedroht wurde. Auch der User Denali sollte auf keinen Fall ein Foto oder seine Adresse reinstellen.
      Die Situation wird sich jedes Jahr verschlechtern, und Schuld ist das Volk selber, da sie entweder nicht zur Wahl geht oder aber immer die gleichen Parteien wählt.
      Ich gebe aber zu, dass es nicht einfach ist, die richtige Partei zu wählen, da alle Parteien, die im Bundestag sitzen, linkssozial sind, wie der bekannte Philosoph Peter Sloterdijk richtig erkannte.

      Man muß wirklich eine rechte Deppenpartei wählen, damit die etablierten endlich aufwachen.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 23:16:29
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.757.688 von long rider am 04.09.06 16:04:19Die Entscheidung von Seyran Ates kann ich nachvollziehen. Mein Leben und das meines Kindes wären mir auch wichtiger als die geheuchelte Solidarität unglaubwürdiger Politiker.
      Somit habe und werde ich diese Entscheidung von Seyran Ates akzeptieren.

      Was bei mir wirklich körperliches Unbehagen hervorruft ist das Verhalten der Politiker.

      Für jeden Dünnpfiff werden Steuergelder zum Fenster hinaus geworfen, die, hier sinnvoll eingesetzt, ein Zeichen setzen könnten.

      Ates und ihrem Umfeld sollten Schutzmaßnahmen vom Feinsten geboten werden.
      Damit könnte man den unterbelichteten Muselmanen die Grenzen unserer Akzeptanz aufzeigen. Unabhängig davon ob diese archaisch denken, einen (für mich nicht akzeptablen) Glauben anhängen oder nur einfach meinen sie könnten hier agieren wie es ihnen beliebt.

      Doch leider melden sich auch hier wieder nur die Schwafler der Politischen Kaste. Was diese damit unserer Gesellschaft für die Zukunft antun überblicken diese nicht. Wenn dem nicht so wäre, und sie im vollen Bewusstsein so handeln, müssten sie wegen Staatsterrorismus vor dem Kadi gestellt werden.

      Man muß wirklich eine rechte Deppenpartei wählen, damit die etablierten endlich aufwachen.

      Diese Aussage hätte ich bis vor kurzem vehement bekämpft, sehe aktuell auch keine andere Lösung. Die so genannten etablierten Parteien müssen von den Fleischtöpfen ferngehalten werden um den Bezug zur Basis (wieder) zu finden.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 23:45:11
      Beitrag Nr. 19 ()



      "Multikulti ist verantwortungslos"


      Die Menschenrechtsaktivistin Seyran Ates, 41, fordert eine Verschärfung des Strafrechts, um türkische Einwanderinnen vor Gewalt und so genannten "Ehrenmorden" zu schützen: "Die Linken und Liberalen sind immer nur ratlos und veranstalten Tagungen und suchen den Konsens - das ist zu wenig"


      INTERVIEW JAN FEDDERSEN


      taz: Frau Ates, glauben Sie an Gott?

      Seyran Ates: Ja. Weshalb fragen Sie?


      Weil es aus islamischen Kreisen heißt, Sie seien eine Nestbeschmutzerin, fern von Gott.


      Typisch: nur weil ich den Multikultifrieden nicht einhalten will.


      Was haben Sie gegen Multikulti?


      Oberflächlich gesehen nichts. Ein schönes Wort. Aber ein Deckmantel für eine Ideologie, die nicht hingucken will.


      Worauf denn?


      Wie es in den türkischen Communities - und über die kann ich hauptsächlich sprechen - wirklich aussieht.


      Was sehen Sie, was andere nicht sehen können oder wollen?


      Dass die Idylle trügt. Dass in Berlin, in Kreuzberg zum Beispiel, das Bunte nur von den Deutschen kommt - nicht von den Türken selbst. Die türkische Kultur dort ist grau


      Der Karneval der Kulturen


      ist eine deutsche Fiktion.


      Wie bitte?


      Niemand schaut nach oben. Die Häuser hoch. Dort sieht man die Frauen, die auf keinen Fall mitmachen dürfen, die gucken hinter ihren Gardinen zu. Frauen, die manchmal nicht mal wissen, wo sie sind - sie sind eingesperrt.


      Warum meiden sie das pralle Leben?


      Sie sind ja zwangsverheiratet worden und wissen genau, dass sie ihr Leben gefährden, wenn sie sich nicht an das halten, was ihre Familie ihnen als Pflicht aufgibt: sie dürfen nicht auf die Straße.


      Was heißt Pflicht in erster Linie?


      Dem Manne zu gehorchen, ihm eine gute Ehefrau zu sein und die Kinder großzuziehen. Das sind Sklavinnen auf dem muslimischen Ehemarkt.


      Aber man sieht doch viele junge Frauen mit türkischer Herkunft, die in Berlin leben, wie sie möchten.


      Klar gibt es die. Frauen wie Hatun Sürüncü. Die ihre Familien verlassen müssen, um ihr Leben zu leben. Selbstbestimmt. Hatun hat das ihr Leben gekostet - hingerichtet von ihren Brüdern, weil sie sich dem Zwang ihrer türkischen Familie verweigerte.


      Sie habe gelebt "wie eine Deutsche".


      Richtig - und an dieser Wendung kann man gut ablesen, wie lächerlich in der türkischen Community die Idee von Multikulti selbst gehalten wird. Man nimmt die deutschen zivilgesellschaftlichen Standards einfach nicht ernst.


      Fühlen auch Sie sich bedroht?


      Natürlich. Jede Frau im Westen, die sich den Wünschen ihrer Familie verweigert, ist bedroht. Sie muss immer aufpassen. Unerträglich, aber so ist es.


      Kritik an ultrapatriarchalen Lebensverhältnissen in Einwandererkreisen wird von Linken nicht gern geäußert, man fürchtet, als rassistisch zu gelten.


      Toll, ganz toll. Dass die Deutschen die Weltmeister sind, wenn es darum geht, bloß nicht als Rassisten zu gelten. Ehrenmorde zu kritisieren, sie zu ächten und das Strafrecht zu ändern, hat nichts, gar nichts mit Rassismus zu tun. Die Leidtragenden dieser besonderen Empfindsamkeit der Gutmenschen gerade dem Islam gegenüber sind wir Frauen.


      Muslimen gewogene Ethnologen meinen, Ehrenmorde hätten mit dem Islam weniger, mehr aber mit patriarchalen Verhältnissen zu tun.


      Das eine ist vom anderen nicht zu trennen. Nur Multikultifanatiker finden diese Differenz interessant - um abzulenken, dass es jede Menge Probleme gibt.


      Vor allem durch die Männer?


      Keineswegs. Es gibt auch unter türkischen Frauen viele, die missgünstig sind auf andere türkische Frauen, die, wie hieß das?, "wie eine Deutsche leben". Als ich in der Schule gut war, meinten Verwandte, na, das geht doch nicht gut. Haben meinen Eltern gesagt, eine höhere Schule bräuchte ich nicht.


      Dennoch haben Sie mit Ihrer Familie gebrochen, um ihren Weg gehen zu können - Autorin, Expertin in Fragen muslimischer Integration, heimliche Heldin vieler türkischer Frauen.


      Ich musste mich von meiner Familie verabschieden, es ging nicht anders.


      Heute passen Ihre Eltern mit auf Ihre kleine Tochter Zoe Sultan auf.


      Wir verstehen uns wieder gut, wie eine Familie eben. Ich bin einfach ihr Kind - und sie lieben und verstehen mich. Sie, nein, wir haben gelernt, dass ein Leben "wie eine Deutsche" sie nicht um ihre Tochter bringt.


      Gibt es nicht auch andere Wege für türkische Frauen in Deutschland, sich zu emanzipieren?


      Meine Erfahrung spricht dagegen. Sie müssen den Bruch schaffen - sonst nimmt man sie nicht ernst. Und erst, wenn man sie ernst nimmt, kann man sich auch wieder nähern.


      Sie fordern neue Gesetze in Sachen Zwangsverheiratung. Den Grünen waren es unbehaglich - als sollten Muslime kriminalisiert werden.


      Die haben eine unheimliche Angst, kulturelle Minderheiten an den Grundrechten zu messen. Das hat mich besonders geärgert - wo die Grünen sich immer so hübsch zugute halten, es mit den Menschenrechten ganz genau zu nehmen. Sind Frauenrechte keine Menschenrechte? Zwangsheiraten sind keine Bagatellen. Ich bin tatsächlich dafür, die Gesetze so zu verschärfen, dass sie Frauen schützen - und den Männern zu signalisieren, dass ihr Ehrenkodex vor deutschen Gerichten nicht zählt.


      Ehrenmord ist vor deutschen Gerichten schon als Totschlag bestraft worden, weil dem Täter seine kulturelle Prägung angerechnet wurde.


      Vielen Dank für dieses besonders beeindruckende Signal für türkische Frauen in Deutschland. Mit kultureller Prägung - als ob die sich nicht auch ändern könnte - hat das nichts zu tun. Ehrenmorde an Frauen sind oft genau kalkuliert worden. Das war kein Trieb, der zwanghaft gelebt werden musste. Das war eine harte, eine mörderische Strafe. Und so muss diese Tat auch geahndet werden.


      Manche Familien beauftragen mit einem Ehrenmord den jüngsten Sohn, damit er, wenn überhaupt, nach dem Jugendstrafrecht angeklagt wird.


      Was für mich ein weiteres Indiz für die genaue Planung des Verbrechens ist. Eine Frage der Ehre, eine der Kultur? Für mich sind das fürchterliche Ausreden, die von den Gutmenschen gern geglaubt werden. Ich bin dafür, das Jugendstrafrecht so zu verschärfen, dass der Trick, die Jüngsten für eine Mordtat auszusuchen, nicht mehr verfängt.


      Im kanadischen Toronto wird ernsthaft debattiert, in muslimisch geprägten Vierteln wenigstens im Zivilrecht die Scharia einzuführen.


      Wenn es so wäre, könnte ich keiner Frau empfehlen, dort zu leben. Das wäre eine Bankrotterklärung der Zivilgesellschaft. Was das hieße: Züchtigung, Todesstrafe, Prügel, Entrechtung. Grauenvoll.


      Debatten in deutschen Schulen scheinen dieser Tendenz verwandt: Wenn muslimische Mädchen nicht zu Klassenfahrten, nicht am Sportunterricht oder am Sexualkundeunterricht teilnehmen dürfen.


      Das sehe ich mit traurigen Augen. Was mich aber empört, ist, dass es nur die Mädchen trifft. Um die muslimischen Jungs geht es nie - immer nur um die Keuschheit der Mädchen. Gerade sie brauchen Wissen um Sexualität. Viele Mädchen müssen sich doch auf Analverkehr mit Jungs einlassen - weil dies die beste Verhütungsmethode ist.


      Ist ja auch für die Jungs ein rüdes Sexualleben.


      Die spielen doch die andere Seite dieser Tragödie. Sie lernen von anderen Männern, dass Sexualität nur mit Gewalt zu haben ist - das ist für sie und für ihre Frauen eine Katastrophe.


      Gibt es nicht auch familiär beschlossene Ehen, die glücklich sein können?


      Gegenfrage: Wie sehr muss sich eine Frau auf die Möglichkeit eines Zufalls einlassen? Viele Frauen hören doch in der Hochzeitsnacht, mach einfach die Augen zu und lass es geschehen. Das ist mein Blick auf die Dinge, der in der Bequemlichkeit der Multikultileute nicht vorkommt. Ein Blick, der stört, der den Faulen und Bequemen unter den Linken nicht passt.


      Weshalb empfinden Sie sie als faul?


      Weil sie sich auf dem guten Gewissen ausruhen, irgendwie nicht rassistisch zu sein. Sie trinken Prosecco und kaufen gesunde Lebensmittel aus allen Ländern - und fühlen sich ziemlich gut. Mir kommt Multikulti wie organisierte Verantwortungslosigkeit vor.


      Man will sich eben in andere Kulturen nicht einmischen


      warum nicht? Wir leben in einem Land. Es ist ein oft tödlicher Fehler, zu schweigen. Warum fordern deutsche Eltern türkische Eltern nicht auf, ihre Töchter auf Klassenreise mitfahren zu lassen? Wir sind eine Gesellschaft, nicht eine Ansammlung von vielen.


      In Dänemark hat die rechtskonservative Regierung eine Regelung durchgesetzt, dass nur ins Land darf, wer sich der dänischen Kultur unterwirft - Zwangsheirat fast ausgeschlossen.


      Klingt nicht schlecht.


      Aber das ist ein Werk von Konservativen, von Rechten.


      Na und? Dann ist es das eben. Konservativ muss ja nicht illiberal sein. Und immerhin ist das ein Vorschlag, um den Import von Frauen ohne Rechte zu verhindern. Die Linken und Liberalen und Feministinnen sind immer nur ratlos und veranstalten Tagungen und suchen den Konsens - das ist zu wenig.


      Kein Wunder, dass Sie gerade denen als Zumutung gelten.


      Damit kann ich leben. 1984, nach dem Attentat auf den Frauenladen, in dem ich gearbeitet habe, hieß es auch schon, dass Frauen wie ich der türkischen Gesellschaft zu weit gegangen wären.


      Wie sehen Sie sich selbst?


      Eine Frau, die genau in die Nester guckt, die Schmutz enthalten. Das ist mein Job.


      Ihr Lebensgefühl?


      Ich bin öfter als früher erschöpft. Und ich habe auch Angst. Das ist beunruhigend für mich und meine Familie.


      Was sagt Ihr Gott zu dem Leben, das Sie leben?


      Der ist mit mir auf meinem Weg.


      taz vom 28.2.2005, S. 13, 258 Z. (Interview), JAN FEDDERSEN
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 00:21:51
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.763.649 von LadyMacbeth am 04.09.06 23:45:11An einigen Passagen des Interviews dachte ich Polymod befragt Ates.
      An anderen Stellen kam mir der Gedanke das Denali dafür gesperrt worden wäre.

      Wie auch immer.

      In den letzten (ca.) zwei Jahren bemerke ich in meinem privaten und beruflichen Umfeld ein gestiegenes Interesse für dieses Thema. Frau Ates wird das sicherlich nicht helfen. Langfristig aber auch nicht den Konsorten wie C. Roth. Das ist für mich ein Hoffnungsschimmer, auch wenn es Fr. Ates aktuell nicht weiterhelfen wird.
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 13:18:08
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.763.649 von LadyMacbeth am 04.09.06 23:45:11Ich kann nur sagen: Gut gesprochen, Frau Ates. Sie legt den Finger genau in die Wunden, die schwären und ganze Gliedmaßen des Körpers (der Gesellschaft) gefährden und die aber manche Leute einfach nicht sehen wollen, weil es in das liebgewonnene Gedankenkonzept nicht paßt. Wir bräuchten allerdings hunderte von Frau Atessen und zig Leute, die diese Frauen unterstützen, um daran derzeit etwas nachhaltig zu ändern... Sehr traurig.

      Was ist nicht wußte, ist, dass die deutsche Rechtssprechung einen Ehrenmord unter Umständen als Totschlag einordnet, wenn er kulturelle Ursachen hat. Ein unglaublicher Skandal! :mad:
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 13:51:08
      Beitrag Nr. 22 ()
      ich meine, es braucht kein Tamtam um den Islam und Multikultidebatten,

      ...sondern einfach eine härtere Bestrafung der Täter und, wenn keine Deutschen, deren sofortige Abschiebung in die Heimat.

      Gibts kein Gesetz gegen Zwangsverheiratung?
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 14:10:51
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.770.007 von minister.grasser am 05.09.06 13:51:08Gibts kein Gesetz gegen Zwangsverheiratung?

      In einem Land wie dem unseren, in dem langfristig geplante und vorbereitete Tötungen als Totschlag durchgehen können, weil jemand kulturell in einer gewissen Weise geprägt ist, in so einem Land macht man sich lieber 85 Knoten ins Hirn und in die Hände, als dass substanziell etwas gegen die Zwangsverheiratung geschieht. Es hat sich eine Parallelkultur in Deutschland gebildet, in die unser Rechtsstaat kaum mehr Einblick, geschweige denn Zugang hat. Wie willst du nun nachweisen, wann eine Zwangsheirat vorliegt und wann nicht? Der Rechtsstaat hat seine Augen geschlossen und wird, wenn nicht wirklich etwas geschieht, einfach keine Möglichkeit haben, solche archaischen Strukturen in unserem Land aufzubrechen.
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 14:19:04
      Beitrag Nr. 24 ()
      Leider scheinst du recht zu haben,... wird Zeit, die Hirne wieder zu entknoten...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 14:19:25
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.770.302 von mausschubser am 05.09.06 14:10:51Die Dänen sind dem Problem der Zwangsverheiratung auf indirekte Weise entgegengetreten, indem sie das Heiratsalter von Ausländern auf 21 Jahre erhöht haben bzw. jüngere Ehegatten halt nicht nachziehen dürfen. Damit kriegt man das Problem zwar nicht völlig aus der Welt, Tatsache ist aber auch, dass eine 21-Jährige sich eher gegen eine Zwangsheirat zu wehren weiß als beispielsweise eine 15- oder 16-Jährige.

      Man darf auch nicht ganz vergessen, dass die Zwangsheirat auf Männer betrifft, auch wenn diese letztlich trotz allem natürlich mehr Freiheiten genießen. Dennoch: wäre ich ein Mann, ich würde auch nicht unbedingt jemanden heiraten wollen, den bzw. die ich gerade nur ein paar Mal gesehen habe.

      Das Schlimmste ist jedoch, dass gerade von den Grünen jahrzehntelang das ganze System von Zwangsheiraten und Schlimmeren als eine Art kulturelle Marotte abgetan wurde. Auch wenn man nicht in jedem Fall nachweisen kann, ob eine Zwangsheirat vorliegt, so dürfte allein ein Verbot schon eine wichtige Signalwirkung haben. Und dass Täter bei Ehrenmord mit "Totschlag" eine vergleichsweise milde Strafe bekommen, ist ein Skandal erster Güte. Leider wurde diese Praxis auch hier im Forum sehr, sehr oft völlig abgestritten. Die Ates ist als Anwältin damit sehr oft konfrontiert worden und kämpft seit Jahren gegen diesen "gut gemeinten" Wahnsinn an.

      LM
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 14:39:10
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.770.444 von LadyMacbeth am 05.09.06 14:19:25Ich sage mal recht resigniert: Ehe sich in Deutschland so ein Konzept wie in Dänemark durchsetzt, wird Stoiber Bundeskanzler... :( (wobei ich Letzteres gar nicht will... :D)

      Das Problem ist doch, dass fast jeder, der dieses Thema wirklich anpacken möchte, mit rechtsbrauner Farbe bestrichen und somit ins Abseits geschoben wird. Und die schweigende Mehrheit will nichts mit solchen angeblichen Schmuddeltypen zu tun haben. Das Problem hier ist auch, dass die eigentlichen bürgerlichen Parteien mittlerweile in wichtigen gesellschaftspolitischen Positionen so links stehen, dass sie die gesamten wertekonservativen Themen über Jahre, fast Jahrzehnte, den Chaoten der REPs, der DVU, der NPD etc. überlassen haben. Somit ist alles, was irgendwie "deutsch" erscheint, automatisch mit einem Schmuddelfilm überzogen.

      Originellerweise hat die WM dieses Bild zumindest zeitweise geändert, und es ist schick, schwarzrotgold herumzulaufen, etwas, wofür man sich noch vor Monaten beinahe einen Revanchismusvorwurf und eine unfreiwillige längere Diskussion mit besorgten "aufrechten Bürgern" (ich erinnere mich noch an diese Worthülse des "Aufstandes der Anständigen"...) eingehandelt hätte... Natürlich kommt hier auch die unpolitische Partykomponente hinzu, die vermutlich verhindern wird, dass die Veränderung nachhaltig auf die Gesellschaft einwirkt, aber immerhin ist es ja mal ein Anfang.

      Aber bis eben wirklich etwas durchsetzbar ist, das eine andere Kultur in unserem Land bewußt und massiv einschränkt - denn das ist ja das Ziel der Dänen -, bis dahin fließt, fürchte ich, noch viel zuviel Wasser die Spree hinunter, und unsere eigene Kultur wird eingeschränkt und heranwachsende Angehörige anderer Kulturen in ihrem Korsett belassen. Was sind wir doch gut und weltoffen...
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 14:42:11
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.770.418 von minister.grasser am 05.09.06 14:19:04Dafür wirst du wohl die Taktik der Gordischen Knotenlösung anwenden müssen. :D Allerdings: Hirn und Schwert vertragen sich in der Regel nicht besonders gut... ;)
      Avatar
      schrieb am 06.09.06 22:23:19
      Beitrag Nr. 28 ()
      ANWÄLTIN SEYRAN ATES

      "Ich wollte nicht enden wie Hirsi Ali"


      Die Berliner Anwältin und Frauenrechtlerin Seyran Ates hat ihre Kanzlei geschlossen - aus Angst vor gewalttätigen türkischen Männern. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE spricht Ates über die Feigheit deutscher und türkischer Verbände und ihre Hoffnung auf mehr Zivilcourage im Land.

      SPIEGEL ONLINE: Frau Ates, jahrelang haben Sie Anfeindungen und Drohungen standgehalten. Warum gab es für Sie jetzt keinen anderen Weg mehr als die Kanzlei zu schließen?


      Anwältin Seyran Ates: "Ich habe mich von der Gesellschaft im Stich gelassen gefühlt"


      Seyran Ates: Es ist richtig, dass ich jahrelang mit der subtilen, latenten, aber auch mit der realen Angst gelebt habe. Seit ungefähr zwei Jahren ist die Bedrohung aber gestiegen - auch weil ich fast nur noch Familienrecht gemacht habe. Dann hat die türkische Tageszeitung "Hürriyet" eine Kampagne gegen mich gestartet. Dort wurde ich als Nestbeschmutzerin bezeichnet, weil ich offen über Missstände geredet habe - zum Beispiel gesagt habe, dass Frauen und Mädchen in der muslimischen Community häufig zu Analverkehr genötigt werden, um die Jungfräulichkeit nicht zu gefährden und um zu verhüten. Es gab danach kaum eine Veranstaltung, zu der die "Hürriyet" nicht jemanden hingeschickt hat, um ja wieder etwas gegen mich zu finden. In der Community hat die Zeitung so Stimmung gegen mich gemacht - genauso wie die großen türkischen Verbände. Von denen hat sich öffentlich nie jemand mit mir solidarisiert oder mich geschützt. Dieselben Verbände, die nun so tun, als würden sie hinter mir stehen.


      SPIEGEL ONLINE: Sie sind vor Jahren schon einmal von einem rechtsradikalen Türken lebensgefährlich verletzt worden. Im Juni wurden Sie nach einem Scheidungstermin von dem Ehemann ihrer Mandantin auf offener Straße massiv bedroht. War das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat?

      Ates: Ja, nach dem Vorfall habe ich mich allein gefühlt - es hat scheinbar niemanden interessiert, dass ich bedroht wurde. Damals ging für mich eine extrem belastende Zeit los. Ich habe realisiert, wie gefährlich meine Arbeit tatsächlich ist. Diese Gefährdung, von der ich ja schon wusste, habe ich plötzlich doppelt und dreifach gespürt, weil ich gemerkt habe, dass keiner hilft. Aber das Nicht-Helfen ist ja nicht nur ein Nicht-Helfen-Wollen, sondern auch ein Nicht-Helfen-Können. In bestimmten Situationen kann einem niemand helfen - da kann man soviel Schutz haben wie man will. Derjenige, der einem schaden will, der wartet sowieso so lange bis er einen alleine erwischt. Polizeischutz 24 Stunden am Tag wollte ich aber nicht haben. Ich habe nie Polizeischutz beantragt. Es gab ja auch nie so eine massive Bedrohung, dass etwa jemand mit der Waffe vor meiner Tür stand. Es waren eher subtile Bedrohungen - Briefe, E-Mails, Anrufe.

      SPIEGEL ONLINE: Wer hat Ihnen überhaupt geholfen?

      Ates: Es waren immer meine Familie und meine Freunde. Aus der Öffentlichkeit gab es damals sehr wenig. Für mich ist es beleidigend, wenn sich jetzt, nachdem ich meine Kanzlei geschlossen habe, die Türkische Gemeinde oder der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg zu meinem Fall äußern. Denn das sind diejenigen, die die Hetze gegen mich mitgeschürt haben, weil sie immer wieder behauptet haben, ich würde dramatisieren und übertreiben. Diese Leute haben immer nur mit dem Finger auf die deutsche Seite gezeigt - dorthin, von wo der Rassismus angeblich kommt. Die Verbände sind mitverantwortlich für die gewalttätige Stimmung gegen Frauenrechte.


      SPIEGEL ONLINE: Haben Sie sich auch von der Politik allein gelassen gefühlt?


      Ates: Ich denke, wir waren in einer heftigen Diskussion - politisch und gesellschaftlich. Ich möchte im Nachhinein keine Schelte betreiben. Letztendlich war es eine persönliche Bedrohungssituation, aufgrund derer ich die Entscheidung getroffen habe. Politik und Polizei können mich in dem Maße gar nicht schützen, wie es notwendig gewesen wäre. Jetzt bekomme ich über alle Parteigrenzen hinweg Unterstützung. Für mich ist das auch ein Zeichen dafür, dass meine Arbeit nicht umsonst war. Das ist eine Bestätigung dafür, dass parteiübergreifend das Thema ernst genommen wird. Jede Partei ist authentisch bemüht und die Politiker versuchen nicht das zu funktionalisieren. Dafür bin ich dankbar.

      SPIEGEL ONLINE: Wollen Sie - in anderer Form - in Zukunft weiter für die Rechte von Frauen arbeiten?

      Ates: Ja, ich kann mir vorstellen, Politik und größeren Verbänden als Beraterin zur Seite zu stehen, Nachfolgerinnen zu unterstützen. Ich wünsche mir, dass die Arbeit für die Rechte der türkischen Frauen institutionell weiter verfolgt wird. Denn wenn die Debatte auf einzelne Menschen abgestellt wird, ist das der Sache nicht dienlich.

      SPIEGEL ONLINE: Inwiefern nicht?

      Ates: Über mich etwa wurde gesagt, ich sei nur depressiv und deshalb würde ich Kritik üben. So wird der Sache der Inhalt weggenommen. Denn wenn eine Einzelmeinung immer nur als polarisierend wahrgenommen wird, immer nur ein Ausschnitt gesehen wird, Sätze rausgegriffen werden, weil man eine Person stigmatisieren will - so wie man mich immer als hysterische Feministin dargestellt hat - wird die Debatte kontraproduktiv. Deshalb sollten wir uns als Einzelpersonen zurückziehen. Die Debatte sollte weg gehen von den Einzelnen - auch weg von Necla Kelek, Serap Cileli, Fatma Bläser.

      SPIEGEL ONLINE: Bedeutet ihr Rückzug, dass es in Deutschland nicht möglich ist, Kritik am politischen Islam und an der Unterdrückung der Frau zu äußern, ohne ständig in Gefahr zu leben?

      Ates: Ja, aktuell heißt es das.
      Für eine Einzelperson ist es zu gefährlich, authentisch Kritik zu üben. Man muss vorsichtig und diplomatisch sein.

      SPIEGEL ONLINE: Die Frauenrechtlerin Ayaan Hirsi Ali ist wegen ihrer Kritik am Islamismus eine der am stärksten geschützten Personen der Niederlande gewesen. Jetzt ist sie in die USA ausgewandert. Auch eine Option für Sie?

      Ates: Ich wollte nicht so enden wie Ayaan Hirsi Ali. Ich liebe Berlin, ich möchte hier leben und nirgends anders. Ich habe die Entscheidung getroffen, mich in mein Privatleben zurückziehen, statt dieses Land irgendwann verlassen zu müssen - das wäre tragisch für mich. Mein Rückzug ist in meinen Augen aber kein Handtuchwerfen, sondern auch ein Signal. Ich habe den Eindruck, dass dieser Schritt der Debatte nützt, dass die Fronten sich anders aufeinander zu bewegen.

      SPIEGEL ONLINE: Glauben Sie, dass sich die Situation verschlimmert - sich islamische Menschen immer mehr abschotten, es also auch in Deutschland zu einem Zusammenstoß der Kulturen kommt?

      Ates: Ich bin optimistisch, wenn die Gesellschaft endlich Zivilcourage zeigt. Dass die gefehlt hat, hat mich letztendlich dazu getrieben, meinen Beruf aufzugeben. Denn die Menschen, die mich bedroht haben, kommen zum größten Teil aus der normalen Gesellschaft, sind wenig gebildet und kaum aufgeklärt, haben sich aber etwa von der "Hürriyet" beeinflussen lassen. Zum Teil haben sich aber auch Intellektuelle gegen mich gestellt, die nur sehr rudimentär über meine Arbeit Bescheid wussten. Ich habe mich von der Gesellschaft im Stich gelassen gefühlt. Von denen, die die Realität gesehen haben und sie trotzdem geleugnet haben. Dennoch: Ich habe das Gefühl, wir können nicht mehr zurück gehen, wir müssen uns mit diesen Themen auseinandersetzen. Ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Eine Veränderung ist immer mit Schmerzen verbunden. Und mein Rückzug ist so etwas wie eine Geburtswehe.

      Das Interview führte Anna Reimann

      www.spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 06.09.06 22:36:49
      Beitrag Nr. 29 ()
      Diesmal ausnahmsweise lesenswert ist das Spiegel-Forum. Dort hat sich ein Grünen-Politiker zu Wort gemeldet, mit einer Phrasendrescherei, die einfach unfassbar und gleichzeitig auch so typisch ist. Vom anwesenden Publikum kriegt der dafür endlich mal ordentlich auf die Mütze.

      Hier der Text vom Grünen-Politiker Joseph Winkler (einfach unfassbar, dass Leute für solchen Müll auch noch gewählt werden:

      Grüne Politiker haben zahllose Initiativen für Migrantinnen gestartet


      Zu den Kommentaren, die behaupten grüne Politik hätte die Augen vor Gewalt verschlossen und sie evtl. aus Rücksicht auf fremde Sitten sogar geduldet, ist zu sagen, daß das schlicht nicht stimmt.
      Das Gegenteil ist richtig: Es waren die Konservativen, die sich über Jahrzehnte der Erkenntnis verweigerten, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und an dem Mythos des „Gast“-Arbeiters viel zu lange festhielten. Sie verhinderten damit zu lange eine ergebnisorientierte Diskussion über die Ausrichtung einer Integrationspolitik und die Gestaltungsherausforderungen einer multikulturellen Demokratie. Wir Grünen waren es, die sich über Jahre hinweg überhaupt der Probleme von Migrantinnen und Migranten angenommen und versucht haben, deren Lebensbedingungen zu verbessern. Wir waren es, die das Staatsbürgerschaftsrecht modernisiert und mit dem Zuwanderungsgesetz die Integrationsmöglichkeiten für hier lebende Migrantinnen und Migranten grundlegend verbessert haben. Wir haben bereits 1998 einen Integrationsleitfaden und 2003 gemeinsam mit allen großen Wohlfahrtsverbänden Anforderungen an eine moderne Integrationspolitik vorgelegt. Gegen den langjährigen Widerstand der Union haben wir uns hartnäckig und letztlich erfolgreich für die Anerkennung geschlechtsspezifischer Verfolgung als Asylgrund, gegen Genitalverstümmelung, für ein schnelleres eigenständiges Aufenthaltsrecht für misshandelte ausländische Ehegattinnen, für das Gewaltschutzgesetz und den Aktionsplan gegen häusliche Gewalt, sowie für die Bestrafung der Vergewaltigung in der Ehe bzw. von Zwangsehen eingesetzt.
      Alle diese integrationspolitischen Fortschritte mussten wir gegen den erbitterten Widerstand der Konservativen erkämpfen, die Migranten immer wieder unter Generalverdacht gestellt haben.

      Josef Winkler, MdB Sprecher für Migrationspolitik sowie für Kirchenpolitik und interreligiösen Dialog der Grünen Bundestagsfraktion


      Der Kommentar dazu einen Menschen mit der ID "Inkorrekter Berliner" ist einer derjenigen, der eine wirklich passende Antwort auf diesen rhetorischen Sondermüll gibt:

      Inkorrekter berliner


      Zitat von JosefWinkler

      Zu den Kommentaren, die behaupten grüne Politik hätte die Augen vor Gewalt verschlossen und sie evtl. aus Rücksicht auf fremde Sitten sogar geduldet, ist zu sagen, daß das schlicht nicht stimmt.
      Das Gegenteil ist richtig: Es waren die Konservativen, die sich über Jahrzehnte der Erkenntnis verweigerten, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und an dem Mythos des „Gast“-Arbeiters viel zu lange festhielten. Sie verhinderten damit zu lange eine ergebnisorientierte Diskussion ...




      Lieber Herr Winkler,

      wenn sich ihre tolle Parteivorsitzende in Xberg auf einer Multi-Kulti-show-Veranstaltung zeigt im Friede-Freude-Eierkuchen-Stil, dann ist das nicht nur ein Ausrutscher sondern gelebte Problemverdrängung.
      Ich bin der Berufsausbildung benachteiligter Jugendlicher (Alter 17-25 jahre) was da an Gewalt ( nicht unbedingt körperlich,viel psychisch ), Drängen auf Abbruch der Ausbildung bei Mädchen bis hin zur puren Gewalt abgeht ist schon bedenklich. Ich könnte Seiten schreiben.
      Frauen die arbeiten, der Mann lebt seit Jahren hier(natürlich kein Job weil zu faul und zu blöd), kann kein Deutsch. Warum lassen sie sich nicht scheiden? Na, weil sie Angst haben wie Hatun Surücü zu enden?
      Gewalt gibt es sicherlich auch in deutschen Familien aber in muslimisch geprägten Familien mit ihren patriarchalischen Strukturen (insebsondere der Brüder die eigentlich zu allen zu doof sind und nur denken weil sie ein Mann seien wären sie etwas besseres)ist der ideale Nährboden.
      Und gerade ihre Partei und Frau Roth haben diese Themen jahrelang tabuisisiert.
      Wie kann man bloß so blind sein! Aber nach der Lesart ihrer Partei sind ja selbst die Täter Nur Opfer.


      oder er hier


      L_V

      Zitat:



      Zitat von JosefWinkler

      Zu den Kommentaren, die behaupten grüne Politik hätte die Augen vor Gewalt verschlossen und sie evtl. aus Rücksicht auf fremde Sitten sogar geduldet, ist zu sagen, daß das schlicht nicht stimmt.
      Das Gegenteil ist richtig: Es waren die Konservativen, die sich über Jahrzehnte der Erkenntnis verweigerten, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und an dem Mythos des „Gast“-Arbeiters viel zu lange festhielten. Sie verhinderten damit zu lange eine ergebnisorientierte Diskussion...


      +++

      Wie wäre es denn wenn die Grünen sich mal eigene Fehler eingestehen würden anstatt ständig mit dem Finger auf "die Konservativen" zeigen würden? Was bringt ein Asylgrund für misshandelte Frauen, wenn Immigrantinnen in Deutschland weiter unter Mißhandlung leiden müssen. Was bringt ein Aktionsplan gegen häusliche Gewalt wenn er die Parallelgesellschaften nicht erreicht? Und am Aufbau solcher Parallelgesellschaften waren die Grünen maßgeblich mitbeteiligt, siehe erst vor kurzem die Deutschpflicht in einer Berliner Schule, gegen die die Grünen mit angeblichen Rassismus-Vorwürfen ins Feld gezogen sind. Wenn die Grünen nicht einmal die Mindestanforderung an Immigranten, nämlich die Behherschung der deutschen Sprache wirklich konsequent einfordern, wie wollen sie dann erst die anderen Probleme lösen? Was sagen Sie dazu Herr Winkler, dass Ihnen von Frau Seyran Ates, eben jene Frau die aufgrund massiver Bedrohungen ihren Job an den Nagel gehängt hat, in diesem Zusammenhang vorgeworfen wurde, zusammen mit türkischen Verbänden intergrationsfeindliche und rassistische Allianzen zu bilden?

      __________________
      »Alle haben das Recht, ihre Meinung frei auf eine Weise auszudrücken, die der Scharia nicht zuwiderläuft.« - Kairo-Deklaration der OIC, der größten islamischen Weltorganisation


      U. a. m.

      Der Herr Winkler kriegt da im Forum gerade richtig Haue. Wird höchste Zeit, wie ich politisch unkorrekt einräumen muss.

      LM


       
      Avatar
      schrieb am 06.09.06 23:28:01
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.798.390 von LadyMacbeth am 06.09.06 22:36:49Das isset..............

      Erstens: Es geht nicht eine Intervention im Ausland, sondern um das Funktionieren unserer Verfassungs- und Rechtsordnung im Inneren.

      Zweitens: Unser Grundgesetz respektiert und schützt erklärtermaßen die familiäre Privatsphäre und das elterliche Erziehungsprivileg vor staatlicher Einmischung. Unser Grundgesetz schützt allerdings auch die individuellen Menschenrechte. Hierzu zählen Menschenwürde, körperliche Unversehrtheit, Meinungs- und Gewissensfreiheit, persönliche Freizügigkeit und insbesondere auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

      Drittens: Deutsche und alle anderen Menschen, die in unserem Land als Gäste leben, haben sich ohne wenn und aber an Recht und Gesetz zu halten. Niemand kann unter Hinweis auf seine Kultur, sein religiöses Bekenntnis oder andere Beweggründe sich selbst oder seine Angehörigen davon ausnehmen. Wer immer hier lebt, ob Deutscher oder Ausländer, schuldet unserer Verfassungs- und Rechtsordnung Treue und Gehorsam.

      Daraus folgt viertens: Die staatliche Nichteinmischung in Ehe, Familie und Kindererziehung beruht auf der Annahme, daß der Einzelne die Werte des Grundgesetzes teilt und respektiert. Wer seiner Frau und seinen Kindern ihre individuellen und unveräußerlichen Rechte vorenthält - einschließlich der sexuellen Selbstbestimmung, der kann keine "staatliche Zurückhaltung" beanspruchen. Hier von "Missionierung" oder "Kreuzzug" zu sprechen, ist absurd.

      Fünftens: Ihre Befürchtung, ein konsequentes Einschreiten gegen Zwangsehen, Ehrenmorde, Verbot des Schulbesuchs, häusliche Gewalt und dergleichen könnte zu Anschlägen führen, zeigt nur, wie tief wir bereits gesunken sind. Ich erwarte, daß unsere Rechtsordnung hier mit aller Härte und allen verfügbaren Zwangsmitteln kompromißlos durchgreift. Je früher, desto besser. Entschlossene Gegenwehr verhütet Schlimmeres. Hier sind nicht Dialog und Appeasement gefragt, sondern unmißverständliche Repression.

      In einem anderen Thread wurde gefragt, was "der Staat in Zeiten des Terrors darf". Darüber läßt sich streiten. Eins darf er jedenfalls nicht: kapitulieren.


      http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=767&page=4&pp=10
      Avatar
      schrieb am 07.09.06 16:48:33
      Beitrag Nr. 31 ()
      klasse :cool:
      Avatar
      schrieb am 07.09.06 20:17:01
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen kennen lernen dürfen, der soviel Menschlichkeit und Gerechtigkeitssinn in sich hat, wie diese LadyMacBeth. Traurig daran ist, dass man zumindest genau soviel Leid und Ungerechtigkeit ertragen muss, um so “weise” zu werden. Wenn man einen Immigranten nach den Problemen in Deutschland fragt, wird es immer nur die eine gleiche Antwort geben - in Deutschland gibt es böse und gute Schäflein. Ständig auf der Suche nach Schwächen bei ihren Gönnern und Mitmenschen, haben es diese unmenschlichen Kreaturen nur auf ihren Profit abgesehen. Sie würden mit ihrer Überzeugung auch ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen gehen. Dies erklärt auch den hohen Anteil an Hartz4-Empfängern, welche um ihre verlorene Seele bangen. So hart es auch klingt, diese Menschen sind verloren und jede Hilfe ist zwecklos. Sie werden besiegt, beraubt, erniedrigt und enttäuscht sterben. Es ist nicht die göttliche Aufgabe diesen Menschen zu helfen und sie zur Arbeit zu zwingen, sondern diese menschlichen Schrecklichkeiten im vornherein zu verhindern wissen. Leute die sich am Leid anderer einen runterholen, genau die sollte es treffen, und nicht die Blauäugigen, welche auch im zweiten Weltkrieg als erste für ihr Vaterland verheizt wurden.
      Avatar
      schrieb am 07.09.06 21:00:32
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.813.573 von @pavian am 07.09.06 20:17:01..ein etwas seltsamer Beitrag.:confused:
      Avatar
      schrieb am 07.09.06 22:56:07
      Beitrag Nr. 34 ()
      Da mein Boardmailverschickungssystem immer noch nicht funktioniert (Hallo WO-Technik, bitte aufwachen, das geht jetzt seit 6 Wochen so!),

      muss ich kurz und diskret öffentlich antworten.

      @ pavian
      Ich bin wirklich sehr gerührt. Es ist eigenartig, wenn jemand so etwas sagt, inmitten dieses WIPO-Getümmels.

      @ aekschonear
      Nein, bisher hat es keiner meiner Beiträge bis dorthin geschafft.



      LM
      Avatar
      schrieb am 07.09.06 23:46:45
      Beitrag Nr. 35 ()
      BM-Details werde ich hier natürlich nicht öffentlich ausplappern, das ist klar - muss eigentlich nicht extra erwähnt werden.

      Zum Thema:

      Bemerkenswerterweise habe ich bisher nicht einen einzigen, auch nur einigermaßen geistreichen und konstruktiven Beitrag eines Politikers zu dem Thema Ates gehört - wohl aber erstaunlich viele, sehr differenzierte und analysestarke wie auch warmherzige Beiträge von ganz vielen "normalen Mitbürgern". Das macht dann doch irgendwie Mut, dass die Phrasendrescherei von Leuten wie Winkler, Roth und Co. irgendwann auf den Müllhaufen des Rhetorik-Mülls entsorgt wird, da, wo es hingehört.

      LM
      Avatar
      schrieb am 07.09.06 23:53:53
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.816.888 von LadyMacbeth am 07.09.06 23:46:45ach nö, bitte,
      jetzt fang du nicht auch noch mit "geistiger wärme" an. :cry:
      Avatar
      schrieb am 08.09.06 00:00:24
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.816.947 von Heizkessel am 07.09.06 23:53:53Das hab' ich glaube ich von der Claudi Roth. Mit der stehe ich in regelmäßigem eMail-Kontakt. Weil die so viel zu tun hat ("kritischer Dialog" und so), kommt sie allerdings nie zum Antworten.

      LM
      Avatar
      schrieb am 08.09.06 00:11:58
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.816.888 von LadyMacbeth am 07.09.06 23:46:45Bemerkenswerterweise habe ich bisher nicht einen einzigen, auch nur einigermaßen geistreichen und konstruktiven Beitrag eines Politikers zu dem Thema Ates gehört

      Stimmt. Man stelle sich vor ein Linksideologe, der nun wahrlich immer den inhumansten Interessen verbunden war um das was er für inhuman hält zu bekämpfen, - also einer wie Günther Grass, müsste um sein Leben fürchten, wenn er seine Haßtiraden gegen die USA oder Kariaktureisten losläßt. Die Nation stünde Kopf, man sähe das 3. Reich heraufdämmern.


      Islamkritiker und Personen die sich für Opfer islamischer Verbrechen einsetzen, interessieren jedoch keine Sau wenn sie ermordet oder von Mord bedroht werden. Sind selbst schuld, weil sie "radikal" waren und "provoziert" haben. Folglich sind sie massivsten Rufmordkampagnen ausgesetzt aus Moscheen heraus, islamischen Medien und Linkspolitikern und den pc-Medien des Westens (also fast allen).

      Vom Rufmord zum Mord, das zeigt schon die Methodik der Nazis, ist es nur noch ein kurzer Schritt.

      Die Rufmordfraktion ist nun erstaunlich still im Fall Ates, weil sie eigentlich am Ziel ankommt. Offizielles bedauern, aber dann die alten Klischees auftischen, noch lauter als vorher, daß alle Moslems friedlich sind und auch nicht mehr zwangsverheiraten und ehrenmorden als irgendwelche Bayern. Eine Stimme weniger, die "Ressentiments" schürt und Partei für lebenslang Vergewaltigte ergreift. Die Grünen und all die anderen Islamfreunde jubeln klammheimlich darüber, denn was Ates und andere gesagt haben ist für die Islamfreunde "Hetze". Dafür bejubeln sie jede weitere Moscheeröffnung, wo dann Zwangsehen gemäß Koran propagiert werden, Indoktrination zur Selbstversklavung und Selbstentrechtung, Ungläubigen- und Judenhaß - so viel Toleranz muß sein. Wer das anders sieht und noch für das Grundgesetz einsteht - der gehört zu den ganz Bösen.

      Deren Leben zählen erstaunlich wenig in diesem Land, denn es findet keinerlei öffentliche Solidarisierung statt mit islamisch Verfolgten. Weder den Vergewaltigten Zwangsehenopfern, den Ehrenermordeten, noch den Opfersolidarischen.

      Dazu Broder im Wallstreet-Journal in Übersetzung

      Europas neue Dissidenten
      Wall Street Journal, Sept 6, 2oo6

      Europa ist das Zuhause einer neuen Klasse von Dissidenten. Heutzutage werden sie allerdings nicht von den Sowjets sondern vom radikalen Islam unterdückt.

      Zum Beispiel Seyran Ates. Die bekannte deutsche Rechtsanwältin mit türkischem Hintergrund, hat am Samstag auf die Bedrohungen ihres Lebens reagiert und ihre Kanzlei in Berlin geschlossen. Frau Ates hatte sich stets gegen Zwangsheiraten, Ehrenmorde und das Verprügeln moslemischer Frauen und Mädchen eingesetzt.

      Sie hat die wahren Gründe für den Terrorismus beim Namen genannt. Nach den Bombenanschlägen im letzten Jahr in London war von ihr zu hören, dass die zukünftigen Terroristen aus der dritten und vierten moslemischen Einwanderergeneration stammen werden, welche “unter den Augen wohlmeinender Politiker von Geburt auf zum Hass auf die westliche Gesellschaft erzogen worden sind”.

      Auf ihrer Webseite erklärt sie, warum sie ihre Kanzlei schliesst: “In einer aktuellen Bedrohungssituation wurde mir bewusst wie gefährlich meine Arbeit als Rechtsanwalt ist und wie klein und ungeschützt ich bin.”

      Laut über den Islam zu sprechen kann ein tödliches Risiko sein, wie man Ende 2004 durch den grausamen Tod des Theo van Gogh auf den Strassen von Amsterdam gesehen hat. Van Gogh hatte gemeinsam mit der holländischen Politikerin Ayaan Hirsi Ali einen Film über die Behandlung der Frauen im Islam gedreht. Im Mai musste die aus Somalia stammende Frau Ali die Niederland Richtung USA unter Hinweis auf ihre Sicherheitsbelange verlassen.

      Weniger bekannt ausserhalb Hollands ist die missliche Lage eines weiteren Mitglieds des holländischen Parlaments, Geert Wilders. Wie Frau Ali, musste sich Herr Wilders nach Todesdrohungen in Armeekasernen und Gefängnissen verstecken, ehe die Regierung ihm ein sicheres Haus zur Verfügung stellte. Gestern betonte er in einem Gespräch mit uns, dass er erstaunt sei, nun unter solchen Bedingungen leben zu müssen, obwohl er “nichts ungesetzliches getan hat”. Sein Verbrechen war seine Kritik am radikalen Islam und der Forderung nach einem fünfjährigen Einwanderungsstop von Nichtwesteuropäern.

      In Europa gibt es die Freiheit der Sprache nicht mehr. Ein weiteres Beispiel, Necla Kelek. Ebenfalls eine bekannte türkischstämmige Frau in Deutschland, welche über Zwangsheiraten und Ehrenmorde geschrieben hat. Sie kann nur unter Polizeischutz in der Öffentlichkeit reden.

      Im letzten Mai konnte der damalige Herausgeber der deutschen Tageszeitung ‘Die Welt’, Roger Köppel, einem Anschlag auf sein Leben entgehen, als ein pakistanischer Student mit einem Messer bewaffnet versucht hat, in sein Bürogebäude einzudringen.

      Sein Verbrechen war der Abdruck der dänischen Mohammedkarrikaturen, die Unruhen im Nahen Osten und Todesdrohungen gegen Herausgeber in ganz Europa ausgelöst hatten.

      Die Zeichner, die die ursprünglichen Mohammedkarrikaturen für die dänische Zeitung Jyllands-Posten angefertigt hatten, trauen sich noch immer nicht, in der Öffentlichkeit zu erscheinen.

      Flemming Rose, der Kultureditor der Zeitung, sagte uns dass er bei öffentlichen Auftritten normalerweise Polizeischutz erhält. Er bemängelt die fehlende Solidarität mit den Opfern des radikalen Islams als “sehr beunruhigend”. Es gibt “zu wenig Entrüstung im Namen der Zeichner”, fügt er hinzu.

      Die neuen Dissidenten sind eine Nebenerscheinung des Erstarkens des politischen – und extremen – Islams. Wesentlich beunruhigender allerdings ist für sie und für alle Bürger von freien Gesellschaften die scheinbare Gleichgültigkeit der Öffentlichkeit für ihre bedrängte Lage. Sollte dies alles heutzutage als "normal" gelten, ist die schrittweise Aushölung von Europas demokratischen Gefüge nur noch schwer zu stoppen.


      ---------------------------------------------------------------

      Diese Zustände zeigen ganz klar, daß es in Deutschland und Europa politische Verfolgung wieder gibt. Daß wir uns rasant dem 3.Reich annähern, und die Schrittmacher hierbei sind die Islamunterstützer und der Islam selbst.

      Daß die islamisch Verfolgten im Stich gelassen werden kann nur bedeuten, daß es in Politik und Medien hierzu eine große stillschweigende Billigung gibt.

      Das wiederum zeigt an, wie stark totalitäres Denken und Absicht in der deutschen Politik mittlerweile angekommen ist, wie maßlos die Intoleranz geworden ist, gegenüber abweichenden Meinungen, und seien sie noch so marginal.

      Da muß der Türkei-Beitritt durchgeboxt werden, Kopftücher an unseren Schulen implantiert, Moscheen sollen an jeder Ecke entstehen, und Moslems nahezu Narrenfreiheit haben in all ihren Belangen, scheißegal was im Grundgesetz steht.

      Jeder tote wie mundtote Kritiker dieser Zustände ist da willkommen.
      Avatar
      schrieb am 08.09.06 00:37:16
      Beitrag Nr. 39 ()
      danke, denali - es ist ein skandal -
      Avatar
      schrieb am 08.09.06 09:51:24
      Beitrag Nr. 40 ()
      Auf telepolis ist ein Artikel http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23509/1.html über eine Studie über den Islam um 2030 in Deutschland. Ungewohnt kritisch für telepolis. Na ok, eine Studie, die uns erzählen will alles wird gut, da kann man schon mal etwas kritisch werden.
      Avatar
      schrieb am 08.09.06 11:48:54
      Beitrag Nr. 41 ()
      Ich habe mir die “Blume Prognose“ einmal komplett angetan (Link von Neonjaeger)und möchte der Aufforderung auf S. 12 gerne nachkommen.

      Über die Qualität unserer Szenarien und Prognose müssen andere urteilen.

      Der größte Schwachsinn den ich jemals zu lesen bekam!

      Meine Zeit ist mir zu wertvoll um inhaltlich auf diesen Schwachsinn einzugehen.

      Für alle die sich diesen Mist auch antun möchten der Link:
      http://w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/2006/2397/pdf/…

      Und hier ein realistischer Bericht

      Hoffen auf staatliche Anerkennung
      Islamische Verbände wollen in Deutschland zukünftig enger zusammenarbeiten – Verfassungsschützer sind nach wie vor skeptisch
      DT vom 05.03.2005
      Von Philip Plickert



      Langsam kommt Bewegung in die zersplitterte Landschaft der bislang konkurrierenden islamischen Organisationen in Deutschland. Bei einer Tagung vor einer Woche in Hamburg haben sieben Verbände ihre grundsätzliche Bereitschaft geäußert, in Zukunft enger zusammenzuarbeiten. „Nach Möglichkeit innerhalb eines Jahres“ soll die bisherige Konkurrenzsituation überwunden und eine „konsensfähige Struktur“ erarbeitet werden, hieß es in einer Erklärung des „Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland“.

      Zu den Wegbereitern der Kooperation gehören neben dem „Islamrat“ auch der „Zentralrat der Muslime in Deutschland“ (ZMD). Auf deren Einladung hin fanden sich in Hamburg auch der „Verband der islamischen Kulturzentren“, die „Islamische Religionsgemeinschaft Hessen“ (IRH), die „Schura“-Räte von Hamburg und Niedersaschen und die „Islamische Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg“ zum Gespräch ein. Nicht erschienen war die „Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion“ (DITIB), der verlängerte Arm des staatlichen Religionsministeriums in Ankara. Die DITIB hat nach Angaben ihres Generalsekretärs Mehmet Yildrim an die 220000 Mitglieder, vornehmlich Türken, und beansprucht, für die Mehrheit der Muslime in Deutschland zu sprechen.

      Bislang verhinderten Rivalitäten, aber auch unterschiedliche ethnische oder religiöse Schwerpunkte eine Zusammenarbeit der verschiedenen islamischen Verbände. Die jetzt in Hamburg getroffene Koopera-tionsvereinbarung sieht auch keine Fusion zu einem neuen Dachverband vor. Statt-dessen soll das Zusammenwachsen von unten her, auf Gemeindeebene, beginnen, erklärte der ZMD-Vorsitzende Nadeem Elyas. Am Ende sollten „einheitliche demokratische und föderale Organisationsstrukturen zur Vertretung der Muslime auf Landes- und Bundesebene“ entstehen.

      Die Chancen dafür stehen nun offenbar besser. Langfristige Hoffnung der Muslime bleibt, nach dem Vorbild der christlichen Kirchen in Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden. „Dies wäre eine Zäsur für die Bundesrepublik und brächte eine grundlegende Veränderung der politischen Kultur“, meint der Politikwissenschaftler Stefan Luft von der Universität Bremen. „Es geht um viel Macht und Geld, so um Vergünstigungen im Steuer- und Gebührenrecht, um die Besetzung der Rundfunkräte, um Einfluss auf die Jugendfürsorge, um staatliche Zuschüsse für islamische Schulen und Hochschulen und vieles mehr.“ Luft fürchtet „einen irreversiblen Schritt in eine islamisch beeinflusste Gesellschaft“.

      Noch spricht der Islam mit vielen Zungen

      Mehr als 3,5 Millionen Muslime leben mittlerweile dauerhaft in Deutschland, davon rund 2,5 Millionen türkischstämmige. Auch in der Öffentlichkeit wird der Islam in Deutschland nun stärker wahrgenommen, nicht zuletzt durch immer neue imposante Moschee-Bauten. Vor drei Jahren zählte das in Soest ansässige „Zentralinstitut Islam-Archiv“ rund 2380 islamische Gebetsräume, darunter 141 Moschen mit weithin sichtbarem Minarett. Weitere 154 Moscheen befänden sich im Bau oder in Planung, so das „Islam-Archiv“ im Jahr 2002. Unzweifelhaft befindet sich der Islam in Deutschland wie in ganz West-europa auf dem Vormarsch.

      Aus Sicht vieler Muslime entspricht diesem größeren zahlenmäßigen Gewicht kein adäquater politischer Einfluss. Noch spricht die Glaubensgemeinschaft aber mit vielen Zungen. Der 1986 gegründete „Islamrat“ hat laut Angaben des „Islam-Archivs“ 136000 Mitglieder, er ist damit hinter DITIB der zweitstärkste islamische Verband in Deutschland. Er wird von der rund 26500 Mitglieder zählenden „Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs“ (IGMG) do-miniert, die nach Einschätzung des Ver-fassungsschutzes klar islamistisch orientiert ist.

      Ali Kizilkaya, seit 2002 Vorsitzender des „Islamrats“, war früher Generalsekretär der IGMG. Trotz jüngster Versuche des Kulturanthropologen Werner Schiffauer – er lehrt an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) –, Milli Görüs als integrations- und wandlungsbereite Organisation darzustellen, bleibt der hessische Verfassungsschutz bei seiner drastischen Warnung: „Auch wenn die Innere Sicherheit stark durch den islamistischen Terrorismus bedroht wird, stellt die Strategie des nicht-militanten Islamismus, insbesondere der IGMG, langfristig eine größere Gefahr für die freiheitliche demokratische Grundordnung dar.“ Aus der „Milli Gazete“, einer formal unabhängigen, praktisch aber Milli Görüs eng verbundenen Zeitschrift, zitiert der Verfassungsschutz Hetztiraden gegen „perverse Institutionen, allen voran Juden- und Christenkomitees“.

      Zweifelhafte Verbindungen werden auch dem Vorsitzenden des „Zentralrats“, Na-deem Elyas, nachgesagt. Der aus Saudi-Arabien stammende Arzt schloss 1994 rund fünfhundert Moscheegemeinden mit etwa 20000 Mitgliedern zum ZMD zusammen. Elyas bewegte sich nach Recherchen des Fernsehmagazins „Report Mainz“ lange Zeit in den Kreisen der militant-islamistischen „Muslimbruderschaft“ (MB), wobei er selbst eine Mitgliedschaft vehement abstreitet. Von den neunzehn Vereinen, die unter dem Dach des „Zentralrats der Muslime“ vereint sind, gehören nach Erkenntnissen des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes „mindestens neun“ zur 1928 gegründeten „Muslimbruderschaft“, die weltweit sowohl soziale wie auch terroristische Aktivitäten fördert.

      Elyas, der im Fernsehen stets freundlich und verbindlich auftritt, zeigt gegenüber Islamisten wenig Berührungsängste. Wie der hessische Verfassungsschutz publik machte, gehörte Elyas vor zwei Jahren zu den Gastrednern beim Jubiläumskongress der Islamischen Gemeinschaft Deutschland (IGD), des ägyptischen Zweiges der Muslimbruderschaft. Ein Prediger erklärte bei dieser Veranstaltung vor mehreren tausend Zuhörern: „Integration darf nicht zu weit gehen. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, den Islam zu verbreiten. Wir müssen die ganze Welt besiedeln und zum Islam bekehren.“ Die Verfassungsschützer zeigten sich zudem verwundert, dass Elyas die drakonischen Strafen der Scharia „bis hin zur Steinigung der Frau bei Ehebruch“ verteidige.

      Nach außen bemühen sich Elyas „Zentralrat“ ebenso wie Kizilkayas „Islamrat“ um ein geschmeidiges und gemäßigtes Auftreten. Vor kurzem entbrannte gar ein Streit mit der DITIB, wer nun beanspruchen dürfe, als Repräsentant der „gemäßigten Muslime“ zu sprechen. Der Orientalist Hans-Peter Raddatz hält das Konkurrenzgebaren aber für übertrieben. „Es ist gut möglich, dass sie eine zweigleisige Strategie fahren, wobei die schein-laizistische DITIB derzeit bessere Karten zu haben scheint.“ Die von Ankara weisungsabhängige DITIB wird seit der großen Kölner Demonstration im November vergangenen Jahres unter dem Motto „Islam heißt Frieden“ von der Bundesregierung als bevorzugter Partner gehandelt.

      Unterdessen hat sich das Bild der Deutschen vom Islam nach einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach vom September vergangenen Jahres deutlich eingetrübt. 93 Prozent der Befragten dachten beim Wort „Islam“ an „Unterdrückung der Frau“, 83 Prozent an „Terror“ und 82 Prozent hielten ihn für „fanatisch und radikal“. Nur sechzehn Prozent der Befragten nannten den Islam „faszinierend“, zwölf Prozent dachten an „Nächstenliebe“ und sechs Prozent an „Offenheit und Toleranz“. Der „Islamrat“ bezeichnete die Ergebnisse der Studie als „besorgniserregend“ und schrieb in einer Erklärung: „Es ist bedrückend, dass sich die langjährige intensive Dialogarbeit in diesen Ergebnissen niederschlägt.“


      http://www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=1290…
      Avatar
      schrieb am 08.09.06 21:14:42
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.821.234 von aekschonaer am 08.09.06 11:48:54Wenn ich in deinem Artikel DITIB lese, aus dem Forum bei Telepolis mal gemopst:

      Richter nach Islamkritik angezeigt

      Nach seiner pauschalen Islamkritik während der Urteilsverkündung in einem Vergewaltigungsprozess am Landgericht wurde der Vorsitzende Richter nun wegen Volksverhetzung und Beleidigung angezeigt.

      Rechtsanwalt Cüneyt Gencer hat die Anzeige im Namen des Vereins „Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religionen“ (DITIB) gestellt. Der Verein fördert die Ausübung islamischen Glaubens. Er sieht durch die Äußerungen des Richters seinen Vereinszweck gefährdet. Die Mitglieder fühlen sich zudem in ihrem religiösen Empfinden verletzt.

      Der Richter hatte in dem Prozess Anfang Juni zwei Koransuren zitiert, in denen es um das Züchtigungsrecht des Mannes geht, und gefolgert: „Wer nach den Regeln des Koran lebt, ist bei uns nicht integrierbar.“ gub
      18.8.2006 0:00 MEZ

      http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=536041&kat=10&man=3
      Avatar
      schrieb am 08.09.06 22:22:42
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.833.327 von Neonjaeger am 08.09.06 21:14:42Diese muslimischen Vögel streben eine Anerkennung als Religionsgemeinschaft an.

      Damit sind Geldzuflüsse aus Steuergeldern und diverse Steuerbefreiungen verbunden.

      Natürlich zahlt der Steuerzahler dann auch zukünftig den Muselmanen Prediger.

      Wir sind als Staat so bescheuert gewesen uns diese Vögel ins Land zu holen, nun hofieren wir diese und werden einmal glücklich sein wenn diese uns nicht Schächten.

      Macht aber nix. In der Natur wird ausgelesen und der schwache gibt seine Gene nicht mehr weiter. Einfach weil er nicht mehr vorhanden ist.
      Avatar
      schrieb am 15.09.06 18:23:03
      Beitrag Nr. 44 ()
      DAV - Depesche von gestern 14.09.2006

      Der Fall der Berliner Rechtsanwältin ist jüngst durch die bundesweite Presse gegangen: Frau Ates, die sich seit Jahren beruflich gegen die Unterdrückung in Deutschland lebender muslimischer Frauen durch ihre Ehemänner und Familien engagiert, sah sich in ihrer alltäglichen Tätigkeit als Anwältin vor gewaltsamen Übergriffen durch aggressive Familienmitglieder ihrer Mandantinnen nicht mehr ausreichend geschützt und gab daher ihre Zulassung zurück.

      Nun wird ein vom Berliner Anwaltverein und dem Juristinnenbund eingerichteter Unterstützerkreis Frau Ates die Rückkehr in den Anwaltsberuf ermöglichen: Frau Ates wird ab Anfang nächsten Jahres nicht mehr alleine, sondern in einer Sozietät arbeiten und bei problematischen Terminen von einem Kollegen aus dem Unterstützerkreis begleitet werden. Erneute Übergriffe sollen künftig umgehend öffentlich gemacht werden.

      Mit dem Unterstützerkreis entsteht hier möglicherweise ein Projekt mit Modellcharakter für Anwälte/Anwältinnen, die sich in ähnlichen, bedrohlichen Situationen befinden wir Frau Ates.

      Endlich mal gute Nachrichten :cool: :D
      Avatar
      schrieb am 15.09.06 23:10:13
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.955.519 von Peter_Pan.com am 15.09.06 18:23:03Nachdem von politischer Seite so gut wie nichts (außer ein paar der üblichen sehr phrasenhaften Lippenbekenntnissen kam), haben sich nun ein paar Anwaltskollegen von Ates daran gemacht, ihre Überzeugungen vom Rechtsstaat nicht einfach aufzugeben und aktiv zu werden.

      Kürzlich war im TV eine Wirtschaftsanwältin zu sehen (irgendeine "von und zu" - den Namen habe ich leider vergessen). Die Frau arbeitet auf einem völlig anderen Gebiet und hat sicher auch sonst nicht viel mit Frau Ates gemein, jedoch erachtete sie es als völlig inakzeptabel für den Rechtsstaat, dass eine Anwältin ihren Beruf nicht mehr ausüben kann, weil sie bedroht wird und daher der Bedroher indirekt Recht bekommt, obwohl er faktisch im Unrecht ist. Das schmerzte irgendwie dem Gerechtigkeitssinn dieser Wirtschaftanwältin, woraufhin sie gleich aktiv wurde, um der Frau Ates gemeinsam mit Kollegen eine Weiterführung ihrer Arbeitsmöglichkeiten zu organisieren.

      Es wurde eine passende Kanzlei gesucht, wo Ates im Schutz ihrer Kollegen arbeiten kann. D. h. z. B. dass randalierende Familienangehörige nicht gleich bei der Ates im Zimmer stehen können, dass sie sie auch nicht immer gleich ans Telefon bekommen und dass sich auch nicht immer alleine im Gericht erscheinen muss. Kleinigkeiten, aber für Ates enorm wichtig, damit sie die Energie zum weitermachen hat.

      Ates hat sich inzwischen ausdrücklich für die Anteilnahme und Resonanz in der Bevölkerung bedankt, die sie in diesem Ausmaß so nicht erwartet hatte, wie sie sagte. Von politischer Seite sei an Reaktionen jedoch nicht so viel gekommen, mehr aus der normalen Bevölkerung und von Anwaltskollegen.

      Hoffentlich klappt das jetzt alles und Frau Ates kann weitermachen, nicht zuletzt, weil es ein ganz falsches Signal wäre an die Übeltäter, die niemals das Gefühl bekommen dürfen, das man den Rechtsstaat außer Kraft setzen kann, wenn man nur gewalttätig genug ist.

      LM
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 00:36:35
      Beitrag Nr. 46 ()
      Rückkehr


      In der Schusslinie




      Wegen Morddrohungen hat die Berliner Anwältin Seyran Ates ihren Beruf aufgegeben. Ihr Rückzug löste eine bundesweite Debatte aus: Ates bekam daraufhin so viel Unterstützung, dass sie ihr Mandat bald wieder aufnimmt. Doch die Angst bleibt.


      Von Freia Peters

      Rückzug vom Rückzug: Die Rechtsanwältin Seyran Ates



      Zehn Jahre lang hat sich Seyran Ates als Anwältin in Berlin für muslimische Frauen und Mädchen eingesetzt. Zehn Jahre hat sie sie vor Gericht in Scheidungsfällen vertreten und Schutz geboten bei Gewalt in der Familie. Zehn Jahre hat sie in Zeitungen und im Fernsehen Ehrenmord und Zwangsheirat angeprangert, Dinge also, die in manchen muslimischen Familien an der Tagesordnung sind. Zehn Jahre lang ist sie für ihr Engagement beschimpft und bedrängt worden. Zuletzt erhielt sie anonyme Morddrohungen und musste mit ansehen, wie ihre türkische Mandantin nach einem Scheidungstermin brutal zusammengeschlagen wurde.

      Der deutsche Staatsbürgerinnen-Verband kürte Ates zur Frau des Jahres 2005, im selben Jahr gehörte sie zur Gruppe von 1000 Frauen, die gemeinsam für den Friedensnobelpreis nominiert wurden. Nicht jeder war erfreut über ihr Engagement, denn Ates prangerte damit die Rechtlosigkeit muslimischer Frauen an. Die türkische Zeitung "Hürriyet" bezeichnete sie als Nestbeschmutzerin und titelte: "Diese Anwältin ist verrückt geworden."

      Im August zog die 43-jährige Anwältin die Konsequenzen und gab ihre Anwaltszulassung zurück. Ates' Rückzug lenkte schlagartig den Blick der Öffentlichkeit auf die Schicksale muslimischer Frauen in Deutschland, die von Unterdrückung und Gewalt betroffen sind.

      Aischa* ist so ein Fall. Die 23-jährige Afghanin, die vor fünf Jahren nach Deutschland kam, wird von Seyran Ates vertreten. 13 000 Dollar bezahlte Aischa dem Schleuser, der während des Fluges neben ihr saß und sie am Flughafen Frankfurt stehen ließ. Aischa war auf sich allein gestellt, aber trotzdem fest entschlossen, Deutschland zu ihrer neuen Heimat zu machen. In Afghanistan war sie mit 13 zwangsverheiratet worden und musste im Haus ihrer Schwiegereltern wohnen. Ein Jahr lang durfte sie es nicht verlassen.

      Von Frankfurt schlug sich Aischa durch in eine andere deutsche Großstadt, wo sie ein Zimmer im Asylantenheim bezog. Einige Monate nach ihrer Flucht stand ihr Mann vor der Tür. Über den Schlepper hatte er ihre Fährte aufgenommen. Er schlug sie und kroch bei ihr unter.


      Sie freundete sich mit deutschen Mädchen an und konvertierte zum Christentum. Ihr Mann erwischte sie mit einem Foto ihrer Taufe und schlug sie wieder. Auf dieselbe Weise erzwang er sich auch sein "Recht" auf seine Ehefrau und erinnerte sie daran, dass in Afghanistan die Scharia gilt. Das muslimische Recht sieht für zum Christentum Konvertierte die Todesstrafe vor. Seitdem versucht Aischa nachts nicht mehr zu schlafen. Sie hat Angst davor, dass ihr Gatte sie im Schlaf übermannt.

      Aischa möchte Arzthelferin werden und hat eine Praxis gefunden, die sie ausbilden würde. Doch solange Aischa keine Arbeitserlaubnis bekommt, darf sie den Job nicht annehmen. Sie ist jetzt 23 Jahre alt. Wenn sie nachts wach liegt, muss sie an Hatun Sürücü, denken, eine Deutsche kurdischer Herkunft, die 2005 von ihrem Bruder erschossen wurde. Sie hatte der Polizei gesagt, sie schwebe in Lebensgefahr. Doch die hatte sie nicht geschützt. Sürücü musste mit ihrem Leben bezahlen, dass sie ihren Mann verließ.

      Auch Aischa möchte sich gern scheiden lassen. Doch sie weiß, dass ihr Leben dann in großer Gefahr ist. Also bleibt ihr nur ein Ausweg: unterzutauchen und ein Leben zu führen, das Kriminalisten mit dem Schlagwort "U-Boot" benennen: ohne festen Wohnsitz, ohne Freunde, nur selten überhaupt Kontakt zur Außenwelt.

      Auf Menschen wie Seyran Ates, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen, ist Aischa dringend angewiesen, genauso wie die vielen anderen unterdrückten Muslimas in Deutschland. Umso wichtiger ist die Debatte, die der Rückzug der Anwältin ausgelöst hat: Ist es lebensgefährlich, sich in Deutschland für die Rechte muslimischer Frauen einzusetzen?

      "Leider muss ich diese Frage mit Ja beantworten", sagt Belma.
      Die deutsch-türkische Diplom-Pädagogin kennt das Leben mit der drohenden Gewalt, und daher nennt sie ihren vollen Namen nicht. Belma arbeitet bei Papatya, einer Kriseneinrichtung für Mädchen mit ausländischen Wurzeln. Papatya nimmt junge Frauen auf, die aufgrund von schweren familiären Problemen wie Gewalt oder Zwangsheirat von zu Hause weglaufen. Weil sowohl die Mädchen als auch die Mitarbeiterinnen bedroht werden, wird die Adresse des Heimes streng geheim gehalten.

      "Wir müssen immer wieder auf Tauchstation gehen und uns tot stellen", sagt Belma. "Mit einer Klingel können wir direkt Kontakt zur nächstgelegenen Polizeistelle aufnehmen. Wir dürfen sie aber nur betätigen, wenn wirklich jemand bei uns eindringt."

      Manchmal bekommen Familienmitglieder der Mädchen die Adresse des Heimes heraus. Brüder, Freunde oder Väter stehen dann vor der Tür und halten Wache, mal bringen sie Hunde mit, sodass niemand das Haus betreten oder verlassen kann. Einer Kollegin wurde auf dem Weg zum Gericht eine Waffe an den Kopf gehalten. "Sie spucken uns an, bedrohen uns, sodass wir uns ins Auto flüchten müssen - damit müssen wir leben", sagt Belma. "Wir tun es schon zu lange, um jetzt aufzugeben."

      Gleiches hat sich auch Seyran Ates gedacht. Zu Beginn der Woche kündigte sie an, ihr Mandat zum Jahreswechsel wieder aufzunehmen. Die Polizei soll der Anwältin bei gefährlichen Terminen Personenschutz geben. Ates soll außerdem in eine Anwaltssozietät integriert werden. Diese Art von Solidarität ist nicht alltäglich. Meist weist die Polizei die Hilferufe zurück mit dem Hinweis, sie könne in Familienangelegenheiten nicht intervenieren. Das Bundeskriminalamt registrierte in den vergangenen zehn Jahren 48 Ehrenmorde in Deutschland. 22 weitere Opfer überlebten einen Mordversuch.

      Die Debatte hat längst eine europäische Dimension erreicht. "Die effektivste Art, wie europäische Regierungen mit ihren muslimischen Minderheiten umgehen sollten, besteht darin, die muslimischen Frauen zu stärken", sagt Ayan Hirsi Ali. Die niederländische Politikerin, geboren in Somalia, prangerte die Unterdrückung muslimischer Frauen an. Nach mehreren Morddrohungen wanderte sie im Frühjahr in die USA aus. "Europas Politiker haben das Potenzial noch nicht erkannt, das in der Befreiung der muslimischen Frau steckt. Sie vergeuden damit die beste Gelegenheit, die Integration von Muslimen innerhalb einer Generation zum Erfolg zu führen." Moralisch gesehen seien die Regierungen jedoch dazu verpflichtet, Gewalt gegen Frauen einzudämmen.

      Aischa aus Afghanistan sagt, sie würde ihre Kinder gern auf ein Leben in einer modernen Gesellschaft vorbereiten: "Ich weiß Arbeit zu schätzen, aber man lässt mich nicht." - "Was für eine Verschwendung ist das?", fragt Ayan Hirsi Ali. In der Hoffnung, dass die Stimme der muslimischen Frauen in Europa lauter wird, kämpfen Hirsi Ali, Seyran Ates und Belma weiter.

      * Name von der Redaktion geändert


      Artikel erschienen am 17.09.2006
      www.welt.de
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 11:38:41
      Beitrag Nr. 47 ()
      gute Nachrichten sind das.

      Und was mir nicht in den Kopf will, wieso es immer wieder hingenommen wird, dass Familien ihren verfolgten Frauen bis in die Notunterkünfte nachstellen, in die sie geflohen sind.

      Diese Leute gehören schlicht und ergreifend ausgewiesen, sobald die erste Bedrohung nach der Flucht stattfindet.

      Ich habe leider selbst einen Fall erlebt, wo der Ex-Mann mit den Brüdern seine Frau aufgespürt hat und massiv bedroht, aus der Haltung heraus, sie hätten alles Recht dazu, weil die Frau die Familienehre zerstört habe. So etwas ist in Deutschland einfach nicht akzeptabel.
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 11:50:58
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.989.612 von xylophon am 17.09.06 11:38:41man kann Libanesen nicht ausweisen, denn Libanon gilt als Kriegsgebiet.
      Kurden aus der Türkei kann man auch nicht ausweisen, den sie "werden dort politisch verfolgt"

      Man könnte sie natürlich nach Guantanamo schicken... :D
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 12:20:48
      Beitrag Nr. 49 ()
      ...ja, aber diejenigen, die in den Libanon in Urlaub gefahren sind, muss man ja nicht auch noch zurückholen. :rolleyes:

      Es werden übrigens Kurden in die Türkei abgeschoben, weil es heißt, die Großstädte sind sicher - was auch stimmt.
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 12:24:40
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.990.415 von xylophon am 17.09.06 12:20:48in die Türkei abgeschoben, weil es heißt, die Großstädte sind sicher - was auch stimmt.


      Bezweilfle ich vehement.

      Kreuzberg ist nicht sicher :D
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 14:28:16
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.754.520 von Sealion am 04.09.06 11:50:32Nur zur Info und Klarstellung: Seyran Ates macht weiter!
      Sie hat so viel Zuspruch in unserem Land erfahren und steht jetzt endlich auch unter Polizeischutz, dass sie weitermacht.
      Gut so!
      Und hoffentlich wird der Polizeischutz jetzt auch auf viele andere Rechtsanwältinnen, die wie Seyran gegen den Paschaislamismus türkischer Machos kämpfen, ausgeweitet.
      So wird europäische Kultur und werden westliche humane Grundwerte in Deutschland vermittelt und durchgesetzt: schützt und stärkt die Rechte muslimischer Frauen gegen kurdischen Blut und Ehrewahn.
      Diese Aufgabe muss nur noch viel fundierter und auch aktiver von unserem Staat angegangen werden, damit alle Missverständnisse ausgeräumt werden.
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 14:41:20
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.989.830 von nichtdie am 17.09.06 11:50:58Es gibt Ausweisungsgefängnisse für Asylanten in Deutschland - da sitzen inzwischen Tausende drin und warten auf die Abschiebung.
      Nicht schön, aber wahr.
      Meinetwegen können die Brüder und Ehemänner der bedrohten Frauen da auch rein, wenn erhebliche Bedrohungsgefahr von ihnen ausgeht und eine Ausweisung (noch) nicht möglich ist.
      Es gibt für unseren Staat genügend Mittel und Wege, Respekt vor unseren Gesetzen zu erzwingen, wenn man nur will.
      Packen wir`s an.
      Avatar
      schrieb am 03.11.06 23:29:11
      Beitrag Nr. 53 ()
      Neue Morddrohungen im Falle Ates

      Kopftuch-Streit: Polizeischutz für Seyran Ates
      Anwältin hatte sich Aufruf prominenter Deutsch-Türken angeschlossen Nach neuen Morddrohungen sieht sie ihre berufliche Zukunft gefährdet

      Von Katja Füchsel

      Drei harmlose Sätze haben ihr Leben in einen Ausnahmezustand versetzt. Wieder einmal. Jetzt wägt Seyran Ates, die Rechtsanwältin und einst unerschrockene Kämpferin für die Rechte muslimischer Frauen, am Telefon sorgfältig jeden Satz ab. Am liebsten hätte es die 43-jährige Juristin, wenn derzeit überhaupt nicht über sie berichtet würde. .Seyran Ates hat Angst. „Die Bedrohung wird immer extremer.“ .Seit der letzten Morddrohung steht die Frauenrechtlerin unter Polizeischutz.

      Ates gehört zu einer Gruppe prominenter Deutsch-Türken, die Mitte Oktober Musliminnen in Deutschland aufgefordert hatten, freiwillig das Kopftuch abzulegen. „Das Tragen von Kopftüchern verhindert das Aufeinanderzugehen und wird als politisches Instrument missbraucht“, hieß es in dem Appell. Die Reaktion kam prompt, per Post und per E-Mail. Nachdem ein Schreiber Seyran Ates auch mit dem Tod bedroht hatte, bekam die Mutter einer zweijährigen Tochter Begleitung von Personenschützern. Immerhin, sagt Ates: „Ich werde von den Behörden in der Situation derzeit nicht allein gelassen.“

      Im August hatte Seyran Ates ihre Berliner Kanzlei aus Angst vor Bedrohungen und Angriffen muslimischer Männer geschlossen. Damals hatten sich Kollegen von Ates zu einem Unterstützerkreis zusammengetan, um die Juristin zur Weiterarbeit zu bewegen. Der Plan, ihr Anfang des kommenden Jahres eine Sozietät anzubieten, wo andere Anwälte Ates in kritischen Situationen zur Seite stehen könnten, wird durch die neuen Drohungen von muslimischer Seite nun torpediert. „Es wird immer gefährlicher, man muss vor diesen Leuten wirklich Angst haben“, sagt Ates, die auch an der Islam-Konferenz der Bundesregierung teilnimmt. Deshalb sei für sie völlig offen, ob sie ihren Anwaltsberuf wieder aufnehmen könne.

      Der Anti-Kopftuch-Appell hatte nicht nur für die Berliner Anwältin fatale Folgen. Auch die anderen Unterzeichner – darunter die Bundestagsabgeordneten Lale Akgün (SPD) und Ekin Deligöz (Grüne) – haben Morddrohungen erhalten. Dass es sich dabei nicht nur um leere Worte handelt, musste Seyran Ates, die als Anwältin Zwangsverheiratungen und sogenannte Ehrenmorde angeprangert hatte, am eigenen Leib erfahren. Zuletzt hatte ein muslimischer Ehemann im Juni eine Mandantin von Ates zusammengeschlagen und auch die Anwältin versucht anzugreifen. Bereits 1984 schoss ein Mann aus dem Umfeld der „Grauen Wölfe“ Ates in den Hals. Sie überlebte schwer verletzt.

      Erst vor einer Woche ist Seyran Ates im Roten Rathaus von „SOS-Kinderdörfer“ als Vorbild des Jahres ausgezeichnet worden. Die Polizei hat die Juristin jetzt gebeten, ihren Menschenrechtskampf ruhen zu lassen, zumindest bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hat. .Bei der Heinrich-Böll-Stiftung hat Ates deshalb neulich schon abgewunken: „Zum Thema Kopftuch äußere ich mich derzeit nicht.“.

      www.tagesspiegel.de
      Avatar
      schrieb am 04.11.06 00:04:39
      Beitrag Nr. 54 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.112.944 von LadyMacbeth am 03.11.06 23:29:11Es müsste doch möglich sein,welche sie bedrohen ausfindig zu machen und sofort abzuschieben.
      Drohungen gegen leib und leben aufgrund ihres engagements,das vom grundgesetz her gedeckt ist,zeigt eine nicht integrierbarkeit ihrer gegner auf.


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      Seyran Ates gibt auf