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    Der "Wie überstehe ich finanziell die Geldentwertung" - Thread - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.12.04 17:28:35 von
    neuester Beitrag 24.02.06 19:44:37 von
    Beiträge: 145
    ID: 939.873
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      Avatar
      schrieb am 30.12.04 17:28:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Freunde und liebe (wie ich) Bedenkenträger,

      da ich seit Jahren mit großer Sorge die Bankrotterklärungen unserer Finanzminister sowie die Irrsinnsverschuldung der amerikanischen Haushalte verfolge, möchte ich hiermit einen Thread eröffnen der sich langfristig mit dem Thema Geldentwertung/Währungsreform beschäftigen soll.

      Insbesondere die Frage wie man sein Vermögen "relativ" gut durch eine Weltwirtschaftskrise manövrieren kann interessiert mich dabei, ich gehe dabei vom Allerschlimmsten aus, also Zusammenbruch der Finanzsysteme, Entwertung von Dollar und Euro. Dieses Szenario mag manchen als zu apokalyptisch erscheinen, diesen (noch) glücklichen Zeitgenossen empfehle ich mit Hilfe eines Taschenrechners die Zinsbelastungen der öffentlichen Haushalte in 10 Jahren zu errechnen.

      Aber zurück zum Thema, was soll man tun ?

      Eigenheim ist klar
      physisches Gold besitzen ist auch klar
      paar Konserven im Keller schaden auch nicht

      Aber was mit dem Rest des Geldes tun ?

      Welche Aktien/Währungen würden solch eine Situation ohne Konkurs überstehen ?

      Telekommunikation, weil Schulden durch Geldentwertung "weniger" werden, die bestehende Infrastruktur auch NACH einer solchen ökonomischen Katastrophe den Erhalt eines solchen Unternehmens sichern ?

      Energieversorger ?

      Rohstoff-/Minenaktien ?

      In Schweizer Franken anlegen ? Macht das Sinn ?

      Wie war das bei der letzten Währungsreform in D ? Bzw. hat jemand Daten wie das vor ein paar Jahren in Argentinien abgelaufen ist ?

      Bei der Frage nach Aktien ist mir KLAR dass diese erhebliche Kursverluste bei meinem Szenario einfahren werden. Die Idee mit den Aktien ist mir überhaupt nur gekommen, weil ich es für möglich halte, dass diese zwar sehr stark an Wert verlieren, aber im Gegensatz zu einer Währung die für IMMER wertlos erklärt wird habe ich damit immerhin die Chance nach einer möglichen Währungsreform langfristig wieder "Werte" zu besitzen (dann halt in einer andere Währung).

      Fragen über Fragen, ich hoffe auf rege Beteiligung. Und bitte diesen Thread nicht dazu nutzen Aktie X oder Y zu pushen.
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 18:14:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      ein paar Silbertaler nicht vergessen !

      von schweizer Franken würde ich abraten.

      evtl. einige asiatisch Aktien, wenn die richtig billig sind. Ist aber gefährlich.
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 18:40:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Idee mit den Aktien ist mir überhaupt nur gekommen, weil ich es für möglich halte, dass diese zwar sehr stark an Wert verlieren, aber im Gegensatz zu einer Währung die für IMMER wertlos erklärt wird habe ich damit immerhin die Chance nach einer möglichen Währungsreform langfristig wieder " Werte" zu besitzen

      Das habe einige auch bei t-online gedacht.

      Bei einem starker Wertverlust des Aktienmarkts könnte ich mir gut vorstellen, dass es zu massiven Rückkäufen incl. Sqeeze-Out kommt.
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 18:44:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      Den Antilemmingway gehen, wie immer:eek:
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 18:53:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die diesjährige Geldentwertung überstand sich so :D eine ordentliche Zusammenfassung von Consors/MIDAS



      2. Top/Flop-Werte
      Die HDAX-Gewinner und Verlierer auf Jahressicht. Jahres-Tops Schlusskurs 29.12. Differenz Differenz
      Euro Euro %
      1. MORPHOSYS AG 38,98 +28,33 +266,01%
      2. MPC 55,35 +30,35 +121,40%
      3. K+S AG 39,24 +16,79 +74,79%
      4. TECHEM AG 26,68 +10,48 +64,69%
      5. BECHTLE AG 16,73 +6,50 +63,54%
      6. SALZGITTER AG 14,26 +5,49 +62,60%
      7. RHEINMETALL AG VORZ. 37,41 +13,41 +55,88%
      8. SCHWARZ PHARMA AG 33,19 +11,89 +55,82%
      9. CONTINENTAL AG 46,45 +15,62 +50,66%
      10.CELESIO AG 59,88 +19,68 +48,96%

      Jahres-Flops Schlusskurs 29.12. Differenz Differenz
      Euro Euro %
      1. KARSTADT QUELLE AG 7,50 -12,87 -63,18%
      2. EVOTEC OAI AG 2,69 -3,00 -52,72%
      3. MEDION AG 15,41 -16,68 -51,98%
      4. DIALOG SEMICONDUCTOR 1,76 -1,75 -49,86%
      5. SUESS MICROTEC AG 5,60 -4,65 -45,37%
      6. EPCOS AG 10,99 -7,49 -40,53%
      7. AIXTRON AG 3,06 -1,92 -38,55%
      8. WEB.DE AG 6,40 -3,86 -37,62%
      9. REPOWER 13,00 -6,17 -32,19%
      10. INFINEON 7,95 -3,33 -29,52%





      3. Finanzmärkte
      Mit gesundem Optimismus blicken Anleger nach einem eher schwierigen
      2004 in die Börsenzukunft und können dabei insbesondere auf
      Nachholeffekte bei europäischen Aktien bauen. Insgesamt dürften aber
      auch in 2005 die Bäume nicht in den Himmel wachsen und die
      fortgesetzte Globalisierung den Märkten weiterhin ihren Stempel
      aufdrücken.

      Europa

      Bei der Suche nach den Trends von morgen schauen Börsianer gewöhnlich
      zunächst einmal in der Vergangenheit nach, Chartisten und
      Fundamentalanalysten gleichermaßen. Dies macht auch Sinn, ist der
      globale Wirtschaftskreislauf doch von wiederkehrenden
      Anpassungsprozessen gekennzeichnet. Die Gefahr bei dieser
      Vorgehensweise besteht aber nun darin, Strukturbrüche zu übersehen.
      Die fortschreitende Globalisierung stellt u.E. den zentralen
      Strukturbruch unserer Tage dar. Sie ist politisch gewollt, vor allem
      aus europäischer Sicht, wie die zahlreichen Diskussionen um die
      Ausweitung der Europäischen Union belegen. Aber auch global wachsen
      die Volkswirtschaften immer stärker zusammen als Ergebnis einer
      Vereinheitlichung der Spielregeln, forciert vor allem durch den Abbau
      von Handelshemmnissen im Rahmen der WTO. Über das rein
      Wirtschaftliche hinaus birgt diese Entwicklung sicherlich auch die
      Hoffnung auf eine insgesamt gerechtere und damit friedlichere Welt.
      Aber der Prozess geht nicht reibungslos von statten sondern ist auch
      durch Einschnitte in der ökonomischen Wohlfahrt gekennzeichnet, wie
      uns der begonnene Umbau der Sozialsysteme in Deutschland besonders
      plastisch vor Augen geführt hat. Für uns Anleger lassen sich daraus
      bei der Einschätzung der Perspektiven für das Börsenjahr 2005 einige
      wesentliche Schlüsse ziehen: Die fortschreitende Globalisierung und
      damit die Verzahnung der Wirtschaftsräume sowohl auf der Beschaffungs-
      als auch auf der Absatzseite sind als unumkehrbare Tatsache zu
      akzeptieren. Und die Gewaltigkeit des damit verbundenen
      Anpassungsprozesses verlangt von uns Anlegern, den Unternehmen und
      der Politik vor allem Zeit und Geduld. Die Börsen haben dies längst
      erkannt. So befindet sich die aggregierte Volatilität der globalen
      Aktienmärkte im Bereich historischer Tiefststände, vergleichbar der
      Situation in den Jahren 1992-95. Erinnern wir uns: Damals waren
      insbesondere die westeuropäischen Volkswirtschaften mit der neuen
      Konkurrenz aus Osteuropa nach dem Zerfall des Eisernen Vorhangs
      konfrontiert. Hatten die Börsen in den Jahren zuvor vor allem die
      neuen Absatzmärkte gefeiert, stand dann die Wahrnehmung der
      Konkurrenzsituation aufgrund des Lohngefälles zwischen West- und
      Osteuropa im Vordergrund. Osteuropa ist - nach Aufnahme vieler dieser
      Staaten in die EU - weiterhin ein Thema, neu hinzugekommen ist aber
      Asien, insbesondere China, so dass die Dimension des jetzt verlangten
      Anpassungsprozesses u.E. um ein Vielfaches größer anzusetzen ist,
      zumal diesmal auch us-amerikanische Unternehmen speziell durch deren
      Verflechtungen mit Südostasien und China viel stärker einbezogen
      sind. Dem Faktor Zeit im Globalisierungsprozess kommt damit eine
      überragende Bedeutung zu. Bereits im zu Ende gehenden Jahr hat diese
      Erkenntnis bei den Anlegern trotz guter Fortschritte bei den
      Unternehmensgewinnen den Börsenaufschwung stark abgebremst bzw. immer
      wieder zu Rückschlägen geführt, und die historisch niedrige
      Volatilität impliziert eine Fortsetzung der Performance mit
      angezogener Handbremse auch in 2005. Neue Themen wie das Internet
      oder die fortschreitende Digitalisierung der Geschäfts- und
      Produktionsprozesse in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre, was zu
      einem sprunghaften Anziehen der Volatilität geführt hat, sind nicht
      in Sicht. Potenzial dafür besteht sicherlich in der Bio- und in der
      Nanotechnologie; noch aber dominieren in diesen Bereichen die
      Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ohne Aussicht auf eine
      zeitnahe Kommerzialisierung größeren Ausmaßes. Ein wesentlicher
      Faktor bei der Einschätzung der Aktienperspektiven 2005 in Europa ist
      schließlich nach wie vor auch die Entwicklung an den US-Märkten. Eine
      längerfristige Entkoppelung der Performance hat es zumindest
      historisch nie gegeben. Und so sehr sich Börsianer dies mit Blick auf
      die Aktienkurse in Europa vielleicht auch wünschen mögen, die
      Aussichten dafür bleiben begrenzt. Nach einer Analyse der
      Investmentbank Lehman Brothers entfallen aktuell 47 Prozent der
      globalen Unternehmensgewinne börsennotierter Gesellschaften auf us-
      amerikanische Firmen, nur 24 Prozent aber auf kontinentaleuropäische
      Firmen bzw. 33 Prozent einschließlich britischer Unternehmen. Die
      Musik wird also weiterhin an Wall Street gespielt, und angesichts
      eines auf Basis der IBES-Konsensus-Gewinnschätzungen erkennbaren
      klaren Abschwungs beim Gewinnwachstum in den USA von aggregiert 19
      Prozent in 2004 auf nur noch 8 Prozent in 2005 bricht derzeit kein
      Stratege eine besondere Lanze für die Aussichten der US-Märkte.

      Folgt man den Kommentaren von Politikern und Notenbankern, so scheint
      es, dass vor allem Europa den Preis für die Globalisierung zu zahlen
      hat. Mit Blick auf die jüngste Euro-Hausse gewinnt diese These sogar
      noch an Gewicht. Dennoch haben Europas Unternehmen ihre Gewinne in
      2004 um voraussichtlich gut 17 Prozent steigern können und auch auf
      Cashflow Basis erfreuliche Renditen von ca. 5,4 Prozent
      erwirtschaftet. Von den Börsen wurden sie dafür bisher allerdings
      nicht belohnt, so dass die Aktienrisikoprämie inzwischen auf
      exorbitante 6,6 Prozent angestiegen ist. Insbesondere daraus leiten
      wir einen im internationalen Vergleich klaren Nachholbedarf für
      europäische Aktien ab. Sicherlich verschwinden die genannten
      Belastungsfaktoren nicht über Nacht, aber die allmähliche Erkenntnis,
      dass europäische Unternehmen trotz des schwierigen Umfeldes gute
      Gewinne erwirtschaften können und die eingeleiteten
      Kostenanpassungsmaßnahmen sukzessive zu greifen beginnen, sollten das
      Anlegervertrauen heben. Auch hat der Export nicht mehr ganz die
      Bedeutung wie in früheren Zeiten. Zumindest in der Zusammensetzung
      der Börsenindizes spielen Dienstleistungsanbieter wie
      Telekommunikations- und Logistikunternehmen (Post) eine wesentlich
      wichtigere Rolle, so dass die Euro-Hausse auf dieses Aggregat weniger
      stark belastend wirkt. Da sich die Exportmärkte aufgrund der globalen
      Konjunkturstärke in 2004 besonders gut entwickelt haben, gehörten
      konjunkturzyklische Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau und
      Grundstoffe zu den besonders erfolgreichen Aktien an Europas Börsen
      im zu Ende gehenden Jahr. Allerdings erweisen sich die Bewertungen
      bei den Zyklikern nun als historisch hoch, so dass sich ein
      Favoritenwechsel aufdrängt. Auch Versorger und mit Abstrichen Banken
      waren zuletzt stark nachgefragt, ein typisches Phänomen in Zeiten
      stark sinkender Zinsen. Zu mindest mittelfristig dürften ausgehend
      von den USA aber auch in Europa die Zinsen wieder steigen, was
      ebenfalls für einen Favoritenwechsel spricht. Stark unter Druck
      standen bisher etwa die Versicherungen, denen es bei extrem niedrigen
      Zinsen besonders schwer fällt, die von den Lebensversicherungskunden
      erwarteten Renditen zu verdienen. Hier könnte nun Entlastung ins Haus
      stehen. Auch die schon angesprochenen Telekom- und
      Logistikdienstleister erscheinen uns - auch vor dem Hintergrund des
      Dividendenpotenzials dieser Gesellschaften - zunehmend attraktiver.
      Etwas von ihren Tiefstständen erholen sollten sich auch Technologie-
      und Pharmaaktien nach den vielen schlechten Nachrichten in den
      letzten Monaten. Noch zu früh dürfte demgegenüber ein Einstieg bei
      Titeln aus dem konsumnahen Bereich einschließlich der
      Automobilhersteller sein. Hier schrecken uns die nach wie vor relativ
      hohen Bewertungen sowie die Prognose einer insgesamt nur mäßigen
      Konjunktur in Europa.

      Während der DAX 2004 mit einem neuen Jahreshoch am
      vorletzten Handelstag beschließen kann und damit aus technischer
      Sicht weiter gut unterstützt bleibt, hat sich der
      STOXX50 darum zuletzt vergeblich bemüht. Aber auch
      hier bleibt die Technik u.E. aussichtsreich. Noch scheinen sich die
      Anleger auf die im DAX30 besonders hoch gewichteten Favoriten des
      Jahres 2004 zu stützen, aber mit dem von uns erwarteten
      Favoritenwechsel dürfte der STOXX50 dann im Verlauf von 2005 die
      Führungsrolle übernehmen können.

      TecDAX

      Nach einer sehr guten Entwicklung im Vorjahr hat sich das deutsche
      Technologiesegment in 2004 die rote Laterne des Schlusslichts
      erworben und dabei auch den SDAX als wesentliches Nebenwertesegment
      deutlich underperformed. Dabei hatte das Börsenjahr zunächst recht
      erfreulich für den TecDAX begonnen in Übereinstimmung auch mit der
      guten Nachfrage nach Technologie- und Biotechnologietiteln weltweit.
      Ein Vergleich mit dem Nasdaq Composite Index als der führenden
      Benchmark für dieses Segment zeigt u.E. den Hauptgrund für das
      Problem auf, nämlich die ungünstige Wechselkursentwicklung des Euro
      zum US-Dollar. So fällt ein Großteil der unterdurchschnittlichen
      Entwicklung exakt in die Phase der aktuellen Euro-Hausse seit Oktober
      2004. Entsprechend zählen Halbleiteraktien und Zulieferer der
      Halbleiterindustrie aufgrund der eingetretenen
      Wettbewerbsverschlechterung zu den wesentlichen Verlierern des zu
      Ende gehenden Jahres. Auch die für den TecDAX bedeutende Gruppe der
      Internetwerte konnte nur marginal besser als der Index abschneiden.
      Zwar spielen Wechselkursentwicklungen hier keine Rolle, doch der
      scharf entbrannte Wettbewerb im Internetzugangsgeschäft, das den Kern
      der Aktivitäten dieser Unternehmen darstellt, ließ Zurückhaltung bei
      den Investoren aufkommen. Auf der Gewinnerseite finden sich dagegen
      die zwei Biotechnologieunternehmen GPC Biotech und
      vor allem MorphoSys, die mit deutlichen
      Fortschritten ihrer Geschäftsmodelle überzeugen konnten. Auffällig
      auch, dass die Gewinnerliste vor allem von solchen Unternehmen
      angeführt wird, die erst seit Kürzerem TecDAX-Mitglieder sind.
      Erfolgreiche Geschäftsmodelle werden also schnell belohnt, und bei
      der Suche nach den Gewinnern von morgen scheint deshalb vor allem ein
      Blick auf solche Aktien angeraten, die zu Aufstiegskandidaten
      avancieren. Bei den angeführten Belastungsfaktoren haben wir
      insgesamt aber wenig Veranlassung, dem TecDAX in 2005 nun
      überdurchschnittliche Chancen zuzubilligen. Zwar hat sich der
      Bewertungsaufschlag europäischer Technologieaktien im Verhältnis zum
      Gesamtmarkt insgesamt weiter kräftig zurück gebildet, und auch der
      erkennbare Investitionsstau im Unternehmenssektor spricht für bessere
      Geschäftsaussichten der IT-Branche; ohne einen nachlassenden Druck
      von der Währungsseite bleiben die Perspektiven aber begrenzt und es
      kann der TecDAX als Ganzes nicht empfohlen werden: Stockpicking
      bleibt Trumpf.

      Aus technischer Sicht ist der TecDAX durch die Seitwärtsbewegung im
      vierten Quartal zwar aus seinem seit März etablierten Abwärtstrend
      herausgelaufen, aber zunächst weiter durch den Widerstand bei 528
      Punkten gedeckelt. Somit ist allenfalls die Aussage erlaubt, dass
      nach unten nun das Schlimmste überstanden zu sein scheint. Die in den
      Indikatoren mehrheitlich ablesbare fehlende Dynamik spricht aber
      Bände.

      Devisen und Renten

      Wer hätte schon vor zwölf Monaten erwartet, dass der Euro zum
      Überraschungssieger des Jahres 2004 gekürt werden würde? Und auch die
      hohen Kursgewinne bei Anleihen, vor allem bei Euro-Zinspapieren,
      haben sicherlich überrascht. Während die Europäische Zentralbank
      nicht müde wurde, auf die gestiegene Inflationsgefahr hinzuweisen,
      geschürt durch die deutliche Verteuerung der Energie- und
      Rohstoffpreise im Herbst 2004, zeigten sich die Märkte von dem
      Inflationsgespenst wenig beeindruckt. Man konnte tatsächlich den
      Eindruck gewinnen, dass das Thema Inflation für die derzeitige
      globale Wirtschaftslage keine besondere Rolle spielt, und allem
      Anschein nach dürfte dies auch 2005 so bleiben. Volkswirte gehen
      aktuell zumindest für die Euro-Zone von einem deutlichen Rückgang der
      Inflationsrate Richtung 1,5 Prozent im kommenden Jahr aus, nachdem
      der Ölpreiseffekt in der Statistik kontinuierlich abebbt. Auch beim
      Thema Inflation sehen wir die fortschreitende Globalisierung als
      einen entscheidenden Faktor. Die Unternehmen haben es immer besser
      verstanden, Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten bereits
      auf der Produktionsstufe zu absorbieren - vor allem durch Verlagerung
      lohnintensiver Fertigungsschritte in Regionen mit geringeren
      Arbeitskosten. Hinzu kommen Produktivitätsgewinne durch technischen
      Fortschritt - schließlich sollten sich die hohen Investitionen in die
      Digitalisierung bzw. Automatisierung aus dem letzten Konjunkturzyklus
      ja irgendwann einmal auszahlen. Jüngste Daten zur
      Kapazitätsauslastung der Industrie in den USA belegen dies, so dass
      keineswegs mit einer Überhitzung auf Unternehmensebene zu rechnen
      ist. Entsprechend bleiben die Arbeitsmärkte der westlichen
      Volkswirtschaften unter Druck, so dass mangels deutlich anziehender
      Kaufkraft der Verbraucher auch auf der Verbraucherpreisseite kaum
      Preiserhöhungsspielräume und damit Inflationspotenzial besteht. In
      der Globalisierung sehen wir auch den entscheidenden Grund für den
      Wertverfall des US-Dollars. In der Kommentierung wird bevorzugt auf
      das Zwillingsdefizit im Staatshaushalt und der Handelsbilanz der USA
      verwiesen. Zumindest im Außenhandel haben die USA aber schon seit
      Langem ein signifikantes Defizit zu verzeichnen, ohne dass dies den
      Dollar früher besonders geschwächt hätte. Neu aber ist, dass auch die
      amerikanische Volkswirtschaft in immer stärkerem Ausmaß in die
      fortschreitende Globalisierung verstrickt wird. Anstatt Arbeitsplätze
      in der Heimat zu schaffen, verlagern auch US-Unternehmen gleich ihre
      komplette Produktion nach Asien. Der Verkauf der Computersparte von
      IBM an einen führenden chinesischen PC-Hersteller hat diese
      Entwicklung in 2004 sicherlich in besonderer Weise den Märkten ins
      Bewusstsein gerückt. War bisher das Außenhandelsdefizit der USA das
      Ergebnis eines überbordenden Konsums, ist es inzwischen zum Zeichen
      eines Standortnachteils geworden, und Standortnachteile korrigieren
      sich recht effizient über den Wechselkurs. Eine erkennbare
      Reduzierung des Handelsdefizits oder eine entsprechende Belebung auf
      dem US-Arbeitsmarkt oder auch politische Erfolge bei der Entkoppelung
      des Wechselkurses des chinesischen Rinmimbis vom US-Dollar wären aus
      unserer Sicht geeignete Anzeichen, dass die Dollarabwertung ihr Ende
      erreicht. Noch aber fehlen solche Anzeichen, so dass wir
      Spekulationen auf eine Renaissance des Dollars für aktuell gefährlich
      halten. Ein Turn-around im weiteren Verlauf von 2005 ist aber
      möglich, sofern die Fed mit ihrer Zinserhöhungspolitik in
      Trippelschritten wieder ein ausreichend attraktives Zinsniveau in den
      USA hergestellt hat. Bisher hat die enge Verzahnung von Devisen- und
      Rentenmärkte die bisherigen Maßnahmen der Fed jedoch untergraben. So
      wie die in Dollar notierten Rohstoffe durch Preissteigerungen bisher
      den Wertverfall des Dollars selbst kompensiert haben, haben die
      europäischen Rentenmärkte den wechselkursinduzierten Renditevorteil
      durch Kursgewinne wieder ausgeglichen. Damit werden Neuanlagen in
      Euro-Renten durch Ausländer sukzessive unattraktiver, bzw. umgekehrt
      strömt trotz des Währungsrisikos noch ausreichend Geld in den
      Dollarraum, das zur Defizitfinanzierung dringend benötigt wird. Diese
      Verzahnung der Märkte bietet deshalb aus unserer Sicht durchaus noch
      Potenzial für einen weiteren Renditerückgang in der Euro-Zone,
      zumindest so lange der Dollar tendenziell unter Druck bleibt bzw. der
      Euro-Raum noch einen positiven kurzfristigen Realzins aufweist.

      Autor: Michael Drepper, MIDAS Research
      Kurse und Daten per 30.12.2004, 14:00 Uhr

      Den gesamten Artikel mit weiteren Beiträgen zu den Finanzmärkten in
      den USA und Japan finden Sie bis zum Erscheinen des nächsten Weekly
      auf der Cortal Consors Website im Research-Bereich unter der
      folgenden Adresse:
      http://www.cortalconsors.de/research/magazin/_newsData/midfm…

      Danach können Sie die Artikel noch bis zu einem Jahr im Bereich
      Research/Standardwerte Europa unter
      Archiv 12/2004
      abrufen.

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      Avatar
      schrieb am 30.12.04 18:55:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      vor allem würde ich mein Vermögen, egal wie du es diversifizierst, nicht komplett in Deutschland halten.

      Das scheint mir überhaupt das Wichtigste zu sein, denn egal wie clever du es anlegst, solange dein Kapital den gierigen Gichtgriffeln des (zunehmend maroden)deutschen Staates ausgesetzt ist, nutzt dir deine komplette Brainpower nix!

      Das beste Vermögen ist immer noch das, von welchem der Fiskus nix weiss.

      Wenn es zu einem Zusammenbruch in der in #1 beschriebenen Weise kommt, was wohl nicht unwahrscheinlich ist, wird der dominante Beamtenapparat nichts unversucht lassen, sein Überleben (Besoldung,Pensionen etc.) einzukloppen.
      Außerdem müsste bei einem solchen worst case der soziale Friede weiter erkauft werden, was dann nur durch Nivelierung, sprich Enteignung, möglich wäre.

      Da ist nur das Vermögen sicher, auf welches nicht zugegriffen werden kann!
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 19:20:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      #1:

      Das ist endlich mal ein Thread mit Niveau.

      Ich habe mir auch schon darüber Gedanken gemacht (Thread: verkauf ETW ?). Man muß sich einfach eine Art "Zeitplan" erstellen mit dem nach eigener Meinung wahrscheinlichsten Szenario, welches man dann immer gedanklich aktualisiert, ja nach dem, wie sich die Dinge entwickeln. Ohne so einen Plan stochert man nur im Nebel und gerät in die Gefahr, irgendwann die eigene Vorsicht über den Haufen zu werfen. Mit so einem Plan läßt sich dann auch sehr schnell entscheiden, wann man was wohin verschiebt, um nichts zu verlieren oder gar davon zu profitieren.

      Ich gehe davon aus, daß Europa im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen dafür prädestiniert sind, zuallererst in eine tiefe Deflation zu stürzen. Daraus ergeben sich schon mal einige wichtige Grundüberlegungen, z.B. daß zu Hause gehortetes Bargeld in dieser Phase die sicherste Vermögensaufbewahrungsmethode sein dürfte, da definitiv mit Bankenzusammenbrüchen zu rechnen ist. Ich denke da vor allem an die Deutsche Bank, da die vollständig mit der gesamten deutschen Wirtschaft verflochten ist. Aber bei den anderen Banken sieht`s vermutlich ähnlich aus. In einer Deflation fallen vor allen Dingen die Preise für alle Sachwerte, da die Nachfrage völlig zusammenbricht. Insbesondere Immobilien, die man nicht selbst bewohnt, wären zur Vermögenssicherung ungeeignet. Und das Geld in Industrieaktien zu parken ist auch nicht ratsam, da bei einem Zusammenbruch der Wirtschaft mindestens 50% der Unternehmen pleite gehen werden (und zufällig genau deren Aktien hat man im Depot).

      Also erst einmal Bargeld horten und den Tiefpunkt der Deflation abwarten. An diesem Tiefpunkt dürften die Preise für sämtliche Sachwerte am niedrigsten sein, insbesondere Immobilien wird es zu Schnäppchenpreisen geben, außerdem überflüssige Luxusartikel wie z.B. klassische Automobile, u.a.

      Am Ende der Deflation wird die EZB aufgrund massiven politischen Drucks dazu gezwungen sein, die Währung abzuwerten, um wieder Geld in den Umlauf zu bringen, die Geldumlaufgeschwindigkeit zu erhöhen und vor allen Dingen die Altschulden zu entwerten. Damit schlägt die Deflation in eine Inflation um, da durch die vielen Firmenzusammenbrüche nur noch wenige Unternehmen Sachgüter produzieren, auf die sich alle stürzen werden, die Angst vor der Vermögensentwertung haben. Folglich werden die Preise rasant ansteigen.

      Ab dem Zeitpunkt der Geldmengenerhöhung durch die EZB dürfte es auch keine Bankenzusammenbrüche mehr geben, so daß man theoretisch wieder sein Geld zur Bank tragen könnte. Wer allerdings schlau ist und sein Geld sicher durch die Deflationsphase hat bringen können, hat natürlich an ihrem Ende die Möglichkeit, alles in Sachwerte umzuschichten, um zum einen von den Schnäppchenpreisen und zum anderen von der aufkommenden Inflationspanik zu profitieren, also doppelten Reibach zu machen.

      Wenn die Inflation ihren Höhepunkt erreicht, bietet es sich dann an, in Firmenanleihen zu investieren, da mit fallendem Zinsniveau die Bondkurse steigen. Aber das wäre erst frühestens in 6 Jahren der Fall. Es lohnt sich daher nicht, jetzt schon darüber im Detail nachzudenken.

      Jetzt stellt sich noch die Frage, ob man in Gold investieren sollte. Während der Deflationsphase in Deutschland werden ja die Preise für Sachwerte fallen. Allerdings ist Gold das Kriseninvestment schlechthin, und aufgrund der Marktenge wird der Preis und damit auch die Nachfrage nach Gold eher steigen als fallen. Darüberhinaus schwebt mir persönlich das Szenario einer Hyperinflation in den USA vor, die wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt stattfinden wird, in der in Deutschland die Deflation kurz vor ihrem Höhepunkt steht. Damit wäre die Goldnachfrage global und unabhängig von der deutschen Deflation. Daher würde es sich also anbieten, neben dem oben erwähnten Bargeld bis zum Ende der Deflation auch physisches Gold zu besitzen, daß man dann am Höhepunkt der US-Hyperinflation zu Höchstpreisen abstößt, und den Erlös dann in nationale Sachwerte umschichtet.

      Wer einen Hebeleffekt ausnutzen will, kann sich zusätzlich noch ein paar ausgewählte Goldminenaktien ins Depot legen, die natürlich auch zum richtigen Zeitpunkt abgestoßen werden müssen.

      Das wäre grob zusammengefaßt das, was mir so im Kopf herumgeistert. Vielleicht hilft das dem einem oder anderen bei seinen Überlegungen weiter. Wichtig ist eigentlich nur, vorauszuahnen, was passieren wird, um sich frühzeitig zu positionieren und die Gewinne zu realisieren, wenn die Massenpanik am größten ist.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 20:01:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      #2
      ``schweizer Franken``

      Ich hab mal irgendwo gelesen,die Schweizer sollen pro Kopf genau so hoch Verschuldet sein als wir.
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 20:27:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      volkmar30
      Sehr gute Zusammenfassung.Nur ich glaube das in den USA keine Hyperinflation ohne große Tulmulte geben wird.
      Entweder ziehen sie die Handbremse vor der Hyperinflation.Neue Währung oder so ähnlich.Oder kommt es zu Hyperinflation mit weltweitem Krieg.Wenn das Weltfinanzsystem zusammenbricht dann brennt es in der ganzen Welt.
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 20:53:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      Warum soll es denn automatisch zu einem Krieg kommen?
      Könnte es nicht auch so werden, dass die Inflation auf 10% steigt und die Zeit dann die Sache regelt?
      Den Zusammenhang zwischen Inflation und Krieg verstehe ich nicht. Bin aber für ein Erkärung sehr dankbar.
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 21:06:01
      Beitrag Nr. 11 ()
      #10
      Meiner Meinung nach sind die Probleme schon weltweit
      so verflochten das wir es mit einer sanften Inflation nicht mehr schaffen können.Wäre natürlich der einfachste Weg eine sanfte Inflation.Dafür muss Eichel und andere Länder den Geldhahn noch mehr öffnen. Nicht sparen.Steuerreform wo der Otto Normal Bürger noch Geld aus der eigenen Tasche drauf legen muss.
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 21:43:19
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich will ja nicht unhöflich sein. Aber die Wirkungsfaktoren die zum Krieg führen, kann ich aus Deiner Aussage noch immer nicht ableiten. Kannst Du es etwas präzisieren oder ist das eher ein Gefühl von Dir?
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 21:53:23
      Beitrag Nr. 13 ()
      nett
      Ich bin kein Hellseher.Irgendwie ist es auch ein Gefühl.Wenn nichts mehr funktioniert wird es turbulent weltweit.Oder Terror.Die Meldungen brechen nicht ab.Immer wieder Bin Laden.Sollte irgendwo was schreckliches geschehen,schmutzige Bombe oder eben etwas schlimmeres wie 11.09 dann gibt es kein halten mehr.Habe hier im Board mal gelesen das ein hoher General der US Armee
      bei einem brutalem Anschlag vorübergehend auch eine Miltärregierung in den USA sich vorstellen könnte.
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 22:01:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      #12
      Entweder geht es noch Jahre so weiter wie bisher mit Schulden über Schulden bis zum bitterem Ende oder bekommen wir Terror was für mich mit Krieg zu tun hat dann wird alles beschleunigt.Krieg kostet immer eine menge Geld.Ein Anschlag auf das westliche System werden die Amis mit Sicherheit nicht alleine finanzieren.Inflation???!!!
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 00:39:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      Also wir wissen ja alle nur die offiziellen Zahlen. Die Realität wird uns die Regierung nicht sagen.
      Fakt ist aber, dass wir mindestens 7-8 Mio Arbeitslose haben, wenn man richtig rechnet und jetzt kommts

      40% der Erwachsenen Deutschen ihr Haupteinkommen aus staatlichen Transferkassen bekommen!!!

      Aus meiner Sicht kann und wird das so nicht weitergehen. Der Punkt an den sich die Sache beschleunigt ist denke ich schon lange überschritten.

      Volkmar könnte Recht haben mit seiner Einschätzung, dass wir 2007/8 eine Euro-Teilwährungsreform kriegen.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 08:08:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      #1

      zum Begriff "Bedenkenträger":

      der z.Zt. aktuelle Bundesfinanzminister hat vor kurzem selber die Begriffe "Deutschland" und "pleite" in einem Satz genannt, insofern kann der Begriff durchaus durch "Realist" ersetzt werden.

      Was das Thema "Krieg" anbetrifft, kann nur wiederholt werden, dass zumindest in den usa die Rüstungsausgaben explodieren und das, obwohl es keine wirkliche Bedrohung gibt und der Rüstungswettlauf mit dem einstigen Kontrapart historisch beendet wurde.

      Es ist zumindest merkwürdig, wenn ein Land Investitionen solchen Ausmaßes (denn wirklich "leisten" können sich die USA das nicht) in einen Sektor tätigt, dessen einziges "return of Investment" im Krieg besteht.

      Der "Kampf gegen den Terror" erscheint als Legitimation doch ein wenig lächerlich angesichts dieser utopischen Beträge.

      Offensichtlich erwarten zumindest die Amerikaner, größere Probleme in der Zukunft, zumal sie bereits aktuell 50% der weltweiten Rüstungsausgaben tätigen.


      Steigerung der US-Rüstungsausgaben von 2002 bis 2007 in Mrd. US-Dollar

      --------------------------------------------------------------------------------
      2002
      350,2

      2003
      396,1

      2004
      405,0

      2005
      426,2

      2006
      447,5

      2007
      469,6


      Quelle: GREENPEACE MAGAZIN

      p.s: es geht hier nicht darum, eine "antiamerikanismus-debatte" anzuzetteln, sondern darum, dass PINTOGrande`s "Gefühl" bezüglich militärischer Konflikte nicht unberechtigt ist.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 11:21:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      Danke schon mal für die vielen Beiträge.

      #15 Dass der Staat kurz vor dem Exodus steht ist mir klar, was man sich immer wieder vor Augen führen muss ist die demographische Entwicklung, diese wird dazu führen dass in den nächsten 10 Jahren unglaublich viele Leute in das staatliche Rentensystem kommen, auf der anderen Seite nimmt die Anzahl der Einzahler drastisch ab (sowohl durch Demographie aber auch durch die schlichte Tatsache dass eh keine Jobs da sind). Dazu kommen bedenkliche Regelungen beim Familienzuzug von Ausländern, die die Erosion der Sozialsysteme noch beschleunigen. Solange man zwar eine gemeinsame Währung in Europa hat aber keine einheitlichen Sätze bei der Sozialversicherung werden wir weiterhin eine Zuwanderung von Menschen haben, die ihren Lebensunterhalt ohne Job aber durch die Zeugung von möglichst viel Nachwuchs bestreiten können (kein Vorwurf an diese Menschen, eher an unsere Politiker, die das möglich machen). Aber dieses Thema will ich hier nicht vertiefen, wens interessiert, der kann sich ja mal die Zuzugsregelungen und Sozialhilfesätze- und Zuschüsse bei kinderreichen Familien ansehen. Dies wird ohnehin nur das Unvermeidliche beschleunigen, sorrry für das Abschweifen.

      Zu berücksichtigen ist aber, dass wir ja nicht mehr im DM-Deutschland sondern in der Euro-EU leben, wie sich ein dt. Staatsbankrott also auf die gesamteuropäische Währung genau auswirken wird kann ich nicht abschätzen. Wir sind auf der einen Seite Zahlmeister der EU, aber wie würde sich unsere Pleite auf die anderen Länder genau auswirken und wäre der Euro dann insgesamt "währungsreformbedürftig" oder werden bei uns einfach radikal alle staatlichen sozialen Verpflichtungen abgeschafft oder auf ein Minimum reduziert ? Also man "entschuldet" sich einfach in dem man versprochene soziale Leistungen, Renten, Pensionen nicht mehr einhält, wie es ja aktuell bereits geschieht, würde das eine Geldentwertung verhindern können ?


      # 13, 14, 16

      Das mit den Kriegen haben wir doch schon. Dass er auf Europa übergreift glaube ich im Moment nicht, die Amerikaner führen keine Kriege in potenziellen Absatzmärkten :laugh:, außerdem haben wir eh nix worum es sich zu kämpfen lohnt, Geld können sie selber drucken, Rohstoffe haben wir keine und die brainpower ist auch schon dahin, siehe Pisa.
      Und um die wichtigsten noch "freien" Ölreserven (Pipeline in Afghanistan und die riesigen Reserven im Irak) kämpfen sie eh schon seit 2 Jahren, der Krieg ist also schon da.


      #7 Danke für dein Szenario, die Fragen die mir da sofort durch den Kopf schießen sind:

      - der Besitz von physischem Gold wurde ja bsp. in den USA für mehrere Jahrzehnte verboten, wenn ich heute Gold kaufe werde ich aber überall registriert. Hältst Du solch ein Szenario (Goldverbot) auch bei uns für realistisch ?

      - teilweise befinden wir uns ja schon in einem deflatorischen Umfeld, die USA und der dortige Automarkt (mit Rabatten von bis zu 25 %) lassen als Vorboten grüßen. Insoweit ist dein Szenario sicher realistisch. Du schreibst:

      Am Ende der Deflation wird die EZB aufgrund massiven politischen Drucks dazu gezwungen sein, die Währung abzuwerten ...........
      Ab dem Zeitpunkt der Geldmengenerhöhung durch die EZB dürfte es auch keine Bankenzusammenbrüche mehr geben, so daß man theoretisch wieder sein Geld zur Bank tragen könnte.

      Jetzt ist halt die Frage: Was ist mein Geld nach einer Abwertung noch wert ? Mir geht es ja vorrangig darum, dass ich mein Geld genau VOR dieser Entwertung schütze, dann müsste man, wie Du weiter oben schon schreibst, in der Tat am Ende der Deflation voll in Sachwerte gehen, Bargeld lacht dann nämlich nicht mehr. Nun wird aber nicht jeder in der Lage sein weitere Immobilien zu kaufen, stellt sich wieder die Eingangsfrage: Welche Sachwerte außer Gold (Problematik siehe oben) soll man kaufen ? Aktien ? Wenn ja, welche ? Asiatische, wie einer meiner Vorredner, halte ich ebenfalls für eine Möglichkeit, selbst wenn die Bank, bei der ich mein Depot habe, pleite geht, wären solche Aktien davon ja unberührt. Eine andere Möglichkeit wären europäische Unternehmen die auch eine solche Geldentwertung überstehen, was käme da in Frage ?
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 11:48:49
      Beitrag Nr. 18 ()
      bonAPART
      Das die Amis nicht mit Kanonen auf uns schiessen ist schon klar.Es müssen gar keine äußere Kräfte einwirken.Unter Krieg verstehe ich auch Chaos und Anarchie.Eine Vorstufe haben wir schon.Die Schlagzeilen sind seit Jahren negativ.Heute z.B.zu lesen,das angeblich auf VW Gehaltslisten bis zu 100 Politiker stehen sollen.
      Das alleine bei einer Firma.Den Arbeitern wird mittlerweile aber schon fast die Haut abgezogen.Wer glaubt das irgendeine demokratische Regierung diesen Sumpf trocken legen kann der ist für mich ein Träumer.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 12:09:49
      Beitrag Nr. 19 ()
      #Pinto:

      Das Dreisteste was ich je gesehen habe war vor paar Tagen bei stern tv, die Sache mit dem erschwindelten Sitzungsgeld von 262 Euro pro Sitzung. Ich bin nicht leicht aus der Fassung zu bringen, aber so wütend wie an dem Abend war ich seit Jahren nicht mehr, hier ein Auszug zu dem Thema (wirkte im Fernsehen evtl. stärker, wenn die "Abgeordneten" sich vor versteckter Kamera über die Öffentlichkeit lustig machen):

      http://www.stern.de/politik/ausland/index.html?id=521585&nv=…

      Es sei "das Schlimmste", was passieren könnte, schwant dem österreichischen EU-Abgeordneten Hannes Swoboda. Gut zwölf Wochen vor der Europawahl am 13. Juni machen die Europaabgeordneten groß von sich reden - mit Lug und Trug.

      Es war der stern, der vergangene Woche den Frieden am Parlamentssitz in Straßburg störte - mit der Enthüllung, dass EU-Abgeordnete womöglich von Strohleuten ihre Unterschriften in Anwesenheitslisten fälschen ließen und damit Tagegelder von jeweils 262 Euro ergaunerten. Viele Zeitungen brachten die Story vom "Tagegeld-Trick" ("Bild") auf ihrer Titelseite. Unter den 626 EU-Abgeordneten macht sich seither Angst breit. Grafologen überprüfen jetzt die Echtheit der Unterschriften.

      "Alles nur Gerücht und Panikmache"
      Die EU-Politiker sind zu Recht nervös. Immerhin geht es um mögliche Straftaten - Urkundenfälschung plus Betrug. Doch während viele deutsche EU-Abgeordnete nun Aufklärung fordern, begegnet Parlamentspräsident Patrick Cox den stern-Recherchen mit einer alten Leier: vertuschen und verleugnen. "Rundheraus" bestritt der Ire, Vorwürfen nicht nachgegangen zu sein. "Ich will dazu keine Debatte", herrschte Cox-Vize David Martin in der Plenarsitzung Kollegen an - es sei "alles nur Gerücht und Panikmache".

      Martin, Cox und Co. wissen es besser. Die Vorwürfe sind konkret. Der Parlamentsbeamte Roger Vanhaeren nahm den Verdacht so ernst, dass er die Installation einer Webkamera im Zentralregister anriet. Dort konnten sich die Volksvertreter bisher vollkommen unkontrolliert in die Anwesenheitslisten eintragen. Einige im Parlament legten jetzt sogar falsche Fährten: Die Betrüger im Zentralregister seien keine Abgeordneten, sondern womöglich so genannte Beobachter aus den osteuropäischen Beitrittsländern.

      Anonymer Brief erhebt neue Vorwürfe
      Faktisch ist das jedoch unmöglich - Beobachter dürfen sich im Zentralregister gar nicht eintragen. Wahr ist freilich: Dieser Tage ging beim Parlament ein maschinengeschriebener anonymer Brief ein. Dort wird namentlich genannten "Beobachtern aus den EU-Beitrittsstaaten" vorgeworfen, anderswo - nämlich in Anwesenheitslisten von Fraktions- oder Ausschusssitzungen - Unterschriften gefälscht und damit je 262 Euro Tagegeld erschlichen zu haben. Auch diesem neuen Vorwurf wollen die Quästoren des Parlaments - vergleichbar mit dem Ältestenrat des Bundestages - jetzt nachgehen.

      Inzwischen wurden dem stern weitere brisante Dokumente zugespielt - und die betreffen die üppige Sekretariatszulage von monatlich 12 576 Euro. Tatsächlich fließen die Gelder bisweilen in ganz andere Taschen. Anders als im Bundestag dürfen EU-Abgeordnete sogar Familienmitglieder als Assistenten beschäftigen - und bezahlen sie oft fürstlich. Der britische Konservative Robert Atkins überwies laut Liste seiner Frau Dulcie Mary regelmäßig 8332 Euro - sie sei halt eine "qualifizierte Sekretärin". Die deutschen Steuerzahler tragen fast ein Viertel dieses Luxusgehalts - dessen Summe Atkins bestreitet -, aber das geht deutsche Zeitungsleser laut Atkins "nichts an". Genauso wenig wie die zeitweiligen EU-Zahlungen (3719 Euro pro Monat) an Atkins` Sohn James.

      Abgeordnete mit besonderem Familiensinn
      Der schottische Deputierte Neil MacCormick transferierte laut Liste Monat für Monat sogar 10 228 Euro an seine Frau Flora. Die Zahlen beruhten auf einem "Fehler", stottert er jetzt - in Wahrheit bekomme die Gattin viel weniger. Der nordirische Protestantenführer und EU-Abgeordnete Ian Paisley bewies besonderen Familiensinn: Er hatte Ende 2002 drei weitere Paisleys auf der Lohnliste. Auf Nachfragen antwortete der Ire nicht.

      Der CDU-Europaabgeordnete Hartmut Nassauer reagierte auf die Abzockereien seiner Kollegen nach Brüsseler Art: Er wollte jetzt von der Parlamentsführung "wissen, wie Listen über die Sekretariatszulage" in die "Hände von Journalisten gelangen" konnten. Vizepräsident Martin versprach ihm eine "vollständige Untersuchung".


      Hans-Martin Tillack


      Trotz dieser sicher sehr interessanten Dinge würde ich gerne zur eigentlichen Fragestellung des Threads zurückkehren, also was kann man persönlich im Falle des Eintretens der oben geschilderten Szenarien tun. Die Ursachen sind vielfältig und den Meisten klar.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 12:25:07
      Beitrag Nr. 20 ()
      Und was mich momentan so wütend macht ist dieser Piech.
      Es werde eine Liste erstellt aber nur auf Wunsch der
      Politiker werden die Listen dann veröffentlicht.Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht aller VW Mitarbeiter.Nein,dass ist ein Schlag ins Gesicht unserer Demokratie.In einem gerechtem System müsste diesem Mann sofort der Prozess gemacht werden.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 13:11:03
      Beitrag Nr. 21 ()
      Es gibt eine Studie, nachdem D das korupteste Land der Welt ist. z.B. ist unser Gesundheitssystem eine Gelddruckmaschine der Pharmaindustrie!
      Wie schon gesagt, das System ist moralisch und wirtschaftlich am Ende!

      es gilt, sich darauf einzustellen!

      Die politische Ebene wird sich stark radikalisieren.Da immer weitere Teile der Bevölkerung aus der ehemaligen Mittelschicht verarmen und die Sozialleistungen und Renten weiter gekürzt werden, ist auch mit Unruhen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu rechnen.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 13:22:09
      Beitrag Nr. 22 ()
      Niedersachsen ist 2184 schuldenfrei wenn die so weitermachen wie bisher
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 13:22:47
      Beitrag Nr. 23 ()
      #17:

      Die Frage, ob man am Ende der Deflation einen Teil des Vermögens in Aktien investieren könnte, ist aus heutiger Sicht nicht so leicht zu beantworten. Dabei spielt folgende Grundüberlegung eine Rolle: Sollte eine Hyperinflation in den USA tatsächlich eintreten, würden große Mengen an amerikanischen Fluchtkapital nach Europa strömen, die neben europäischen Staatspapieren eben auch in den (übriggebliebenen) Unternehmenaktien geparkt werden würden. Wäre dann die US-Hyperinflation vorbei und eine neue US-Währung eingeführt sein, würde dieses Fluchtkapital wieder kurzfristig in die USA zurückfließen. Damit ergeben sich große Kurssprünge innerhalb von 24 Monaten. Man geräte dann als europäischer Investor in die Gefahr, im falschen Moment auf dem falschen Pferd zu sitzen und hohe Verluste einzufahren. Daher sollte man die Situation genau beobachten und mindestens 12 Monate nach Ende der Hyperinflation bzw. dem Deflationhöhepunkt warten, bevor man wieder in "gewöhnliche" Aktien investiert. Nach diesen 12 Monaten dürfte auch geklärt sein, welche europäischen Unternehmen überhaupt überlebt haben.

      Um in den 1930er Jahren aus der Deflation herauszukommen, haben die USA 1934 den Dollar um 40% abgewertet. Das ist für mich die Zahl, die ich auch für die kommende Euro-Abwertung erwarte. Dabei wäre zu berücksichtigen, wie lange die EZB sich Zeit läßt, eine Geldmengenerhöhung durchzuführen, d.h. wie lange sie dem politischen Druck standhalten kann. Je weiter der Bereinigungsprozeß fortgeschritten ist, und je mehr Firmen zusammengebrochen sind, desto leichter läßt sich eine Inflation erzeugen (Nachfrageüberhang) und desto kleiner kann die Kaufkraftabwertung sein. Würde die EZB zu früh abwerten, würden wir japanische Verhältnisse bekommen und die Deflation würde sich ewig hinziehen. Ich würde mir wünschen, daß die EZB erst sehr spät, am Höhepunkt der US-Hyperinflation abwertet.

      Ob ein Goldbesitzverbot in Europa eingeführt werden könnte, hängt vermutlich davon ab, ob die EZB den Goldstandard wieder einführt. Falls so ein Verbot eingeführt würde, würde es wohl zeitgleich mit der Verkündung der Euro-Währungsabwertung in Kraft treten. In meinem Szenario würde ich zum Deflationshöhepunkt vollständig in Sachwerte wie z.B. Immobilien wechseln wollen, so daß ich zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Goldbesitzverbotes schon gar kein physisches Gold mehr mein eigen nennen würde.

      Zum Thema Deflation gab es gerade eine Ausgabe des Spiegels (Nr.51/2004), der die aktuelle Situation in Deutschland beschreibt. Man braucht sich nur noch ein Krisenszenario dazuzudenken, um eine Ahnung zu bekommen, wohin die Reise in Deutschland geht. Siehe http://service.spiegel.de/digas/servlet/epaper?Q=SP&JG=2004&…

      Um eine Idee zu bekommen, in welche Sachwerte man sein Vermögen umschichten könnte, würde ich mal in das Buch "Deflation" von G. Hannich schauen, dort dürften einige Anregungen zu finden sein (siehe http://www.geldcrash.de/buch-deflation.htm). Ich habe das Buch noch nicht gelesen, werde es aber in den nächsten 18 Monaten tun.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 13:36:41
      Beitrag Nr. 24 ()
      volkmar30
      Hyperinflation in den USA,dass Geld könnte nach Europa strömen,nein mit so einem Szenario würde ich nie rechnen.
      Genau die Amis die den Hebel in der Hand haben sollen sich plötzlich den Nast unter den eigenen Füßen absägen.
      Wenns kracht dann krachts in der ganzen Welt.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 13:54:22
      Beitrag Nr. 25 ()
      Also das Szenario einer Deflation vor der Inflation ist in jedem Fall sehr interessant bzw. wahrscheinlich. Die Frage ist nur: Wie erkennt man den Höhepunkt der Deflation bzw. den Tiefpunkt der Preise ? Schaue ich mir die Immobilienpreise in meiner Umgebung an sehe ich Folgendes:

      Seit 3 Jahren stehen die immer selben Häuser und Grundstücke zum Verkauf, verkauft/gekauft wird so gut wie nix, aber die Verkäufer sind auch nicht bereit über den Preis zu verhandeln :laugh:

      Wichtig in diesem Zusammenhang wäre mir auch noch die Frage nach Argentinien: Dort hatten wir ja quasi über Nacht einen Staatsbankrott, Währung abgewertet etc., 2 Jahre zuvor hieß es noch das sei ein Emerging Market.

      Evtl. weiß jemand ja über die Gründe der argentinischen Krise genauer Bescheid bzw. hat interessante Literatur zu dem Thema, dann könnte man sich ja einlesen und die Theorie der Deflation vor der Inflation/Währungsschnitt praxistauglich überprüfen.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 14:00:22
      Beitrag Nr. 26 ()
      @ Bedenkentraeger:

      Wem die Bedenken eine zu grosse Last werden,
      mag zurueckkommen in diesen Augenblick.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 14:12:37
      Beitrag Nr. 27 ()
      #25:

      Seit 3 Jahren stehen die immer selben Häuser und Grundstücke zum Verkauf, verkauft/gekauft wird so gut wie nix, aber die Verkäufer sind auch nicht bereit über den Preis zu verhandeln

      Siehe dazu Thread: Platzen einer Immoblase: Wer hat das schon mal erlebt?, Posting #24:

      Zitat: "Wann es den Westen erwischt? Den hat es, bis auf wenige Ausnahmen, schon erwischt. Nur, das hier die Kapitaldecke weitaus dicker ist als im Osten und man versucht, das Problem einfach auszusitzen. Als Beispiel möchte ich hier mal einen meiner Kunden nennen. Er besitzt mehrere Häuser. Nun wollte er eins davon ( Frankfurter Raum ) verkaufen. Seit über 3 Jahren wartet er auf einen Käufer, der ihm den „fairen“ Wert bezahlt. Nur der ist nicht zu sehen. Also wartet er ab. Ihn machen die laufenden Kosten bei dem Haus nichts aus – noch nicht!
      Benjamin Graham meinte mal, nach dem Crash 1929 haben sich viele Besitzer von Immobilien oder Land reicher gefühlt, als die Aktienbesitzer. Was sich aber im Laufe der nächsten Jahre als reine Illusion herausstellte. Denn als die ersten verkaufen mussten um zu überleben (Putz und Dachziegeln kann man nicht essen...) brach alles zusammen. Übrigens ebenso stark wie vorher der Aktienmarkt! Der Vorteil von Immobilien und Grundbesitz ist die fehlende Notierung an der Börse – dadurch kann man sehr viel für einen gewissen Zeitraum vertuschen."


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 14:40:32
      Beitrag Nr. 28 ()
      Goldbesitzverbot ...sehr unwahrscheinlich und selbst wenn, who cares ?
      Es geht um den Werterhalt, Tauschmöglichkeiten in der Krise und vor allem die Mobilität des Eigentums. Was bringt mir eine Immobilie wenn der Staat "Zwangsgrundschuld" nach der Krise einträgt ;)


      Gold wird immer sein. Egal ob Verbot oder nicht. Was ist heuer nicht alles verboten und trotzdem wertvoll ....

      Registrierung beim Goldkauf: Who cares ? Wenn das Amt nachfragt hab ich es zwischenzeitlich wieder privat weiterverkauft, verschenkt ....
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 15:00:57
      Beitrag Nr. 29 ()
      volkmar30

      Ich sehe es auch so das es uns schon erwischt hat.Ob wir jetzt schon mittendrin sind in der Deflation ist schwer zu sagen.Neben Deflation haben wir zeitgleich auch Inflation vor allem im Dienstleistungsbereich,indirekte Steuern usw.Wichtiger ist es aber die Deflation in den Bereichen es sie gibt zu beobachten.Automobil,Elektro teilweise Lebensmittelbranche und andere stecken da bereits mitten drin.Bei Immobilien würd ich sagen ist noch Spielraum nach unten.Kommt es bei den oben genannten Firmen
      zu massivem Stellenabau,werden bald viele Immobilien nicht mehr finanzierbar sein.Bei einer Vesteigerung wenn das Angebot zu hoch ist kann die Immobilie durchaus auch 50% unter dem Wert verscherbelt werden.Aktien kaufen ist meiner Ansicht zu früh.Wenn alles tief im Keller ist
      muss man nicht unbedingt von Anfang an dabei sein.Dann reicht es auch noch später einzusteigen und richtig selektieren oder gleich auf den ganzen Index setzen.Gold ist meiner Meinung nach eine 50/50% Chance.Zunächst denke ich schon das es weiter steigt bis 700 Euro.Ob es in Zukunft aber die Rolle spielen wird die sich viele erhoffen ist fraglich.Wann ist das Ende einer Deflation da ? Das ist eine gute Frage.Das muss man einfach beobachten wie die Dinge sich entwickeln.Macht der Staat weiterhin kräftig Schulden,steigen die Arbeitslosenzahlen immer weiter,nicht täuschen lassen von 1 Euro Jobs oder verfältschen Statistiken.Jeder merkt es selber wenn in der Stadt immer mehr Geschäfte dicht machen oder im näheren Umfeld Firmen die Leute auf die Strasse setzen.
      Streicks können auch erste Anzeichen dafür sein.Terroranschläge die größer als der 11.09 sind können auch ein Zeichen sein das es von der Deflation bald in eine Inflation übergehen kann.Meine Spekulation wäre mit 50% des Kapitals auf Agrarland zu spekulieren.Im Osten und neuen Bundesländer sollen die Preise angeblich schon günstig sein.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 15:34:18
      Beitrag Nr. 30 ()
      Der Zusammenbruch der überteuerten Immobilienmärkte im Ausland könnte auch ein Zeichen sein das eine Inflation in absehbarer Zeit bevor steht.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 15:40:22
      Beitrag Nr. 31 ()
      Deflationsinflation:confused::rolleyes::cry:
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 15:48:58
      Beitrag Nr. 32 ()
      #31
      Warum nicht Deflation und Inflation zugleich.Gerade das haben wir doch jetzt.Ansonsten würde es vielleicht komisch klingen.Den BMW kauf ich beim Händler locker unter 25% Neupreis.Auf der anderen Seite greift der Staat uns immer mehr in die Tasche oder der Friseur kassiert jetzt einfach in Euro was er vor nicht all zu langer Zeit in DM. kassiert hat.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 16:00:10
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hannich schreibt in seinem Buch, dass Gold in der Deflation eine schlechte Anlage sei.
      Der Grund:
      Gold kann mann nicht essen. Kaufen kann man nur etwas für Bargeld aber nicht für Gold. Das muss man erst gegen Geld tauschen. Wenn nun die Situation eintritt, dass die Leute kein Geld mehr haben, dann verkaufen sie Gold. Daher ist Gold in der Deflation ein schlechte Anlage.
      Allerdings gibt es den gegenläufigen Effekt, dass in Amiland dann vielleicht Hyperinflation herrscht und vor dort Goldnachfrage kommt. In dieser Situation ist Gold eine gute Anlage.
      Das erscheint mir logisch und nachvollziehbar. Also meine Meinung ist gegen Gold und mehr für Cash.
      Das Buch von Hannich ist nicht schlecht. Ich habe es gerade heute Nacht durchgelesen. Hat zwar nach meiner Meinung kleinere Fehler (nicht nur in der Rechtschreibung) aber in dieser Frage hat er aus meiner Sicht Recht.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 16:19:04
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wenn die Preise sinken ist das noch nicht unbedingt ein Anzeichen für Deflation, sondern könnte auch wg. Produktivitätszuwachs eintreten.
      Wir sollten das noch einmal detaillierter diskutieren.

      Vielleicht stellen wir mal eine Literaturliste zusammen, damit wir besser in das Thema kommten:

      Ich fange mal an und bitte um Ergänzung:
      Conquer the Crash (Pechtler)
      Deflation (Hannich)
      die 29 Irrtümer über Geld (Creutz)
      Weltsichten Weitsichten (Rethfeld)

      Zumdinest ist das die Literatur, die ich bisher dazu gelesen habe.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 16:25:39
      Beitrag Nr. 35 ()
      Ergänzung zur Literatur

      Geld Gold und Gottspieler von Roland Baader ist ein super Buch was auch kleine Unterschiede zu Hannich aufweist!
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 16:33:29
      Beitrag Nr. 36 ()
      Also alles normal:confused: manches hat höhere Kurse wie Steuern, Sprit, Politiker- und Beamteneinkommen, Versicherungsprämien und Bankgebühren, zur Krönung der Buchhaltermentalität sehen Anleihen beste Kurse. Immobilien sinken, standardisierte Produkte sinken im Preis wie es ewig von Kartoffeln bis Kakao beobachtbar ist. Neue Produkte erobern Märkte wie immer, das in schnelleren Zyklen.

      Ich sehe da nicht die Neuigkeit:rolleyes: mehr so die Sehnsucht nach standardisierter Welt in manchen Texten, nach Berechenbarkeit, gemischt mit verzweifelter Suche nach Gründen für einen Goldpreisanstieg. Dabei ist und bleibt das Gold Bergwerksproduktion und damit völlig old und out mit einer glücklichen Währungsverschiebung für die Süchtigen.

      Diese Haltsuche in einer dynamischen Welt mag menschlich verständlich sein, aber bei den ganzen kleinen Brünings wird die Geschichte zu statisch. Leben braucht Wachstum, Ziele, Erfolg und in dieser Zeit fehlen schon Ziele. Entstehung und Vergängnis gehören zusammen, man wechselt halt von einem Dekafonds in Morphosys. Was es nie gegeben hat und nie geben wird:eek: ist absolute Sicherheit bei maximaler Rendite ohne Einsatz, Return ohne Investment.

      PINTOGrande,

      die monetäre Entwicklung wird schon mit Zeitverzug die Realwirtschaft determinieren. Die 2000er Hahnabdrehung sah 2002f. ihr Ergebnis, die monetäre Hausse führt 2004 bis 2007 zum Boom. Dann gibts Inflation, Sachwerte und Gold erleben ihren Hype. Das ist mehr Phönix aus der Asche, Zyklik, aber kein Grund für eine Endzeit-rettet euch in Gold und sonst nichts- Stimmung.

      Oder:confused:

      Guten Rutsch
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 17:26:50
      Beitrag Nr. 37 ()
      Friseuse
      Wirtschaftskrisen hat es immer schon gegeben.Aber diese die sich jetzt anbahnt ist anderst als all die anderen.
      Es wird hier im thread über einige Punkte gesprochen aber nicht über das ganze Ausmaß.Was auch noch ganz schlimm einzustufen ist,sind die überschuldeten Privathaushalte wie dies in den letzten50 Jahren noch nicht gegeben hat.
      -kapputes Gesundheitssystem
      -kapputes Rentensystem
      - Pflegesystem
      -total überschuldeter Staat
      -Globalisierung
      -Bildung
      -Bevölkerungsrückgang
      -aufgeblähte EU
      -Terror
      -Korruption
      ich kann so schnell gar nicht denken was es alles an negativ Punkten gibt.Dieses Cocktail macht die Situation zur Zeit so gefährlich.Falls es einige Lichtblicke gibt
      die ich in meiner passivität zur Zeit nicht sehe bitte nenne sie mir.
      Avatar
      schrieb am 01.01.05 10:53:24
      Beitrag Nr. 38 ()
      GG:

      Artikel 14
      ...
      (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

      Artikel 15 :eek:
      [Sozialisierung]
      Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend
      Avatar
      schrieb am 01.01.05 13:20:09
      Beitrag Nr. 39 ()
      Aus dem Parteiprogramm der SPD

      "Wir fordern ein vereinfachtes Enteignungsrecht"
      Avatar
      schrieb am 01.01.05 14:49:43
      Beitrag Nr. 40 ()
      von Prof. Dr. Eberhard Hamer:

      Durch Währungsreform zur Weltwährung

      Greenspan hat in einer Rede unvorsichtigerweise geäussert, dass "wohl bis 2007 eine grundsätzliche Dollar-Korrektur anstehe und dass man dann zweckmässigerweise den Dollar und den Euro zum `Euro-Dollar` einer neuen Welt-Währung vereinigen könnte". Das macht aus Sicht der US-Grossfinanz Sinn, denn längstens bis 2007 sind die Dollar-Missbräuche noch durchzuhalten, bis dahin dürfte längstens das Vertrauen der Welt in diese hemmungslos vermehrte, immer wertloser gewordene und nur noch künstlich aufrechterhaltene Privatwährung der US-Grossfinanz halten. Irgend etwas wird also in nächster Zeit mit dem Dollar geschehen. Würde dann der Dollar mit dem Euro zur Welteinheitswährung, würden damit für die US-Grossfinanz wichtige Ziele erreicht:

      Eine neue Währung bietet die Möglichkeit, die alten Währungsschulden abzuwerten und damit die Gläubiger, die noch alte Währung haben, entsprechend zu entreichern. Wenn eben ein neuer Euro-Dollar 20 alte Dollar oder 15 Euro wert ist, sind die alten Währungen entsprechend abgewertet, sind die Gläubiger in alter Währung entreichert, hat sich das Spiel für die privaten Geldausgeber gelohnt.

      Vor allem würde damit der US-Staat ebenfalls entschuldet: Seine jetzige Auslandsverschuldung von 5200 Mia. Dollar würde bei 50%er Abwertung nur noch 2600 Mia. Euro-Dollar betragen.

      Geschädigt werden alle Inhaber von Alt-Dollars, deren Bestände um 50% oder sogar 90% abgewertet werden. Dies gilt insbesondere für die Zentralbanken von China, Japan und Europa mit ihren hohen Dollar-Währungsreserven.

      Das Hauptziel der US-Grossfinanz ist aber, auf diese Weise eine Weltwährung zu erreichen, über die sie wiederum selbst herrschen. In einem Euro-Dollar-System würde zwangsläufig das der US-Grossfinanz gehörende Federal Reserve System eine Mehrheit haben, also die US-Grossfinanz dann auch mehrheitlich das neue Währungssystem beherrschen. Dazu auserwählt ist die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich), eine private Organisation, deren Anteile mehrheitlich bereits von der US-Grossfinanz heimlich aufgekauft worden sind. Würde also die BIZ neue Zentralbank der Euro-Dollar-Währung, sind zufälligerweise wieder die gleichen Privateigentümer Haupteigentümer dieser neuen Zentralbank, die vorher auch Eigentümer der FED waren. Sie könnten dann das gleiche Spiel freier Geldausgabe nach eigenem Belieben, das sie mit dem Federal Reserve System bisher machen, wieder auf höherer Ebene - und dazu auch noch durch Währungsreform entschuldet - erneut -betreiben. Die bisherige Welt-Geldmengenvermehrung, der grosse Geldbetrug gehen dann in der Währungsreform unter. Ein neues System würde den alten Tätern wieder eine neue Währung in die Hände spielen und ihnen damit das neue Spiel mit der Weltwährung Euro-Dollar 20 bis 30 weitere Jahre erlauben.

      Die US-Grossfinanz hätte also auf diesem Wege durch Geldbetrug nicht nur die Sachwerte der Welt bei sich monopolisiert - darunter so existenzwichtige Bereiche wie Saatgut, Nahrungsmittel, Wasser, Energie und Metalle, sondern darüber hinaus wiederum ein Währungsmonopol zur eigenen Bedienung, nach eigenem Belieben geschaffen - eine Geldvermehrungsmaschine wie den Dukatenesel im Märchen.

      Auch mit Veröffentlichung dieses Geldbetrugssystems wird kein Aufschrei durch die Welt gehen. Man wird dies als "Verschwörungstheorie" oder als "Antiamerikanismus" oder sogar als "Antisemitismus" (Rothschild) abtun oder solche Veröffentlichungen ganz zu verhindern versuchen, denn immerhin gehören der US-Grossfinanz auch wesentliche Teile der Print- und Bildschirmmedien überall in der Welt.

      Das Spiel zu durchschauen ist aber wichtig für Menschen, die durch dieses Spiel Verluste erleiden könnten. Wer also Finanzvermögen hat, sollte zuhören bzw. lesen.

      Verlierer bei dem grossen Spiel der Finanz-oligarchie sind solche Marktteilnehmer in der Welt, welche dem Geld zuviel Vertrauen entgegenbringen, welche immer noch glauben, dass Geld über seine blosse Tauschfunktion hinaus auch noch Wertaufbewahrungsmittel sei. Die laufende Geldentwertung der vergangenen 40 Jahre hat offenbar die Menschen nicht klug gemacht. Sie wird in den nächsten Jahren galoppieren bis zum bitteren Ende, weil sie nämlich ein einseitiger Vorteil der Täter ist. Wer also auf langfristige Wert-erhaltung seines Vermögens Wert legt, kann nicht in Geldwerten, nicht in Versicherungsverträgen, nicht in Renten und nicht in Bargeld bleiben, er muss in Sachwerte gehen, wie dies die Grossfinanz selbst vorgemacht hat.


      Strategieziel des Welt-Geldbetruges

      Soweit von aussen her erkennbar, hat die US-Grossfinanz ursprünglich nur das Ziel gehabt, die US-Währung zu beherrschen und damit den US-Markt nach eigenem Willen manipulieren zu können. Diesem Ziel diente das private Zentralbanksystem FED. Als US-Präsident Kennedy ein Gesetz eingebracht hatte, dieses Privatfinanzsystem zu verstaatlichen, starb er eines plötzlichen Todes. Wer immer an diese Privatgeldmöglichkeiten der US-Grossfinanz rührte, verlor dabei Vermögen oder Leben.

      Inzwischen aber sind die strategischen Ziele der US-Grossfinanz über die nationale Dimension weit hinausgewachsen. Ihr Ziel ist das globale private Geldsystem, welches sie mit der Vorherrschaft ihres Privatdollars und seiner Durchsetzung als Hauptwährungsreserve überall in der Welt weitgehend erreicht haben und nur noch mit einer Weltwährung - Euro-Dollar - formalisieren müssen.

      Wenn wir also einen zweiten Missbrauch des Welt-Geldsystems zugunsten privater Grossfinanzgruppen und überhaupt den Missbrauch der Geldmengenwährungen verhindern wollen, muss jede Währung vor jedem öffentlichen oder privaten Missbrauch, vor jeder Deflations- und Inflationsmanipulation gesichert werden.

      Das ist sicher nicht erreichbar, wenn man die Währung der privaten Grossfinanz überlässt. Sie wird die Missbrauchsmöglichkeit wieder nutzen und wieder zum eigenen Vorteil mit Geldmengenvermehrung die Welt betrügen und ausbeuten.

      Die Erfahrungen haben aber auch gezeigt, dass die meisten Regierungen ihre Währungen ebenso missbrauchen, wenn sie die Möglichkeiten dazu haben, wenn sie also Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und ihre Geldmengenpolitik haben.

      Es gilt also, aus den Missbräuchen der öffentlichen Hände und der privaten Gross-finanz die Währungen so unabhängig zu machen, dass privater und öffentlicher Missbrauch ausgeschlossen werden.

      Sicher ist eine auf Gold basierende Währung nicht so leicht zu manipulieren wie eine blosse Quantitätswährung. Die Probleme jeder auf Gold basierenden Währung liegen aber in der Verfügbarkeit von Gold, nachdem die US-Grossfinanz den grössten Teil des Weltgoldvorrates in ihre Hände bekommen hat. Sie würde also mit jeder Art einer auf Gold basierenden Währung wiederum Gewinner und Ausbeuter werden können.

      Bleibt also nur die Lösung einer Quantitätswährung. Diese Quantitätswährung darf aber nicht frei, willkürlich bestimmbar bleiben, sondern muss an dem Neutralgeldziel orientiert werden. Die Geldmenge darf also nicht stärker wachsen als die Gütermenge. Aus dem monetären Sektor dürfen nicht wieder inflatorische oder deflatorische Effekte auf die Währungen und die Weltwirtschaft ausgehen.

      Dies ist nur mit streng neutralen und so unabhängigen Zentralbanken erreichbar, dass sie gleichsam die "vierte Gewalt" darstellen, nicht in privater Hand liegen und nicht durch Regierungen beeinflusst werden können. Das Urmodell der Deutschen Bundesbank vor ihrer Kastration in die Euro-Bank kam dieser Unabhängigkeit sehr nahe.

      Die kommende Währungsreform bietet eine einmalige Chance, die Täter, ihre Währungsmanipulationen und ihre Missbräuche zu brandmarken und damit eine allgemeine öffentliche Zustimmung zu einem weder von der privaten Grossfinanz noch von den Regierungen mehr beeinflussbares Zentralbankensystem zu schaffen. Dies wäre eine Jahrhundertchance.

      Verhindert werden könnte ein unabhängiges Zentralbankensystem vor allem von der Grossfinanz, welche über die ihr schon gehörende BIZ bereits die Weichen für eine neue Übernahme des nächsten Zentralbanken- und Währungssystems gestellt hat. Deshalb tut Aufklärung not, um der Bevölkerung, Wirtschaft und Politik die Gefahr des Monopolkapitalismus nicht nur für die derzeitige Währung, sondern auch für ein neues Währungssystem aufzuzeigen.


      © Prof. Dr. Eberhard Hamer
      Avatar
      schrieb am 01.01.05 15:00:50
      Beitrag Nr. 41 ()
      Euro-Dollar ist auch eine Möglichkeit an die bisher die wenigsten dachten.Etwas wird mit Sicherheit geschehen aber was?
      Avatar
      schrieb am 01.01.05 17:57:47
      Beitrag Nr. 42 ()
      #41:

      Etwas wird mit Sicherheit geschehen, aber was?

      Ich schlage vor, wir warten erst mal den Systemkollaps ab, dann sehen wir, wie sich die Dinge entwickeln. Ich habe zumindest schon mal den Eindruck, daß wir uns hier im Thread einig sind, daß anfangs eher eine Deflation als eine Inflation zu erwarten ist. Es besteht demnach noch kein dringender Handlungsbedarf in Form von Investitionsentscheidungen (Bargeld ist Trumpf). Wir können relativ gelassen "die Krise" auf uns zukommen lassen.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 01.01.05 18:12:36
      Beitrag Nr. 43 ()
      volkmar30
      Vollkommen deiner Meinung.Abwarten wie die Dinge sich weiter entwickeln.Eine Prognose werde ich abgeben ob sie stimmt ist aber fraglich.
      3 Jahre Deflation bis Ende2007.
      2 Jahre kräftige Inflation 2009
      danach Währungsreform.
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 11:50:41
      Beitrag Nr. 44 ()
      PINTOGrande,

      Staatsfinanzen werden in der heutigen Zeit als überschuldet verkauft und diese Empfindungslage ist zentral ein deutsches Problem. Faktisch ist die Schuldentragfähigkeit besser als vor Jahren und dies ist bei geringsten Zinsen auch für USA auf den ersten Blick sichtbar.

      Zunehmende Alterung ist Entwicklung seit der Trennung des Menschen vom Affen, gewünscht statt kritisch.

      Problem ist allein der Pessimismus, fehlende Motivation, schwache Eliten. Gott sei Dank hat US Politik das Eichelsche Brüningrevival sabotiert, sonst hätte die der fundamentalistische Schrumpfgeist in der Tat gesiegt. So verändern sich einzelne Parameter schön langsam und die Menschheit wird Antworten finden.

      Eine höhere Lebenserwartung ist positiv, zum Beispiel.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 12:01:54
      Beitrag Nr. 45 ()
      @Friseuse
      Was ist das wieder für ein sozialistischer Mist.
      Du klingst ja wie der Bofinger.

      Lies bitte:
      Defkation von Hannich
      Conquer the crash von Prechter
      Geld Gold und Gottspieler von Baader
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 15:56:08
      Beitrag Nr. 46 ()
      Friseuse
      USA und Deutschland zu vergleichen ist genauso als ob man eine Ameise mit einem Elefanten vergleichen würde.Was ich damit meine einige Beispiele.Wir könnten Arbeiten bis uns die Zunge ein Meter weit raushängt trotzdem würden wir
      das Wirtschaftswachstum oder Wohlstand der USA nie toppen.Die USA spenden
      350 Millionen Deutschland 20 Millonen.Beide haben das Geld nicht auf der hohen Kante. Also Schulden.Uns tun die 20 Millionen sagen wir mal weh.Den Amerikanern tun sie aber nicht weh.Warum?
      Weil sie Weltmacht sind.Sie könnten auch eine Milliarde spenden wenn sie wollten.Sie kommen eben leichter an Geld ran als wir.Wären wir Weltmacht wäre es umgekehrt.
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 16:12:10
      Beitrag Nr. 47 ()
      In Krisenzeiten hat sich noch immer gezeigt: Es geht nichts über Realwerte, also Dinge, die du richtig mit der Hand fühlen kannst (wie Grundstücke, Häuser, Goldbarren/Goldmünzen)

      im Gegensatz zu Papierwerten (Aktien, Sparbücher, Zertifikate, Geld) deren Wert nur auf dem Papier aufgedruckt sind und im schlimmsten Fall nur den Wert des Stückchen Papiers haben, auf dem sie stehen.

      Man sollte sich also zuerst ein großes Grundstück mit Zweifamilienhaus zulegen und einen kleinen Vorrat von Barrenfeingold (50 Gramm-Barren) und evtl. Krügerrand-Goldmünzen (1 Unze (31,1 Gramm)).

      Das Ganze schuldenfrei abbezahlen und fast nichts kann schiefgehen, was auch kommt: Im Alter eine mietfreie Luxuswohnung mit der Möglichkeit, die 2. Wohnung leerstehen zu lassen, die Familie des Kindes einziehen zu lassen oder zu vermieten,

      das große Grundstück kann in Notzeiten durch Obst- und Gemüseanbau genutzt werden oder in der Rentnerzeit als Park ausgebaut Ruhe und Erholung im Alltag spenden.

      Das ist langfristig besser als (im Hartz-4-Fall) in einer Bruchbude zu hausen und/oder sich lebenslang mit dem Vermieter zu streiten.
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 17:01:57
      Beitrag Nr. 48 ()
      Friseuse
      Das mit dem älter werden ist der größte Mist den ich je gelesen hab.Wenn nicht etwas revolutionäres die nächsten Jahre in der Medizin passiert,wird die Altersgrenze in den nächsten Jahrzenten möglicherweise sogar um 10 Jahre im Durchschnitt fallen.Das ist alles nur bla bla bla von der Politik damit wir länger arbeiten sollen.Wenn mir jemand helfen könnte ich bin zu ungebildet ein Buch zu schreiben in Jahrzehnten könnte ich sogar den Nobelpreis dafür bekommen.Warum glauben wir das wir älter werden?Das momentan Menschen älter werden als früher anderer Generationen sagt noch lange nichts das wir auch älter werden.Genau das Gegenteil ist der Fall wenn in der Medizin nichts revolutionäres passiert.Gründe.
      Keine Generation vor uns hat sich so ungesund ernährt als wir die letzten 3 Jahrzehnte.Zumindest 80% der aktuellen Bevölkerung.Nie zuvor hat es in früheren Zeiten so viele junge Tablettensüchtige und drogensüchtige Menschen gegeben als heute.Obwohl wir heute bestens aufgeklärt sind im Gegensatz zu früher wo es noch kein Internet oder Fernsehen gegeben hat.Kinder mit 15-20 Jahren erste Zeichen von Altersdiabetes.Krebs mit 20,30,40,50 Jahren was ganz normales immer noch (trotz angeblicher moderner Medizin) die wenigsten überleben.Allergien so harmlos es sich anhört fast jeder 2-te Bundsbürger davon betroffen
      wird früher oder später in einer unheilbaren chronischen Krankheit enden.
      Herzinfarkte mit 35 40 50 usw.Sagt mir jetzt bitte nicht die haben alle noch eine Chance 80-90 Jahre alt zu werden.
      Was die Statistik noch stark verändert ist die Kindersterblichkeit die stark zurückgeganen ist. Geht mal auf die Friedhöfe und schaut euch die Gräber der letzten 15 Jahre an.Ihr werdet erstaunt sein wie viele neue Gräber es gegenüber den alten Gräber gibt mit verstorbenen jungen Menschen zwischen 20 und 55 Jahren.Mehr als mit Menschen über 80.Soweit die Gegenwart und Zukunft.Jetzt die Vergangenheit.Warum gibt es zur Zeit auch viele alte Menschen.Meine Gründe dafür wären
      1.Die Menschen wurden in einer Zeit geboren wo es Nahrungsmittel nicht im Überfluss gab.20-30-40-er Jahre.Diese Menschen mussten mit wenig Nahrung auskommen,vor allem Grundnahrungsmittel Milch Brot Kartoffeln wenig Fleisch usw. und OHNE Genussmittel.
      Wer 40 Jahre bescheiden oder arm gelebt hat,der hat in den Wohlstandsjahren 70,80,90-er auch nicht mehr mit dem großen futtern angefangen.Das Gegenteil zu heute wo schon viele Kinder alles mögliche in sich reinstopfen.Die Folgen werden katastrophal sein.Die Wohn und Arbeitsbedinungen
      sind in den letzten 50 Jahren besser geworden als jene vor60- 100 Jahren.Das war der Grundstein für viele ein hohes Alter zu erreichen.Die Medizin ist daran nur zum Teil beteiligt.Hätte es damals schon Aufklärung gegeben wie heute Fernsehen Presse Internet wären vermutlich viele noch älter geworden wegen Alkohol und Tabakmissbrauch oder feuchten dunklen Wohnräumen.Den Krieg sollte man nicht vergessen.Selbst wenn sie nicht gefallen sind,wurden viele mit den Schicksalen nicht fertig die zu einem frühen Tod führten.
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 17:37:18
      Beitrag Nr. 49 ()
      nett:cool:

      Das mit Sozialismus kann ich so nicht wechseln:rolleyes: Die 68er sparen dem Volk einen Wolf, während die bösen :laugh:Bushisten monetär und fiskalisch ein Fass aufmachten, damit die Weltwirtschaft vor der Selbsterfüllung sozialpädagogischer:laugh: Wirtschaftstheorie bewahrten. Strukturverwerfungen werden in der Energiepolitik aufgebaut, Steuerpolitik ist Konsumexport, Bofingers Goldverkäufe zur Beamtenruhestandsfinanzierung sind auch nicht von mir:rolleyes:

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 18:06:56
      Beitrag Nr. 50 ()
      #47
      ....
      Man sollte sich also zuerst ein großes Grundstück mit Zweifamilienhaus zulegen und einen kleinen Vorrat von Barrenfeingold (50 Gramm-Barren) und evtl. Krügerrand-Goldmünzen (1 Unze (31,1 Gramm)).
      Das Ganze schuldenfrei abbezahlen und fast nichts kann schiefgehen
      ....

      Wenn man das nötige Kleingeld hat ist die Strategie nicht verkehrt. Als junger Erwachsener würde ich heuer keine Schulden machen, um mir über 20-25 Jahre eine Immo zu finanzieren wenn ich nicht 100 % sicher sein könnte, dass ich ein geregeltes Einkommen oder entsprechende "Sicherheiten" habe. Wenn die Wirtschaft überm Teich so richtig absäuft schepperts auch in D. Die Arbeitslosenzahlen steigen so richtig und wer da nicht seinen Kredit bedienen kann ist das Häusle schnell wieder los.
      Avatar
      schrieb am 05.01.05 17:34:19
      Beitrag Nr. 51 ()
      Also ich bin gerade von einem ausgedehnten Einkauf in der Stadt zurück, ist schon heftig was derzeit an Rabatten geboten wird.

      Die Media-Markt-Aktion mit "heute keine Umsatzsteuer" dürften einige ja mitbekommen haben, aber auch ansonsten gibts Preisgefälle satt:

      -> Karstadt: Auf alle Produkte gibts mit dem entsprechenden Gutscheinheftchen 10 - 15 % Rabatt.

      -> Größtes Bekleidungsgeschäft (Familienbetrieb, aber sehr groß, Verkaufsfläche ist 3 Stockwerke) in der Stadt bietet bis 22. Januar 30 % (!) Rabatt auf alles.

      -> Mittags bei McDonals vorbei gekommen, 11 Produkte für nur je 1 Euro, Hamburger, Cheeseburger, Pommes, Salat, Cappuccino, Eis usw.

      Burgerking zieht ebenfalls nach, 45 % Nachlass auf das Meiste.

      -> Essen kann man in fast jeder Stadt mit einem sog. Gutscheinheftchen für um die 15 Euro, dabei geht man zu 2. Essen, aber nur einer muss fürs Essen bezahlen (gibts aber schon länger).

      Gibt noch endlos weitere Beispiele, aber wer die Augen aufmacht sieht fast überall drastische Preisnachlässe, die deutlich über die in früheren Jahren üblichen Neujahrsrabatte hinaus gehen.
      Avatar
      schrieb am 05.01.05 18:59:34
      Beitrag Nr. 52 ()
      #51

      zum Thema Rabatte:

      Mittwoch, 5. Januar 2005
      "Lass dich nicht verarschen"
      Media Markt abgemahnt

      Die Elektronikmarktkette Media Markt gerät wegen ihrer massiv beworbenen Rabattaktion unter dem Motto "Deutschland zahlt keine Mehrwertsteuer" zunehmend unter Beschuss. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) mahnte mehrere Filialen des zum Metro-Konzern gehörenden Handelsriesen wegen "irreführender Preiswerbung" ab. In mehreren Märkten in Baden-Württemberg und im Saarland seien Preise von Produkten vor der Aktion heraufgesetzt worden sein. Das hätten Beschwerden von Verbrauchern ergeben, erläuterte vzbv-Jurist Egbert Groote. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück.

      Media Markt hatte am vergangenen Montag Kunden mit dem Angebot gelockt, auf alle Waren einen Preisnachlass in Höhe der Mehrwertsteuer von 16 Prozent zu gewähren. Schon vor dem vzbv hatte auch die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Frankfurt am Main bereits juristische Schritte gegen den Elektronikriesen eingeleitet. Anlass ist, dass der gewährte Rabatt sich nicht auf den Brutto-, sondern auf den Nettopreis bezog und damit statt 16 Prozent nur knapp 14 Prozent betrug.

      129 Euro statt 111 Euro

      Die Verbraucherzentralen führten gemeldete Beispiele auf: So habe etwa ein Kunde am 29. Dezember im Saarland einen DVD-Brenner für 111 Euro kaufen wollen, den Kauf wegen der Werbeaktion "Am 3. Januar zahlt Deutschland keine Mehrwertsteuer" dann aber verschoben. Am Montag habe der entsprechende Brenner plötzlich 129 Euro abzüglich des beworbenen Rabatts gekostet, berichtet der vzbv.

      Ein weiterer Kunde in Baden-Württemberg habe bei einer Digitalkamera festgestellt, dass der noch Ende Dezember ausgewiesene Preis von 299 Euro am 3. Januar plötzlich um 60 Euro höher gelegen hätte. Darauf angesprochen, habe ein Media-Markt-Verkäufer dem Kunden 16 Prozent Rabatt auf den alten Preis gewährt - und ihn zugleich gebeten, dies nicht weiter publik zu machen.

      „Pannen nicht ausgeschlossen“

      Ein Sprecher der Media-Saturn-Holding GmbH wies die Vorwürfe zurück. „Wir haben keine Produkte hochgezeichnet“. Bei 197 Standorten und 30.000 Angeboten je Markt könnten Pannen im Einzelfall zwar nicht ausgeschlossen worden. Die von den Verbraucherzentralen genannten Beispiele hätten jedoch entkräftet werden können oder seien nicht nachprüfbar, weil die konkreten Markt-Standorte nicht genannt wurden.

      Auch Saturn war von den Verbraucherschützern wegen einer ähnlichen Werbeaktion kritisiert worden. Die Saturn-Filialen hatten parallel zur Aktion von Media Markt damit geworben, ihre Produkte zum Einkaufspreis zu verkaufen. Doch hätten Verbraucher im Internet Endpreise gefunden, die niedriger lagen als die angeblichen Einkaufspreise von Saturn, bemängelte ein vzbv-Sprecher.
      Avatar
      schrieb am 05.01.05 19:13:49
      Beitrag Nr. 53 ()
      zum Thema "Geldentwertung":

      jetzt tauchen bereits die ersten Meldungen auf, die hohen Aufwendungen der BRDeutschland könnten zu einer Lockerung beim Stabilitätspakt führen......

      Sehr clever, so werden elegant die Stabilitätskriterien, den €uro betreffend, ausgehebelt und der Hans kann munter weiter Schulden machen, ohne drohenden Zeigefinger aus Brüssel.

      Der €uro-Stabilitätspakt könnte so ein weiters Tsunamiopfer werden.

      Mir auch recht, denn das wäre eine Demonstration von " fiat money at it`s best" und würde dem Goldpreis Flügel verleihen.
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 11:32:53
      Beitrag Nr. 54 ()
      Stabilitätspakt ade - wenn schon echte Ausgaben wie die halbe Milliarde (ausgeschrieben: 500.000.000 Euro) Spenden (die gut und richtig sind) nicht mehr offiziell als Schuldenmacherei gelten dann ist jeder weiteren Manipulation Tür und Tor geöffnet. Was kommt als Nächstes ? Diäten sind keine Ausgaben des Staates mehr oder die Milliarden bei Einsätzen der Bundeswehr oder oder....

      Willkommen Weichwährung........



      EU-Kommissar Almunia kommt Defizitsündern entgegen

      Reform des Stabilitätspakts noch in diesem Frühjahr – Flexible Regeln für Neuverschuldung


      MICHAELSCHEERER

      HANDELSBLATT, 7.1.2005

      BRÜSSEL. Der Europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt wird künftig flexibler gehandhabt. Noch in diesem Frühjahr wolle die Europäische Union neue Regeln für die Bewertung der Neuverschuldung in der Euro-Zone beschließen, sagte EU-Währungskommissar Joaquín Almunia dem Handelsblatt und anderen europäischen Zeitungen. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Finanzminister der Euro-Gruppe noch vor dem Frühjahrsgipfel Mitte März eine Einigung erzielen werden“, sagte der Spanier. Schon „einige Monate später“ könne der neue Pakt in Kraft treten.

      Der Bundesregierung käme das äußerst gelegen. Deutschland läuft Gefahr, dieses Jahr zum dritten Mal in Folge die Obergrenze von 3,0 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt bei der Nettokreditaufnahme zu überschreiten. Nach den neuen großzügigeren Regeln des Paktes könnte die EU diesen Verstoß dulden und auf finanzielle Sanktionen gegen Deutschland verzichten.

      Möglich wird dies, weil die EU-Kommission überhöhte Haushaltsdefizite künftig „differenzierter als bisher“ bewerten wolle, sagte Almunia. Als Grundlage für diese Bewertung will die Brüsseler Behörde drei bis vier ökonomische Kriterien heranziehen. Günstig für die Haushaltssünder soll sich künftig auswirken, wenn ihre staatliche Gesamtverschuldung vergleichsweise niedrig ist. Auch Nettozahlungen in den EU-Haushalt sowie die Staatsausgaben für Forschung und Entwicklung sollten angerechnet werden. Das gilt zudem für die Kosten von Strukturreformen, etwa in der Rentenversicherung.

      Mit dem neuen „Bewertungskatalog“ erfüllt Almunia eine Forderung von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD). Unterstützung bekommen Almunias Reformpläne auch von dem seit Jahresbeginn amtierenden EU-Ratspräsidenten, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker.

      Weitergehende Forderungen aus den Reihen der EU-Staats- und -Regierungschefs nach einer Aufweichung des Stabilitätspakts lehnt Almunia jedoch ab. An der Drei-Prozent-Grenze für die staatliche Neuverschuldung werde prinzipiell nicht gerüttelt, sagte er. Die dafür notwendige Änderung des EU-Vertrags sei bei den EU-Mitgliedstaaten „nie und nimmer konsensfähig“, sagte Almunia.

      Das bedeutet, dass die EU-Kommission auch künftig ein Strafverfahren gegen alle Staaten einleitet, die dieses Limit überschreiten. Das Verfahren soll aber nicht mehr automatisch auf finanzielle Sanktionen hinauslaufen. Unter bestimmten Bedingungen werde die EU künftig überhöhte Defizite auch über mehrere Jahre hinweg dulden, so Almunia. In den sieben Jahren seit Inkrafttreten des Stabilitäts- und Wachstumspakts habe die Kommission zu viel Gewicht auf die kurzfristige fiskalische Entwicklung eines Landes gelegt. Künftig werde Brüssel sein Augenmerk mehr auf die langfristige Schuldenentwicklung richten. Staaten mit einer relativ niedrigen gesamtstaatlichen Verschuldung sollten großzügiger behandelt werden als solche mit besonders hoher Gesamtverschuldung.

      Almunia äußerte die Erwartung, dass die EU-Finanzminister bei ihrem Treffen am 18. Januar in Brüssel eine Vorentscheidung über die Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts fällen. Dann werde erstmals ein konkreter Katalog von flexiblen Bewertungskriterien für die Haushaltsdefizite diskutiert.

      Die Forderung aus Kreisen der Bundesregierung, auch die Kosten der deutschen Wiedervereinigung in die Bewertung der Haushaltslage einzubeziehen, lehnte Almunia ab. „Derart weit zurückliegende strukturelle Ausgaben können heute nicht mehr berücksichtigt werden“, sagte der Kommissar. Sonst drohe der Bewertungskatalog „auszuufern“. Er wies außerdem die Forderung Frankreichs zurück, die nationalen Militärausgaben positiv zu berücksichtigen.

      Hingegen könnten die 500 Mill. Euro, die die Bundesregierung für die Opfer der Flutkatastrophe in Asien zur Verfügung stellen will, 2005 als defizitmindernd angerechnet werden. Die Anrechnung außergewöhnlicher, einmaliger Ausgaben sei laut EU-Vertrag möglich, wenn ein Land die Defizitgrenze knapp überschritten habe, sagte Almunia. Dazu sei es bislang noch nie gekommen.
      Avatar
      schrieb am 15.01.05 16:29:52
      Beitrag Nr. 55 ()
      17. Januar 2005

      EUROPA

      Finanzminister lockern den Stabilitätspakt

      Stabilitätspakt ade: Europas Finanzminister werden sich auf ihrem Treffen Anfang dieser Woche in Brüssel auf eine weitreichende Aufweichung der ungeliebten Vorschriften einigen. Von der Lockerung profitieren Sünder wie Deutschland, die nun frei von Sanktionen die Defizitgrenzen überschreiten können.

      Hamburg - Kern der Veränderungen ist der künftige Umgang mit Ländern, die das Schuldenlimit überschreiten. Staaten, deren Wirtschaftswachstum über längere Zeit niedrig ist oder die Nettozahlungen an den EU-Haushalt leisten, müssen erst nach "mehreren Jahren" wieder unter die Drei-Prozent-Grenze kommen, heißt es in Brüssel. Bestimmte Ausgabenblöcke, wie Investitionen in Bildung und Forschung, werden dagegen nicht, wie von Deutschland gefordert, bei der Defizitberechnung herausgerechnet.

      "Bei fast allen Eckpunkten herrscht Einigkeit unter den europäischen Finanzministern", sagt ein Mitarbeiter von Wirtschafts- und Währungskommissar Joaquín Almunia. Unklar ist dagegen weiter, wie Länder in konjunkturell guten Zeiten zu stärkeren Sparanstrengungen verpflichtet werden sollen.

      Die EU-Kommission ist zuversichtlich, dass die Details in den nächsten Wochen geklärt werden dürften. Damit könnten die Staats- und Regierungschefs schon im März den neuen Stabilitätspakt absegnen. Bundesfinanzminister Hans Eichel muss daher nicht mit Sanktionen rechnen, falls er in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge die Verschuldungsgrenze verletzt.

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,336915,00.html
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 10:46:22
      Beitrag Nr. 56 ()
      @Cashclover zu.... "unser Hans kann weiter Schulden machen"...

      Über dieses Thema habe ich mich schon oft den Kopf zerbrochen. Und dennoch, es gibt keinen Weg mehr aus der Schuldenfalle. Ist es nicht doch besser, wenn durch eine rasante Verschuldung des Eurolandes der Wert des Euro gedrückt wird?! Tatsache ist doch, daß die USA mit faktisch wertlosem Papier auf den Weltmärkten einkauft und immer noch die Rohstoffe auf Dollarbasis verrechnet werden.

      Bisher jedoch schaffte es der Euro nicht, Leitwährung zu werden. Und warum er es nicht schaffte, dürfte jedem hier klar sein. Das wäre der Untergang des "PRIVATGELDES, DES DOLLARS" und gleichzeitige Entmachtung der "Private Bankers". Und wenn diese untergingen, zögen sie die komplette Weltwirtschaft in die Knie.

      So oder so scheiße, wie man es sehen will. Zu spät, würde ich mal sagen. Es wäre auch zu spät, selbst wenn Euroland unverschuldet wäre. Wäre es so, hätte der Euro die Leitfunktion, nur dann hätten wir eine Chance gehabt.
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 11:42:41
      Beitrag Nr. 57 ()
      Einen hoch interessanten Artikel zu den beschriebenen Problemen in diesem Thread findet Ihr auf dem folgenden Link:
      http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/atrikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 11:49:47
      Beitrag Nr. 58 ()
      #57
      Der Link gehnt nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 11:57:54
      Beitrag Nr. 59 ()
      Schreibe mal die Zeile oben selbst ein. Ich weiß warum dieser Link nicht geht, da hinten was wie von "Geisterhand" abgezwackt wurde.

      http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 12:37:06
      Beitrag Nr. 60 ()
      Handelsblatt, 18.01.2005

      KOMMENTAR
      Der Elefant aus Berlin
      Von RUTH BERSCHENS

      Ruth Berschens
      Ressortleitung
      Handelsblatt

      Sind die Staatsfinanzen erst ruiniert, dann lebt sich’s gänzlich ungeniert. Nach diesem Motto verfährt der Bundeskanzler mit dem Europäischen Stabilitätspakt. Hemmungslos zieht Schröder gegen das Regelwerk zu Felde und trampelt dabei wie ein Elefant in der Euro-Schicksalsgemeinschaft herum. Schröder will verhindern, dass auch künftig bei Überschreiten der Höchstgrenze zwingend ein EU-Verfahren beginnt – er will die lästigen EU-Haushaltskontrolleure loswerden, um grenzenlos Schulden machen zu können. Dadurch brüskiert er die kleinen Euro- Staaten und tritt die ökonomische Vernunft mit Füßen.

      Zum Glück hat Deutschland in der EU nicht allein das Sagen. Andere Staaten verteidigen das Drei-Prozent-Limit für die Neuverschuldung. Deshalb werden zumindest Restbestände davon erhalten bleiben. Und dafür müssen gerade die Deutschen dankbar sein.

      Aus eigener Kraft schafft es dieses Land ja nicht, sich vor dem Absaufen im Schuldensumpf zu bewahren. Die Vorschriften des Grundgesetzes gegen eine überhöhte Nettokreditaufnahme nimmt niemand mehr ernst. Einen wirkungsvollen nationalen Stabilitätspakt bringen Bund und Länder ebenso wenig zu Stande wie Sparbeschlüsse.

      Die Staatsfinanzen müssten aber durch Ausgabenkürzungen saniert werden, doch das ist nicht in Sicht. Die Einnahmenseite bietet keine Lösung: Das Bundesvermögen ist weitgehend verkauft, und höhere Steuern verbieten sich, der Standort würde leiden.

      Alterung und Abnahme der Bevölkerung verschärfen das Problem. Ab 2010 wird es immer weniger Steuerzahler, dafür aber immer mehr Rentenempfänger geben. Ein von Zinslasten strangulierter Staat wird nach Auswegen suchen. Das kann gefährlich werden: Zwar besteht kein direkter Zusammenhang zwischen Staatsverschuldung und Inflation. Aber Geldentwertung ist häufig als Mittel zur staatlichen Entschuldung eingesetzt worden.

      Deshalb ist und bleibt Deutschland auf den EU-Stabilitätspakt angewiesen. Wer diesen Pakt kaputtmacht, spielt mit der Zukunft unseres Landes.
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 14:12:31
      Beitrag Nr. 61 ()
      Das #60 ist doch schwachmaatischer Zeitgeist, als ob der neue Spargeiz nicht die gleichen Folgen wie Brünings Spargeiz hätte. Praktisches aktuelles Beispiel ist die Situation um Walter Bau:cry:

      Der Staat spart bei seinen Instandhaltungen und Investitionen bis zu Substanzverlusten, die Bahn schiebt auch alle möglichen Aufträge für einen a`la Telekom gemogelten Börsengang vor sich her. Die neuen Risikophantasten erfinden immer schlechtere Rahmenbedingungen von Basel2 bis Solvenzy2, Aktienanlagen von Versicherungen werden bürokratisch verunmöglicht und es soll eine Zeit ohne Risiko, mit Sicherheit und viel Output ohne Investment geben:laugh:

      Was für ein Dreck:mad:

      Ein Bauer bestellt seine Äcker und erntet Früchte:look: schickt er Wildschweine in den Acker:rolleyes: wird das mit den Früchten nichts.

      Die Politmogler ziehen die ganzen Finanzen auf die Einkommen ihrer Klientel, dem öff. Dienst und sonst ist das alles Rezessionsgestaltung.

      Sofortige Umkehr ist angesagt, Zieldefinition und -erreichung:look:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 14:43:14
      Beitrag Nr. 62 ()
      Ich finde auch, Frau Berschens macht es sich in #60 zu einfach. Ihr Kommentar fällt oberflächlich und dümmlich aus.

      Aber auch das Essay von Stephen Roach (Chefökonom von Morgan Stanley)in #59 legt Fallen für die europäische Finanzpolitik. Offen fordert er einen weit schwächeren Dollar!!!
      -(Was die USA letztendlich brauchen, ist meines Erachtens ein weiterhin schächer werdender Dollar!!!) Was nur bedeuten kann, daß der Weltmarkt weiter mit ungedecken Dollars überschwemmt wird.

      Und dann, ein ganz krasser Widerspruch:

      -(die USA muß wieder herausfinden wie man spart- und der Rest der Welt muß wieder beginnen zu konsumieren):laugh:

      Das würde bedeuten, die EG muß sicxh weiterhin stark verschulden und die USA werden in "pekunäre Zwinghaft genommen"!

      Mein Fazit: Mal so und dann weiter hinten wieder genau das Gegenteil!
      ----------------
      Abschließend kann man nur den Eindruck gewinnen, daß ALLE BETEILIGTEN AM ENDE SIND! Möglicherweise jedoch könnte unvermittelt kurzfristig finanzpolitische Entlastung gesehen werden durch einen Ölraub im IRAN. Deren Rohstoffe dürften zur Deckung des Dollarpapiers dienen.
      Avatar
      schrieb am 19.01.05 11:11:16
      Beitrag Nr. 63 ()
      Der Artikel im HB war sicher sehr spitz formuliert. Ich sehe die Sache aber trotzdem nicht so wie Du Friseuse und dass Du eines Tages zum Fan staatlicher Subventionen bzw. Auffanggesellschaften für marode Bauunternehmen werden würdest hätte ich nun nicht erwartet :)

      Sofortige Umkehr ist angesagt

      Welche Umkehr meinst Du ? Umkehr von der Schuldenmacherei ? Umkehr vom knallharten Sparen ( :laugh: ) wie es uns Hans Eichel Jahr für Jahr vormacht ?

      Wer für eine Aushebelung der EU-Defizitkriterien ist bzw. für noch mehr Schulden der sollte auch das gesamte Bild betrachten. Schau Dir bitte die demographische Entwicklung in der BRD an, die Pro-Kopf-Verschuldung wird sich in 30 Jahren allein durch diesen Faktor verdoppeln, selbst wenn man ab sofort nur noch ausgeglichene Haushalte vorlegen würde. Wer soll jemals die Zinsen dieser Horrorschulden bezahlen geschweige denn sie zurückzahlen ? Die Millionen Einwanderer, von denen der Großteil nichts als eine Belastung der Sozialsysteme mitbringt ? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.01.05 11:36:07
      Beitrag Nr. 64 ()
      @bonAPART diese Schulden bezahlt kein "Irdischer" mehr. Und die von Dir angesprochene Demographie hat uns längst schon eingeholt. HANS EICHEL hat in allen wichtigen Segmenten total versagt und ich bin mir ziemlich sicher, daß er eines guten Tages auch zur Rechenschaft gezogen werden wird. Es hätte eine Pensionsreform stattfinden müssen, aber auch die Freiberufler hätten zur Gewerbesteuerpflicht herangezogen werden müssen. Das Kindergeld hätte gekürzt werden müssen und dafür Ganztagsbetreuungsstätten flächendeckend errichtet werden müssen, die großen Kapitalgesellschaften hätten ihre Veräusserungsgewinne versteuern müssen, das Beamtentum hätte eingegrenzt werden müssen, gleichzeitig hätte man Förderprogramme auflegen müssen für Unternehmensgründungen, nichts dergleichen geschah.

      2005 wird das Lohnsteueraufkommen absinken, die Nettolohnquote rapide zurück gehen und die private Sparquote stagnieren. Auch für die Verbrauchssteuern sehe ich schwarz, wenn der private Konsum stagniert. Öl und Gaspreise prosperieren, die privaten Nebenkosten steigen enorm an.
      Avatar
      schrieb am 19.01.05 11:58:58
      Beitrag Nr. 65 ()
      Im übrigen hängt vieles vom US-Dollar ab. Verschulden sich die USA rapide, sind auch wir gezwungen, weiter Schulden zu machen, wenn wir verhindern wollen, daß man mit wertlosen Dollars Firmenbeteiligungen und langlebige Wirtschaftsgüter kaufen. Die Hauptmisere sehe ich in der ungehemmten Schuldenmacherei der USA. Derweil sah es eine Zeitlang so aus, als ob sie dieses Problem in die Griff (Clinton) kriegten.

      Für meine Begriffe steckte die FED mit klaren Forderungen hinter dem Irak-Debakel. Aber ich denke, ohne den Iran ist auch der Irak wertlos. Die Rohstoffe werden anscheinend miteingerechnet als Deckung des Inflationsdollars, ähnlich einer Bank, die als Deckung immer die komplette Hypothek berechnet und nicht den aktuellen Schuldenstand des Schuldners.
      Avatar
      schrieb am 19.01.05 17:30:38
      Beitrag Nr. 66 ()
      In spätestens 15-20 Jahren haben wir eine weltweite Währungsreform und Euro, Dollar und einige andere Währungen werden 10:1 oder höher abgewertet - anders ist es nicht mehr möglich.

      In Deutschland sind es jetzt bereits etwa 1.500.000 Millionen Euro alleine an Staatsschulden (Bund, Länder und Gemeinden)- sie können niemals zurückgezahlt werden, das ist sicher.

      Der Bundeshaushalt im Jahr 2004 umfaßt etwa 254.000 Millionen Euro, davon etwa 20.000 Millionen Euro an vorgesehenen Neuschulden, zusätzlich kommen etwa 23.000 Millionen Euro weitere Neuschulden im Nachtragshaushalt hinzu (Forderung der USA aus dem 2. Irakkrieg an Deutschland?).

      An Zinsen müssen etwa 80.000 Millionen für die Staatsschulden im Jahr 2004 gezahlt werden und das bei einem allgemeinen Tief des Zinsniveaus. Sobald die Zinsen weltweit ansteigen, kollabieren die Staatshaushalte.

      Die Politiker tun nichts dagegen, im Gegenteil: Sie nehmen immer neue Schulden auf, auch wenn es Grundgesetzwidrig ist.

      Es bleibt für den Normalbürger nur die rechtzeitige Flucht in die Sachwerte, also Grundstücke, Häuser und einen kleinen Goldvorrat, bevor es zu spät ist.
      Avatar
      schrieb am 19.01.05 20:00:27
      Beitrag Nr. 67 ()
      #60

      Das bild aus der landwirtschaft mit bauern, äckern und wildschweinen trifft den kern des problems.

      Das investieren gedeiht aber in dieser landschaft nicht, auch nicht mit guten worten. Denn man hat die wildschweine von der kette gelassen und denen bleibt in der jetzigen situation gar nichts nichts anderes übrig, als weiter die äcker zu verwüsten, wenn sie nicht selbst untergehen wollen.

      Wenn man zurückfinden will zu vernünftigem wirtschaften,
      müssen die wildschweine aber wieder an die kette -
      verrate, wie Du DAS schaffen willst!

      #64/65

      die amerikaner mögen als sündenböcke aktuell sehr willkommen sein, helfen tut uns das nichts. Überhaupt braucht die deutsche politik keine lehrmeister beim schuldenmachen, das beherrscht sie auch ohne aamerikanische anleitung.

      wenn D die ma0nahmen getroffen hätte, die Du in #64 aufgezählt hast (hätte, wäre, würde....), .. könnte auch eine große krise ohne gravierende schäden überstanden werden.

      Zum jetzigen zeitpunkt mit energischem sparen anzufangen scheint mir allerdings der sichere selbstmord zu sein, das hätte man früher abwickeln müssen. Jetzt bleibt als beste lösung nur eine "milde" inflationierung.

      #66

      die "flucht in die sachwerte" wird schon seit mindestens 2 jahren beschworen, aber so einfach ist das nicht, weil es nichts gibt (jedenfalls nicht vorhersehbar), was sich der Inflationierung entziehen kann, schon gar nicht das gold.

      Y
      Avatar
      schrieb am 19.01.05 22:04:15
      Beitrag Nr. 68 ()
      Wenn ich mal kurz dazwischenschießen darf...

      Hier in diesem Dokument steht`s drin, was ich die ganze Zeit prophezeihe. Zuerst Deflation, dann Inflation, eventuell sogar Hyperinflation.

      http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyi…


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 21.01.05 11:09:56
      Beitrag Nr. 69 ()
      #67 Auszug:wenn D die ma0nahmen getroffen hätte, die Du in #64 aufgezählt hast (hätte, wäre, würde....), .. könnte auch eine große krise ohne gravierende schäden überstanden werden. Ich glaube, hier liegt ein Fehler Deiner Einschätzung,@YAchse.

      Das feine Geflecht der verschiedenen Währungen ist untereinander kompatibel und unterliegt großen Schwankungen. Längst hätte eine Abwertung des US-Dollars erfolgen müssen. Daß dies nicht geschieht, deutet doch darauf hin, daß die USA weltweit Firmenbeteiligungen(Aktien) kaufen. Eine Initiative unserer Regierung, die Rohstoffpreise in die Knie zwingen zu wollen ist nach meiner Einschätzung ein REINER PAPIERTIGER! Wollten sie das wirklich, wären sie gezwungen den US-Dollar als Zahlungsmittel mit seinem momentanen Wert abzulehenen, was eine starke Abwertung nach sich ziehen würde. Aber das geht natürlich nur über die EZB.

      Sofort wird klar, daß das kein nationales Problem mehr darstellt, sonder eine gesamteuropäische schwer zu knackende Nuß.
      Avatar
      schrieb am 22.01.05 13:22:03
      Beitrag Nr. 70 ()
      #54


      Avatar
      schrieb am 22.01.05 13:37:48
      Beitrag Nr. 71 ()
      #67 Einspruch zu deiner Antwort auf meine #66:

      Deutschland hatte im letzten Jahrhundert 2 Geldentwertungen, nämlich 1923 und 1948. In beiden Fällen waren Sachwerte die einzig beständigen Wertmittel, während Papierwerte (Aktien, Geld, Lebensversicherungen usw.) wertlos oder stark wertvermindert wurden.

      Gold ist und bleibt ein sicherer Wert - leicht zu transportieren, die Echtheit ist leicht zu überprüfen - jedenfalls bis man Gold eines Tages künstlich herstellen kann.

      1 Gramm Feingold kostet etwa 10 Euro und du kannst es überall mit einem Abschlag wieder verkaufen oder in einem Pfandhaus zu geschätzten 70-80 % des Realwertes problemlos beleihen.
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 17:45:40
      Beitrag Nr. 72 ()
      Alle Finanzexperten reiben sich derzeit verwundert die Augen. Die Renditen der Langläufer an den Bondmärkten fallen immer weiter. Dabei erwarten doch alle, daß sie aufgrund der aufkommenden Inflationsangst eigentlich steigen müßten. Insbesondere ist das für den US-Bondmarkt sehr überraschend.

      Dabei ist das eigentlich ganz einfach. Der Anleihemarkt als Frühindikator preist gerade eine kommende Deflation sowohl in Europa als auch in den USA (!) ein. Der Beweis findet sich bei Betrachtung der historischen Entwicklung der US-Geldmenge M3 [1]. Der Verlauf folgte bis ins Jahr 2002, mit Ausnahme des Zeitraums 1990-1995, einer Exponentialkurve. Hätte die FED die Geldmenge ab 2002 exponentiell weiter wachsen lassen, wäre die Kurve spätestens 2005 in Vertikale geschossen. Um dies zu verhindern, wurde das Geldmengenwachstum ab 2002 gedrosselt. Damit fehlt dem Wirtschafts- und Finanzsystem als Ganzes frisches Geld, um mittel- und langfristig weiter wachsen zu können.

      Mit dem fehlenden Geld rutscht die US-Wirtschaft automatisch in die Deflation. Genau dies wird derzeit am Bondmarkt eingepreist.

      Später dann, wenn das Vertrauen der (globalen) Konsumenten in die Wirtschaft gekippt ist und unpopuläre Maßnahmen der Politik auch noch das Vertauen in das monetäre System zusammenbrechen lassen, wird die Deflation in eine Inflation umschlagen.

      [1] Link: http://www.economagic.com/em-cgi/charter.exe/fedstl/m3ns+195…


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 18:09:55
      Beitrag Nr. 73 ()
      Jetzt wird erst nochmal das Absturzniveau erhöht:






      STAATSFINANZEN

      Der Schulden-Kanzler

      Von Sven Afhüppe, Wolfgang Reuter und Michael Sauga

      Die Regierung will ihre Wirtschaftspolitik neu ausrichten: Statt zu sparen, soll der Staat die Nachfrage stärken. Der Finanzminister hat seinen Widerstand aufgegeben, die Stichworte für den Kurswechsel liefert der keynesianische Wirtschaftsweise Peter Bofinger.



      REUTERS
      Kanzler Schröder: Neue Lust am Geldausgeben
      Es soll ein Auftritt werden, ganz nach dem Geschmack des Kanzlers: das glamouröse Ambiente einer internationalen Wirtschaftskonferenz, ein hochkarätiges Publikum aus Industriebossen, Bankern und Polit-Prominenz, Journalisten und Fernsehteams aus aller Herren Länder.

      Wenn Gerhard Schröder an diesem Freitag vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos auftritt, will er sich einmal mehr in seiner Lieblingsrolle als erfahrener Staatsmann und erfolgreicher Wirtschaftslenker präsentieren. Deutschland, so wird er seinem elitären Zuhörerkreis darlegen, habe die notwendigen Strukturreformen der Agenda 2010 bewältigt, seine Industrie auf Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz getrimmt und die Ökonomie auf einen neuen Wachstumskurs gebracht. Die Republik, so die Botschaft, ist längst nicht mehr der kranke Mann Europas. Es geht wieder aufwärts im Lande. Deutschland - da bewegt sich was.

      Von Bedeutung ist dabei nicht nur, was der Kanzler sagt, sondern auch, was er nicht sagt. Keine drei Jahre ist es her, da hätte Schröder seine Rede mit einem Loblied auf solide Staatsfinanzen begonnen. "Haushaltskonsolidierung ist Voraussetzung für einen handlungsfähigen Staat", pflegte Schröder damals zu sagen. Oder: "Ich finanziere keine Programme zu Lasten unserer Kinder und Kindeskinder."

      Heute gibt der Kanzler eine andere Melodie vor, die er in der vergangenen Woche in einem Namensbeitrag für die "Financial Times Deutschland" so deutlich machte wie nie zuvor. "Eine richtige Finanzpolitik kann nicht allein am Einhalten der Drei-Prozent-Defizitgrenze gemessen werden", heißt es jetzt. Und: Kurzfristig könnten "staatliche Maßnahmen zur Anhebung des Wachstumspotentials" wichtiger sein als die "Konsolidierung der öffentlichen Haushalte".

      Hinter der neuen Rhetorik steht ein grundlegender Politikwechsel. Was im vergangenen Sommer mit der Abkehr vom restriktiven Haushaltskurs Hans Eichels begann, ist mittlerweile zur neuen Doktrin für die gesamte rot-grüne Politik geworden. Von den Staatsausgaben bis zur Lohnpolitik: Sparen und Kürzen sind out. Die neue Zauberformel lautet: "Stärkung der Binnennachfrage" - wenn es sein muss, eben auf Pump.

      Mit dem Kurswechsel will Schröder vor allem eines schaffen: gute Stimmung für die anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen. Nachdem die Regierungskoalition in den Umfragewerten wieder zur Opposition aufgeschlossen hat, sollen die Wähler um jeden Preis bei Laune gehalten werden.

      Steuererhöhungen, wie sie zuletzt die Kieler Ministerpräsidentin Heide Simonis forderte, sind tabu, genauso wie neue Rotstiftprogramme oder zusätzliche schmerzliche Sozialreformen. Schon diskutieren führende SPD-Wirtschaftspolitiker mit Kanzleramtschef Frank-Walter Steinmeier über ein staatliches Ausgabenprogramm für Bildung und Infrastruktur, falls die Konjunktur in diesem Jahr schlechter laufen sollte, als erwartet.

      Der zuständige Finanzminister Hans Eichel hat seinen Widerstand gegen den neuen Kurs aufgegeben. Noch vor wenigen Monaten versuchte er, an seinen alten Sparkonzepten wenigstens teilweise festzuhalten. Jetzt stellt er sich opportunistisch an die Spitze der Bewegung. Im Gefolge der Berliner Politikwende steht Eichel immer stärker als Verlierer da.

      Wie sehr sich die neue Tonlage mittlerweile durchgesetzt hat, zeigt nichts so deutlich wie der jüngste Jahreswirtschaftsbericht. Das Papier, das Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement am Dienstag dieser Woche vorstellen wird, liest sich von der ersten bis zur letzten Seite wie eine Rechtfertigung der neuen Ausgabendoktrin. Überall ist in dem 90-seitigen Bericht vom "Beitrag der Binnenkonjunktur zum Wachstum" und von neuen "Spielräumen in der Finanzpolitik" die Rede.

      Zwar gehen die Regierungsökonomen davon aus, dass die Wirtschaft in diesem Jahr mit 1,6 Prozent fast genauso stark wächst wie 2004. Als Voraussetzung dafür aber gilt, dass auch die Binnenkonjunktur anspringt. Im Zweifel, so geht aus dem Bericht hervor, müsse die Regierung die Nachfrage eben mit neuen Schulden stützen - allen europäischen Sparvorschriften zum Trotz.

      Durchgesetzt hat sich die neue Marschrichtung bereits im Bundeshaushalt 2005. Entgegen allen öffentlichen Bekundungen des Finanzministers ("Ich halte am Konsolidierungskurs fest") wächst die Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen des Bundes ungebremst weiter.



      Uni Würzburg
      Wirtschaftsweiser Bofinger "Verschuldung ist per se nicht schlecht"
      Seit 2001 stieg der Fehlbetrag in der Kasse von 23 Milliarden auf 40 Milliarden Euro im vergangenen Jahr an. In den nächsten zwölf Monaten wird das Defizit gar auf die Rekordmarke von 45 Milliarden Euro klettern, lediglich verschleiert durch mehr als 20 Milliarden Euro Privatisierungserlöse.

      Die gesamten Bundesschulden summieren sich damit zur kaum vorstellbaren Summe von mehr als 800 Milliarden Euro. Allein in der rot-grünen Regierungszeit sind neue Kredite über mehr als 150 Milliarden Euro hinzugekommen. Schröder wird zum Schulden-Kanzler.

      Geknausert wird im Bundeshaushalt nur noch bei den öffentlichen Investitionen. Die rasierte der Kassenwart während seiner Amtszeit um fünf Milliarden Euro, mit dem Erfolg, dass in diesem Jahr nicht einmal mehr neun Prozent der Bundesausgaben investiert werden - ein historischer Kahlschlag.

      Der Ausweg, das fehlende Geld für neue Schulen, Straßen oder Universitäten durch weitere Einschnitte bei Rentnern oder Arbeitslosen hereinzuholen, hat in der Regierung derzeit keine Chance. Ein härterer Sparkurs, so die allgemeine Auffassung, würde die Konjunktur nur noch weiter dämpfen.

      Eichel und Schröder haben andere Finanzquellen im Blick, zum Beispiel die Goldreserven der Bundesbank. Zwar scheiterte der Finanzminister jüngst bei seinem ersten Versuch, den Goldschatz der Notenbanker zu heben, am Widerstand von Bundesbankchef Axel Weber. Doch das soll nicht das letzte Wort bleiben.

      Schon liebäugelt der Kanzler mit der Idee, die Frankfurter Geldpolitiker öffentlich mit dem Argument unter Druck zu setzen, sie gefährdeten mit ihrer Blockade die Zukunfts- und Bildungschancen der jungen Generation. Die Bundesbank sei nicht mehr "der unangefochtene Fels in der Brandung", so ein Regierungsberater. Eine Machtprobe mit den Herren des Goldes könne erstmals gewonnen werden.

      Die neue Doktrin des Geldausgebens gilt auch für die Tarifpolitik. Bislang plädierten rot-grüne Wirtschaftspolitiker stets für Lohnzurückhaltung, wenn sich Arbeitgeber und Gewerkschafter zu ihren Verhandlungsrunden in Wirtschaft und Verwaltung zusammenfanden. Das ist vorbei.

      Jetzt ist etwa der SPD-Wirtschaftspolitiker Rainer Wend der Auffassung, dass "die maßvolle Tarifpolitik der vergangenen Jahre die Gewinne der Unternehmen beträchtlich gesteigert hat". Deshalb, so sein Kollege Klaus Brandner, seien in den nächsten Jahren wieder Gehaltssteigerungen drin: "Mit Lohnzurückhaltung bringt man die Wirtschaft nicht nach vorne."

      Eine gute Gelegenheit, die neue Linie umzusetzen, bietet sich schon bald. In wenigen Wochen beginnen die Tarifverhandlungen für die 2,6 Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes. Während sich Finanzminister Eichel für eine Nullrunde stark macht, hat Innenminister Otto Schily, der für den Bund die Verhandlungen führt, intern bereits eine andere Marschroute ausgegeben. Er ist bereit, bei den Löhnen eine Schippe draufzulegen.



      DER SPIEGEL
      Schlechter Stand
      In ihrer neuen Lust am Geldausgeben wollen sich Schröder und seine Getreuen von niemandem stören lassen, schon gar nicht von der Europäischen Kommission und den sogenannten Maastricht-Kriterien. Die Vorschriften, die Ländern mit einer Defizitquote von mehr als drei Prozent empfindliche Strafen androhen, hatten die Deutschen den übrigen EU-Ländern einst als Preis für die Währungsunion abgetrotzt.

      Heute sind die Regeln der Regierung lästig, seit sie nun schon zum dritten Mal in Folge die Maastricht-Marke gerissen hat. Und damit nicht ausgerechnet im Wahljahr 2006 ein peinliches EU-Strafverfahren gegen Deutschland droht, will der Kanzler die Kriterien aufweichen. So sollten die Ausgaben für Bildung, Forschung, Innovation und Entwicklung bei der Bewertung der gesamtstaatlichen Neuverschuldung positiv berücksichtigt werden.

      Eichel, früher stets gegen Korrekturen am Stabilitätspakt, hat klein beigegeben. Die Reform des Stabilitätspakts sei "ein Herzensanliegen des Ministers - sowohl ökonomisch wie auch politisch", sagt Sprecher Stefan Giffeler.

      Ob daheim oder in Europa: Viele Ökonomen sehen die neue deutsche Finanzpolitik mit Skepsis. Zwar halten auch einige Volkswirte die starren Stabilitätskriterien, die kaum Spielräume für Konjunktursteuerung lassen, für verfehlt. Doch zugleich warnen sie vor den Risiken einer neuen Schuldenspirale. Schon heute zahlt der Bund fast ein Sechstel seines Etats für Zinszahlungen. Nimmt er noch zusätzlich Kredite auf, steigt dieser Anteil in den nächsten Jahren weiter.

      Vor "Wachstum auf Pump" warnte etwa Bundesbankpräsident Weber erst vergangene Woche im Haushaltsausschuss. Er machte deutlich, dass im kommenden Aufschwung die Zinsen steigen und damit auch die Finanzierungskosten der Kredite in die Höhe schnellen. Statt vom kurzfristigen Segen irgendwelcher Investitionsprogramme zu träumen, empfahl Weber, "noch stärker zu konsolidieren".

      Solche Ratschläge hört die Regierung nicht gern. Während der Bundesbankchef dem Kanzler mit seinen stabilitätspolitischen Bedenken auf die Nerven geht, findet Schröder wachsendes Gefallen an den ketzerischen Thesen des Würzburger Währungsexperten Peter Bofinger. Dessen Positionen, veröffentlicht in einem Buch unter dem an Ludwig Erhard erinnernden Titel "Wir sind besser, als wir glauben - Wohlstand für alle", wirken wie eine Blaupause für Schröders Wechsel zu einer nachfrageorientierten Finanzpolitik. "Anstatt alle Energien auf das Sparen zu konzentrieren, wäre Hans Eichel gut beraten, sich intensiv Gedanken darüber zu machen, wie man das Wachstum in Deutschland über die Nachfrageseite wieder in Gang bekommt", schreibt Bofinger. Für den Professor ist deshalb "Verschuldung per se nicht schlecht".

      Der umstrittene Ökonom könnte schon bald höhere Weihen erlangen. Bereits im vergangenen Jahr hätte der Kanzler Bofinger gern zum neuen Bundesbankchef gemacht. Doch Eichel legte sein Veto ein.

      In Kürze aber könnte sich eine neue Gelegenheit bieten. 2006 muss die Regierung einen Nachfolger für Otmar Issing benennen, den deutschen Vertreter im Direktorium der Europäischen Zentralbank. Nach Planspielen der Regierung könnte Bundesbankchef Weber auf diesen Posten nachrücken. Dessen Job wiederum würde dann für den Nachfragetheoretiker Bofinger frei.

      Für den Kanzler hätte eine entsprechende Rochade viele Vorteile, nicht zuletzt im Ringen um die Goldreserven der Zentralbank. "Geldpolitisch" gäbe es "keinen Grund mehr, die Goldbestände zu halten", befindet Bofinger. Sinnvoller wäre es, "das Geld in Bildung und Humankapital zu investieren".

      Besser könnte es der Kanzler auch nicht formulieren.

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,338050,00.html
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 18:33:43
      Beitrag Nr. 74 ()
      #73:

      Den Stabilitätspakt hätten sie früher oder später sowieso kippen müssen, um das kommende vergrößerte Arbeitslosenheer finanzieren zu können. Darin liegt meiner Meinung nach der Denkfehler von Schröder. Er glaubt noch daran, das Ruder durch neue Schulden herumreißen zu können, die Wirtschaft damit zu stimulieren und mit den Steuermehreinnahmen zumindest die Neuverschuldung wieder zurückfahren zu können. Dabei steckt der Karren schon viel zu tief im Morast. Ein externer Schock wie zum Beispiel ein Abgleiten der US-Wirtschaft in eine finale schwere Rezession wird die deutschen Unternehmen kollektiv zu Massenentlassungen zwingen. Und die neuen Arbeitslosen müssen irgendwie vom Staat ernährt werden, um die innere Sicherheit nicht zu gefährden. Schröder weiß gar nicht, daß es schon längst 5 nach 12 ist.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 18:34:20
      Beitrag Nr. 75 ()
      Zu Gerd, Eichel und ihrem Bofinger fällt mir echt nichts mehr ein. Derart kurzfristig (nämlich bis zur nächsten Wahl) denkende Populisten an der Spitze des Landes sind eine Katastrophe. Wen interessiert schon wer die Schulden zurückzahlt wenns doch um die 3. Amtszeit von Gerd geht :mad:, wenn hier alles zusammen kracht verbringen unsere Nebenjob-Raffkes ihren Lebensabend doch eh Cocktail-saufend irgendwo in der Karibik :mad:

      Eins dürfte jedenfalls klar sein, das in # 1 skizzierte Szenario wird eintreten, Leute die das Ruder noch herumreissen könnten sind nirgends in Sicht und würden dank der schmerzhaften Einschnitte die sie vornehmen müssten eh nicht gewählt.

      Denke spätestens 2010 ist es soweit, das meinte unser Medienkanzler wohl mit der Agenda 2010 :cry:
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 20:06:57
      Beitrag Nr. 76 ()
      Was da im Spiegel zu lesen stand und das auch so stimmt, gibt es nur eine Erklärung. Schröder und Eichel haben Deutschland aufgegeben.Wenn es auch für viele verrückt klingt für mich auch ein Land immer tiefer in die Schulden zu treiben,muss man sagen das es doch die richtige Entscheidung ist.Die andere Variante sparen
      konsolidieren usw.hätte noch bösere folgen mehr Arbeitslose usw. die letztendlich auch dort hin führen würde wie die Verschuldung bloß mit einer Verzögerung.
      In diesem Falle werden wir wahrscheinlich 3-4 gute Jahre bekommen danach der steile Absturz.Zu retten gibt es nichts mehr, dass muss allen klar sein bei diesem Schuldenstand.Darum bringt sparen gar nichts.
      Ich bin kein Sozi sondern Rechtskonservativ,sozusagen der rechte Arm der CSU.
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 20:11:58
      Beitrag Nr. 77 ()
      Nachdem sich die USA den Kreditrahmen erhöht haben müssen die Europäer nachziehen ... mit allen Konsequenzen :eek:
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 20:14:28
      Beitrag Nr. 78 ()
      Zu Rechtskonservativ sollte ich noch hinzu fügen das ich kein Menschenhasser bin und Polemik richtung Türken und so nicht richtig finde.Mein Logo- eine harte Hand und ein starker Staat der sein eigenes Süppchen kocht und nicht mit dem Finger auf andere zeigt.
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 20:29:56
      Beitrag Nr. 79 ()
      @volkmar

      zunehmende verschuldung und deflation stehen doch etwas im widerspruch, oder
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 21:27:12
      Beitrag Nr. 80 ()
      #79:

      Nee, ganz und gar nicht. Wenn die Leute ihr Geld zusammenhalten und nichts ausgeben wollen (oder können), werden die Preise sinken, egal ob der Staat sich weiter verschuldet oder nicht. Das neu aufgenommene Geld braucht ja nicht in der Realwirtschaft anzukommen, um dort steigende Preise zu verursachen. Es kann ja auch in den Finanzmärkten zwischengeparkt werden und dort für Kurssteigerungen sorgen (asset inflation). Genau das läuft in den USA schon seit 10 Jahren ab. Die Inflationsraten sind konstant oder sinken langsam ab, während die Geldmenge und damit die Verschuldung bis 2002 exponentiell gewachsen ist. Folglich sind zuerst Blasen an den Aktien- und Immobilienmärkten entstanden. Nun bildet sich eine Rentenmarktblase.

      Aber das zwischengeparkte Geld wird irgendwann wieder aus den Finanzmärkten herausfließen, dort für fallende Kurse sorgen (asset deflation), und stattdessen in der Realwirtschaft für explodierende Preise sorgen. Dann findet auch die durch die vorhergehende Staats- und Privatverschuldung befürchtete Verarmung großer Bevölkerungsschichten statt, da deren magere Ersparnisse große Kaufkraftverluste erleiden.

      Man muß sich das ganze wie eine große Feder vorstellen, die bis zum Anschlag gespannt wird, und die sich plötzlich löst, weil die Gegenkraft nicht mehr ausreicht.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 24.01.05 09:29:15
      Beitrag Nr. 81 ()
      [.....]
      Kein Staat auf der Welt bedient sich einer so rücksichtslosen Inflationspolitik wie die Vereinigten Staaten von Amerika. Seit dem Amtsantritt von Bush junior explodierten Handels- und Budgetdefizit. Ganz zu schweigen von den durch ihn und seine Hintermänner verursachten Kriegsabenteuern mit unkalkulierbarem Ausgang. Hier sehen wir schon heute die Bestätigung der These, daß die Schulden heute eben nur zum geringen Teil die Steuern von morgen sind. Da sich die USA massiv im Ausland verschulden, können sie nur die Absicht haben, diese Schulden mit wertlosem Geld zurückzuzahlen. Somit ist jetzt schon absehbar, daß die "Währungsreserven" der EZB, Bank of Japan und Bank of China, die in Dollar bestehen, wertlos sind.

      Was hat das mit dem Goldpreis zu tun, werden Sie vielleicht einwenden. Sehr viel. Wir stellen fest, daß die Geldmengen in den vergangenen Jahren explodiert sind, was die Lebenshaltung ständig verteuert. Ohne die hedonischen Tricks der statistischen Ämter lägen die tatsächlichen Inflationsraten bei mindestens 3-4%. Keine Spur von Deflation. Viele begreifen nicht den Unterschied zwischen echter Deflation und Inflation mit Reallohnsenkung. Die Inflation wird vielmehr zu verschleiern versucht, um die Lohnforderungen der Arbeitnehmer niedrig zu halten und die Kapitalströme nicht massiv in harte Aktiva fließen zu lassen. Aber genau die Inflation ist das Thema, denn Geldmengenausweitung ist eine grundsätzliche Ursache derselben und wird immer durchschlagen, so wie sie es bei Aktien (bis 2000) und Immobilien (bis dato ) schon getan hat. Weitere Ursachen für Inflation können verstärkte Nachfrage nach Gütern (z.B. jetzt beim Öl sichtbar) oder vermindertes Angebot an Gütern sein.


      Schlußfolgerung:

      Die Diskrepanzen zwischen Ausgaben und Einnahmen in den großen westlichen Ländern sind so groß geworden, daß an eine Sanierung der Staatsfinanzen nicht mehr zu denken ist. Der sich selbst antreibende Prozeß führt zu immer höheren Schulden. Eskalierende wirtschaftliche Probleme werden zu immer mehr kostspieligen Staatsinterventionen führen.
      Auch in der Realwirtschaft haben sich gewaltige Ungleichgewichte aufgebaut, die nur mittels Inflationierung durch den Staat „gelöst“ werden können. Jede benötigte Menge Geld ist per Knopfdruck herstellbar. Krisenhafte Erscheinungen in der Wirtschaft (z.B. Karstadt) werden zunehmen und den Staat zu Eingriffen zwingen, was wiederum Schulden und Inflation erhöht.
      Die von Dimitri Speck (www.seasonalcharts.com) und GATA nachgewiesene Goldpreismanipulation der Notenbanken kann nicht dauerhaft erfolgreich fortgesetzt werden.
      Steigende Nachfrage nach Rohstoffen aus den fernöstlichen Volkswirtschaften wirkt allgemein preistreibend.
      Die Kriegspolitik der US-Administration fördert Terrorismus und Unsicherheit, was wiederum Edelmetalle und Öl antreibt.

      Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ist mithin von steigenden Edelmetall- und Rohstoffpreisen in einem langjährigen Bullenmarkt auszugehen.


      © Jan Kneist
      Quelle:Goldseiten
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 10:59:30
      Beitrag Nr. 82 ()
      Militärausgaben treiben US-Haushaltsdefizit in die Höhe

      Präsident Bush beantragt zusätzlich 80 Milliarden Dollar für Einsätze im Irak und in Afghanistan


      HANDELSBLATT, 26.1.2005
      bac/noh WASHINGTON. Die Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan werden zu einer erheblichen Belastung für den US-Haushalt 2005. Präsident George W. Bush wird im laufenden Haushaltsjahr zusätzlich mehr als 80 Mrd. Dollar für die Kosten der Kriegsführung im Kongress beantragen, teilte das Weiße Haus gestern mit. Damit würden die Ausgaben für die beiden Militäreinsätze auf fast 300 Mrd. Dollar steigen.

      Die hohen Kosten werden vor allem mit den Aktivitäten der Aufständischen im Irak begründet. Rund drei Viertel der 80 Mrd. Dollar seien für das US-Heer bestimmt, das die Hauptlast des Krieges im Irak trage, hieß es in den Regierungskreisen.

      Das Paket soll dem Kongress offiziell erst zugeleitet werden, wenn Bush am 7. Februar seinen Haushalt für 2006 einbringt. Gemeinsam mit den bereits bewilligten Mitteln in Höhe von 25 Mrd. Dollar würde sich die Gesamtsumme für Militäroperationen im Irak und in Afghanistan allein für 2005 auf eine Rekordsumme von 105 Mrd. Dollar belaufen. Zum Vergleich: Der Etat 2004 von Bundesverteidigungsminister Peter Struck belief sich auf 24 Mrd. Euro.

      Experten bezweifeln, ob mit den zusätzlichen 80 Mrd. Dollar das Ende der Belastungen erreicht ist. „Die Ausgaben werden eher noch wachsen, da die Terrorattacken nicht zu kalkulieren sind“, sagte der Verteidigungsexperte John Pike von der Denkfabrik Global Security.org.

      Das US-Heer plant, die Truppenstärke im Irak von 120 000 Mann für mindestens zwei weitere Jahre aufrechtzuerhalten. Die Annahme von nur geringen Veränderungen der Lage im Irak sei „der wahrscheinlichste Fall“, sagte Generalleutnant James Lovelace. Gerüchte über einen Teilrückzug der US-Streitkräfte nach den Wahlen im Irak am Wochenende sind damit vom Tisch. Insgesamt sind 150 000 US-Soldaten aller Teilstreitkräfte im Irak stationiert.

      US-Finanzminister John Snow be-kräftigte, dass seine Regierung das Defizit trotz der hohen Militärausgaben in den Griff bekommen werde. Das Weiße Haus rechnet mittlerweile mit einem Defizit von 427 Mrd. Dollar – dies entspricht 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der Kongress erwartet nur 368 Mrd. Dollar – allerdings ohne die zusätzlichen 80 Mrd. Dollar und ohne Berücksichtigung der Teilprivatisierung des Rentensystems und der Fortschreibung der von Bush angestoßenen Steuerentlastungen. Diese Faktoren könnten das Defizit deutlich ausweiten. Für die kommenden zehn Jahre rechnet das Haushaltsbüro des Kongresses (CBO) ohne die beiden von Präsident Bush angekündigten Reformen mit einem Fehlbetrag von lediglich 855 Mrd. Dollar. Werden sie umgesetzt, könnte das Defizit leicht ein bis zwei Billionen höher ausfallen, prognostizieren die Experten vom CBO.

      Auch bei den Analysten machen sich Zweifel breit, dass die US-Regierung das Defizit wie versprochen zurückführen werde. „Wir erwarten im nächsten Jahr eine leichte, konjunkturell bedingte Besserung, aber der Trend geht weiter in Richtung höhere Staatsdefizite“, sagte der Chefvolkswirt der Investmentbank Lehman Brothers, John Llewellyn. „Es besteht die reale Gefahr, dass der Dollar wegen der hohen Defizite nochmals deutlich abwertet, was die gesamte Weltwirtschaft in Schwierigkeiten bringen könnte“ warnte Llewellyn.

      Ähnlich argumentiert auch das CBO. Zumindest für die kommenden zwei Jahre werde der Dollar an Wert verlieren , verkündeten sie gestern.
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 17:31:19
      Beitrag Nr. 83 ()
      HANDELSBLATT, Donnerstag, 27. Januar 2005, 11:09 Uhr

      Amerikanische Ökonomen warnen beim WEF

      "In den USA braut sich etwas zusammen"

      Von H.-J. Knipper, C. Rabe und P. Schwarz, Handelsblatt

      Selten zuvor waren sich prominente Wirtschaftsexperten beim Treffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos so einig: Die Weltkonjunktur gibt dieses Jahr zu verhaltenem Optimismus Anlass, trotz des hohen Ölpreises. Nur noch ein Land macht Stephen Roach, dem Chefökonomen der US-Investmentbank Morgan Stanley, und seinen Kollegen Sorgen: die USA.

      DAVOS/DÜSSELDORF. Roach: „Ich bin optimistisch für China und Indien, auch für Japan, und ich sehe sogar in Europa positive Entwicklungen. Aber in den USA braut sich etwas zusammen: Irgendwann wird der private Verbrauch zusammen brechen. Die Sparquote der Amerikaner ist zu niedrig.“

      Auf dem Podium, das sich Roach mit dem Vizechef des Versicherungskonzerns AIG, Jacob Frenkel, dem japanischen Professor Takatoshi Ito und Laura Tyson von der London Business School teilte, erntete der streitbare Amerikaner ungeteilten Beifall für diese Bemerkung. Frenkel machte auf ein weiteres US-Risiko für die Weltwirtschaft aufmerksam, das in seinen Augen bisher in Washington ignoriert wird: das ungebremst wachsende Haushaltsdefizit und das chronische Leistungsbilanzdefizit. Frenkel: „Wann hört die Musik auf zu spielen? Noch läuft die Musik, und sie wird weiter laufen, aber sie wird sich verändern. Länder, die heute die Lokomotive der Weltwirtschaft sind, werden zu Gezogenen. Und umgekehrt“, sagte der AIG-Chef mit Blick auf die US-Konjunktur.

      Alle vier Experten monierten zwar die von der US-Politik provozierten Ungleichgewichte auf den Weltwährungsmärkten – schwacher Dollar und starker Euro, Druck auf Renmimbi und Yen zur raschen Aufwertung – glaubten aber nicht, dass sich daran kurzfristig etwas ändert. Eine nachhaltig negative Wirkung auf den Dollar als die führende Reservewährung sahen sie nicht, auch wenn dem Euro zugetraut wird, künftig mehr in asiatische Währungsreserven zu fließen als bisher.

      [...]

      Der zweite große Risikofaktor für die Weltwirtschaft ist die Wechselkursentwicklung. Der Euro hat im vergangenen Jahr deutlich gegenüber dem US-Dollar aufgewertet. Dadurch haben sich die Exporte europäischer Produkte am Weltmarkt verteuert. Allerdings wurde dieser Effekt durch den Boom der Weltwirtschaft überkompensiert, und der Export lief weiter auf Hochtouren.

      In der US-Leistungsbilanz wiederum klafft noch immer ein tiefes Loch – die Importe steigen weiter schneller als die Ausfuhren, obwohl US-Produkte durch die Abwertung des Dollars am Weltmarkt preiswerter geworden sind. Das Defizit der US-Leistungsbilanz hat sich inzwischen auf gut 5,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) summiert und gilt als eine der zentralen Gefahren für die Weltwirtschaft. Denn sollten die internationalen Investoren das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort USA verlieren, droht eine massive Abwertung des US-Dollars.

      [...]


      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 17:49:50
      Beitrag Nr. 84 ()
      volkmar30,

      die Texte lese ich seit zwanzig Jahren:cool:



      Fehlender Spargeiz hat den Zusammenbruch verhindert.

      Diese feste Bodentheorien wird nur von den Europäern mit deutschem Sorgenträgerschwerpunkt gelebt, der Rest mit Amerikaschwerpunkt macht auf Pippi Langstrumpf und bastelt sich eine gefällige Welt.

      Goldanlagen sind Reflex der Statiker auf eine dynamische Welt. Mit Steinkohle könnte noch geheizt werden, aber Gold:confused:

      Haben wir nicht ewig andere Zusammenbrüche:confused: mal Euro , mal Dollar, mal Aktien, mal Spareinlagen, Zinsen kommen noch.

      Ist die einzige Antwort nicht Trenderkennung, laufende Trends gehen und sonst einen Hacken machen:confused:

      Die einzige Antwort auf Stillstand und Rückgang ist Wachstum, also das aus Märkten filtern und dort bleiben:look:

      Oder nicht:confused:
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 18:33:51
      Beitrag Nr. 85 ()
      Druckfrisch von Bild.Bei solchen Zahlen riecht es bald nach Inflation.
      ------------

      BILD: Arbeitslosigkeit mit 4,96 Millionen auf neuem Nachkriegshoch
      Donnerstag, 27. Januar 2005, 17.11 Uhr
      Die Arbeitslosigkeit erreicht im Januar den höchsten Stand der Nachkriegszeit. Ende des Monats sind bundesweit rund 4,96 Millionen Arbeitslose registriert, berichtet BILD (Freitagausgabe). Dies wären etwa 490 000 Erwerbslose mehr als im Dezember und 360 000 mehr als vor einem Jahr. Allerdings hat die Bundesagentur nach BILD-Informationen alle 180 Arbeitsagenturen angewiesen, die Statistik über das kommende Wochenende nochmals zu überprüfen. Die Agenturen sollen kontrollieren, ob die Zahl der arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger wirklich so hoch ist, wie bisher eingerechnet.
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 18:39:35
      Beitrag Nr. 86 ()
      PintoGrande, bei unausgelasteten Produktionsfaktoren soll es Inflation geben:confused:

      Wie geht das:confused:
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 18:47:54
      Beitrag Nr. 87 ()
      Friseuse
      Ich stelle die Frage anderst herum.Wenn wir im 2008
      zehn Millionen Arbeitslose haben,mit Terror und Globalisierung durchaus möglich.Wer bezahlt diese Menschen und mit was.Eine Lockerung des Stabilitätspakts
      ist das keine Inflation des Euros?
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 18:52:35
      Beitrag Nr. 88 ()
      auf jeden Fall gibt`s in der Eurozone weitere Zinssenkungen in 2005.
      Wettet jemand dagegen?:D
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 19:38:29
      Beitrag Nr. 89 ()
      Pintogrande,

      auf eine Nachtwächter und Spargeizzeit folgte historisch Massenarbeitslosigkeit und braune Politik, keine Inflation.

      Unsere EZB Spinner träumen seit Jahren den Inflationstraum, er kommt nicht.
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 20:28:40
      Beitrag Nr. 90 ()
      Friseuse
      Wenn keine Inflation dann ein Währungsschnitt. Mit diesen Schulden die immer mehr werden,werden wir nie einen Neuanfang starten können.Warten wir mal die nächsten 5-6 Jahre ab.
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 23:27:35
      Beitrag Nr. 91 ()
      15 % (!!!) der gesamten Bundesausgaben müssen inzwischen für die Zinstilgung verwendet werden, vor 10 Jahren war es noch knapp die Hälfte ! Jetzt kommen noch Gerd und Hans und schaffen den Stabilitätspakt ab und öffnen damit der ruinösen Verschuldung Tür und Tor. In der heutigen Wirtschaftswoche ist das sehr schön nachzulesen (Seite 20), hier ein paar Zitate:

      .....Auch ist Eichels These nicht zu halten, staatliche Sparaktionen würden der Konjunktur schaden. In einer Fallstudie für zehn Länder wiesen die renommierten Ökonomen Alberto Alesina von der Harvard-Universität und Silvia Ardagna vom Wellesley College nach, dass eine finanzpolitische Konsolidierungsstrategie expansive Effekte auf die Wirtschaft hat. Der Grund: Nimmt der Staat weniger Kredit auf, muss er von seinen Bürgern später weniger Steuern und Abgaben für den Schuldendienst verlangen. Weil sich dadurch die Einkommens- und Gewinnerwartungen der Unternehmen und Verbraucher verbessern, nehmen Konsum und Invesition zu........

      ......Die zunehmene Verschuldung ist auch aus demografischen Gründen der falsche Weg. Wegen der Überalterung hat die öffentliche Hand nach Berechnungen des Sachverständigenrats durch Leistungszusagen in den Sozialsystemen bereite Verbindlichkeiten von rund 270 Prozent in Relation zum BIP aufgebaut. Zusammen mit der offiziellen Verschuldung von rund 65 Prozent steht der Staat mit 335 Prozent des BIP in der Kreide, das sind 7300 Milliarden Euro .
      Um von diesem Schuldenberg herunterzukommen, bleibt dem Staat nur ein Mittel, wenn er nicht spart: Inflation . "Geldentwertung ist für den Staat bequem, weil sie den realen Wert seiner Außenstände dahinschmelzen lässt", sagt Thomas Mayer, Euroland-Chefsvolkswirt der Deutschen Bank Global Markets in London.

      Vor allem die kleineren EU-Länder mit einer soliden Haushaltspolitik wie Finnland, Luxemburg oder Irland sind besorgt. Denn die überbordenden Schulden in den großen EWU-Ländern Deutschland, Italien und Frankreich werden Inflation und Zinsen im gesamten Währungsgebiet langfristig nach oben treiben... Ob sie das auf Dauer mitmachen werden ? Absetzbewegungen aus der Währungsunion wären dann wohl nicht mehr zu vermeiden , prophezeit Thomas Mayer von der Deutschen Bank. "Historisch gesehen wäre es nicht das erste Mal, dass eine Währungsunion auseinander bricht."
      Avatar
      schrieb am 28.01.05 00:54:59
      Beitrag Nr. 92 ()
      PINTOGrande,

      es gibt keinen Grund für den propagierten Neuanfang. Die Verschuldung ist selbst nach der idiotischen Ostabwicklung unter der von Belgien oder Japan. Das mit der Schuldenhöhe ist politisch-normatives Gequatsche. Strukturell läuft was aus dem Ruder, insbesondere die Altersversorgung von Politikern und Beamten:laugh: Auch die Banker schauen das Pferd nur von hinten an:rolleyes: es müssen keine Schulden getilgt werden, die müssen sich in Relation zum BIP auswachsen über dynamisches Wachstum.

      bonAPART,

      die tolle ökonomische Theorie ist neoliberaler Zeitgeist. Warum liegt Deutschland bei Beschäftigung und Wachstum hinter Europa, Japan, USA :confused: Was hier fehlt ist Cashlovers Zinssenkung, Entbürokratisierung, Ende von Jammerkultur und Geschäftsvermeidungsstrategien bei Entscheidungsträgern und Meinungsführern. Die Krönung ist der ganze Nonsens von Basel2 bis Finanzkonglomeratsrichtlinie:rolleyes: Bei niedrigen Zinsen gibt es einen Rückgang im privaten Verbrauch:cry: das ist ein ökonomisches Kunstwerk:rolleyes:

      Lockerer werden, Ziele suchen und umsetzen, Problemwälzerei führt zu Problemen.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 28.01.05 08:55:34
      Beitrag Nr. 93 ()
      Lockerer werden, Ziele suchen und umsetzen, Problemwälzerei führt zu Problemen

      Also ich weiß ja nicht, evtl. funktioniert mein Verdrängungsmechanismus einfach nimmer, aber wenn ein Staat 15 % aller Ausgaben für ZINSEN seiner Schulden ausgeben muss, bleiben ihm nach Adam Riese nur noch 85 % um andere sinnvolle Ausgaben zu tätigen - mit stark abnehmender Tendenz, der Trend ist hier das Problem, nicht mal die absolute Zahl allein ! Der demografische Faktor, nämlich eine anstehende Halbierung der Bevölkerung in den nächsten 30 - 35 Jahren, gibt dem Land dann den Rest.
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 17:29:12
      Beitrag Nr. 94 ()
      Aus der FTD vom 1.2.2005

      Portfolio: Viel Geld, hohe Risiken, wenig Substanz

      http://www.ftd.de/bm/ga/1107175288333.html?nv=hpm


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 17:41:31
      Beitrag Nr. 95 ()
      Ähnliche Artikel tauchen dieser Tage und Wochen vermehrt auf, @Volkmar30
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 18:26:43
      Beitrag Nr. 96 ()
      #95:

      Stimmt. Es wird auch viel über Gold geredet. Das ist sehr verwunderlich, da sich die Börsen weltweit auf sehr hohem Niveau befinden und Gold in Euro immer noch seitwärts läuft. Üblicherweise gibt es Weltuntergangsartikel immer nur nach größeren Kursstürzen, so wie Ende 2002/Anfang 2003.

      Man könnte vermuten, daß die "Hochfinanz", von der manchmal erzählt wird, sich jetzt positioniert hat und einen Crash auslösen will.

      Mir soll`s recht sein, ich bin auch positionert. :)


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 01.02.05 21:41:41
      Beitrag Nr. 97 ()
      Der FTD Artikel ist gängiger Zeitgeist, Endzeitlaune, Brüning Revival, perspektivfreie Buchhaltermentalität.

      Die Situationserfassung ist schlicht falsch, es ist nicht zu viel Geld im Markt. Es gibt keine Blasen, es gibt eine neue Risikoaversion von Versicherungen bis Privatanlegern und die drückt Aktien, Immobilien, Beschäftigung, Wachstum. Die gestiegene Geldmenge führt zu einer Anleihenhausse, selbst für einen Goldpreisabstieg in Hartwährungen reicht es nicht.

      Deutschland rettet die Welt:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.02.05 08:35:13
      Beitrag Nr. 98 ()
      Friseuse

      ``es müssen keine Schulden getilgt werden, die müssen sich in Relation zum BIP auswachsen über dynamisches Wachstum.``

      .......
      Wo soll dynamisches Wachstum herkommen.Im globalen Wettbewerb haben wir keine Chance weil unsere Lohnkosten
      zu hoch sind.Was haben wir , was die Chinesen nicht haben.So lange es eine vielzahl von Länder gibt die günstiger arbeiten als wir wird sich nichts ändern.Selbst bei Pisa liegen die Chinesen Meilenweit vor uns.Das heißt nichts gutes für die Zukunft.Wir sind in der Sackgasse.
      Avatar
      schrieb am 02.02.05 09:50:49
      Beitrag Nr. 99 ()
      @Friseuse ohne die Eingliederung der Ostländer in die EG, ohne die boomende Wirtschaft in China wärs wohl schon vorbei. Die USA verschuldet sich weiter ungehemmt, die EG geht einen bitteren Weg, wie soll denn Deiner Meinung nach ein GAU noch zu stoppen sein?

      Der Verschuldungsgrad alleine in "D" ist mit dieser überalterten Gesellschaft wohl kaum auf ein erträgliches Niveau zurückzuführen. Das Geld befindet sich bei den Alten und dreht sich folglich umso langsamer.

      Wir können jetzt ja alle mal austehen und in die Hände klatschen und so tun, als gäbe es diese Probleme überhaupt nicht.
      Avatar
      schrieb am 02.02.05 09:54:44
      Beitrag Nr. 100 ()
      Schinderluder

      ``ohne die Eingliederung der Ostländer in die EG, ohne die boomende Wirtschaft in China wärs wohl schon vorbei``
      .........

      Schon längst vorbei.Zustimmung 100%
      Avatar
      schrieb am 02.02.05 10:29:23
      Beitrag Nr. 101 ()
      @PINTOGrande im übrigen deckt sich der Artikel in der FTD mit Prof. Hamers Veröffentlichung im Dezember 2004. Nicht etwa, daß ich "obrigkeitshörig" wäre, nein, das nicht. Aber ich denke, es ist wirklich an der Zeit, Fachleuten das Wort zu übergeben. Zulange schon orakeln Dilletanten und Blähbäuche wie EICHEL über die hohe Kunst der Finanzwissenschaften ohne jegliche Befähigung.

      Das konnte ja nicht gutgehn.
      Avatar
      schrieb am 02.02.05 11:08:27
      Beitrag Nr. 102 ()
      Skandale über Skandale.Was ist mit LudgerVolmer?

      Visa-Affäre
      Harte Vorwürfe gegen Beamte

      In der Affäre um die Handhabung deutscher Touristenvisa erhebt die Kölner Staatsanwaltschaft nach Zeitungs- Informationen den Vorwurf der „Korruption“ und „Protektion“ gegen Beamte des Innenministeriums und des Auswärtigen Amtes. Dadurch sei eine bandenmäßige Schleusung von Einreisewilligen aus Staaten des ehemaligen Ostblocks begünstigt worden, schreibt der „Kölner Stadt- Anzeiger“ unter Berufung auf die Anklageschrift gegen einen Geschäftsmann. Dieser müsse sich in Kürze vor dem Kölner Landgericht wegen Beihilfe zur bandenmäßigen Schleusung verantworten.

      In diesem Zusammenhang ermittelt inzwischen auch die Berliner Staatsanwaltschaft gegen einen Regierungsdirektor aus dem Bundesinnenministerium sowie gegen den Geschäftsmann wegen des Verdachts der Korruption, schreibt die Zeitung. Gegen einen Legationsrat aus dem Auswärtigen Amt laufe ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beihilfe zur bandenmäßigen Schleusung durch Unterlassen.

      Akribisch legt die Anklage laut „Kölner Stadtanzeiger“ dar, dass im Außenministerium wiederholt Warnungen vor dem organisierten Visa- Missbrauch in den Wind geschlagen worden seien. Der beschuldigte Geschäftsmann hatte im Jahr 2000 die „Reiseschutz AG“ gegründet. Die Firma vertrieb Reiseschutzpässe, eine Art Versicherungsschutzpapier, bei deren Vorlage die deutschen Botschaften in den ehemaligen GUS- Staaten automatisch ein Visum erteilen sollten.

      Laut Anklage war es für den Unternehmer dann ein Leichtes, die Verantwortlichen im Innen- und im Außenministerium von seiner Geschäftsidee zu überzeugen. Hätte man das Geschäftsgebaren des Mannes und seiner Vertriebspartner genauer unter die Lupe genommen, wäre hier nach Ansicht der Anklage „Schleuserkriminalität zum größten Teil verhindert worden“, schreibt die Zeitung.

      Quelle: http://www.n-tv.de/5486358.html
      Avatar
      schrieb am 02.02.05 11:53:29
      Beitrag Nr. 103 ()
      Welcher Schaden hier entstanden ist für unser Volk, das weiß kein Mensch.:(

      Knast für solche Typen wäre eine Möglichkeit.
      Avatar
      schrieb am 02.02.05 13:05:41
      Beitrag Nr. 104 ()
      Liebe Freunde des anerzogenen Spargedankens:D

      Die Verkünder vom neuen Spargeiz sparen an sich nicht:eek: an der Bevölkerung schon. Die Problematik ist das fehlende Vertrauen, fehlende Ehrlichkeit, nachhaltige Verlogenheit. Dieses Land ist doch nicht naturgesetzlich zum Untergang verdammt, von der Vermögensbasis und der Potenziale aus ist es heute einfacher als jemals vorher. Es gibt Strukturprobleme mit einer Beamtenkaste, die die Politik quer durch alle Fraktionen stellt.

      Der geistig-moralische Mehltau geht auf Effizienz und Zukunft. Deutschlands Leistungsfähigkeit ist doch nicht auf weltweit führenden Steuerwirrwarr und Autobahnmaut beschränkt:laugh:

      Ihr lasst euch da einsüden:laugh:

      Kehrt um, schickt versagende Eliten in Urlaub.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 02.02.05 13:50:52
      Beitrag Nr. 105 ()
      "Geistig moralischer Mehltau"-das ist gut!:rolleyes::laugh: Jetzt wirst aber richtig philosophisch, @Frisöse!

      Wie willst´n das anstellen, @Frisöse?!:rolleyes:Wie willst Du die Beamten aus der Entscheider-Ebene vertreiben? Wie soll das gehen mit dem Abnabeln von der Zitze der Sau? Wie willst Du diesen UNGEIST, diesen VERSORGUNGSTICK diese Alimentierung all der Nichtproduktiven, dieser Asseln, dieser hochproduktiven Gesellschaft zu Leibe rücken?!;)

      Die haben sich doch so stark festgefressen mitten in unserer Gesellschaft wie ein Grippevirus!
      Avatar
      schrieb am 03.02.05 05:14:41
      Beitrag Nr. 106 ()
      #105

      genau!

      Und Viagra kriegen die auch noch umsonst:cry:

      =>Beamte in Baden-Würtemberg haben ein Recht auf vom Staat finanzierte Potenzmittel, wenn ihnen ein Arzt ein Rezept ausstellt, so das Verwaltungsgericht Stuttgart (17K3752/04).
      Grund der Großzügigkeit:
      Der Staat habe dafür zu sorgen, dass Beamte die "wesentlichen Dinge des täglichen Lebens erledigen können".:laugh:

      quelle: WiWo, Nr.04, 2005, Seite 109
      Avatar
      schrieb am 03.02.05 08:27:46
      Beitrag Nr. 107 ()
      Sind die so gestreßt,dass sie keinen Ständer bekommen?
      Oder liegt es an Faul und Trägheit.
      Avatar
      schrieb am 06.02.05 17:55:17
      Beitrag Nr. 108 ()
      IFO-MAHNUNG

      Ohne weitere Einschnitte droht der Kollaps

      Ein Erlahmen des Reformprozesses will Bundesfinanzminister Hans Eichel vermeiden, deshalb hat er vorgebaut. Eine von ihm in Auftrag gegebene Studie bestätigt jetzt selbst die pessimistischten Mahner. Fazit: Deutschlands Staatsverschuldung droht ohne weitere tief greifende Einschnitte ins soziale Netz außer Kontrolle zu geraten.

      München - "Der Staat wird seine Finanzen auf Dauer nur mit weiteren Reformen des sozialen Sicherungssystems in den Griff bekommen", schreibt das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) in seiner am Dienstag veröffentlichten Studie. "Wenn der Reformprozess jetzt ins Stocken gerät, riskiert Deutschland seine Wirtschaftskraft", warnte das Institut.

      Wegen der Alterung der Bevölkerung empfiehlt das Ifo eine Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre sowie Strukturreformen bei Kranken- und Pflegeversicherung. "Wir kommen in den nächsten Jahren um eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit nicht herum", erklärte Ifo-Sozialexperte Martin Werding. Die Kranken- und Pflegeversicherung müsse vor allem effizienter und teilweise privatisiert werden. "Fragen der Finanzierung - Stichwort: Bürgerversicherung oder Kopfpauschale - sind demgegenüber eher zweitrangig", betonte Werding.

      Die öffentlichen Finanzen können der Studie zufolge nur saniert werden, wenn die staatlichen Ausgaben ab sofort und dauerhaft um mindestens 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesenkt würden. Die jüngsten Reformen bei Renten- und Krankenversicherung hätten die Aussichten für die Staatsfinanzen zwar verbessert, reichten aber langfristig noch nicht aus.

      Ohne Veränderungen droht Deutschland dem Ifo zufolge der wirtschaftliche Kollaps. "Bis 2050 könnte sich die Staatsverschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt etwa verdreifachen , oder die Sozialbeiträge steigen auf 46 bis 49 Prozent." Allein die Ausgaben der Rentenversicherung könnten gemessen am BIP um rund ein Viertel steigen, bei gleichzeitigem Absinken des Brutto-Rentenniveaus auf 36 bis 38 Prozent.

      © SPIEGEL ONLINE 2005

      2050 :laugh::laugh::laugh:

      Das ist wohl das Wunschdenken auch so mancher Politiker, ich tippe eher auf 2010, max. 2015 rum.
      Avatar
      schrieb am 06.02.05 21:17:48
      Beitrag Nr. 109 ()
      #108

      na, ich denke, da liegt wohl ein Druckfehler vor.

      Ein Zeitfenster von 45 Jahren dürfte wohl keine Sau interessieren, da deckt die überwiegende Zahl der heutigen Spiegel-Leser wohl schon der grüne Rasen.
      Avatar
      schrieb am 12.02.05 18:00:06
      Beitrag Nr. 110 ()
      Hallo an die Runde,

      ich finde diesen Link auch sehr lesenswert.

      http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyi…

      Mit freundlichem Tradergruß
      Hillesheim
      Avatar
      schrieb am 01.03.05 19:46:52
      Beitrag Nr. 111 ()



      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 05.03.05 09:36:43
      Beitrag Nr. 112 ()
      Die Welt, 5. März 2005

      Wie das BIP von Brasilien ausgelöscht wurde

      Geschichte wiederholt sich nicht. Das belegt einmal mehr der Millenniumscrash am Aktienmarkt. So viel Kapital an den Börsen durch den Kurssturz vernichtet wurde, so relativ bescheiden blieben doch die Auswirkungen für die Realwirtschaft. Anders als Ende der zwanziger Jahre führte der Börsenkrach nicht zu einer Weltwirtschaftskrise - bis jetzt zumindest.

      Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Auf der einen Seite wurden allein bei den drei marktschwersten Dax-Konzernen Deutsche Telekom, Siemens und Allianz zwischen dem Hoch des Jahres 2000 und dem Tief 2003 eine halbe Billion Euro an Wert vernichtet. Dies entspricht in etwa dem jährlichen Bruttoinlandsprodukt des 180-Millionen-Einwohner-Staates Brasilien. Auf der anderen Seite blieb nicht nur die weltweite Depression aus. Vielmehr verzeichnete die Weltwirtschaft vier Jahre nach dem Zusammenbruch das stärkste Wirtschaftswachstum seit zwei Jahrzehnten.

      Die globalökonomische Folgenlosigkeit des Crash` ist vor allem dem beherzten Eingreifen der Notenbanken zu verdanken. Durch eine in dieser Form noch nie dagewesene konzertierte Zinssenkungspolitik gelang es den Geldpolitikern, eine Bruchlandung der Konjunktur zu verhindern.

      Doch diese lockere Geldpolitik hat auch ihre Schattenseiten. Die dadurch geschaffene Liquidität strömte in unterschiedliche Asset-Klassen wie Immobilien, Anleihen, Rohstoffe und in begrenztem Umfang auch in Aktien. Deshalb warnen viele Beobachter vor neuen, nicht minder gefährlichen Spekulationsblasen, die bei steigenden Leitzinsen später platzen könnten. dde/hz.


      http://www.welt.de/data/2005/03/05/605292.html


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 17:05:59
      Beitrag Nr. 113 ()
      Das Ende naht.....

      FDP: Deutschland hat sieben Billionen Euro Schulden

      IWF fordert weitere Einschnitte

      Berlin - Die großen westlichen Industriestaaten sind nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht oder nur völlig unzureichend auf das Problem der alternden Gesellschaften vorbereitet. Das geht aus dem halbjährlichen " World Economic Outlook" des IWF hervor, der Mitte April in Washington veröffentlicht wird. Auch Deutschland wird darin kritisiert: Zwar gingen die jüngsten Rentenreformen ebenso in die richtige Richtung wie die Agenda 2010, sie seien aber nicht weitgehend genug.


      Sorgen bereitet dem IWF vor diesem Hintergrund, daß viele öffentliche Haushalte schon heute in einem desolaten Zustand sind: " In den größten Industrieländern mit Ausnahme Kanadas sind die Finanzierungsdefizite unverändert hoch" , heißt es in dem Bericht. Laut IWF hat sich das Finanzierungsdefizit in der Euro-Zone im vergangenen Jahr auf durchschnittlich drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöht. Noch problematischer seien die hohen Schuldenstände in den EU-Ländern, kritisieren die IWF-Ökonomen.


      In Deutschland liegt diese sogenannte explizite Staatsverschuldung derzeit bei 66 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - 1400 Mrd. Euro. Nach Ansicht des finanzpolitischen Sprechers der FDP, Carl-Ludwig Thiele ist das jedoch nur die halbe Wahrheit. " Das wahre Ausmaß der Staatsverschuldung tritt erst zutage, wenn man die Ansprüche der Bürger an die umlagefinanzierten Sozialversicherungssysteme und die Pensionsansprüche einrechnet" , sagt Thiele. Nach Berechnungen des Sachverständigenrates und der Deutschen Bundesbank lag diese implizite Verschuldung 2002 bei 270 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - 5700 Mrd. Euro. Entsprechend lag die Gesamtverschuldung Deutschlands bereits damals bei mehr als 330 Prozent des Bruttoinlandsprodukts oder 7000 Mrd. Euro.


      Der Konsolidierungsdruck sei also weit höher als bislang behauptet, sagt Thiele. Um das in die Köpfe der Verantwortlichen zu bringen, fordert der FDP-Finanzexperte, " die in den Haushalten von Bund und Ländern bislang nicht ausgewiesene Verschuldung durch Pensions- und Zahlungsverpflichtungen an die gesetzliche Rentenversicherung in den jeweiligen Haushalten offen auszuweisen" .


      Erst wenn die auf Grundlage geltenden Rechtes fortgeschriebenen künftig erzielbaren staatlichen Einnahmen ausreichen, um sämtliche Verpflichtungen abzudecken, lassen sich die öffentlichen Etats als tragfähig bezeichnen, sagen die Sachverständigen. Thiele sagt: " Davon ist Deutschland derzeit Lichtjahre entfernt." cw




      Artikel erschienen am Mi, 9. März 2005

      http://www.welt.de/data/2005/03/09/608095.html
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 10:03:16
      Beitrag Nr. 114 ()
      Hallo!

      Ich bin gerade über eine interessante Sache gestolpert. Da wir bis zur Phase der Geldentwertung (Inflation) vorher noch in eine Deflation rutschen werden und dabei mit Bankenpleiten zu rechnen ist, hatte ich ja anfangs vorgeschlagen, sein Geld besser zu Hause aufzubewahren, um es beim Konkursfall der Bank nicht zu verlieren bzw. illiquide zu sein.

      Leider verzinst sich ja das Geld zu Hause ja nicht. Auch wenn in der Deflation das Zinsniveau sehr niedrig ist und man nicht erzielte Zinseinkünfte verschmerzen kann, ist es trotzdem ärgerlich.

      Die Lösung des Problems wäre die Nutzung eines "e-gold"-Kontos, bei dem ja das eingezahlte Geld nicht nur physisch gedeckt ist, sondern dessen Wert auch mit dem aktuellen Goldpreis steigt und fällt. Da es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der Goldpreis auch in Euro gerechnet zu steigen beginnt, würde es sich lohnen, sein Geld dort zu parken, denn mit steigendem Goldpreis "verzinst" es sich dann automatisch.

      Hier ist noch ein interessanter Link:
      http://www.goldseiten-forum.de//thread.php?postid=39818&sid=…


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 15:31:11
      Beitrag Nr. 115 ()
      Das Goldkonto wird doch bei einer Bank geführt,oder?

      Und weil Du Bankenpleiten befürchtest, legst Du dein Geld bei einer Bank an!

      Clever!
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 15:49:58
      Beitrag Nr. 116 ()
      #115:

      "e-gold" bitte nicht mit einem gewöhnlichen Goldkonto bei einer gewöhnlichen Bank verwechseln.

      http://www.e-gold.com/


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 16:08:48
      Beitrag Nr. 117 ()
      Ich habe Gold (physisch), damit ich auch im Krisen-Und Inflationsfall über Vermögen verfüge.

      Da ich nicht in die Zukunft schauen kann, weiss ich nicht, welches Ausmass ein mögliche Krise hat. Es kann sein, daß ich nur Zugriff auf mein Gold habe wenn ich die Münzen auch tatsächlich in den Händen halte.
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 16:30:18
      Beitrag Nr. 118 ()
      #117:

      Das physisches Gold allem anderen vorzuziehen ist, will ich nicht abstreiten.

      Mir ging es aber darum, was man mit dem Bargeld macht, das man derzeit auf seinem Konto hat, um die Dinge des täglichen Bedarfs zu bezahlen (Miete, Strom, Lebensmittel, etc.). Dieses Bargeld kann man ja nicht einfach in physisches Gold umtauschen und dann damit losgehen und den Leuten z.B. Goldmünzen in die Hand drücken. Die würden wahrscheinlich ganz schön dumm gucken. Bis die Leute physisches Gold zum Bezahlen wieder entgegennehmen, muß die Krise aber schon sehr weit fortgeschritten sein.

      Also muß man einfach einen kleinen Puffer Papiergeld bei seiner Hausbank haben, das dann aber, wie anfangs erwähnt, stark gefährdet ist. Daher der Gedanke mit dem e-gold-Konto, auf dem man diesen Puffer parkt und auch noch eine Wertsteigerung erfährt.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 16:50:45
      Beitrag Nr. 119 ()
      Alles klar!:)

      Dann ist aber praktisch das ganze Vermögen in Gold angelegt. Ich bevorzuge etwas Streuung.

      gruss em!
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 10:27:04
      Beitrag Nr. 120 ()
      @volkmar30

      Wie wäre es mit Quanto Open End Zertifikaten ?
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 10:37:27
      Beitrag Nr. 121 ()
      #Volkmar30

      Mir ging es aber darum, was man mit dem Bargeld macht, das man derzeit auf seinem Konto hat, um die Dinge des täglichen Bedarfs zu bezahlen (Miete, Strom, Lebensmittel, etc.). Dieses Bargeld kann man ja nicht einfach in physisches Gold umtauschen und dann damit losgehen und den Leuten z.B. Goldmünzen in die Hand drücken.

      Solange man Dinge wie Miete, Strom, Lebensmittel etc. aber noch in Papiergeld bezahlen kann/muss, was ja dein genannter Fall unterstellt, kann ich immer noch mein physisches Gold, das in dem skizzierten Krisenszenario ja bereits deutlich an Wert gewonnen haben müsste, zur Bank bringen und scheibchenweise in das Papiergeld tauschen. Immer gerade so viel dass ich meine aktuellen Verpflichtungen erfüllen kann. Ich halte es da wie Effectenmeister: e-gold ist nix für mich, nur was ich selber in Händen halte würde in solchen Zeiten für mich werthaltig sein.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 10:53:40
      Beitrag Nr. 122 ()
      Davon abgesehen wollte ich einmal zurück zum Ausgangsthema: Wie wahrscheinlich ist das von uns angesprochene Szenario einer Entwertung des Geldes und vor Allem: WANN würde es stattfinden ? Ich muss sagen dass ich mich die letzten Wochen sehr intensiv damit auseinander gesetzt habe und etwas ins Wanken geraten bin - und zwar auf Grund folgender Fakten:

      Zuerst einmal: Die Voraussetzung für eine Hyperinflation ist für mich die Tatsache, dass der Staat auf Grund von zu hoher Staatsverschuldung bankrott geht. In unserem Fall müsste man also den gesamten EU-Raum betrachten und nicht mehr Deutschland für sich allein. die gängige Verschuldungsgröße mit der man das Staatsdefizit misst ist die Gesamtverschuldung in Relation zum BIP einer Nation. Hier liegt Deutschland bei aktuell etwa 67 %.

      Nun sagt diese Zahl allein ja nichts aus, weil man muss ja Vergleichsdaten anderer Nationen heranziehen. Nehmen wir mal die Schweiz, diese würde rein emotional betrachtet 99 % aller User als sicherer Hafen angesehen werden, aber man höre und staune: Auch in der Schweiz werden fast 1:1 die gleichen Diskussionen geführt wie in Deutschland, nämlich die seit 1980 explodierende Staatsverschuldung, die mittlerweile 57 % des BIP erreicht hat.

      Und: Die Staatsverschuldung der von vielen als Schuldenstaat Nr. 1 gebrandmarkten USA liegt bezogen auf das BIP sogar unter den Schulden von Deutschland, nämlich bei ca. 63 %. So gesehen ist der Ruf nach Wiedereinführung der DM nicht nachvollziehbar, da Deutschland bereits heute verhältnismäßig mehr Schulden hat als die USA, die selbst bezogen auf ein DM-Dollar-Verhältnis als stabiler anzusehen sind.

      Die Frage die wir uns aber alle stellen: Ab wann ist ein Staat nun nicht mehr in der Lage seinen Verpflichtungen nachzukommen ? Hier sei auf das Beispiel Japan verwiesen, diese haben aktuell eine gigantische Staatsverschuldung von 155 % des BIP - und in Tokio wird immer noch mit YEN bezahlt und die Währung ist - für dieses Szenario betrachtet - sogar relativ stabil.

      Wie man sieht: Für uns Laien ist keinesfalls vorhersagbar wann der finanzielle Exodus kommt, ich denke mittlerweile aber: Nicht vor 10 Jahren, vielleicht in 20, vielleicht nicht einmal in 30 Jahren, weil - wie Japan beweist - man auch unter der Last unglaublicher Verschuldung einfach weiterexistieren kann und wird.

      Im Übrigen: Wer ein Land mit fast gar keiner Staatsverschuldung sucht um dort sein Geld zu bunkern: Australien hat eine Staatsverschuldung von noch 2 %, Tendenz Richtung 0.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 12:57:25
      Beitrag Nr. 123 ()
      Ich bin kein Experte,vermute aber mal,wegen ihren hohen Exports , weltweit tätigen Firmen und niedrigen Arbeitslosigkeit können sich die Japaner einigermaßen durchwursteln.Sollten aber immer mehr einflussreiche Länder dieselbe Staatsverschuldung haben,dass Weltwirtschaftssystem in turbulenzen kommen dann greift der Dominoeffekt und nicht nur für Japan wäre dann das Ende da.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 12:58:50
      Beitrag Nr. 124 ()
      #120:

      Von Zertifikaten halte ich gar nichts. Siehe dazu:

      Warnung von Goldkäufen auf Papier
      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 13:23:24
      Beitrag Nr. 125 ()
      #122:

      Ich muss sagen dass ich mich die letzten Wochen sehr intensiv damit auseinander gesetzt habe und etwas ins Wanken geraten bin - ...


      Dazu passt die Börsenweisheit, daß die Trendwende erst dann bevorsteht, wenn der letzte Bär bullish wird :)

      Du machst den Fehler wie die meisten, die sich mittlerweile an den zweijährigen Aufwärtstrend gewöhnt haben, ihre Überlegungen auf dem derzeitigen halbwegs stabilen Status Quo zu basieren.

      Die Entwicklung der Weltwirtschaft hängt ausschließlich davon ab, wie lange die amerikanischen Konsumenten noch ihrem exzessiven Konsum fröhnen können. Irgendwann, wahrscheinlich sehr bald mit dem Platzen der US-Immobilienblase, werden sich in Amerika die Vorzeichen ändern, das finanzielle Kartenhaus der Weltwirtschaft wird instabil werden und zusammenklappen, ohne daß Alan Greenspan irgendetwas daran ändern könnte. Und damit wird sich auch die Ausgangslage eines möglichen kommenden Geldentwertungsszenarios verändern.

      Wir befinden uns jetzt im Kondratieffschen Winter, und bis dieser Zyklus vorbei ist, wird es abwärts gehen, von einigen Zwischenerholungen abgesehen. Und dieses Abwärtsdriften wird anfangs erst langsam verlaufen, aber dann immer schneller, am Ende steht die Geldentwertung.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 15:43:55
      Beitrag Nr. 126 ()
      Gefährlich ist die Mischung vielfältiger Probleme und die Schieflage der Vermögensverteilung weltweit, die sich in den gigantischen Staatsverschuldungen ausdrückt. Das ist wie beim Monopoly. Zuletzt hat einer das ganze Geld und die anderen sind pleite. Dann werden bald die Karten neu gemischt.
      Und wichtig: Es wird vorher nicht geklingelt, wenn es soweit ist!
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 18:17:06
      Beitrag Nr. 127 ()
      Ich bin nach wie vor ein ausgemachter Feind von Staatsverschuldung, aber ich wollte unabhängig von den zu 99 % emotionalen (meist pessimistischen) Zukunftserwartungen mal ein paar Fakten/Beispiele von Staatsverschuldungen in die Diskussion mit einfließen lassen. Vor Allem das japanische Haushaltsdefizit hat mich dann doch arg überrascht, da könnte unser Hans noch 100 Jahre so weiterwursteln und würde erst dann dieses Niveau erreichen - und das Erstaunliche ist: Den YEN gibts immer noch und wird es auch morgen und in 2 Jahren noch geben.

      Ich bin kein Experte,vermute aber mal,wegen ihren hohen Exports , weltweit tätigen Firmen und niedrigen Arbeitslosigkeit können sich die Japaner einigermaßen durchwursteln.

      Die Arbeitslosigkeit ist niedriger als bei uns, das stimmt, aber hohe Exporte, weltweit tätige Firmen haben wir hier in Deutschland genau so. Außerdem beinhaltet die Verschuldungsquote (noch mal: Die Verschuldung bezogen auf das BIP) alle diese Daten, da natürlich Defizite des Staates in den Sozialsystemen(bsp. aus der Arbeitslosigkeit) mit in die Berechnung einfließen - die Zahl an sich sagt also schon eine Menge aus.

      Die Entwicklung der Weltwirtschaft hängt ausschließlich davon ab, wie lange die amerikanischen Konsumenten noch ihrem exzessiven Konsum fröhnen können.

      Das sehe ich nicht so, die Abhängigkeit von Amerika nimmt von Tag zu Tag ab, die Bedeutung von China jeden Tag zu. Erst gestern habe ich gelesen dass China nächstes Jahr mit 12 % mehr Energie verbrauch rechnet als 2004, jetzt weiß ich auch warum rohstoffreiche und bevölkerungsarme (leichter steuerbare) Nationen wie Australien und Norwegen die niedrigste Staatsverschuldung weltweit haben.

      Noch mal: Ich streite nicht ab dass der amerikanische Konsum wichtig und anfällig ist, aber genau so gut kann es sein dass wir (ich zähle mich noch immer dazu) Welt(währungs)untergangspropheten noch in 20 Jahren auf unserem Gold sitzen und es ist nichts passiert, noch mal zur Verdeutlichung: Selbst mit einem 2,5 fachen Staatsdefizit ist in Japan von einer Entwertung der Währung nichts zu sehen, die Zinsen sind sogar sehr niedrig. Um diese irrsinnig hohe Verschuldung zu erreichen kann die Eurozone noch 100 Jahre lang so viel Geld aus dem Fenster werfen wie sie es gerade tut (überspitzt ausgedrückt).

      Paar Goldmünzen als Gewissensberuhigung und eine eigene Immobilie sind natürlich trotzdem Pflicht, man weiß ja nie, aber Fakten wie die oben genannten kann/sollte man auch nicht ignorieren.

      bonAPART
      Ich weiß, dass ich nichts weiß
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 20:45:23
      Beitrag Nr. 128 ()
      Ich kenne die Zahlen von Japan zwar nicht.Wie kann es möglich sein das Eichel noch 100 mal so hoch drauf stappeln könnte.Wir pfeifen doch schon jetzt aus dem letzten Loch.Und schließlich müssen die Japaner doch auch die Zinsen für die Schulden berappen.100 mal mehr Schulden würde ja unser Brutto Sozial Produkt übersteigen.Oder hat sich im Umtauschverhältnis Yen-Euro ein Fehler eingeschlichen.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 21:28:31
      Beitrag Nr. 129 ()
      Du hast mich falsch verstanden:

      Japan hat eine Staatsverschuldung die 155 % des BIP beträgt, in Deutschland beträgt sie dagegen nur 67 %, betrachtet man den gesamten Euroraum liegt diese Kennzahl bei ca. 63 %.

      Genau genommen habe ich geschrieben: Um diese irrsinnig hohe Verschuldung zu erreichen kann die Eurozone noch 100 Jahre lang so viel Geld aus dem Fenster werfen wie sie es gerade tut (überspitzt ausgedrückt).

      Die o.g. 67 % sind in der gesamten Existenz der BRD aufgelaufen, also habe ich - mit pi mal Daumen-Rechnung - einfach mal angenommen dass es wohl noch viele Jahrzehnte dauern dürfte bis wir die Staatsverschuldung von 155 % der Japaner erreichen - und Japan redet heute bereits vom Wirtschafts- und Aktienboom in den nächsten Jahren. Man muss also unbedingt unterscheiden zwischen einem "gefühlten" Abwärtstrend, so wie es hier in Deutschland eben bei den meisten Menschen der Fall ist - weil eben alles teurer, die Politik immer unberechenbarer wird etc. Trotzdem lügen die nackten Zahlen nun mal nicht und wenn man die Staatsverschuldung als Begründung für eine anstehende Entwertung der Währung heranziehen will muss man sich eben auch andere Länder anschauen - sonst kann es leicht sein dass aus der "gefühlten" Weltuntergangsstimmung falsche Investitionsentscheidungen getroffen werden, denn evtl. passiert die nächsten Jahrzehnte eben auch gar nichts mit der Währung und die Politik wurschtelt einfach so weiter. Dies wollte ich einfach mal als Gedankenkonstrukt hier reinstellen, was eintrifft und was nicht weiß ich leider auch nicht.

      P.S.: Die 67 % Gesamtverschuldung nicht mit der 3 % Neuverschuldung verwechseln, die Gesamtverschuldung der BRD erhöht sich bei einer Neuverschuldung von 3,x % nicht um diese 3,x %.

      Angenommen die jährlich "draufgesattelte" Gesamtverschuldung bezogen auf das BIP beträgt 0,5 % und die Neuverschuldung im nächsten Jahr würde 4 % betragen dann würde sich die Gesamtverschuldung im Folgejahr um 0,52 % erhöhen, deshalb habe ich von "100 Jahren bis zu japanischen Verhältnissen" gesprochen.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 21:49:34
      Beitrag Nr. 130 ()
      bonAPART
      Entschuldigung,dass ```gerade tut``hab ich übersehen.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 02:23:17
      Beitrag Nr. 131 ()
      Es wird hier sehr intensiv auf die nominelle staatsverschuldung (% des BSP) geachtet, tatsächlich ist dies nicht die wichtigste größe. Die langfristigen verbindlichkeiten aus sozialversicherung, insbes. renten, sozialhilfe, beamtenpensionen ... und internationalen verpflichtungen ist noch wichtiger und bestimmen die ökonomische prognose mehr als die aktuelle staatsverschuldung. Denn diese anrechte sind in der regel per gesetz verbrieft und können die staatsverschuldung empfindlich "anreichern", so daß auch eine günstige konjunktur u. U. keine entlastung schafft.

      Die Japaner sind mit ihren 155% insofern nicht mehr gefährdet als andere staaten, weil die privatvermögen der japaner bes. hoch sind und in krisenzeiten auf diese polster zurückgegriffen werden kann, das können die meisten anderen hochverschuldeten länder nicht!

      Ähnlich günstig sind die Schweizer gestellt, allerdings haben sie sich ende der siebziger einen sozialstaat nach dem vorbild anderer europäischer staaten angeschafft und danach stieg natürlich die staatsverschuldung.

      Die Amerikaner haben m. W. keine allzu großen soziallasten für die zukunft zu tragen und sind alles in allem eher etwas besser gestellt als die meisten großen EU-staaten. Sich um die eigenen lasten zu sorgen ist vordringlicher, als krokodilstränen über das amerikanische zwillingsdefizit zu vergießen. Gern wird übersehen, daß die amerik. konsumwut gerade Deutschland mit seiner exportorientierten Industrie zugute kam und die öffentlichen budgets inkl. sozialversicherung sich dadurch (indirekt) über wasser halten konnten. Die aktuelle aufweichung des EU-stabilitätspaktes zeigt aber an, daß auch das nicht mehr reicht - und das spricht in der tat für anstehende gravierende probleme.

      Y
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 08:59:41
      Beitrag Nr. 132 ()
      Nachtrag: Ich habe gerade noch etwas zur "Neuverschuldung" gelesen, dann würde das was ich unten geschrieben habe NICHT stimmen:

      "Die Neuverschuldung des Jahres 2005 (wiederum aller öffentlichen Haushalte) dürfte mindestens 70 Mrd. EUR betragen, das wären dann ca. 3,2% gemessen am BIP. Hier liegt die Grenze des Erlaubten bei 3%."

      Das würde dem widersprechen was ich vorhin gesagt habe, dann gibt die Neuverschuldung also doch den Wert an der oben drauf gesattelt wird. Dann würde das Staatsdefizit aber in der Tat rasend schnell wachsen, nämlich in 10 Jahren um weitere 30 - 40 %.

      Gute Seite zu dem Thema: www.staatsverschuldung.de

      Das mit den kompletten Kosten der Sozialversicherungssysteme ist mir bekannt, würde man dies alles mit einrechnen wäre die Staatsverschuldung natürlich noch viel höher. Allerdings muss man bedenken dass hier bereits ungeniert und je nach Bedarfslage gekürzt, gestrichen und reguliert werden kann, Raufsetzung des Rentenalters, Absenken der Rentenniveaus etc. Da die Rentenkasse so gesehen ja eine eigene "Kasse" ist und ich mir nicht vorstellen kann dass Eichel laufend Milliarden an Steuern zur Quersubventionierung da reinbuttern will werden sie einfach weiter die Bezüge bzw. die Errechnung der Ansprüche verändern - so wie es ja jetzt bereits geschieht und womit eh jeder rechnet (Zitat aus meinem Bekanntenkreis: "Weiß doch eh jeder dass wir mal keine Rente mehr bekommen").
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 11:28:41
      Beitrag Nr. 133 ()
      Aus der FTD vom 30.3.2005 www.ftd.de/muenchau

      Kolumne: Hoppla, wir sind pleite!
      Von Wolfgang Münchau

      Mit den jetzigen Wachstums- und Neuverschuldungsraten steuert Deutschland auf die Insolvenz zu. Die Bonität von Staatsanleihen wird vom kommenden Jahrzehnt an kräftig fallen.


      Es werden üblicherweise an dieser Stelle keine Anlageempfehlungen gegeben. Aber sollte Ihnen die Bundesregierung oder Ihre Hausbank demnächst eine Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 50 Jahren anbieten, dann empfehle ich Ihnen, das Weite zu suchen.

      Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Bundesrepublik eine derartige Obligation in 50 Jahren zurückbezahlt, ist nicht sehr hoch. So errechnete die Rating-Agentur Standard & Poor’s, dass die Bonität von Bundesanleihen und ähnlichen Staatspapieren aus Frankreich, Großbritannien und den USA vom nächsten Jahrzehnt an stetig fallen wird und bis Mitte des Jahrhunderts den Status von Junk-Bonds erreichen wird. Diese Simulation besagt, dass 50-jährige Anleihen nicht mehr in voller Höhe zurückbezahlt würden.


      Was bestimmt die langfristige Liquidität eines Staates? Natürlich der Schuldenstand und die jährliche Neuverschuldung, aber auch das Wachstum, Zinsen und Faktoren wie etwa die Altersstruktur der Bevölkerung und das Rentensystem. Die Verantwortung des Staates gegenüber den Rentnern ist eine Obligation, die in den offiziellen Schuldenstatistiken nicht ausgewiesen ist. Es handelt sich dennoch um eine effektive Schuld, denn die Defizite der Rentenversicherung werden aus dem Bundeshaushalt finanziert. In Ländern wie Deutschland und Frankreich, aber auch in dem oft so hoch gepriesenen Großbritannien wird man ohne Rentenreform eine langfristige Finanzstabilität nicht erreichen.



      Kaum Wachstum, hohe Schulden


      Wenn den Briten eine gute Rentenreform gelingen sollte, hätten sie ihr größtes Problem gelöst. Das ist in Deutschland nicht so, obwohl sich hier die Alterstruktur noch ungünstiger entwickeln wird als in Großbritannien. Eine Rentenreform, die das effektive Renteneintrittsalter entsprechend der steigenden Lebenserwartungen erhöht, wäre eine notwendige, aber keine hinreichende Maßnahme zur Lösung des Problems. Deutschland hat ein noch viel gravierenderes Problem, dessen Lösung politisch sehr schwer zu realisieren sein wird: ein zu geringes Wachstum bei einer zu hohen Nettoneuverschuldung.


      Ein Defizit von 3,8 Prozent und eine nominelle Wachstumsrate von nur 2,3 Prozent wie im letzen Jahr entsprechen langfristig einem Schuldenstand von 165 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Verbessern ließe sich die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen nicht nur durch eine Reduzierung der Nettoneuverschuldung, sondern auch durch höheres langfristiges Wachstum. Mit Wachstumsraten, die am oberen Ende des Konjunkturzyklus gerade mal zwei Prozent betragen, wird sich eine nachhaltige Solvenz der Staatsfinanzen nicht aufrechterhalten lassen.



      Maastrichter Vertrag war ökonomischer Unsinn


      Relativ zur Wirtschaftsleistung hatten die USA im letzten Jahr ein etwas höheres Defizit als Deutschland. Wegen ihrer weitaus höheren Wachstumsraten und des höheren Produktivitätswachstums sind die USA aber in einer weitaus besseren Position, ihre Finanzen langfristig zu stabilisieren. Aus diesem Grunde war auch die Drei-Prozent-Defizitgrenze des Maastrichter Vertrags ökonomischer Unsinn. Es gibt Länder, wie etwa Irland, die sich noch weit höhere Defizite leisten können. Deutschland würde wegen des geringen Wachstums selbst bei Einhaltung der Defizitgrenze langfristig Bankrott gehen. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt hat uns weder Stabilität noch Wachstum gebracht. Die Verwässerung des Paktes, die der Europäische Rat kürzlich beschlossen hat, wird die Lage allerdings verschlimmern. Denn die Defizite werden mit Sicherheit steigen, am Wachstum aber wird sich nichts ändern. Das heißt, die langfristige Verschuldung wird weiter in die Höhe klettern. Das beste ökonomische Rezept für Deutschland besteht daher - wie nur zu häufig an dieser Stelle erwähnt - aus Reformen, die das potenzielle Wachstum erhöhen, sowie einer langfristig angelegten Rückführung des strukturellen Defizits.


      Die europäischen Regierungen haben zu wenig getan, um das Potenzialwachstum zu erhöhen, weil die damit verbundenen Reformen politisch unpopulär sind. Gleichzeitig haben sie zu wenig getan, um ihre strukturelle Defizite einzugrenzen. Denn zu einem hat sich der Stabilitätspakt als zu weich erwiesen, zum anderen waren die Finanzierungsbedingungen an den Märkten so günstig wie noch nie. Die Rentenmärkte sind heutzutage ähnlich euphorisch wie die Aktienmärkte zu Zeiten der Internetblase. Der Grund für die Blase an den Rentenmärkten war die extreme Expansion der Geldmenge. Die großen Zentralbanken haben alle signalisiert, dass sie zu einer neutralen Geldpolitik zurückkehren wollen. In den USA liegt der neutrale Kurzfristzinssatz bei 4,5 Prozent, in der Euro-Zone etwas darunter. Der Weg zurück zur Neutralität ist lang und für Rentenmärkte, aber vor allem für die europäischen Regierungen, unangenehm.



      Dann ist die Party vorbei


      Die französische Regierung hat die Gunst der Stunde genutzt, eine 50-jährige Anleihe mit Erfolg auf den Markt zu bringen. Der Rentenmarkt scheut momentan vor keinem Wahnsinn zurück. Der britische Finanzminister Gordon Brown hat ebenfalls die Emission eines "50-year bonds" angekündigt. Für die Regierungen ist das ein großartiges Geschäft, denn sie verschulden sich langfristig zu Billigstzinsen. Es ist völlig in Ordnung, das Risiko auf naive Investoren abzuwälzen. Doch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass der Zustand nicht ewig anhalten wird. Wie jede Bubble wird auch diese platzen, und dann wird es unangenehm, gerade für Länder mit geringem strukturellem Wachstum und hohen Verschuldungsraten. Ich weiß nicht, wann es dazu kommen wird. Dass es so kommt, bin ich mir sicher. Und dann ist die Party zu Ende.


      Wolfgang Münchau ist Kolumnist der FT und der FTD. Er schreibt jeden Mittwoch an dieser Stelle in der Zeitung.
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 18:09:45
      Beitrag Nr. 134 ()
      hallo bonApart, bin neu im board und abgesehen von einigen deppen hier, bin ich überrascht, dass es noch seriöse beiträge gibt. Also: Deine Sorgen mögen eventuell mehr als berechtigt sein und mir fehlen nun fundamentale Kenntnisse um qualifiziert auf dein Problem einzugehen. Ich möchte einfach ein wenig Optimisums versprühen in ´Form einer gehörigen Portion Fatalismus, die mich bis ins hohe Alter bereits zufriedenstellend durch alle Höhen und Tiefen gebracht hat. Ich kann mich noch gut an meine ersten Investment-Versuche in den 70ger Jahren erinnern. Damals ging es mir um die Absicherung meines ererbten Kleinvermögens zur Sicherung meiner familären Situation. Dann folgte unmittelbar der Ölschock und ich war am Ende mit den Nerven. Wer auch immer mit Finanzen zu tun hatte, war ausnahmslos von einer Weltuntergangsstimmung getrieben und riet mit immer und immer wieder unbedingt in Gold zu investieren. Ich behielt einen klaren Kopf und blieb investiert. Ein Glücksfall. Ich bin insbesondere was die Zukunft anbelangt nicht mutlos. Wie sagte ´Marius-Mueller-Westernhagen so treffend als Theo gegen den Rest der Welt: Das Schöne im Leben ist doch ,d ass es immer weiter geht. Recht hatte er. In diesem Sinne.
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 21:14:41
      Beitrag Nr. 135 ()
      Ist ein schwieriges Thema und ich denke man muss einfach wachsam die Entwicklung verfolgen.
      Sein Vermögen ist streuen ist wichtig, aber manche scheinen den Keller mit Edelmetallen gefüllt zu haben und hoffen jeden Tag auf den wirtschaftlichen Untergang
      Die Amerikaner sind zwar auch massiv verschuldet haben aber eine deutlich bessere Altersstruktur als wir und die Schulden relativien sich durch das höhere Wachstum. Außerdem haben die Amis hohe Belastungen durch Krieg die irgendwann wieder auslaufen.
      Die implizite Verschuldung der Sozialvericherungssysteme/Pensionen/Renten beläuft sich bei uns auf ca. 4-6 Billionen.
      Also 2-3 fache des BIP! Klar kann diese Summe durch massive Einschnitte gedrückt werden, aber die passieren halt momentan nicht. MAn muss sich mal den Aufstand wegen 10€ Praxisgebühr im Vergleich zu diesen Realtionen ansehen.
      Die Dempgraphie schlägt bei uns erst ab 2010 richtig zu.
      Wenn bis dahin keine massiven Kürzungen gemacht wurden wirds zappenduster.
      In Japan versucht der Staat den Zusammenbruch der Immobilienblase und seine Demographie abzufedern. Seitdem sind die Staatsschulden massiv gestiegen. Die Kosten der Verschuldung in Form von Zinsen sind in JApan nicht so auffällig da die 10jährigen Anleihen nur mit 1,3- 1,4 % verzinst werden. Man muss allerdings sehen dass sich Japan in einer Deflation befindet.

      Kritisch wird es meiner Meinung nach wenn die Realverzinsen der Staatsanleihen in den Instrieländern deutlich steigen. Dann wird der Zinseszins-Effekt richtig durchschlagen und die Staatsfinanzen völlig ausufern lassen.

      Denke auch dass Eichel und co. noch eine Weile weiter vor sich hinwerkeln und versuchen die Bürger noch stärker finanziell auszusaugen werden .
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 17:12:05
      Beitrag Nr. 136 ()
      Financial Times Deutschland, 20.04.2005

      Exklusiv: Deflationsangst kehrt zurück

      von Mark Schieritz, Frankfurt, und Sebastian Dullien, Berlin

      Die jüngsten konjunkturellen Schwächesignale haben erstmals wieder zu Warnrufen vor einer möglichen Deflation in Deutschland geführt. Experten sprechen von einem signifikanten Risiko eines krisenbedingten Preisverfalls in Deutschland.

      "Es gibt ein substanzielles Risiko, dass der Rückgang der Binnennachfrage in eine deflationäre Abwärtsspirale
      mündet", heißt es in einer Studie des britischen Forschungsinstituts Economist Intelligence Unit (EIU). Ähnliche Sorgen äußern die Ökonomen der britischen Großbank HSBC. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen
      Wirtschaft (IW) stimmt ebenfalls ein. Laut IW-Direktor Michael Hüther gibt es ein "durchaus benennbares
      Risiko", dass Deutschland wie einst Japan in eine deflationäre Lage abrutsche.

      In den vergangenen Wochen haben sich die Anzeichen für eine erneute konjunkturelle Abschwächung gemehrt. Unter dem erhöhten Druck könnten Firmen zunehmend gezwungen sein, Preise und Kosten zu senken. Ökonomen hatten schon vor zwei Jahren gewarnt, dass eine solche Entwicklung gesamtwirtschaftlich brisant werde, wenn sich der Abwärtstrend verselbständigt.

      Eine Deflation gilt als gefährlich, weil sie die Schuldenlast der Unternehmen erhöht und dazu führen kann, dass Verbraucher in Erwartung fallender Preise Käufe aufschieben. Im Frühjahr 2003 hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) erstmals vor der Gefahr einer Deflation gewarnt, der Boom der Weltwirtschaft hatte solche Sorgen jedoch gedämpft. Die EIU-Analysten kommen jetzt zu dem Schluss, dass mit dem Abflauen der Weltkonjunktur auch die Deflationsgefahr in Deutschland wieder steigt.

      Nimmt man Sonderfaktoren wie den hohen Ölpreis und staatlich fixierte Preissteigerungen aus, so liegt die
      eigentliche Inflation nach Schätzungen der Commerzbank ohnehin schon unter ein Prozent - ein historisch seltenes Phänomen. Sollte die Konjunktur nun noch weiter nachlassen, dürfte der Abwärtsdruck noch einmal zunehmen. "Unter den gegenwärtigen Umständen ist eine Deflation fast unausweichlich, weil die Nachfrageschwäche nicht überwunden werden kann", befürchtet Robert Prior von HSBC. Für Deutschland seien die Zinsen der Europäischen Zentralbank zu hoch.

      Grund für die gestiegenen Konjunkturrisiken ist die angespannte Lage an den Rohstoffmärkten. Der höhere
      Ölpreis erhöht zwar an sich erst mal den Aufwärtsdruck bei den Preisen. Bei genauere Analyse wirke er aber
      deflationär, so die EIU-Experten: Wenn Energiepreise zulegen, können Verbraucher weniger Geld für heimische
      Güter ausgeben. Dadurch werde der Preiswettbewerb härter, die Firmen müssten mit Kürzungen reagieren, was
      die Nachfrage weiter bremse. Zusätzlich unter Druck gerieten die Preise durch die Euro-Aufwertung, die Importe
      billiger werden lässt.

      Nach Einschätzung der EIU-Ökonomen planten die Firmen gerade in Deutschland schon jetzt "zusätzliche
      Kostensenkungsprogramme wie Kürzungen bei Urlaubsgeld oder unbezahlte Mehrarbeit". Die Arbeitmarktreformen der Regierung würden die Löhne zusätzlich dämpfen, weil der Druck steige, eine schlechter bezahlte Arbeit aufzunehmen. Zwar habe dies auch positive Effekte, weil die Unternehmen ihre Profitabilität erhöhen und international Marktanteile gewinnen. Jedoch reiche dies bislang nicht, um die Beschäftigung in Deutschland anzukurbeln. Deshalb überwiege der nachteilige Effekt "einer sinkenden Kaufkraft der Konsumenten", was Konjunktur und Preise drücke. "Auch wenn eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale nicht unser Hauptprognose ist, glauben wir, dass es ein erhebliches Risiko eines solchen Szenarios gibt", so die EIU-Experten.

      IW-Chef Hüther sagte, er gehe zwar weiter grundsätzlich davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden
      Jahr um "ein bis anderthalb Prozent" wächst. Sollte es nicht dazu kommen, könnten die Auswirkungen aber fatal
      sein. "Dann ist die Gefahr erstmals greifbar, dass wir in einer deflationären Entwicklung enden", sagte Hüther: "Wir bewegen uns auf des Messers Schneide."

      Gefährlich ist laut Hüther vor allem, dass ein neuer Rückfall in die Stagnation die Wirtschaft diesmal psychologisch härter belasten würde als die Wachstumsschwäche von 2000 bis 2003. Haushalte und Firmen drohten dann endgültig das Vertrauen zu verlieren, dass sich die deutsche Wirtschaft überhaupt noch aus der Krise befreien kann.

      Die meisten Experten hielten Deflationsängste bis dato für übertrieben. Zentralbanker dämpften solche Sorgen
      jetzt ebenfalls. "Die Mitgliedschaft in der Währungsunion schützt Deutschland vor einer Deflation", hieß es in
      europäischen Notenbankkreisen. Geringe Lohnsteigerungen würden die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und damit
      Konjunktur und Preisauftrieb stabilisieren.

      ftd.de, 20.04.2005
      © 2005 Financial Times Deutschland

      http://www.ftd.de/pw/de/4175.html


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 09.05.05 08:04:56
      Beitrag Nr. 137 ()
      Wann endlich gestehen unsere Politversager den finanziellen Bankrott Deutschlands ein ?

      09. Mai 2005

      HAUSHALT

      Steuerschätzer prophezeien 50 Milliarden Euro Ausfälle

      Drastische Steuerausfälle werden einem Zeitungsbericht zufolge in diesem und den kommenden drei Jahren auf Deutschland zukommen. Danach müssen Bund, Länder und Gemeinden mit Mindereinnahmen von 50 Milliarden Euro rechnen.

      Berlin - Die "Berliner Zeitung" beruft sich auf Kreise der Steuerschätzer. "Es wird dramatisch", zitiert sie. Das Ergebnis der Steuerschätzung kommt am Donnerstag. Allein der Bund erwartet dem Bericht zufolge in diesem Jahr Mindereinnahmen von etwas mehr als drei Milliarden Euro im Vergleich zur letzten Steuerschätzung im November 2004.

      Im kommenden Jahr liege der Betrag mindestens doppelt so hoch, schreibt die Zeitung. Die hohe Gesamtzahl von bis zu 50 Milliarden Euro für die Jahre 2005 bis 2008 ergebe sich unter anderem dadurch, dass die derzeitige schwache Konjunktur auch in späteren Jahren durch den so genannten Basiseffekt zu extremen Einnahmeverlusten führe, heiße es zur Erklärung.

      Der Vizevorsitzende der Unions-Fraktion Ronald Pofalla fordert jetzt von der Bundesregierung einen Nachtragshaushalt. Er rechne damit, dass in diesem Jahr allein bei den Hartz-Reformen Mehrausgaben zwischen sechs und neun Milliarden Euro anfielen, sagte der CDU-Politiker der "Leipziger Volkszeitung". Zusammen mit den Steuermindereinnahmen werde dann ein zweistelliger Milliardenbetrag im Haushalt klaffen. "Ich fordere die Bundesregierung auf, umgehend einen Nachtragshaushaltsentwurf vorzulegen, damit dieser Haushalt nicht das Grundgesetz verletzt und den europäischen Stabilitätspakt das vierte Mal in Folge bricht", sagte Pofalla.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,355171,00.html
      Avatar
      schrieb am 09.05.05 15:36:06
      Beitrag Nr. 138 ()
      Hallo zusammen,

      habe mich bislang noch nicht an diesem Thread beteiligt, will aber auch mal "meinen Senf" dazugeben.

      In der heutigen FAZ auf Seite 13 geht es wieder einmal um die zunkünftige Privatisierung staatlicher Leistungen in Form von PPP (public-private partnerships):

      Mehr Private für die Infrastruktur

      enn. BERLIN, 8. Mai. Die rot-grüne Koalition will Bau, Betrieb und Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur verstärkt privaten Investoren überlassen. Straßen, Schulen, Gefängnisse, Universitäten sowie kommunale Wasser- und Stromversorgung sollten künftig in private Hände gegeben werden können, wenn dies günstiger sei als eine rein staatliche Lösung, heißt es in einem Eckpunktepapier der SPD-Fraktion. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte Mitte März eine stärkere Beteiligung privater Investoren bei Infrastrukturprojekten in Aussicht gestellt; eine Arbeitsgruppe der Fraktion arbeitet schon seit Ende des vergangenen Jahres an einem Gesetzentwurf. Die erste Ausschreibung eines privaten Autobahnabschnitts auf der A8 zwischen Augsburg und München hat zudem gerade begonnen. Ursprünglich sollte sich der Bundestag schon an diesem Donnerstag mit den Eckpunkten des Gesetzes zur Beschleunigung öffentlich-privater Partnerschaften (ÖPP) befassen. Da die Grünen ihre Beratungen jedoch noch nicht beendet haben, wurde der Punkt von der Tagesordnung entfernt. Durch die Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft sollen in Zeiten der Haushaltsnot Effizienzgewinne und damit Kosteneinsparungen von bis zu 20 Prozent erzielt werden. Nach den SPD-Eckpunkten zum ÖPP-Gesetz soll vor allem die private Finanzierung von Fernstraßen erleichtert werden. Künftig sollten Unternehmen, die Straßen bauen und betreiben, die Höhe der Maut für Autofahrer selbst festlegen können, wie der "Spiegel" berichtet. Die Tarife müßten sie nur "von den obersten Landesstraßenbaubehörden mit Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums" genehmigen lassen. Überdies sollen sich die Unternehmen über Infrastrukturfonds über die Börse finanzieren können. Nach Ansicht des wirtschaftspolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Klaus Brandner, könnten sich auch die zuletzt in die Kritik geratenen Private-Equity-Gesellschaften auf dem ÖPP-Markt engagieren.


      Mein Kommentar dazu: Grundsätzlich ist die Privatisierung zu begrüßen. Nur ist zu befürchten, daß im Gegenzug aufgrund der chronischen staatlichen Haushaltsnot die Steuer- und Abgabenlast nicht sinken wird. Heißt im Ergebnis: Die Bürger zahlen weiterhin dieselben Steuern und Abgaben wie bisher, und zusätzlich müssen sie für Leistungen bezahlen, die bislang aus Steuern und Abgaben finanziert wurden (z.B. Autobahnmaut, Universitäten etc.).

      Im Hinblick auf den Threadnamen bedeutet dies steigende Lebenshaltungskosten bzw. einen schleichenden Anstieg der Inflation!

      wassermann1978
      Avatar
      schrieb am 12.05.05 13:52:05
      Beitrag Nr. 139 ()
      jetzt sind es schon 66,8 Milliarden :laugh:

      66.800.000.000 Euro neue Steuerausfälle.

      :O:cry: hat uns so was von abgewirtschaftet, meine Güte, der Letzte macht das Licht aus.....

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,355692,00.html

      12. Mai 2005

      FINANZNOT

      Steuerausfälle weit höher als erwartet

      Den öffentlichen Haushalten drohen bis Ende 2008 Steuerausfälle in Höhe von 66,8 Milliarden Euro. Das melden die Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Kreise der Steuerschätzer.

      Berlin - Die Prognose der Steuerschätzer fällt damit deutlich schlechter aus als ursprünglich gedacht. Nach überschlägigen Vorab-Kalkulationen hatten diese für den Zeitraum von 2005 bis Ende 2008 mit einem Minus in Höhe von rund 54 Milliarden Euro für den Gesamtstaat gerechnet. Am stärksten ist der Bund betroffen, aber auch die Länder müssen sich auf drastische Mindereinnahmen einstellen.

      Zuletzt waren bis 2008 Ausfälle von maximal 54 Milliarden Euro für den Gesamtstaat erwartet worden. Der Arbeitskreis Steuerschätzung korrigierte am Donnerstag in Berlin aber selbst die pessimistische Vorlage aus dem Bundesfinanzministerium noch einmal nach unten.

      Die Steuerexperten von Bund, Ländern, Kommunen, Bundesbank, Forschungsinstituten und Statistikamt nahmen damit nach dreitägigen Beratungen das neunte Mal in Folge ihre früheren Vorhersagen für die Steuereinnahmen des Staats zurück.

      Defizitvorgaben der EU kaum noch einzuhalten

      Nach der neuen Schätzung muss der Staat in diesem Jahr gegenüber der Prognose vom November 2004 Mindereinnahmen von 5,1 Milliarden Euro verkraften. 2006 werden gegenüber der Mai-Schätzung 2004 Ausfälle von rund 17,1 Milliarden veranschlagt, für 2007 Einbußen von 21,3 Milliarden Euro. Für 2008 fallen nunmehr weniger Einnahmen von 23,3 Milliarden an.

      Damit ist auch das von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) angestrebte Ziel, 2005 erstmals nach drei Verstößen die Defizitvorgaben des Euro-Stabilitätspaktes wieder einzuhalten, stark gefährdet. Neben fehlenden Steuereinnahmen drohen auch Milliarden- Mehrkosten durch die Arbeitsmarktreformen und die Beschäftigungslage. Dabei geht es schätzungsweise allein in diesem Jahr um bis zu sechs Milliarden Euro. Hinzu kommt eine angespannte Finanzlage der Rentenkassen. Insgesamt wurde für 2006 zuletzt eine Lücke gegenüber der Etat-Planung von bis zu 15 Milliarden Euro befürchtet.

      Für 2005 bezifferte die Opposition die zusätzlichen Etatrisiken auf bis zu 20 Milliarden Euro. FDP und Union fordern von Eichel angesichts der Milliardenlöcher einen Kassensturz sowie Kürzungen der Ausgaben. Dabei dürften auch Einschnitte bei Sozialleistungen kein Tabu sein. Die SPD lehnt dies entschieden ab und fordert die Union auf, die Blockadepolitik beim Subventionsabbau endlich aufzugeben. Hier geht es um ein ausstehendes Volumen von rund 17 Milliarden Euro.

      Streit innerhalb der Koalition

      Aber auch innerhalb der rot-grünen Koalition wird nach den neuen Steuerausfällen heftiger über die geplanten Senkungen bei den Unternehmenssteuern gestritten. Vor allem SPD-Linke und die Grünen haben die jüngsten Kabinettsbeschlüsse und Gesetzentwürfe zur Senkung der Körperschaftsteuer von 25 auf 19 Prozent und die Entlastungen mittelständischer Familienbetriebe bei der Erbschaftsteuer kritisiert. In der Koalition wird nicht mehr ausgeschlossen, dass nach einer deutlichen Niederlage bei der Wahl in Nordrhein-Westfalen am 22. Mai die Regierungsmehrheit für die Steuerpläne kippt.

      Auf der Suche nach zusätzlichen Einnahmequellen für den Bund peilt das Finanzministerium den Verkauf weiterer Kreditforderungen an Schuldner an. Alle Außenstände würden untersucht, ob sie an den Kapitalmärkten verkauft werden könnten, hieß es. Erwogen wird dem Vernehmen nach auch, Forderungen aus Krediten, die Mittelständler aus dem ERP-Fördergeschäft erhalten haben, zu Geld zu machen. Wie bei der für 2005 geplanten Veräußerung der Post-Pensionsverpflichtungen könnten diese Forderungen vorzeitig an Anleger verkauft und so bis zu zehn Milliarden Euro kassiert werden, heißt es.
      Avatar
      schrieb am 12.05.05 20:52:22
      Beitrag Nr. 140 ()
      Die Staatsverschuldung sollte man nicht überbewerten. Mit diesem Problem haben/hatten fast alle Staaten seit Erfindung der Geldwirtschaft zu tun, und gesellschaftlich-ökonomische Zusammenbrüche sind eher selten.

      Das gleiche gilt für die Inflation. Auch die ist keine neue Erfahrung. Hyperinflationen (Römisches Reich, China, Deutschland) sind aber sehr selten und bedingten bislang die mutwillige Mißwirtschaft einer Staates.

      Das Haushaltsdefizit der USA beruht vor allem auf exorbitanten Rüstungsausgaben und militärischen Abenteuern. Wenn sie sich das nicht mehr leisten können, wird ein neuer Präsident radikal den Rostift ansetzen und die Staatsfinanzen sanieren.

      Aber in Europa? Wir haben es hier mit einem strukturellen Defizit zu tun, das auf einem überbordenden Wohlfahrtsstaat und massiver staatlicher Umverteilung beruht. Eine Sanierung der Staatsfinanzen erfordert einen sozialen Kahlschlag, der in einer sozialen Konsensdemokratie nicht mehrheitsfähig und noch weniger durchsetzbar ist. Stattdessen wir man nach gesetzlichen Maßnahmen rufen, um die soziale Gerechtigkeit wiederherzustellen und neue Geldquellen anzubohren. Als Worst-Case-Szenario ist der Übergang in eine Art neosozialistische Diktatur zu fürchten, in der "Besserverdienende" ausgschnüffelt und ausgeplündert werden, um ein Heer von Leistungsempfängern zu alimentieren. In diesem Fall ist keine Geldanlage sicher, die sich in einem Euro-Staat befindet.

      Bei Inflation sind Aktien eine sehr sichere Anlageform. Denn mit den Preisen steigen Umsätze und Anlagevermögen der Unternehmen. Die deutsche Industrie hat im 20. Jahrhundert Krisen überstanden, die viel schwerwiegender waren als die hier geposteten Horrorszenarien.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 24.10.05 12:22:08
      Beitrag Nr. 141 ()
      Das Ende naht, ich tippe auf max. noch 3 Jahre so weiterwurschteln, dann wird das Licht ausgemacht, der Staat über Währungsentwertung zwangsentschuldet, in die Röhre schauen die Papiergeldsparer, LV-Besitzer etc.

      Roland Koch kündigt finanzpolitischen Offenbarungseid an

      Der hessische Ministerpräsident Roland Koch hat für die zweite Runde der Koalitionsverhandlungen im großen Kreis am Montagabend einen „finanzpolitischen Offenbarungseid“ angekündigt.

      „Meine Einschätzung ist leider, dass dieses Land, die Bundesrepublik Deutschland, heute Abend von einem flächendeckenden Heulen und Zähneklappern ereilt sein wird", sagte Koch am Montag vor einer CDU-Präsidiumssitzung in Berlin. Die Spitzen von Union und SPD wollen sich am Montagabend zum zweiten Mal treffen, um die Grundlagen für eine große Koalition zu schaffen.

      „Nach uns die Sintflut“

      Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) sprach ebenfalls davon, dass der „Staat pleite ist“. Die letzte Regierung habe „einen Haushalt nach dem Motto gefahren: nach uns die Sintflut“. Milbradt bezifferte das nötige Einsparvolumen auf 30 Milliarden Euro. Dazu müsse man „über alle Konsolidierungsschritte nachdenken“.

      Nach den Worten des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller hält die Union (CDU) auch an der Forderung nach einem Nachtragshaushalt in diesem Jahr fest. Dies sei „unverzichtbar“.
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      schrieb am 04.12.05 15:20:48
      Beitrag Nr. 142 ()
      Die plötzliche Ehrlichkeit der Politiker finde ich auch sehr interessant.

      Das aber trotzdem immer noch an einen kommenden Aufschwung geglaubt wird, der dann locker die dreiprozentige Mehrwertsteuererhöhung finanziert, beweist, das in der Politik immer noch nicht die Tragweite der Problematik verstanden wird.

      Seitdem der Goldpreis nun aber auch in Euro steigt, schlafe ich dank meines Goldinvestments sehr viel ruhiger. Sollen sie doch machen, was sie wollen. Wenn sich die deutschen Bürger verarschen lassen wollen, müssen sie selbst mit den Konsequenzen fertig werden. Mein Mitleid werden sie nicht haben. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wer noch an den Staat glaubt, wird schon bald verlassen sein.
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      schrieb am 22.02.06 09:10:17
      Beitrag Nr. 143 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,402365,00.html

      22. Februar 2006

      HAUSHALT 2006

      Regierung darf 262 Milliarden ausgeben

      Berlin - Insgesamt darf die Bundesregierung dem Haushaltsentwurf zufolge rund 262 Milliarden Euro ausgeben. Dem stehen veranschlagte Steuereinnahmen von 192 Milliarden Euro gegenüber.

      Das Finanzierungsdefizit des Staates belief sich 2005 auf insgesamt 74,5 Milliarden Euro und fiel damit um 3,5 Milliarden Euro niedriger aus als zunächst angenommen.

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      Die Verrückten machen immer weiter. 74.500.000.000 NEUE Schulden allein in den letzten 365 Tagen werden als Erfolg verkauft. Allein daraus beträgt die Zinsbelastung im besten Fall wieder 2,5 Milliarden PRO Jahr, wenn die Zinsen anziehen steigt dieser Betrag dramatisch.

      Und auch 2006 geht es munter weiter. Man plant offenbar guten Gewissens die Ausgabe von 262 Milliarden Euro, obwohl man nur mit 192 Milliarden Euro Einnahmen rechnet.

      Ohne Entschuldung über eine Währungsreform hat die zahlenmäßig ohnen stark abnehmende nächste Generation keine Chance mehr, bis dahin schmeissen wir halt das Geld aus dem Fenster, so sind (zumindest bis zum Knall) soziale Unruhen ein paar Jährchen in die Zukunft verschoben. Besser dann als jetzt, denken sich unsere Berufsflaschen in Berlin, evtl. haben sich die dafür Verantwortlichen ja bis dahin rechtzeitig abgesetzt........
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      schrieb am 24.02.06 17:51:07
      Beitrag Nr. 144 ()
      Die Schulden-Bergpredigt
      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…

      [...]

      Fazit

      Die "ordentliche Entsorgung" des Schuldengebirges wäre eine Illusion. Schminken Sie sich das soziale Schlaraffenland Deutschland ab. Die Politik des leichten Geldes (Liquiditätsschwemme durch Manipulationen der Papiergeldsysteme) führte weltweit zu einer ausweglosen Schieflage auf der Titanic. Die billionenschwere US-Immobilien- und Derivate-Blase kann jederzeit platzen. Amerika könnte in eine Stagflation von noch nie gesehenem Ausmaß fallen. Dramatisch werden die Zinsen steigen. Man wird weiterhin hemmungslos Geld drucken, Steuern erhöhen, letztendlich militärische Abenteuer um die Ölquellen als Ausrede für das Desaster suchen. Handeln Sie lieber Leser, packen Sie Sachwerte "beim goldenen Schopf". In einigen Jahren wird der Goldpreis Stammtischgespräch sein - wie einst der Neue Markt, dann ist es zu spät. Machen Sie das Beste aus meinem Fingerzeig.
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      schrieb am 24.02.06 19:44:37
      Beitrag Nr. 145 ()
      Für alle, die Angst vor Schulden haben (und sich fragen, warum wir nicht längst unter Wasser stehen) ein paar klare Worte:

      Pray for Deficits: http://www.forbes.com/columnists/free_forbes/2004/1227/188.h…

      http://www.boersennotizbuch.de


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