Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin ... - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 30.07.02 14:31:01 von
neuester Beitrag 30.07.02 16:44:16 von
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Hallo Ihr Lieben,
kann mir einer von Euch kulturbeflissenen Literaten sagen, aus welchem Gedicht dieser Spruch ursprünglich stammt.
Ich dachte, es seien Brecht oder Tucholsky gewesen, habe aber nichts gefunden.
Besten Dank
Eure Carla
kann mir einer von Euch kulturbeflissenen Literaten sagen, aus welchem Gedicht dieser Spruch ursprünglich stammt.
Ich dachte, es seien Brecht oder Tucholsky gewesen, habe aber nichts gefunden.
Besten Dank
Eure Carla
letzterer mein ich
Es war Brecht:
"Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin,
dann kommt der Krieg zu dir."
Der letzte Halbsatz wird insbesondere von Pazifisten gerne unterschlagen.
"Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin,
dann kommt der Krieg zu dir."
Der letzte Halbsatz wird insbesondere von Pazifisten gerne unterschlagen.
Die Zeit schreibt dazu in der Rubrik "Stimmt`s?":
Von Brecht? Unvorstellbar
Von Christoph Drösser
"Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin ..." War dieser Satz von Brecht wirklich so pazifistisch gemeint, oder hängt da nicht noch ein "dickes Ende" dran? Meiner Erinnerung nach klagt das dazugehörige Gedicht die mangelnde Courage an, gegen das Unrecht zu kämpfen.
Florian Theyermann Sankt Gallen (Schweiz)
Anfang der achtziger Jahre, als die Friedensbewegung gegen den Nato-Doppelbeschluss auf die Straße ging, wurde dieser Slogan sehr populär, und irgendjemand hat ihn wohl auch Bertolt Brecht zugeschrieben. Der kämpferische Revolutionär als radikaler Pazifist? Da konnte doch etwas nicht stimmen. Gegner der Friedensbewegung wiesen damals gern darauf hin, dass das Zitat unvollständig sei. Im Original heiße es weiter: "... dann kommt der Krieg zu euch / Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt / Und läßt andere kämpfen für seine Sache / Der muß sich vorsehen; denn / Wer den Kampf nicht geteilt hat / Der wird teilen die Niederlage. / Nicht einmal den Kampf vermeidet / Wer den Kampf vermeiden will; denn / Es wird kämpfen für die Sache des Feinds / Wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat." Der Moderator eines politischen Fernsehmagazins hielt sogar einen Band mit Brecht-Gedichten in die Kamera, als er das zitierte.
Er hätte besser einmal in das Buch hineingeschaut; denn die ganze Geschichte stimmt hinten und vorne nicht. Tatsächlich ist das berühmte Zitat wohl amerikanischen Ursprungs: Sometime they`ll give a war and nobody will come - diesen von den Friedensfreunden aufgegriffenen Satz schrieb der Dichter Carl Sandburg 1936 in seinem Gedichtband The People, Yes. Um die Aussage in ihr Gegenteil zu verkehren, dichtete ein anonymer Autor die Zeile "... dann kommt der Krieg zu euch" dazu und montierte das Ganze vor eine Passage aus Brechts Koloman Wallisch Kantate. In der geht es aber überhaupt nicht um einen Krieg - sie ist dem österreichischen Revolutionär Koloman Wallisch gewidmet, der 1934 bei den Arbeiteraufständen ums Leben kam. Erst ab der Zeile "Wer zu Hause bleibt ..." handelt es sich also um ein Brecht-Zitat.
Die Vorstellung, man könnte dem Krieg entgehen, indem man zu Hause bleibt, hätte aber tatsächlich nicht der Gedankenwelt Brechts entsprochen, betont der Herausgeber des gerade erschienenen Brecht-Handbuchs, Jan Knopf. Vielmehr habe der Dichter stets darauf hingewiesen, dass der moderne Krieg mit seinen Massenvernichtungswaffen es immer schaffen werde, zum Volk zu kommen.
Von Brecht? Unvorstellbar
Von Christoph Drösser
"Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin ..." War dieser Satz von Brecht wirklich so pazifistisch gemeint, oder hängt da nicht noch ein "dickes Ende" dran? Meiner Erinnerung nach klagt das dazugehörige Gedicht die mangelnde Courage an, gegen das Unrecht zu kämpfen.
Florian Theyermann Sankt Gallen (Schweiz)
Anfang der achtziger Jahre, als die Friedensbewegung gegen den Nato-Doppelbeschluss auf die Straße ging, wurde dieser Slogan sehr populär, und irgendjemand hat ihn wohl auch Bertolt Brecht zugeschrieben. Der kämpferische Revolutionär als radikaler Pazifist? Da konnte doch etwas nicht stimmen. Gegner der Friedensbewegung wiesen damals gern darauf hin, dass das Zitat unvollständig sei. Im Original heiße es weiter: "... dann kommt der Krieg zu euch / Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt / Und läßt andere kämpfen für seine Sache / Der muß sich vorsehen; denn / Wer den Kampf nicht geteilt hat / Der wird teilen die Niederlage. / Nicht einmal den Kampf vermeidet / Wer den Kampf vermeiden will; denn / Es wird kämpfen für die Sache des Feinds / Wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat." Der Moderator eines politischen Fernsehmagazins hielt sogar einen Band mit Brecht-Gedichten in die Kamera, als er das zitierte.
Er hätte besser einmal in das Buch hineingeschaut; denn die ganze Geschichte stimmt hinten und vorne nicht. Tatsächlich ist das berühmte Zitat wohl amerikanischen Ursprungs: Sometime they`ll give a war and nobody will come - diesen von den Friedensfreunden aufgegriffenen Satz schrieb der Dichter Carl Sandburg 1936 in seinem Gedichtband The People, Yes. Um die Aussage in ihr Gegenteil zu verkehren, dichtete ein anonymer Autor die Zeile "... dann kommt der Krieg zu euch" dazu und montierte das Ganze vor eine Passage aus Brechts Koloman Wallisch Kantate. In der geht es aber überhaupt nicht um einen Krieg - sie ist dem österreichischen Revolutionär Koloman Wallisch gewidmet, der 1934 bei den Arbeiteraufständen ums Leben kam. Erst ab der Zeile "Wer zu Hause bleibt ..." handelt es sich also um ein Brecht-Zitat.
Die Vorstellung, man könnte dem Krieg entgehen, indem man zu Hause bleibt, hätte aber tatsächlich nicht der Gedankenwelt Brechts entsprochen, betont der Herausgeber des gerade erschienenen Brecht-Handbuchs, Jan Knopf. Vielmehr habe der Dichter stets darauf hingewiesen, dass der moderne Krieg mit seinen Massenvernichtungswaffen es immer schaffen werde, zum Volk zu kommen.
Mann sollte immer die in den Krieg vorausschicken,die ihn wollen,allen voran Bush u.Blair!!
hab die literatur hier vor mir:
kurt tucholsky gibt genau dasselbe statement, hat er es nur gestohlen, oder was?!
kurt tucholsky gibt genau dasselbe statement, hat er es nur gestohlen, oder was?!
@Daimler:
Wenn die "Zeit" Recht hat, dann habe ich Unrecht. Dann war`s gar nicht Brecht.
So oder so: Der Satz ist einfach nur ziemlich blöd.
Wenn die "Zeit" Recht hat, dann habe ich Unrecht. Dann war`s gar nicht Brecht.
So oder so: Der Satz ist einfach nur ziemlich blöd.
Hallo Ihr Lieben,
Ihr seid echt klasse.
Jetzt sagt mir nur noch, wie der Titel des Gedichts heißt und in welchem Buch man das Ganze finden kann.
Besten Dank an alle
Eure Carla
Ihr seid echt klasse.
Jetzt sagt mir nur noch, wie der Titel des Gedichts heißt und in welchem Buch man das Ganze finden kann.
Besten Dank an alle
Eure Carla
Man sollte den Vollblut-Krieger und Volldepp Bush per Fuß in den Irak einmarschieren lassen,Speichellecker Blair könnte ihn begleiten,schade das Witzfigur Scharping nicht mehr Verdeidigungsminister ist,aber der gäbe auch noch eine gute Figur ab!!
Ich sage nur noch-Chaos-Welt!!!
Ich sage nur noch-Chaos-Welt!!!
Tatsächlich ist das berühmte Zitat wohl amerikanischen Ursprungs:
mmh...ist sich anscheinend aber auch nicht ganz sicher der gute Herr Florian Theyermann
mmh...ist sich anscheinend aber auch nicht ganz sicher der gute Herr Florian Theyermann
Wie man aber sehen kann, sind die Herren vom Wahrheitsministerium vom Empfang neuer, innovativer Sprachregelungen wieder zurück.
Das ganze Wochenende war hier ja nichts los.
Aber jetzt gibt es ja wieder den richtigen Spin.
Das ganze Wochenende war hier ja nichts los.
Aber jetzt gibt es ja wieder den richtigen Spin.
Hat das nicht der Nachts schlafen die Ratten doch Erfinder erfunden
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