Die 4 Phasen auf dem Weg zum Trader - 500 Beiträge pro Seite

[Johnnyflashcrash]

Die vier Phasen auf dem Weg zum Trader

Jeder Trader erlebt verschiedene Phasen und Entwicklungsstufen seiner Arbeit und seines Verhaltens. Das höchste Ziel auf dem Weg zum Trader ist die Unabhängigkeit. Ein Großteil der Arbeit wird nämlich daraus bestehen, alleine, nur mit sich selbst vor seinen Monitoren zu sitzen. Je früher man sich mit diesem Gedanken vertraut macht, desto schneller wird man die Phasen zum Trader durchlaufen können. In der Phase der Unabhängigkeit wird die eigene Handelslogik weiterentwickelt und darauf ein individuelles Marktverständnis aufgebaut. Dies kann man sich nur selbst beibringen, weil man es mit der Zeit prozesshaft erlernt. Das ist Trading.

Bevor man als Trader die Unabhängigkeit erreicht, muss man jedoch die Informations-, Selbstfindungs- und Konfrontationsphase durchlaufen, welche im Konflikt zum Ziel des unabhängigen Tradings stehen.


Die Informationsphase

Die Informationsphase ist ein notwendiger aber vor allem auch ein unüberschaubarer Urwald von Büchern, Seminaren, Gurus und Informationen. Hier wird man mit einem unübersichtlichen Gestrüpp von Möglichkeiten und Wissen konfrontiert, welches häufig schon mit den ersten eigenen praktischen Erfahrungen begleitet wird.

Die meisten Händleranwärter verlieren hier schnell die Orientierung, weshalb es hilfreich ist den Nutzen dieser Phase zu verstehen: Es gibt fundamentale Kriterien für erfolgreiches Traden, die jeder Trader weltweit in der Grundform anwendet. Was alle machen, kann nicht falsch sein. Logisch!

Wichtige Erkenntnisse beziehen sich hier größtenteils auf den mentalen Umgang mit Verlusten und Risiken, der Tatsache, dass Gewinne pro Trade fast immer größer sein müssen als die Verluste und dass es eine individuelle Handelslogik über den Einstieg und Ausstieg gibt, die jeder für sich selbst gefunden haben muss. Jegliche Details über diese Handelslogik sind so individuell, wie der Fingerabdruck jedes einzelnen Menschen.

Die Besonderheit dieser Informationsphase ist, dass ein Großteil der Informationen daraus besteht, dem jungen Händleranwärter das Lernen und Wachsen im Trading abzunehmen.

Jetzt sollte kurz inne gehalten werden, denn was soll daran denn schlecht sein?

Der Lernprozess zum Trader kann am Besten erfolgen, wenn die fundamentalen Kriterien selbst erarbeitet werden, anstatt dass sie von anderen kopiert werden. Wie bereits gesagt, sind sich alle Händler weltweit einig, dass jeder eine individuelle Handelslogik finden muss. Etwas Individuelles kann weder kopiert noch gelehrt werden, aber genau dies wird zum großen Teil in der Informationsphase getan. Es werden Strategien und Fachwissen verkauft, kopiert und eingefügt.

Manche Menschen kommen nie aus der Informationsphase heraus, weil sie bis heute die Bücher, Seminare, Gurus und Informationen kaufen, kopieren und einfügen, weshalb sie den Schritt in zweite wichtige Phase nicht schaffen.


Die Selbstfindungsphase

In der Selbstfindungsphase wendet man die zur Kenntnis genommenen fundamentalen Kriterien an und nimmt ein individuelles Maßschneidern vor. Diese Phase legt schon den ersten wichtigen Grundstein für erfolgreiches Trading, insbesondere, wenn man hier eine hohe Intensität an den Tag legt. Diese Intensität drückt sich darin aus, wie viel man wirklich ohne Ablenkungen nur mit sich selbst, seiner Mentalität und seinen zu handelnden Märkten arbeitet.

Die Schwierigkeit besteht darin, die Trennung von all den Informationen und Menschen vorzunehmen, die einen in der Informationsphase vor kurzem noch begleitet haben. Diese Trennung beinhaltet das Abschalten von Menschen, Büchern, Webinaren und YouTube Videos, welches bei letzterem teils zu Entzugserscheinungen führen kann, weil man sich viele Monate an dieses Studium gewöhnt hat. Deshalb wird man insbesondere in den wichtigen individuellen Lern- und Wachstumsprozessen der Selbstfindung immer wieder den Drang verspüren weitere Informationen aufzunehmen und sich weiter an die Lippen der Menschen zu kleben, die einen bis dahin weitergebracht und angeleitet haben.

Nur wer stark genug ist, wird aber unbeirrt den Weg der Erfahrung von sich, seiner Mentalität und den zu handelnden Märkten weitergehen.

Fast niemand schafft es. Die ersten markanten Ergebnisse innerhalb der Selbstfindungsphase, die man mit seinem eigenen Handelsstil schon bekommen hat, führen fast immer dazu, doch wieder an die Öffentlichkeit zu gehen.



Die Konfrontationsphase

Hier erfolgt die Konfrontationsphase, wo man häufig anderen Händlern zeigt, was man kann oder ihnen zeigt, was sie nicht können. Ferner werden andere Händler gerne kritisiert und auch eigene Ausarbeitungen im Trading veröffentlicht und verteidigt. Nicht selten ist diese Phase der Grundstein zu denken, sich selbst in der Trading-Szene zu etablieren. Man denkt nun mit der Arbeit, die man bisher im Trading geleistet hat, ein Teil der Trading-Branche zu sein.

Damit begibt man sich aber wieder in die Informationsphase, mit dem Unterschied, dass man jetzt nicht mehr als Empfänger auftritt sondern als Sender von Informationen.

Dies macht es in Bezug auf das Ziel des unabhängigen Tradings nicht besser.

Die Konfrontationsphase ist auch immer die Ursache für die Entstehung von neuen Büchern, neuen Informationen, neuen Coachings, neuen Seminare und neuen Videos auf YouTube.

Auch unzählige Texte, Berichte und Kommentare entstammen aus dieser Phase. Letztendlich ist diese Phase nichts anderes, als die eigene Unzulänglichkeit und Unfähigkeit mit sich selbst, seinem Trading und seiner Mentalität klarzukommen.

So werden sich sehr häufig in dieser Phase eigene Strategien, Gedanken und Probleme über das Trading buchstäblich von der Seele gepostet oder in Videos, Coaching-Produkten und Seminaren veröffentlicht. Hiermit trägt man nicht nur dazu bei, sich selbst von seinem eigenen Handel zu entfernen, weil man sich wieder in die Informationsphase begibt, sondern auch anderen Tradern bei ihrer Selbstfindung zu blockieren.

Wie schon erwähnt, gilt, dass man mit Informationen nicht erfolgreich werden wird sondern höchstens fundamentale Kriterien über das Trading zur Kenntnis nehmen kann. Danach muss man sich von der Informationsphase und allen Protagonisten trennen, um von der Selbstfindungsphase, am besten ohne Umwege über die Konfrontationsphase, in die Unabhängigkeitsphase überzugehen.

Die Unabhängigkeitsphase wurde oben bereits beschrieben. Es ist die Weiterentwicklung der eigenen Handelslogik mit dem dazugehörigen Marktverständnis, welches man sich letztendlich nur mit seinem Schreibtischstuhl, seinen Monitoren und sich selbst erarbeiten kann.

Abschließend muss man sagen, dass von den vier genannten Phasen nur eine Phase existiert, wo man andere Menschen lediglich für grobe fundamentale Kriterien braucht und das in drei Phasen, andere Menschen eine potenzielle Gefahr für den eigenen unabhängigen Handel darstellen.

Die Kontakte zu Freunden, Familie, Hobbys und Menschen, die nichts mit Trading zu tun haben, sind im Grunde sehr wichtig, weil dadurch die Aufmerksamkeit und Energie zu den Tradern, die einen einst beeinflussten, umgelenkt wird.

Erst nach Abschluss der Unabhängigkeitsphase könnte man wieder an die Öffentlichkeit treten und auf die fundamentalen Kriterien, die alle anwenden, hinweisen. Auf keinen Fall mehr, lieber weniger.

Wie oben bereits besprochen, erhält man seine individuelle Handelslogik nicht dadurch, indem man andere kopiert, weil es dann nicht mehr individuell wäre, sondern ein Duplikat. Ferner gilt im Zuge der fundamentalen Kriterien, dass das individuelle Lernen und Wachsen auf dem Weg zur Handelslogik einem niemand abnehmen kann.

Fakt ist aber, dass es sehr viele Leute gibt, die einen helfen wollen und das es sehr viele Leute gibt, die sich helfen lassen. Dies nennt man zwei übereinstimmende Willenserklärungen, aber als unabhängiges Trading oder der Weg dort hin, lässt sich dies nicht bezeichnen.

In der Tradingbranche liegt eine angebotsinduzierte Nachfrage vor, welches bedeutet, dass dem Tradinganwärter gesagt wird, was er braucht und was er nicht braucht.

Was ist in diesem Bezug die Intention von Büchern, Seminaren, Gurus und Informationen?

Die Intention ist eine intensive und umfangreiche Verbreitung in der Informationsphase.

Eines aber ist sicher, der Trader muss am Ende mit sich, seiner Mentalität und seiner zu handelnden Märkte zu recht kommen. Dies ist ein Lernprozess, der nur individuell und eigenständig erfolgen kann.

Je früher man anfängt sich von Büchern, Seminaren, Gurus und Informationen zu trennen, desto früher wird man die entscheidenden Schritte zum Erfolg im Trading machen.

Fazit:

Die Informationsphase ist nicht zielführend, wenn sie über die fundamentalen Kriterien des Tradings hinausgeht. Hiermit besteht ein gravierender Interessenkonflikt, weil Bücher, Seminare, Gurus und Informationen weit über diesen Umfang hinausgehen. Dies behindert letztendlich den Weg zum Trader, weil man diesen nur mit sich selbst, seiner Mentalität und seinen zu handelnden Märkten gehen kann. Nur so gelangt man nämlich in die Selbstfindungs- und Unabhängigkeitsphase, wodurch man Trader werden kann.

[tradepunk]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.779.680 von Johnnyflashcrash am 27.11.16 12:10:25

Genau! Endlich bringt das mal einer klipp und klar in zwei drei Sätzen auf den Punkt! Und diese ganzen Börsenforen oder Trading-Threads, wo sich diese pathologischen Misantrophen dann auch noch in ihren Ideen und Gedanken über ihr autistengleiches Tun austauschen, g'hörn eigentlich eh verboten, weil jeder der bei so Plattformen scheinbares Wissen und Ideen weitergibt entweder ein schippenverkaufender Scharlatan oder ein in Wahrheit selbst noch nach Wahrheit und Wissen und oder profaner Bestätigung suchender Dödel ist! Hough!

Tja - aber wat nu? W-O deshalb gleich ganz abschalten?


Wäre ja jetzt auch wieder doof...

[Datteljongleur]

Is day trading gambling?

[drogenfahnder]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.779.680 von Johnnyflashcrash am 27.11.16 12:10:25

Du hast Phase 5 vergessen: Privatinsolvenz.