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    ROUNDUP  442  0 Kommentare Wirbelstürme verhageln Gewinnpläne von Talanx - Hannover Rück schweigt

    HANNOVER (dpa-AFX) - Die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" sowie die Erdbeben in Mexiko schlagen beim Versicherungskonzern Talanx teuer zu Buche. Insgesamt dürften die Katastrophenschäden den Konzern rund 900 Millionen Euro kosten, teilte der Mutterkonzern des Rückversicherers Hannover Rück am Freitag in Hannover mit. Der ursprünglich geplante Jahresgewinn von 850 Millionen Euro ist damit außer Sichtweite. Unter dem Strich rechnet Vorstandschef Herbert Haas 2017 nun nur noch mit einem Gewinn von 650 Millionen Euro.

    Offen blieb, wie schwer die Hurrikan-Serie und die Beben den weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück erwischt haben, an dem Talanx gut zur Hälfte beteiligt ist. Im Gegensatz zum Mutterkonzern sah die Hannover Rück am Freitag keine Notwendigkeit für eine Pflichtmitteilung an der Börse. Allerdings bauen die Schadenschätzungen von Talanx auch auf Daten der Rückversicherungstochter auf. Diese will ihre Ergebnisse zum dritten Quartal wie geplant am 8. November veröffentlichen. Talanx ist am 13. November an der Reihe.

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    An der Börse ging es für die Unternehmen aufwärts. Kurz nach Handelsbeginn gewann die Talanx-Aktie 0,4 Prozent an Wert, für die Papiere der Hannover Rück ging es um knapp ein Prozent nach oben. Die Aktien hatten bereits kurz nach den Katastrophen an Wert verloren, seit Jahresbeginn liegt Talanx aber mit rund zehn Prozent und die Hannover Rück mit rund sieben Prozent im Plus. Inzwischen wächst bei Rückversicherern wie Experten die Hoffnung, dass die Preise im Rückversicherungsgeschäft nach einem jahrelangen Abwärtstrend wieder anziehen.

    Die weltgrößten Rückversicherer Munich Re und Swiss Re haben infolge der jüngsten Katastrophen Schäden in Milliardenhöhe zu tragen. Die Swiss Re meldete eine Belastung von 3,6 Milliarden US-Dollar (3,1 Mrd Euro), die Munich Re berichtete von Großschäden von insgesamt 3,2 Milliarden Euro im dritten Quartal. Beide Konzerne können für 2017 nun nur noch mit kleinen Gewinnen rechnen.

    Auch Talanx und Hannover Rück haben ihre Gewinnziele bereits im September in Frage gestellt. Die Hannover Rück war dabei etwas deutlicher geworden und sprach bereits davon, dass ihr Gewinnziel von mehr als einer Milliarde Euro gefährdet sei. Talanx hatte ihr Ziel von weiteren Großschäden im vierten Quartal abhängig gemacht.

    Nun kamen Talanx schon im dritten Quartal in der Industrieversicherung eine Reihe hoher Schäden in die Quere, die der Sparte einen Quartalsverlust von 100 Millionen Euro einbrockten. Verbesserungen im Privatkundengeschäft und der lukrative Verkauf von Kapitalanlagen - vor allem in der Rückversicherung - hätten die Belastungen nur teilweise aufgefangen, hieß es. So rechnet der Vorstand für das dritte Quartal insgesamt mit einem Nettoverlust von 20 Millionen Euro.

    Dass dieser nicht noch höher ausfällt, liegt an den Beteiligungsverhältnissen. Als Mehrheitseigner der Hannover Rück verbucht Talanx zunächst die kompletten Prämieneinnahmen und Schäden der Tochter bei sich. Beim Nettoergebnis werden die Gewinnanteile der übrigen Hannover-Rück-Aktionäre aber wieder herausgerechnet - sodass Talanx unter dem Strich nur gut die Hälfte der Schäden der Tochter zu tragen hat.

    Talanx-Chef Haas machte seinen Aktionären jedenfalls Hoffnung, dass sie für 2017 nicht weniger Dividende bekommen als für 2016 - vielleicht sogar mehr. Für das abgelaufene Jahr hatte Talanx je Aktie 1,35 Euro ausgeschüttet. Haupteigner des Konzerns ist mit 79 Prozent der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie, ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit./stw/jha/





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