Spielzeughersteller Mattel
„Barbie-Aktie“ stürzt heftig ab
Die Aktie des Spielzeugherstellers Mattel verlor nach Bekanntgabe eines hohen Quartalsverlusts und der Aussetzung der Dividende zeitweise fast 25 Prozent an Wert. Gründe für das schlechte Ergebnis sind eine hohe Steuerlast sowie Absatzprobleme aufgrund der Insolvenz von Toys “R” Us.
Der US-Spielzeughersteller Mattel hat gestern einen hohen Quartalsverlust sowie die Aussetzung seiner Dividendenzahlung bekannt gegeben. Im dritten Quartal betrug der Verlust über 603 Millionen US-Dollar. Die Aktie fiel am Donnerstag Abend nachbörslich zeitweise um 25 Prozent. Innerhalb eines Jahres betrug der Verlust über 55 Prozent. An den deutschen Börsen steht die Aktie momentan (27.10.2017, 12:32:51 Uhr, Tradegate) 18 Prozent im Minus:
Gründe für das schlechte Quartalsergebnis sind eine hohe Steuerlast sowie Absatzprobleme. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sank der weltweite Umsatz von Mattel um 13 Prozent auf 1,56 Milliarden Dollar. In den USA sank der Umsatz sogar um 22 Prozent. Ursache hierfür war insbesondere die Insolvenz der US Spielwarenkette Toys “R” Us im September 2017 (siehe HIER). Toys “R” Us war laut NBC Montana für rund 10 Prozent aller Verkäufe von Mattel zuständig. Mattel gehört laut der Wirtschaftswoche zudem mit 135,6 Millionen Dollar zu den größten Gläubigern von Toys “R” Us.
Besonders der Umsatz von Spielwaren für Mädchen ging laut dem Quartalsbericht von Mattel zurück. Der Umsatzrückgang von Produkten der Marke American Girl®betrug 30 Prozent. Der Absatz von Produkten der Marke Barbie™ ging 6 Prozent zurück, von sonstigen Mädchenspielwaren um 40 Prozent. Aber auch die Umsatzeinbrüche bei Baby- und Kleinkinderspielzeug sowie anderen Spielwaren sind beachtlich: Der Umsatz von Fisher-Price®-Spielzeug ging um 15 Prozent zurück, von Spielzeug aus Bereichen Baukasten sowie Kunst und Handwerk um 29 Prozent.
Mattel kämpft schon länger mit Problemen. Dies lässt sich auch an der Langzeitperformance der Aktie erkennen: Innerhalb von fünf Jahren hat die Aktie über 53 Prozent an Wert verloren. Aber auch andere US-Spielzeughersteller schwächeln. Erst diese Woche hatte Hasbro mögliche Absatzprobleme bekannt gegeben. Die Aktie des Unternehmens verlor daraufhin zeitweise rund 10 Prozent an Wert.
Mattel erklärte, dass es innerhalb der nächsten zwei Jahre rund 650 Millionen US-Dollar einsparen werde. Als erster Schritt wurde deshalb die Aussetzung der Dividenden bekanntgegeben. So sollen bereits im vierten Quartal 2017 50 Millionen Dollar gespart werden.
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Das Unternehmen Mattel wurde 1945 gegründet und zählt heute zu den größten Spielzeugherstellern der Welt. Zu seinen Marken zählen Barbie™, Fisher-Price®, Hot Wheels®, Matchbox® und weitere. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kalifornien hat laut dem Geschäftsbericht 2015 weltweit rund 31.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Quellen:
http://investor.shareholder.com/mattel/results.cfm
CBC Montana: "Mattel suspends dividend after dismal sales"
WirtschaftsWoche: "Anleger reagieren verschnupft auf die Pleite"
dpa