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    SPD - PDS? Eine aufschlussreiche Tatsache: - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.09.02 12:40:01 von
    neuester Beitrag 23.09.02 23:26:36 von
    Beiträge: 27
    ID: 630.167
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      Avatar
      schrieb am 08.09.02 12:40:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mit der Welt ist die Quelle garantiert nicht SPD freundlich, trotzdem kommt man über diesen Fakt nicht so einfach hinweg:

      Die PDS kann wohl nur noch über drei Direktmandate zurück in den Bundestag. Das eröffnet CDU, FDP und Grünen eine Chance: Würden ihre Wähler in dem halben Dutzend PDS-Hochburgen die Erststimme dem SPD-Kandidaten geben, führte das zum "Aus" für die Sozialisten. Bisher hat die SPD um diese Hilfe nicht gebeten. Was nur einen Schluss zulässt: dass ihr durchaus daran gelegen ist, eine weitere Option zu haben links von der "Neuen Mitte".

      http://www.welt.de/daten/2002/09/08/0908de355308.htx

      Ein weitere Möglichkeit könnte natürlich sein, daß die SPD erwartet, schwächer als die CDU abzuschneiden. Dann wäre bei gleichstarken Grünen und FDP in der Tat die PDS die letzte Hoffnung für die SPD. Aber kann das ein zahlbarer Preis sein für Demokraten?

      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 12:45:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hmmm, cdu und fdp haben ebenfalls noch nicht diese Hilfe
      angeboten.

      Ob Sie vieleicht Interesse daran haben daß die PDS ihre
      Direktmandate gewinnt?
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 13:20:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Leute wählt LINKS ! Gaaaanz links ! Wenn man weit genug links ist, ist man plötzlich gaaanz rechts ! :D
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 13:47:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hihim, der ist so links, daß er rechts wieder raus kommt :D

      Pollux, hab letztens mit ein paar Leuten von der JU telefoniert. Zumindestens dort vor Ort ist das beschlossene Sache. So etwas extern anzubieten, ist für die CDU weitaus kritischer, als für die SPD so etwas einzufordern. Der Nachteil für die CDU bei solch einem Deal ist natürlich, daß viele (unentschlossene) Wähler den Hang haben, ihre Kreuze in der gleichen Zeile zu machen.


      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 14:23:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      lol, aber der SPD willst du es ankreiden, wenn sie dies nicht tut...

      ...das ist ja argumentativ nun auch nicht gerade das gelbe vom Ei, zumal im Osten die Konkurrenz genauso zwischen SPD und PDS herrscht.

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      Avatar
      schrieb am 08.09.02 14:32:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      PDS-Chefin Zimmer sichert Schröder für Kanzlerwahl Unterstützung zu

      Erfurt/Berlin (dpa) - Gegen den erklärten Willen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) will die PDS der rot-grünen Koalition im Fall einer Patt-Situation nach der Bundestagswahl zur Mehrheit verhelfen. «Wenn die PDS in den Bundestag kommt, wird Edmund Stoiber nicht Kanzler», sagte die Bundesvorsitzende der PDS, Gabi Zimmer, in einem dpa-Gespräch. Ihre Partei sei bereit, «Schröder bei der Kanzlerwahl zu unterstützen». Für Unions-Kanzlerkandidat Stoiber gebe es «nicht eine Stimme».
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 14:41:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      WBB ist wieder da! :):):):)

      Welch Freude!

      Ich denke schon, daß es Aufgabe des potentiellen Nutznießers ist, auch einzufordern. Ich weiß nicht, wie es in den Wahlkreisen vor Ort öffentlich aussieht. CDU intern ist die Erststimmenunterstützung in den entsprechenden Wahlkreisen jedenfalls beschlossene Sache! Zumindestens in Berlin.

      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 14:46:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      Gefährlich, und interessant diese Wahl.
      Das relativ stärkere Bündnis profitierte von einem Scheitern der PDS, nur welches ist das im Moment?
      Der Verfasser von Thread: Unseriöser Thread zur Wahl ist sich noch sicher, ich bin`s nicht..
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 14:57:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      hi auch Bucki :):):)

      on topic:

      tjo, aber das ist ja die Frage, was hier nutzt, und die Frage beantwortet sich jeweils aus politischer Sichtweise.

      So, wie die Umfragen stehen, nutzt es eben der CDU, wenn die PDS draussen bleibt, da sie nur 1/10 % Punkt Vorsprung ins Ziel retten müsste und so Schwarz/Gelb regieren könnte. Für die SPD ist die PDS als "Sitzverbraucher" :D im Bundestag nur dann schlecht, wenn sie selbst die einfache Mehrheit schafft, ansonsten würde die PDS die SPD in die Position heben, aus der eine Ampel oder eine große Koalition herauskommen muss.
      Klar, wir kennen die "die lassen sich tollerieren" Plärrer aus dem Board, das wird aber aus ganz einfachem Grund nicht kommen.

      So erklärt sich, warum du z.b. so scharf drauf bist, dass die SPD Erststimmen von CDUlern einheimsen möchte, "CDU in Opposition"-Anhänger :laugh::D dies hingegen weniger gern sehen...

      gell :)
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 15:02:37
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Formulierung sollte nicht "Wenn die PDS in den Bundestag kommt...", sondern "Falls die PDS in den Bundestag kommt" lauten.

      Für Deutschland kann man nur hoffen, daß diese Alt-Stalinisten weder 5% noch drei Direktmandate erhalten!!!
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 15:37:38
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich kopiere hier rein, was ich zu der PDS- Problematik schon in einem anderen thread geäußert hatte.

      Ab hier also Kopie:


      ich habe bisher keinen Blick in das Programm der PDS riskiert, es langt mir zu wissen, was bisher der Hintergrund dieser Partei war, um mit Sicherheit sagen zu können, daß ich mit denen nichts am Hut habe.

      Ich rege an, über eine PDS- Wahl nachzudenken, nicht weil ich die Hoffnung habe, irgendwas aus deren Ecke würde Verwirklichung finden.

      Ich glaube auch nicht, daß man PDS wählen sollte, um damit zu bezwecken, die SPD am Ruder zu halten.

      Immerhin, es wäre interessant zu erfahren, wie Schröder sich aus seinem Versprechen winden wollte, sich nicht von der PDS zum Kanzler wählen zu lassen, sollte er Kanzler werden wollen unter Duldung der PDS. Er hat versichert, definitiv nicht auf deren Stimmen angewiesen sein zu wollen.

      Ich persönlich glaube, daß kein SPD- Kanzler im Bundestag eine Mehrheit bekommt, solange er sich dabei auf die PDS stützen müßte. Ich rechne sogar damit, daß ihm dann die eigenen Parteileute die Gefolgschaft versagen.

      Ein SPD - Kanzler, auf die PDS gestützt: so weit ist Deutschland noch lange nicht. Nicht nur aufgrund der massiven Opposition, die einem derartigen Kanzler aus Parlament, Medien und Öffentlichkeit entgegenschlagen würde.

      Er würde keine eigene Mehrheit finden können, zusammen mit der PDS. Und deswegen würde er garnicht versuchen, eine Duldung anzustreben. Es wäre die Spaltung der SPD, und eine neue Linke Kraft zusammen mit Lafontaine, aus der Ecke Gysi, und aus der Ecke linker ehemaliger Grüner, Jutta Ditfurth usw.

      Es wäre der Beginn einer neuen linken Kraft, denn was immer man sagen möchte, soviel ist doch sicher:

      Gerhard Schröder, was immer er im Moment plappert, hat die sogenannte politische Mitte angezielt und sich und die von ihm vertretene SPD von linken, von alten Positionen entfernt.

      Auch wenn er das im Moment zu bedauern scheint, und einige Gesten in diese Richtung macht.

      Auf der linken Seite des Parlaments klafft eine große Lücke, freigemacht von den Grünen, der SPD, und vielleicht von einigen undogmatischen PDS- lern, die ideologisch aus einer Post- SED Zeit stammen. Nicht nur linke Positionen sind vakant, auch der bisher im Parlament durch Grüne und SPD vertretene Anti- Militarismus wurde völlig aufgegeben. Dank Fischer. Dank Schröder.

      Und den machtgeilen Spezialisten, die dies im Parlament abgesegnet haben.

      Wie immer man diesen Zielsetzungen gegenübersteht, es kann nicht lange dauern, bis sich hier eine neue Plattform
      für derartige Ansichten etabliert. Hier sind weite Felder vakant geworden. Das kann für eine Demokratie nicht gut sein, wenn sich wesentliche Strömungen, Lebenseinstellungen nicht mehr vertreten fühlen können, weil sie von der SPD, auch von deren Funktionären, nur noch verbal besetzt werden.


      Da laufen jetzt Leute rum ohne Rückgrat, und hoffen, nun von Leuten, denen dieses ebenfalls fehlt, wiedergewählt zu werden. Welcher Linker könnte tatsächlich die SPD wählen, wenn er es riskiert, auch nur eine Sekunde nachdenken zu müssen.

      Wählt man PDS, dann besteht die Chance, durch die entstehende Blockade eine große Koalition einzuläuten. Denn viele Möglichkeiten für Koalitionen bestehen nicht mehr.

      Am Ende dieser großen Koalition stünde die Möglichkeit, aus Teilen der heutigen SPD und den oben genannten abgewanderten Gruppen eine neue linke Kraft in der BRD zu etablieren.

      Das muß selbst für einen Konservativen ein überlegenswertes Ziel sein, um den politischen Gegner daran zu hindern, ins eigene politische Lager einbrechen zu wollen. So wie es unter Schröder geschehen ist.

      Wer es so nicht sehen mag, der soll sich mal Gedanken zu Schily und seiner Politik machen.

      Das alles funzt geht nur, wenn man dazu eine politische Initialzündung gibt.

      So verkrustet, wie alles sich darstellt, kann diese Initialzündung darin bestehen, daß man jetzt der PDS zum Einzug in den Bundestag, über die 5 % verhilft.

      Mich interessiert dabei das Parteiprogramm der PDS nicht die Bohne. So wie mich auch das Parteiprogramm der Grünen, nach 1998, nicht mehr interessiert. Oder das der SPD. Kennt jemand die 9 Punkte, weswegen Schröder 98 gewählt werden wollte ?

      Mich interessiert auch nicht das Programm der CDU. Haben die überhaupt sowas ?

      Oder der FDP. Die allermeisten Wähler dieses Landes wählen eine Partei, dessen Programm sie nicht kennen.

      Was könnte passieren, falls sich Schröder nicht durch die PDS tolerieren lassen will - was ich unterstelle - die FDP will nicht in die Ampel- Koalition, die Grünen wollen nicht in die Ampel unter der CDUCSU FDP ?

      Es bliebe die Große Koalition.

      Weder würde Schröder unter Stoiber, noch dieser unter Schröder zum Vizekanzler werden wollen. Im Ergebnis bedeutet dies, daß man jemanden zum Kanzler wählen würde, der für beide großen politischen Parteien akzeptabel wäre.

      Das könnte eine Frau sein.

      Die vorgestern auf einer CDU- Veranstaltung wohl schon einigen Delegierten deutlich gemacht, daß sie vielleicht doch die bessere Wahl für die CDU gewesen wäre. Deren Vorsitzende, Merkel.

      Die würde die SPD schlucken. Und es wäre im Parlament eine Machtfülle, die zum Erfolg zwingt.

      Wir haben soviel Reformstau, ich will das wirklich hier nicht aufzählen. Wir hätten die Machtbasis, die groß genug wäre, sich über die Loggyisten hinwegsetzen zu können, und die den Laden ausmisten könnte.

      PDS wählen bedeutet: die Chance, sowohl Schröder, als auch Stoiber wegzuputzen.

      Eine politische Konstellation herbeiführen, in welcher die ohnehin eine ähnliche Politik der Mitte verfolgenden Parteien eine grundsätzliche Weichen neu stellen könnten, und in 4 Jahren hätten alle Beteiligten den Wunsch, wieder zu neuen, klaren politischen Fronten zurückkehren zu dürfen.

      Jede Wahl, die nicht auf PDS lautet, beläßt eigentlich alles so, wie es ist. Im Großen Ganzen jedenfalls.

      Ich betone nochmals, daß ich nichts mit der PDS am Hut habe, es sind rein taktische Überlegungen, die sich bietende unerfreulich begrenzte politische "Auswahl" effektvoll zu nutzen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 15:41:14
      Beitrag Nr. 12 ()
      Eins ist klar:

      Wenn SPD, Grüne und die umbenannte SED nach der Wahl eine Koalition schmieden, dann wird Gysi Medien-Minister, zuständig für Talkshow- und Wetten dass- Auftritte.

      Richtige Arbeit wäre zu hart für den Roten.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 18:47:25
      Beitrag Nr. 13 ()
      WBB, ist schon klar, wie hier die Gedankenlage ist! Nur um welchen Preis. Sollten da Demokraten nicht gegen die PDS zusammenstehen? Müssen sie nicht unbedingt. Aber dann derart zu heucheln, daß eine Zusammenarbeit mit der PDS ausgeschlossen wird. Ich weise an dieser Stelle nur darauf hin, daß die CDU durchaus schonmal auf Landesebene die rechnerisceh Möglichkeit hatte, mit den REPs eine Koalition zu bilden... Kollege Schröder würde auch seine Oma verkaufen, da sind wir uns ja wohl einig ;). :rolleyes:

      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 08:51:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      guten morgen :)

      nee, ich denk da ist schon ein Unterschied, ob man koaliert, sich tollerieren lässt (wird beides nicht kommen), oder ob schlicht der Einzug der PDS Schwarz/Gelb verhindert und zu anderen Koalitionen zwingt.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 08:57:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      Richtig, die SPD hat vor keinen der drei Sachen Hemmungen!

      MfG
      Ignmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 09:31:28
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Mr.Bucket,

      bist Du so durch die Parteibrille belastet oder machst Du jetzt wider besseren Wissens Wahlkampf? Wird nur im Board nix nutzen, hier haben alle schon eine Meinung ;)

      Klar könnte sich Schröder entgegen aller beteuerungen von der PDS wählen lassen, nur: Dann wird die SPD in allen kommenden LTWs im Westen weggespült werden, und das weiss er, das wissen alle in der SPD, auch die Fraktionen und Landesfürsten. Die Chimäre "PDS" mag ja legitimerweise von Stoiber im Wahlkampf immer wieder aufgebaut werden, aber ... hier im Board? Von Dir? :confused: Wenn Du meinst, es nötig zu haben.


      Bzgl. der Ostwahlkreise - ist schon amüsant, über all die Strategien nachzudenken, nicht wahr? Ich glaub, for4zim hat irgendwo geschrieben, wenn Ströbeles Aussichten in Berlin so gut sind wie angenommen, könnte es sein, dass Unionsanhänger bei ihm ihr Kreuzchen machen sollten :laugh: Beim besten Willen, die Ironie ist göttlich, dazu könnte nicht mal ich mich hinreissen lassen :D Aber mal im ernst - wir analysieren hier, wer sich wie verhalten sollte und welche taktik bzgl. der Erststimmen gut wäre. Wenn da in den Ostkreisen nichts laut wird, hat das auch einen besonderen Grund: Gerade die Ostwähler sind von solchen Taktikspielchen sehr schnell angewiedert, und da kann man sich mit Empfehlungne sehr schnell ins Abseits manovrieren; ich denke, auch deswegen kommt da offen kaum etwas hinaus.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 12:41:42
      Beitrag Nr. 17 ()
      ...neemann, darf ich dein argument dahingehend entkräften dass die spd auf länderebene (sogar in der bundeshauptstadt!!) keinerlei probleme mit einer koalition mit der pds hat und deswegen nicht fürchtet, auf bundesebene weggespült zu werden?
      schröders lippenbekenntnisse einer nicht gewünschten duldung durch die pds sind so wahnsinnig glaubhaft - was will er denn tun wenn die pds geschlossen für ihn als kanzler votiert - ablehnen? :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 12:51:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      Karl,
      und die CDU koaliert mit der PDS auf kommunaler Ebene und wird deswegen nicht in den Ländern weggespült.
      Das ist alles sehr oberflächlich gedacht - was ein Landesfürst im Osten macht, ob er sich mit seinen bescheidenen Zuständigkeiten auf die PDS stützt - das ist für die bundespolitische Ebene ziemlich egal.
      Es geht darum, was die Wähler in bayern, in Hessen, in NRW, in Niedersachsen, in Schleswig-Holtstein machen, würde Schröder sich in Berlin entgegen seiner Worte tolerieren lassen. Du darfst dir sicher sein, es würde jahrelanges Erdbeben geben für die SPD, denn die PDS ist in den Westbundesländern keine akzeptierte Partei.
      Insofern wird es den Rückhalt in der Partei selbst schon nicht geben; es würde ihn auch nicht in der Fraktion geben - viele SPDler würden offen die Fraktion verlassen, noch mehr würden die Gefolgschaft in der geheimen Kanzlerwahl verweigern.



      Das mit den "Lippenbekenntnissen" ist nur eine bequeme Art, wegen mir auch eine legitime Art, den politischen Gegner anzugreifen, aber ich bin mir sicher, weder in der Unionsspitze noch bei anderen glaubt jemand im Traum daran, dass Schröder das macht, und die meisten derjenigen, die das hier als Gefahr heraufbeschwöre, ebensowenig, wenn sie mal ganz ehrlich in sich hineinhorchen.





      Psssst, aber ja nicht zugeben ;)
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 12:52:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      Karl,

      es geht ja nicht um die Kanzlerwahl sondern um die Regierungsfähigkeit.

      Und da weiß Schröder sehr genau, daß er sich nicht
      bei jeder wichtigen Entscheidung in die Hand der PDS
      geben darf, die dies naturgemäß zu Profilierungszwecken
      nutzen würde.

      Das hat nichts mit hehrer Einstellung sondern gesundem
      Menschenverstand und Selbsterhaltungstrieb zu tun.

      Und auch persönlich wird sich Schröder diese Schmach
      nach seinen bisherigen Festlegungen nicht antun.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:03:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die SPD wird weggespült... na wenn du meinst? Ich gebe dir ja grundsätzlich recht. Nur bei Gerhard Schröder Inteligenz und vor allem Weitsicht zu vermuten ist ja per se schon deinerseits eine durch die parteipolitische Brille gefärbte Annahme... :D:D:D:D:D:D

      Warten wirs ab. Ich hoffe mal, daß Schröder garn icht erst in die Lage kommt sich in diesem Punkt entscheiden zu müssen... sprich daß die PDS draußen bleibt!

      Zum Wahlkampf hier im Board.... nenenee, das wäre ja noch schöner, wenn ich meine Kraft hier verpulvern würde :laugh: ich sitz hier nur mal wieder im CIP Pool an der Arbeit und hab nichts zu tun, weil nichts los ist *gähn*.


      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:10:10
      Beitrag Nr. 21 ()
      "Nur bei Gerhard Schröder Inteligenz und vor allem Weitsicht zu vermuten ist ja per se schon deinerseits eine durch die parteipolitische Brille gefärbte Annahme."

      :D

      Ingmar, das ist in der tat eine Frage der Weitsicht und Intelligenz ganz jenseits der Sachpolitik, nur bezogen auf Machtpolitik

      Was denkst Du denn, was der regional stärkste SPD-Flügel, die NRW-Machtbasis, machen wird, wenn Schröders dieses Ansinnen hätte? Glaubst Du nicht auch, bei den kommenden Landtagswahlen in NRW könnte die SPD froh sein, wenn sie noch die 30%-Marke erreicht? Die Hessen könnten ohnehin einpacken, auch kein kleiner Landesverband. Und das in einer Situation, in der es keine Mehrheit im bürgerlichen Lager gäbe, in der also die Frage einer Ampel oder einer großen Koalition als Handlungsalternativen gegeben wären? Jenseits der Frage, ob man diese beiden Alternativen gern hat oder nicht - es ist politischr Selbstmord, mit der PDS etwas auf Bundesebene anzufangen, und man kann zu Typen wie Schröder oder davor Kohl stehen wie man will - eines haben sie bewiesen: Einen herausragenden politischen Instinkt für das, was sie sich leisten können.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 14:05:55
      Beitrag Nr. 22 ()
      Das Grübeln geht los um die PDS.

      Das ist gut so.

      Noch vor 14 Tagen gab es Leute, die zu wissen glaubten, warum sie nie weider Schröder wählen würden.

      Und die hatten gute Gründe dafür. Ich erspare mir, sie aufzuzählen.

      Das verwässert plötzlich alles.

      Jetzt sage ich mir: Wird sich jeder so seinen Schneid abkaufen lassen, oder wird es nicht doch einige Protest- Wähler geben, die tiefer everinnerlich haben, was Schröder diesm Land und der Spzialdempkratie angetan hat ?

      Wichtiger noch, wird es Leute geben, die sich inzwischen unverrücklich fest davon überzeugt haben, daß Schröder ein Quasselkopp ist, der die Leute besoffen redet.

      Werden die ihm ihre Stimme geben ?

      Es braucht nicht viele, für die Schröder nicht mehr wählbar ist, egal wie gut der sich im Fernsehen positioniert.

      Und davon werden nur ganz wenige benötigt, um die PDS über die 5 % zu bringen.

      Ich sage voraus, dieses Protestpotential ist und bleibt in der BRD vorhanden, ist im Westen präsent.

      Es gibt Leute, denen eher die Hand verdorrt, als diesen
      schon damals ahnbaren Fehler nochmals zu wiederholen, und Schröder, und diese Grünen nochmals zu wählen.

      Nicht jeder kippt um, wenngleich ich zugeben, die Leute mit dem kurzen Gedächtnis sind in der Mehrheit, und die Leute, die wirklich politisch denken können, werden in diesem Land an wenigen Händen abgezählt.

      Ist den älteren schon mal aufgefallen, wie totenstill es in unseren Zeitungen ist, verglichen mit früher ? Wie sauwenig Leute aus der Künstlerecke, aus der Ecke der Intellektuellen sich zu Wort melden ?

      Weiter so ? Deutschland, nicht ganz so groß wie der Zentralfriedhof von Chicago, aber doppelt so tot ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 14:41:03
      Beitrag Nr. 23 ()
      neemann, ich sehe das ähnlich, bei mehrheitskritischen entscheidungen lange nach der kanzlerwahl wäre im falle einer duldung durch die pds diese dann das zünglein an der waage, was sie sich mit konzessionsentscheidungen in anderen fragen "bezahlen" lassen würden. kurz gesagt schröder macht sich mehr oder weniger erpressbar. und dass geduldete minderheitsregierungen fast immer schief gehen müssen lehrt der blick in andere staaten bzw. die eigenen länderparlamente. einzige alternative bei den derzeitigen umfrageergebnissen (und wenn man zusätzlich annähme die pds bekäme über 5%) wären aber erneute neuwahlen...

      @sep: wer schröder nicht mehr sehen will, der wählt bestimmt nicht die pds. die haben ja erklärt ihn stützen zu wollen...
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 15:02:03
      Beitrag Nr. 24 ()
      Karl, ich glaube schon, daß die PDS mit dieser Offerte etwas anderes im Sinne hat, als die Wahl von Schröder.

      Eine der PDS- Bedingungen für eine Duldung lautet, daß die Bundeswehr nicht in den Krieg ziehen darf, sollte sich der Kanzler auf die PDS stützen wollen.

      Warum meinst Du wohl, macht der Schröder, nachdem er gerade erst das Grundgesetzt für BW- Einsätze hat ändern lassen und die BW in Afghanistan und in Djibouti stationiert wurde, jetzt diesen Rückzieher und sagt, daß die BW selbst dann nicht für Iraq zur Verfügung steht, sollte es eine UN- Resolution geben, die dies ermöglichen würde.
      Da hat der gute Gerd nämlich Schiß bekommen, daß die von ihm niedergemachten Gegner einer BW- Beteiligung an den Kriegen unserer Tage sich ins Lager der PDS machen, der letzten Kraft im Bundestag, die diese bewährte Position der BRD weiterhin hochhält.

      Was für Zeiten.

      Dieses PDS- Angebot ist ein vergifteter Pfeil der PDS an diese Art der Sozialdemokratie.

      Schröder wird nicht Kanzler unter einer PDS- Duldung, obwohl ich keinen Zweifel habe, daß die PDS dieses Angebot wiederholen wird. Nur eben die Bedingung: Rückholung der BW, das kann sie nicht mehr zur Bedingung machen.

      Das hat der gute Gerd plötzlich und unerwartet selber erledigt.

      Glaubst Du, nur ich habe dies bemerkt ? Meinst Du nicht auch, es gäbe noch den einen, oder anderen, der das Fracksausen dieser Aktion richtig einordnen kann ?

      Wenn Du meinst, es gäbe keinen, der aufgrund der von mir eingestellten Überlegungen die PDS wählt, so irrst Du.

      Und das weiß ich recht genau. Denn ich kenne welche. Das wird in meinem Umfeld ganz offen so diskutiert. Zugegeben, eine Randgruppe. Intellektuelle halt. Ex- Grüne. Ehemalige Linke. Künstler. Fundis. Solches, hmmm, Pack.

      Wer PDS wählt, wählt ganz sicher gegen Schröder. Dank Schröders freundlicher Festlegung.

      Das lassen wir uns doch nicht entgehen, diesen Schaum- Bläser auf seine normale Größe, seinen eigentlichen Inhalt einzukürzen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 11:25:49
      Beitrag Nr. 25 ()
      Die Bedingungen der PDS sind doch nur Makulatur fürs Fußvolk. Die PDS wird Schröder auch ohne Bedingungen unterstützen müssen. Aber erstmal müssen sie über 5%, auf die Direktmandate würde ich mich nicht verlassen.

      Gue
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 22:28:44
      Beitrag Nr. 26 ()
      SPD bietet Gysi neue Heimat und umwirbt die beiden PDS-Abgeordneten
      Durch den Übertritt würde den Sozialisten das Schicksal einer "Minimal-Opposition" erspart
      Von Martin Lutz
      Berlin - Einen Tag nach dem PDS-Wahldesaster wird Gregor Gysi eine neue Heimat in der SPD angeboten. "Man muss jetzt überlegen, die PDS schrittweise in die SPD zu überführen. Ein vernünftiges Zeichen wäre, wenn Gysi und die zwei PDS-Bundestagsabgeordneten in die SPD eintreten würden", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Manfred Opel gestern der WELT. Durch den Übertritt würde den Sozialisten das Schicksal einer "Minimal-Opposition" erspart.

      Auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) lockt Gysi & Co. "Es gibt in der PDS nicht wenige, die eigentlich sozialdemokratisch ticken", sagt Platzeck. Die SPD sollte "jetzt die Türen aufmachen" für die Wähler und die Mitglieder der PDS. "Wir freuen uns über jeden, der zu uns kommt, wenn er das ideologische Gepäck hinter sich lässt," sagt SPD-Fraktionsvize Gernot Erler.

      Gysi schließt langfristig nichts aus, strebt aber aktuell keine neue Parteikarriere an. "Ich bin seit 1967 in ein und derselben Partei. Entweder bleibe ich in ihr glücklich und zufrieden oder die Partei nimmt eine Entwicklung, dass es gar nicht mehr geht", sagte Gysi kurz vor der Wahl. Mit ähnlichen Positionen wie Oskar Lafontaine und erst recht mit seinen eigenen wäre er in der SPD "immer in der absoluten Minderheit". Bei den Linkssozialisten befände er sich hingegen in allen wichtigen Fragen in der Mehrheitsposition.

      Gysi wird von seiner Kooperationsofferte an die SPD eingeholt. Gemeinsam mit PDS-Vordenker André Brie hatte er den früheren SPD-Chef Oskar Lafontaine kontaktiert, um gemeinsam einen "linken Aufbruch" vorzubereiten. Die SPD-Linke lehnte dankend ab. Am Wahlabend hatte Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) im NDR-Fernsehen zwar erklärt, zur Not müsse Schröder bei der Kanzlerwahl auf die Stimmen der beiden PDS-Frauen Petra Pau und Gesine Lötzsch zurückgreifen. Doch dies hat sich nicht nur erledigt, weil der Bundeskanzler jede Art von Tolerierung ablehnt. Rot-Grün verfügt gegenüber Union und FDP über eine Mehrheit von elf Mandaten.

      Am Rande der Krisensitzung in der Berliner PDS-Parteizentrale wurde gestern die Befürchtung laut, dass Mitglieder zur SPD überlaufen, weil sie in der Schrumpfpartei Ost keine Zukunft mehr sehen. PDS-Bundesge-schäftsführer Dietmar Bartsch beschwört zwar den Anspruch einer "bundesweiten sozialistischen Partei". In Wirklichkeit bedeuten die beiden in Berlin gewonnenen Direktmandate den Abstieg aus der Bundesliga. Deshalb muss sich die PDS in den rot-roten Landesregierungen stärker profilieren oder den Koalitionsbruch wagen. So bezeichnete Sahra Wagenknecht, die Wortführerin der Kommunistischen Plattform, die Regierungsbeteiligungen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern als Fehler. Solange die SPD nicht zu einer sozialeren Politik bereit sei, "ist der Platz für die PDS in der Opposition".
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      schrieb am 23.09.02 23:26:36
      Beitrag Nr. 27 ()
      Die SED ist doch eh ein Zusammenschluss von KPD und SPD. Warum also nicht eine erneute Vereinigung der roten ??
      Als erstes gemeinsames Konjunkturprojekt wäre dann die Errichtung eines antiimperialistischen Schutzwalls um Deutschland sicher ein Garant für Arbeitsplätze.
      Hey und VEB Mobilcom hört sich doch auch nicht schlecht an, oder ?


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      SPD - PDS? Eine aufschlussreiche Tatsache: