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    Magna steigt bei Opel ein - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.05.09 09:38:36 von
    neuester Beitrag 10.06.10 07:39:13 von
    Beiträge: 27
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      schrieb am 30.05.09 09:38:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      BERLIN (Dow Jones)

      Die Bundesregierung hat sich in ihren Gesprächen mit dem kanadisch-österreichischen Automobilzulieferer Magna und General Motors auf eine Lösung verständigt, mit der der Autohersteller Opel aufrecht erhalten werden kann.

      In der Nacht zum Samstag einigten sich Vertreter der Bundesregierung, der Länder, von Magna, der US-Regierung und General Motors (GM) auf eine staatliche Brückenfinanzierung im Volumen von 1,5 Mrd EUR für die Adam Opel GmbH, wie Bundesfinanzminister Peer Steinbrück am frühen Samstagmorgen im Anschluss an einen neuerlichen Verhandlungsmarathon erklärte.

      Bestandteil der Lösung für Opel sei ein Memorandum of Understanding zwischen GM und Magna. Zudem seien ein Treuhandvertrag sowie ein Konsortialvertrag, der die Überbrückungsfianzierung sichere, vereinbart worden.

      Magna habe sich außerdem bereit erklärt, die in den nächsten Wochen notwendige Liquidität bereit zu stellen. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch sagte, den Beschlüssen zur Brückenfinanzierung müssten die Haushaltsausschüsse der Parlamente von Hessen und Nordrhein-Westfalen am Wochenende noch zustimmen.

      Diese Einigung ebnete den Weg für den Einstieg von Magna beim angeschlagenen deutschen Autobauer Opel.
      Die Brückenfinanzierung werde maximal ein Volumen von 1,5 Mrd EUR haben, sagte Steinbrück. Die Verhandlungspartner hatten seit dem frühen Freitagnachmittag über die Zukunft des Rüsselsheimer Autoherstellers diskutiert.

      Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erklärte, er persönlich sei zwar "zu einer anderen Einschätzung der Risiken gekommen", werde aber die Lösung mittragen und das weitere Vorgehen mitgestalten. Allerdings wäre auch die von ihm als Option genannte Planinsolvenz mit Risiken behaftet gewesen.

      Der hessisches Ministerpräsident Koch zeigte sich zufrieden mit der Lösung. "Ich persönlich bin überzeugt, dass die Entscheidung richtig ist", sagte Koch. Die Vereinbarung enthalte "deutliche, aber vertretbare Risiken".

      Auf einer Pressekonferenz am Samstagmorgen um 10.00 Uhr soll über weitere Details informiert werden.

      GM-Europe-President Carl-Peter Forster bezeichnete den Plan für Opel als eine gute Basis für das Unternehmen. Er sei "wahnsinnig froh für die Mitarbeiter", sagte Forster. Die nun vereinbarte Brückenfinanzierung werde nach seiner Einschätzung ausreichen. "Außer wenn die Weltwirtschaft total zusammenbricht, wird die Brücke halten", sagte er. Neue Finanzierungsrisiken erwarte er nicht. Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung sei der erste Schritt in eine neue Zukunft für Opel getan. Magna habe ein sehr stimmiges Konzept vorgelegt.

      Aus Sicht von Magna-CO-CEO Siegfried Wolf könnten die Verträge mit GM bereits in etwa fünf Wochen unterschriftsreif sein. Wolf sagte, bei den Verhandlungen habe Magnas russischer Partner Sberbank "eine sehr, sehr große Rolle gespielt". Zusammen wolle man alles daran setzen, für Opel den Markteintritt auf dem russischen Markt zu erreichen. Ziel sei es, Produkte und Fahrzeuge für den russischen Markt und für den Export zu produzieren.

      Wolf sicherte zu, die kurzfristig benötigen 300 Mio EUR bereits am Dienstag kommender Woche bereit zu stellen. Es sei immer noch der Plan, die Aktionärsstruktur der neuen Opel-Unternehmens so zu gestalten, dass 35% auf die Sberbank, 35% auf GM, 10% auf die Arbeitnehmer und 20% auf Magna entfielen.

      Webseite: http://www.bundesregierung.de
      http://www.opel.de
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      schrieb am 30.05.09 09:41:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Magna: Mit Opel Russland erobern
      VON MICHAEL BRöCKER - zuletzt aktualisiert: 30.05.2009 - 02:30

      Der österreichisch-kanadische Autozulieferer hat mit Opel viel vor. Der russische Markt soll mit Unterstützung des örtlichen Autobauers Gaz erobert werden. Eine Million Autos sollen in wenigen Jahren alleine dort verkauft werden. In zwei Jahren soll "New Opel" Gewinne erzielen.

      Berlin. Selbstbewusst, hemdsärmelig, und mit typisch österreichischen Schmäh tritt Magna-Gründer Frank Stronach (76) in der Hauptstadt auf. Warum ausgerechnet sein Konzern Opel übernehmen sollte, machte der Mann aus der Steiermark schon vor Tagen klar. "Weil wir die beste Lösung für Opel sind." Nun hat der weißhaarige Pferde- und Fußballfan, der aus einer Ein-Mann-Werkstatt für Sonnenblenden im österreichischen Hinterland den weltweit drittgrößten und einen der profitabelsten Autozulieferer der Welt formte, es offenbar geschafft. Magna steht kurz vor der Opel-Übernahme. Doch was haben die Österreicher im Konsortium mit General Motors und den russischen Partnern mit dem deutschen Autobauer vor?

      Vision "New Opel", wie Magna den neuen Konzern in seinem 76-seitigen Konzept nennt, soll in wenigen Jahren zu einem der fünf führenden Autohersteller der Welt heranwachsen. Technische Schwerpunkte sollen auf ökologischen Innovationen wie dem Elektro-Auto liegen. Schon heute baut Magna selbst fertige Autos (BMW X3). Außerdem will Magna den Kleinwagen und Kleinlastermarkt in Russland erobern. Mittelfristig sollen weltweit fünf Millionen Autos verkauft werden, davon alleine eine Million Fahrzeuge in Russland. Dafür braucht Magna die Unterstützung des russischen Autobauers Gaz, Neue Auto-Werke in Russland sollen folgen.

      Zentrale & Führung Der Konzernsitz bleibt Rüsselsheim. Die Führung des neuen Unternehmens soll der bisherige GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster übernehmen. Er arbeitet seit Monaten eng mit Magna zusammen. Für Magna bleibt Ko-Chef Siegfried Wolf die zentrale Figur. Er ist der Europa-Chef von Magna und ein enger Vertrauter des Gründers Frank Stronach.

      Eigentümer Im Aufsichtsrat dürften die Vertreter des russischen Finanziers und Mehrheitsaktionärs Sberbank das Sagen haben. Die Russen sollen 35 Prozent am neuen Unternehmen halten und wollen mit der Hilfe von Opel eine wettbewerbsfähige russische Autoindustrie aufbauen. GM soll weitere 35 Prozent an Opel halten. Magna selbst will sich mit 20 Prozent als Minderheitsaktionär begnügen. Wohl auch, weil der Zulieferer seine übrigen Kunden, darunter etwa BMW, Mercedes und Audi, nicht verprellen will.

      Finanzierung 700 Millionen Euro bringen Magna und seine Partner als Eigenkapital in die neue Firma ein. Eine staatliche Kreditbürgschaft in Höhe von 4,5 Milliarden Euro wollen Bund und die Länder mit Opel-Standorten geben. Zwar liegen die Barreserven von Magna noch bei rund einer Milliarde Euro, doch das Unternehmen hat in der Krise Verluste einstecken müssen. Wahrscheinlich ist, dass die russische Großsparkasse Sberbank einen Großteil der anfallenden Restrukturierungskosten leisten muss. In zwei Jahren, verspricht Magna, soll Opel aber wieder einen Gewinn erwirtschaften.

      Mitarbeiter Magna rühmt sich für sein partnerschaftliches Vorgehen mit der Belegschaft und seine Unternehmensleitlinien, die "Magna Charta". Darin werden dezentrale Strukturen, flache Hierarchien und eine Beteiligung der Belegschaft festgeschrieben. Zehn Prozent der Gewinne gehen bei Magna an die weltweit 70 000 Mitarbeiter (per Aktien oder Bargeld). Das soll auch bei "New Opel" so sein. Mitarbeiterbeteiligung ist Tradition bei den Österreichern. Dennoch sieht auch Magna einen Stellenabbau zur Sanierung Opels vor. Europaweit sollen 10 000 Stellen abgebaut werden. In Deutschland dürften 1600 von 26000 Stellen wegfallen, der Großteil davon in Bochum.

      Standorte Die Opel-Werke in Antwerpen (Belgien), Luton und Elsmere Port (beide Großbritannien) sollen geschlossen, die vier deutschen Standorte erhalten bleiben. Das Bochumer-Werk wird wohl verkleinert. Im ersten Magna-Konzept sollten fast die Hälfte der 5300 Jobs gestrichen werden. Magna bot inzwischen aber an, die Astra-Produktion von Antwerpen nach Bochum zu verlagern. "Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben", versprach Wolf im Interview mit unserer Zeitung.


      ]http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/Magna-Mit-O…
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 09:56:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      :eek:

      Russinen und Russen und Opel??? !
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 10:32:00
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.287.631 von VeuveClicquot am 30.05.09 09:56:02Opel ist in Rußland eine sehr angesehene Marke .... warum weiß ich auch nicht ... iss aber so :confused:


      jetzt müssen die Russen sich nur noch die Hüte oder Mützen kaufen um Opel fahren zu können ... :laugh:

      Avatar
      schrieb am 30.05.09 10:48:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.287.741 von Elrond am 30.05.09 10:32:00und einen Wackeldackel für die Hutablage:laugh:

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      schrieb am 30.05.09 12:24:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.287.781 von diabolo11 am 30.05.09 10:48:14und einen Wackeldackel für die Hutablage

      Das verwechselst du jetzt mit Mercedes! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 16:13:18
      Beitrag Nr. 7 ()
      also ich bin 30, und find Opel gut! :D
      hab ein Opel Astra Cabrio und mein nächstes wird ein Insignia Sports Tourer. Familie halt :cool:
      :kiss: Opel ole ole!
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 16:24:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      Irgendwie habe ich das Gefühl, daß Opel in den nächsten Jahren von Rußland aus den Markt in Rußland erobert und die SPD Fritzen, die zu Guttenberg so unter Druck setzten, mal wieder den berühmten Griff ins Klo taten, weil der deutsche Steuerzahler das Nachsehen haben wird.
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 17:15:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.288.712 von Haraldo78 am 30.05.09 16:13:18als Kind war ich auch OPEL Fan :D

      mein Onkel kam immer mit so ner Schlurre + dann durfte ich ne Runde mit ihm drehen .... :eek:
      das war das highlight der Woche .... :laugh:

      Avatar
      schrieb am 30.05.09 17:31:37
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.288.730 von Titus_Livius am 30.05.09 16:24:50der Steuerzahler schaut so oder so in die Röhre. Ich wünsche es Opel und den Mitarbeitern sich aus der Krise raus zu arbeiten. Vielleicht bekommen wir Steuerzahler ja mit Glück, die eingesetzte Kohle wieder
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 19:11:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      besser als Milliarden in eine Hypo Real Scheissbank zu stecken ist es allemal :mad:
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 19:13:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 21:01:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.287.586 von Elrond am 30.05.09 09:38:36Der Wirtschaftsminister wollte offenbar zurücktreten:

      http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/274589…

      __________________________

      "Steuergelder für die Subventionierung bestehender Strukturen zu verwenden, ist eine sehr gute Art, Geld aus dem Fenster zu werfen."
      (der schwedische Aussenminister, Carl Bildt, am letzten Montag gegenüber "Le Figaro" zur Zukunft der europäischen Autoindustrie)
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 21:05:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Bei Opel in Bochum jeder dritte Arbeitsplatz auf der Kippe :rolleyes:


      Düsseldorf (dpa) - Das Opel-Rettungskonzept soll nach Angaben von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers im Bochumer Werk etwa 1800 Arbeitsplätze kosten. Bei bislang rund 5200 Stellen wäre dies etwas jeder dritte Arbeitsplatz. Der nordrhein-westfälische Regierungschef betonte in Düseldorf, dass aber auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werde. Das Konzept biete eine gute Zukunft für Opel. Zudem gebe es mit den geplanten neuen Produktlinien, etwa dem Elektroauto Ampera, gute Perspektiven.
      Avatar
      schrieb am 30.05.09 22:19:00
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.289.359 von Elrond am 30.05.09 21:05:40Ich frage mich immer woher der dpa diese Zahlen hat. Es gibt in Bochum noch "genau" 4800 Mitarbeiter wovon schon 600 bei Powertrain arbeiten. Powertrain ist ein Überbleibsel von der Allianz mit Fiat.
      Avatar
      schrieb am 31.05.09 22:27:55
      Beitrag Nr. 16 ()
      Avatar
      schrieb am 01.06.09 11:02:19
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.292.177 von Haraldo78 am 31.05.09 22:27:55:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.09.09 22:04:08
      Beitrag Nr. 18 ()
      Experte: Magna wird Opel nicht übernehmen :rolleyes:
      16.09.2009 - 13:48 UHR

      BMW, VW und die EU proben den Aufstand: Droht der Magna-Deal doch noch zu platzen? Die Opelaner zittern wieder um ihre Jobs...

      4500 Jobs auf der Streichliste – allein bei Opel in Deutschland. Drohende Einwände der EU. Und jetzt auch noch das: Magna-Kunden wie VW und BMW wollen ihre Beziehungen zu dem Zulieferer kritisch überdenken.

      ]http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2009/09/16/opel…
      Avatar
      schrieb am 04.11.09 07:51:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      genauso habe ich mir das vorgestellt .... :laugh:

      schnell mal selbst sanieren, den OPEL-Deal hinauszögern + anschließend das Sahnestückchen behalten .... :laugh: :mad:

      na gut das unsere Regierung OPEL solange am Leben gehalten hat .... hat ja gut geklappt ... :laugh: :laugh:
      meine Güte sind wir doof ... :cry:



      GM will Opel nun doch behalten
      Die geplante Übernahme von Opel durch ein Konsortium um den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna ist geplatzt. Die Opel-Mutter General Motors (GM) will den Opel-Konzern nun doch behalten und in Eigenregie sanieren. Der Verwaltungsrat des US-Konzerns sprach sich in seiner Sitzung am Dienstag gegen den Verkauf von Opel und deren britischer Schwestermarke Vauxhall aus.

      Bundesregierung reagiert mit Bedauern auf GM-Entscheidung zu Opel
      Die Bundesregierung hat mit Bedauern auf die Entscheidung des Verwaltungsrats von General Motors (GM) reagiert, das deutsche Tochterunternehmen Opel nun doch in Eigenregie zu restrukturieren. "Mit dieser Entscheidung ist ein Investorenprozess abgebrochen worden, der über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten von allen Beteiligten - einschließlich GM - intensiv geführt wurde", sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm.
      Avatar
      schrieb am 04.11.09 08:07:11
      Beitrag Nr. 20 ()
      General Motors will Opel nicht verkaufen
      Der US-Autobauer General Motors will sich nun doch nicht von seiner deutschen Tochter Opel trennen und hat den geplanten Verkauf an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna überraschend abgeblasen.

      Wie der US-Konzern am späten Dienstagabend mitteilte, habe der GM-Verwaltungsrat in Detroit entschieden, das Europa-Geschäft rund um Opel nun selbst zu sanieren. Dazu wolle man unter anderem der deutschen Regierung einen Plan vorlegen. GM-Chef Fritz Henderson bezifferte die Kosten der Restrukturierung auf drei Milliarden Euro. In Berlin wurde die Entscheidung bedauert. Auch bei den Opel-Arbeitern stieß der Plan auf Kritik. Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz sieht dadurch die Opel-Werke in Bochum, Kaiserslautern und Antwerpen „akut gefährdet“.
      DAS KÖNNTE SIE

      Opel-Zukunft: Spekulationen über General-Motors-Entscheidung
      Die Bundesregierung erwarte nun, dass GM die von Bund und Ländern geleistete Brückenfinanzierung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro fristgerecht zurückzahle, erklärte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm. Außerdem gehe man davon aus, dass der US-Konzern die Leistungsfähigkeit der deutschen Tochter stärke und die erforderlichen Anpassungen auf ein „unverzichtbares Mindestmaß begrenzt“. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) gebeten, am Mittwoch im Kabinett zum Thema Opel zu berichten.

      Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) zeigte sich „sehr betroffen und zugleich verärgert“ über die Entscheidung des US- Autobauers. „Angesichts der negativen Erfahrungen der letzten Jahre mit der Unternehmenspolitik von GM mache ich mir große Sorgen um die Zukunft des Unternehmens und seiner Arbeitsplätze“, sagte Koch.

      Opel-Gesamtbetriebsratschef Franz forderte die Bundesregierung auf, die für den Fall eines Verkaufs zugesagten Finanzhilfen nicht zu zahlen. „Ich gehe auch davon aus, dass sich die Bundesregierung von GM nicht erpressen lässt, zumal es mit Magna eine andere Alternative gibt“, sagte Franz. Es sei auch unwahrscheinlich, „dass GM aus anderen Ländern Geld bekommt, da diese die Zusage nur auf Basis des industriellen Konzeptes von Magna getroffen“ hätten.

      Im September hatte das GM-Gremium noch den Verkauf von 55 Prozent der Opel-Anteile an den Autozulieferer Magna und dessen Partner Sberbank empfohlen. Die EU-Kommission hatte Bedenken angemeldet und GM aufgefordert, die Entscheidung zu überdenken.

      Auch nach der ersten Empfehlung für Magna galt der GM- Verwaltungsrat als gespalten. Einige Mitglieder wollten Opel behalten, weil beide Hersteller aufeinander angewiesen seien: Opel allein sei zu klein zum Überleben, und GM brauche Opel wegen der modernen Technologie der Deutschen und deren Zugang zum europäischen Markt. Dieser Marktzugang gab nun als „wichtiger Bestandteil der globalen Strategie von GM“ auch den Ausschlag für den Stimmungswandel bei GM am Dienstag.

      Bei der Sanierung Opels baut der US-Autokonzern auf Staatshilfen aus Europa. „GM wird seinen Restrukturierungsplan bald Deutschland und anderen Regierungen vorlegen und hofft dabei auf eine wohlwollende Prüfung“, kündigte Henderson an. Die Kosten belaufen sich nach vorläufigen Schätzungen auf drei Milliarden Euro. „Das ist deutlich weniger als alle Investoren-Angebote“, so der GM-Chef. Magna hatte 4,5 Milliarden Euro Staatshilfen angestrebt.

      Gleichzeitig entschuldigte sich Henderson für den monatelangen Verhandlungsmarathon um die Zukunft Opels, an dem unter anderem mehrere Regierungen, Unternehmen, der Opel-Betriebsrat und die EU- Kommission beteiligt waren: „Wir verstehen, dass die Komplexität und Dauer dieses Themas für alle Beteiligten anstrengend war.“ Die jetzige Entscheidung sei aber die beste für Kunden, Beschäftigte, Zulieferer und Händler. „Das ist der stabilste und kostengünstigste Ansatz, um die Zukunft von Opel und Vauxhall langfristig zu sichern.“

      GM werde mit den Gewerkschaften an einem Plan für ihren Sanierungsbeitrag arbeiten. Der Betriebsrat hatte aber bereits massive Proteste angedroht und lehnt jede Form von Gehaltsverzicht für eine Sanierung mit GM ab. Er fürchtet einen radikalen Stellenabbau und Werksschließungen.

      Beobachter in Europa trauen GM nicht zu, die Opel-Sanierung finanziell stemmen zu können. Nach Ansicht von Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer fährt GM „mit höchst möglichem Risiko“. Für Opel seien die Entwicklungsmöglichkeiten bei seiner alten Mutter um ein vielfaches schlechter. West-Europa sei ein Markt ohne Wachstum und mit großem Verdrängungswettbewerb, so Dudenhöffer. „Russland wird für Opel-GM deutlich schwieriger werden als für Opel-Magna-GAZ.“ GM beginne erst jetzt, „den x-ten Restrukturierungsplan für Opel auszuarbeiten“. „Und dies mit enttäuschten Mitarbeitern, die nicht hinter GM stehen, mit einem weiter geschwächten Management und hohen Verlusten, die finanziert werden müssen.“

      Auch Armin Schild, Frankfurter IG-Metall-Bezirksvorsitzender und Opel-Aufsichtsratsmitglied, hatte kürzlich davor gewarnt, dass Opel unter dem Dach von GM die Pleite drohe.

      Die Amerikaner geben sich hingegen zuversichtlich: „Die Finanzkraft und Stabilität von GM haben sich in den vergangenen Monaten deutlich verbessert. Das macht uns zuversichtlich, das Europa-Geschäft erfolgreich restrukturieren zu können.“ GM wolle zudem seine Beziehungen mit dem russischen Autobauer GAZ weiter ausbauen.
      Avatar
      schrieb am 05.11.09 22:20:50
      Beitrag Nr. 21 ()
      Geplatzter Magna-Deal
      Wie sich die Opel-Retter von GM vorführen ließen

      Von Philipp Wittrock


      Der geplatzte Magna-Deal verschärft die Krise bei Opel und blamiert die Politik - aber niemand will vorher etwas gewusst haben: US-Präsident Obama ebenso wenig wie die Bundesregierung. "Es gab keine Signale", beteuert man in Berlin. Erstaunlich. Denn das Desaster war abzusehen.

      Berlin - Mit einem Tag Abstand hat sich Angela Merkel noch einmal persönlich beim amerikanischen Präsidenten rückversichert. Nein, hat Barack Obama der Kanzlerin gegenüber an diesem Donnerstag am Telefon beteuert, er sei in die Entscheidung "nicht eingebunden" gewesen. Nichts will Obama davon gewusst haben, dass der Verwaltungsrat von General Motors (GM) den Opel-Verkauf in letzter Minute platzen lassen würde.

      Angela Merkel muss Obama glauben. Sonst müsste sie dem Präsidenten einen Affront unterstellen. Schließlich hat sie am Dienstag mit ihm zusammengesessen, er hat sie gelobt als "außerordentliche Führungspersönlichkeit". Die Sitzung des GM-Boards hatte zu dieser Zeit noch nicht begonnen, das Nein zu Magna stand da nach Konzernangaben allerdings schon fest. Später hielt Merkel ihre große Rede vor dem Kongress, eine besondere Ehre, sie wurde gefeiert, war bester Laune - bis kurz vor dem Abflug die Bombe aus Detroit einschlug: Der Magna-Deal ist geplatzt.

      Merkel war düpiert - und stinksauer.

      Der Kampf um die rund 25.000 Arbeitsplätze in den deutschen Opel-Werken beginnt nun von Neuem. Merkel kündigte im Gespräch mit Obama an, den Druck auf GM erhöhen zu wollen. "Schnellstmöglich" solle der Autobauer nun ein neues Konzept zu Opel vorlegen, zudem den fälligen Brückenkredit bis Ende November zurückzahlen, ließ die Kanzlerin verbreiten.

      Schon am Donnerstagabend tagt in Berlin der Opel-Gipfel. In der hessischen Landesvertretung wollen sich die Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU), Jürgen Rüttgers (CDU), Kurt Beck (SPD) und Christine Lieberknecht (CDU) mit Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) zusammensetzen.

      "Überraschender Schwenk"

      Eigentlich hatten ja alle Beteiligten geglaubt, der Verkauf des deutschen Autobauers an das österreichisch-kanadische Konsortium Magna sei perfekt. Nun werden sie von der Kehrtwende kalt erwischt. "Auch für die unmittelbar Beteiligten kam dieser Schwenk überraschend", sagt Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Homann SPIEGEL ONLINE am Donnerstag. "Es gab keine Signale, die auf eine andere Entscheidung hingedeutet hätten." Der Opel-Chefunterhändler der Bundesregierung wehrt sich damit gegen Vorwürfe, der Verbleib von Opel im US-Mutterkonzern sei absehbar gewesen.

      Aber war es das wirklich nicht? Gab es in den vergangenen Wochen und Monaten nicht genügend Signale, bei denen in Berlin die Alarmglocken hätten schrillen müssen?

      Gewiss, vieles bewegte sich im Reich der Spekulation. Doch der Kern des Gerüchts, das nun zur Tatsache geworden ist, hielt sich hartnäckig: GM will Opel behalten. Unterhändler John Smith wird mit den Worten zitiert: "Es war immer eine enge Sache." Smith vergleicht die Entscheidung gar mit einem Münzwurf, das sei bis zuletzt so gewesen. Das hätte auch Merkel und ihren Beratern klar sein müssen. Warum sie nicht massiv intervenierten, bleibt ihr Geheimnis.

      Rückblick: Anfang des Jahres herrschte in der GM-Zentrale die nackte Not, der Konzern hätte alles getan, nur um seine Liquidität zu sichern. Die US-Regierung lehnte das mehrfach nachgebesserte Sanierungskonzept ab, drängte den damaligen GM-Chef Rick Wagoner zur Aufgabe. Dann aber wurde die Insolvenz im Rekordtempo abgeschlossen, GM war 40 Milliarden Dollar Schulden los. Der Verkauf von Opel war plötzlich kein Muss mehr, er war nur noch eine Option.

      Das sahen auf jeden Fall die Amerikaner so, die Bundesregierung dagegen beharrte darauf, dass die europäische Tochter nur als "New Opel", losgelöst von GM, mit Hilfe eines Investors überlebensfähig sei. Dieser Investor sollte Magna sein, darauf hatten sich die schwarz-rote Koalition und die Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standorten rasch geeinigt. Und sie glaubten, GM überzeugt zu haben.

      Zweifel wurden größer

      Man ließ sich nicht beirren, nicht einmal als klar war, dass die Zweifel in Detroit größer wurden. Im August etwa, als Zeitungen immer wieder über einen Sinneswandel im GM-Verwaltungsrat berichteten. Als Smith in jenen Tagen zu Verhandlungen im Kanzleramt war, fragte Staatssekretär Homann ihn, ob an den Meldungen etwas dran sei. Smith, der selbst den Magna-Konkurrenten RHJI als Investor bevorzugte, wich aus und verwies darauf, dass acht neue Leute im Verwaltungsrat säßen. Die stellten natürlich Fragen. GM spielte auf Zeit.

      Tatsächlich hatte die US-Regierung im Verwaltungsrat im Sommer kräftig durchgewechselt. Mit 50 Milliarden Dollar hatte Washington GM ausgeholfen, übernahm mehr als 60 Prozent des Konzerns - kein Wunder, dass man im Kontrollgremium die Oberhand haben wollte. An die Spitze setzte die Obama-Administration Edward Whitacre, einst Chef des US-Telefongiganten AT&T, genannt "Big Ed". Er war es, der das von GM-Chef Fritz Henderson eigentlich schon abgesegnete Magna-Geschäft wieder stoppte.

      Da Staatshilfen im US-Kapitalismus äußerst unpopulär sind, hatte Obama stets betont, sich trotz des Mehrheitsanteils nicht in unternehmensstrategische Entscheidungen einmischen zu wollen. Doch ist kaum vorstellbar, dass sich die Regierung hinter den Kulissen nicht für das Treiben bei GM interessierte. Schließlich hatte man eigens die Auto-Task-Force gegründet, die GM, Chrysler und Ford vor dem Untergang bewahren sollte. Wenn nicht an der Spitze der Regierung, dann doch zumindest auf Arbeitsebene dürfte die US-Regierung also durchaus im Bilde gewesen sein, wohin die GM-Reise geht.

      Ärger bei GM-Europa

      Berlin aber verließ sich auf jenes Bekenntnis, das der Konzern am 10. September für Magna abgegeben hatte und das Merkel fröhlich als persönlichen Erfolg verkündete. Noch am Tag zuvor hatte es wieder Gerüchte gegeben, Magna sei gar kein Kandidat mehr. In Detroit wurde gewarnt: vor dem Technologietransfer nach Russland wegen der beabsichtigten Beteiligung der russischen Sberbank, vor der Aufgabe des europäischen Marktzugangs, vor dem Verlust des Technologiezentrums in Rüsselsheim. Die Mahner bei GM setzten sich nicht durch - so schien es.

      Doch selbst bei Magna war man zu dieser Zeit noch skeptisch. "Wir sind noch nicht durch", sagte ein Insider aus dem Umfeld des Autozulieferers zu diesem Zeitpunkt SPIEGEL ONLINE. Wann der Opel-Verkauf tatsächlich besiegelt sei, könne niemand abschätzen. "Man darf sich nicht in die Irre führen lassen." So aber kam es. Mitte Oktober äußerte plötzlich die EU-Kommission Bedenken. Ihr Verdacht: Die Bundesregierung verstoße mit ihrer öffentlich geäußerten Präferenz für Magna gegen den freien Wettbewerb. Ende Oktober dann erfuhr der SPIEGEL aus dem GM-Verwaltungsrat, dass dem Deal das Aus drohe. Im Opel-Betriebsrat machte sich Unruhe breit.

      Sie wurde noch größer, als plötzlich auch Dirk Pfeil, Vertreter der Bundesländer in der Opel-Treuhand, berichtete, die neue schwarz-gelbe Regierung wolle den Fall des Autobauers wegen der EU-Bedenken neu prüfen. Abwegig sei das, empörte sich Opel-Betriebsratschef Klaus Franz, es gebe ein klares Bekenntnis von GM zu Opel. Wer Anderes behaupte, lanciere bewusst Falschmeldungen.

      Die vermeintliche Ente ist nun Wahrheit geworden. Die Opelaner sind entsetzt, machten ihrem Unmut am Donnerstag mit lautstarken Protesten Luft. Franz sprach von "Enttäuschung, Wut und Frustration", forderte die Mitarbeiter aber auf, Opel nicht zu verlassen. "Bleibt an Bord. Wir werden weiter existieren."

      Nur wie? Das weiß man am Donnerstag selbst in der Unternehmensspitze nicht. "So ein plötzlicher Schwenk ist kaum nachzuvollziehen", kritisiert GM-Europachef Carl-Peter Forster in der "Bild am Sonntag" die Entscheidung seines Mutterkonzerns. Wie es nun weitergeht?

      "Ich weiß es nicht. Das müssen wir in den nächsten Tagen erarbeiten. Ich glaube, die wichtigen Herren, die das entschieden haben, wissen es selbst nicht."
      Social Networks

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,659610,00.h…
      Avatar
      schrieb am 08.11.09 19:42:43
      Beitrag Nr. 22 ()

      Opel verfügt über 1,75 Mrd EUR liquide Mittel - FTD


      HAMBURG (Dow Jones)--Dank gestiegener Umsätze als Folge der Abwrackprämie hat die Adam Opel GmbH ihre Bargeldreserven deutlich aufstocken können. Aktuell verfügt der Automobilhersteller über einen Cash-Bestand von 1,75 Mrd EUR, erfuhr die "Financial Times Deutschland" (FTD, Montagsausgabe) aus Aufsichtsratskreisen. Damit sei das Unternehmen in der Lage, seinen Brückenkredit zunächst ohne fremde Hilfe zurückzuzahlen. Opel war für eine Stellungnahme am Sonntagabend kurzfristig nicht erreichbar.
      Opel musste seine liquiden Mittel früher regelmäßig an die Mutter General Motors (GM) abführen. Im Zuge der Insolvenz des US-Konzerns war Opel aber aus GM herausgelöst worden und hatte von Bund und Ländern kurzfristig eine Kreditlinie von ingesamt 1,5 Mrd EUR erhalten. Das Geld war tranchenweise genehmigt und ausbezahlt worden. Nach Rückzahlung eines Teilbetrags stehen nun noch rund 800 Mio EUR aus. Die Kredite müssen bis zum 30. November zurückgezahlt werden.

      Webseite: www.ftd.de




      dann kann GM nun ja wieder die Hand aufhalten ..... :laugh: :mad: :laugh: :mad:
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      schrieb am 18.11.09 07:38:14
      Beitrag Nr. 23 ()

      OPEL


      Manfred Wennemer ist gegen Staatshilfe für Opel, weil dies die Sanierung verzögere. Der ehemalige Treuhandbeirat schätzt die Überlebenschancen des Automobilbauers als gering ein. (FAZ S. 15)
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      schrieb am 18.11.09 07:40:07
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: auf eigenen Wunsch des Users
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      schrieb am 19.02.10 14:08:53
      Beitrag Nr. 25 ()
      DJ UPDATE: Regierung kritisiert Opel-Zukunftsplan scharf - Dokument


      FRANKFURT (Dow Jones)--Das Bundeswirtschaftsministerium hat den von General Motors (GM) vorgelegten Zukunftsplan für den angeschlagenen Autohersteller Opel scharf kristisiert. "Schon nach einer ersten Prüfung des Sanierungskonzeptes lässt sich erkennen, dass wichtige Fragen nicht beantwortet werden", heißt es in einer Bewertung des Konzepts, in die Dow Jones Newswires am Freitag Einblick hatte. Sogar eine Insolvenz der Rüsselsheimer wird in Berlin für möglich gehalten.

      "Es fehlen belastbare Aussagen zur Eigenkapitalproblematik, also darüber, ob für Opel auch nach Auslaufen des bis Ende 2013 geltenden Überschuldungsbegriffs der Insolvenzordnung mit hinreichender Wahrscheinlichkeit die Gefahr einer Insolvenz ausgeschlossen werden kann", heißt es in dem Papier.

      Zudem fehlen nach einer ersten Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums in dem Plan Aussagen über ein wirksames Abschottungskonzept, das einen Abfluss deutscher Steuergelder ins Ausland verhindern könnte. "Dies ist nicht zuletzt aufgrund der russischen Aktivitäten relevant", heißt es in dem Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums.

      Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall gehören zur General-Motors-Tochter GM Europe. Zum Europageschäft zählt außerdem die Marke Chevrolet, die vor allem auf dem wichtigen russischen Markt erfolgreich ist. Im Staatshilfenantrag ist laut dem Ministerium nur davon die Rede, dass eine mögliche "Weiterleitung der Mittel 'zu beschränken' sei".

      Das Ministerium stellt zudem die Angemessenheit des von GM zur Verfügung gestellten Eigenbeitrags zur Sanierung der Tochter in Frage. Der von GM in Aussicht gestellte Betrag von 600 Mio EUR sei bereits zur Rückzahlung des Brückenkredits, mit dem Opel in der Zeit der GM-Insolvenz über Wasser gehalten worden war, verwendet worden. Daher stünden die Mittel nicht für Investitionen zur Verfügung. Auch moniert das Ministerium, dass immer noch keine Einigung mit den Arbeitnehmern auf deren Sanierungsbeiträge gefunden worden ist und dass der geplante Arbeitsplatzabbau "nur bedingt nachvollziehbar" ist.

      Anfang Februar hatte der neue Vorstandsvorsitzende Nick Reilly den lange erwarteten Zukunftsplan für Opel vorgestellt. In den nächsten fünf Jahren will die Adam Opel GmbH drei Viertel der Fahrzeugpalette für 11 Mrd EUR erneuern. Parallel dazu soll rigoros der Rotstift angesetzt werden: Die Kapazitäten sollen angesichts der bestehenden Überkapazitäten um etwa ein Fünftel sinken, was europaweit etwa 8.300 Stellen kosten wird. Insgesamt beschäftigen Opel und die Schwesternmarke Vauxhall noch 48.000 Mitarbeiter; gut die Hälfte davon an den vier deutschen Standorten.

      Um den Geschäftsbetrieb während des tiefgreifenden Unternehmensumbaus aufrecht zu erhalten und das vor allem für Volumenhersteller schwierige Marktumfeld in Westeuropa zu überstehen, braucht Opel finanzielle Unterstützung. Den Finanzbedarf für die Sanierung sehen die Rüsselsheimer bei 3,3 Mrd EUR. 2,7 Mrd EUR erhofft man sich von den europäischen Ländern mit Opel- oder Vauxhall-Standorten; 1,5 Mrd EUR davon aus Deutschland.

      In Deutschland und Großbritannien wird laut dem Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums jeweils ein privater Bankkredit angestrebt, der zu 90% staatlich abgesichert werden soll. In den anderen Opel-Ländern seien Projektfinanzierungen vorgesehen. Weder sei jedoch bekannt, wie diese möglichen Hilfen aus Spanien, Polen und Österreich ausgestaltet werden sollten, noch wisse man, "inwieweit die Bereitschaft zu finanzieller Unterstützung überhaupt besteht".

      Angesichts der Vielzahl an Kritikpunkten dürfte also noch einige Zeit vergehen, bevor eine Entscheidung über deutsche Staatshilfen für Opel fällt. Nun wird die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers im Bundes-Auftrag erst einmal die Tragfähigkeit des Konzeptes prüfen. Diese Prüfung nehme angesichts der Thematik "einige Zeit in Anspruch", hieß es in dem Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums. "Erst nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Tragfähigkeitsgutachten im Bürgschaftsausschuss, an der sowohl die Bundesregierung als auch die betroffenen Bundesländer teilnehmen, kann ein Votum über die Vertretbarkeit einer öffentlichen Unterstützung (...) erfolgen".

      Die deutschen Hilfsmittel für Opel sollen aus dem "Deutschlandfonds" kommen. Das 115-Mrd-EUR schwere Kredit- und Bürgschaftsprogramm wurde im vergangenen Jahr als Teil des "Konjunkturpakets II" eingeführt und soll Unternehmen helfen, die im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in Finanzierungsengpässe geraten waren. Ob dieses Profil auf Opel passt, wird mancherorts bezweifelt, da in Rüsselsheim seit Jahren keine schwarzen Zahlen mehr geschrieben wurden.

      Anfang November hatte GM den geplanten Verkauf der Opel-Mehrheit an ein Konsortium um den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna überraschend abgesagt und angekündigt, den Traditionskonzern in Eigenregie sanieren zu wollen. Damit hatte der US-Konzern nicht nur den Zorn der Arbeitnehmer auf sich gezogen, sondern auch den der deutschen Politik, die Opel mit einem Notkredit während der Investorensuche und der Insolvenz des Mutterkonzerns finanziell über Wasser gehalten hatte.


      Webseite: www.opel.de
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      schrieb am 18.03.10 07:45:42
      Beitrag Nr. 26 ()
      General Motors erwartet baldige Rückkehr in Gewinnzone
      Nach dem Insolvenzverfahren und tiefgreifenden Sanierungsmaßnahmen hofft der US-Autohersteller General Motors (GM), noch in diesem Jahr aus den roten Zahlen zu kommen. "Wir haben eine vernünftige Chance, in diesem Jahr profitabel zu sein", sagte der neue GM-Finanzvorstand Chris Liddell in Detroit. "Die Voraussetzungen für einen Erfolg sind extrem gut." Zudem könnte GM in der zweiten Jahreshälfte wieder Aktien ausgeben.
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      schrieb am 10.06.10 07:39:13
      Beitrag Nr. 27 ()
      Opel muss sich ohne Bundeshilfen sanieren

      FDP setzt sich durch - Merkel: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen - Heute Treffen mit Landeschefs
      Von Marco Dalan, Nikolaus Doll und Daniel F. Sturm

      Berlin/Düsseldorf - Der angeschlagene Automobilhersteller Opel erhält keine Staatshilfen von der Bundesregierung. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) lehnte den Antrag für eine Kreditbürgschaft aus dem Deutschlandfonds in Höhe von 1,1 Milliarden Euro ab. "Opels Mutterkonzern General Motors steht deutlich besser da als vor der Insolvenz und verfügt über die nötigen Mittel, die Europatochter aus eigener Kraft zu sanieren", sagte der Minister. "Zudem sehe ich mich als Bundeswirtschaftsminister der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet. Und das Pendel muss wieder Richtung Markt ausschlagen."

      Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte aber am Abend, das letzte Wort über die Zukunft von Opel sei noch nicht gesprochen. Heute werde sie mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Opel-Standorten beraten, "in welcher Weise wir Möglichkeiten haben, Opel zu helfen".

      Zuvor hatte sich der Lenkungsausschuss des Deutschlandfonds überraschend nicht auf ein gemeinsames Votum zur Zukunft des Autobauers einigen können. Anfang der Woche hatte bereits der Lenkungsrat, in dem von der Politik unabhängige Experten sitzen, Staatshilfen für Opel kritisch bewertet. Minister Brüderle forderte GM auf, "Opel zügig zu sanieren. Ich bin zuversichtlich, dass Opel auch ohne die Kreditbürgschaften eine gute Zukunft hat."

      http://www.welt.de/die-welt/politik/article7981438/Opel-muss…


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