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    DAX-Chartanalyse  7860  0 Kommentare EZB sorgt für Herbstrally

    Nach drei Wochen Seitwärtsphase ging es zumindest eine Stufe weiter im Trend. Ob das die letzte Stufe ist, kann man nur "orakeln". Doch mit Hilfe der Charttechnik wird man zumindest Orientierungspunkte schneller erblicken. Diese zeige ich Ihnen hier auf.

    Der Deutsche Aktienindex kann sich nach wochenlanger Orientierung an der 13.000 nun doch von dieser Marke lösen. Sogar auf der Oberseite und damit weiter im Trend. Das mag nicht allen Marktteilnehmern gefallen, ist jedoch ein Fakt. Worauf diese Bewegung beruhte und ob man daraus schon die Jahresendrally ableiten sollte, versuche ich in diesem Artikel zu analysieren.

     

    Die Ereignisse der Vorwoche

     

    Ausgehend von der Vorwochenanalyse (siehe hier) fand sich der DAX zur Eröffnung der Handelswoche weiterhin in der dominanten Kurszone knapp unter 13.000 Punkten. Doch so sollte der Oktober nicht enden:

    Mit 13.003 Punkten oder 0,09 Prozent Veränderung war der Montag auch nicht wirklich spannend für Investoren. Die obere Begrenzung der Ausbruchsversuche wurden bei 13.05x eingefangen und die 12.990 immer wieder tangiert. Selbst am Dienstag geschah dies nicht anders und sorgte mit einer Veränderung von 0,08 Prozent für die gleiche Lethargie unter den Anlegern. Abwarten war angesagt, doch worauf?

    Erst einmal auf ein Zeichen aus Spanien und dann auf die EZB-Sitzung. Zwischenzeitliche Korrekturversuche an der Wall Street wie am Mittwoch, sorgten nur für kurzzeitige Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer. Denn sie waren schnell vergessen und abgearbeitet. Wie schnell dies gehen kann, zeigte ich an dieser Stelle auf:

    Durch diese zackigen Bewegungen innerhalb der eingangs gezeigten Kurszone war das Warten auf einen Ausbruch mit viel Nerven und Geduld verbunden. In der Zone selbst fühlten sich nur die Range-Trader wohl.

    Doch am Donnerstag war es dann soweit. Mario Draghi änderte zwar nichts am Zinsniveau, dies bleibt weiterhin historisch niedrig, doch das Anleihekaufprogramm wird ab dem kommenden Jahr stark gekürzt. Genauer gesagt: halbiert. Bis Jahresende beläuft sich die Gesamtsumme des Programmes dann auf 1,9 Billionen Euro. Ab 2018 sollen dann nur noch (!) 30 Milliarden Euro pro Monat investiert werden. In Aussicht stellte er diese Mittel an Liquidität bis zum September 2018 und hielt sich die Hintertür auf, auch wieder das Programm bei wirtschaftlichem Bedarf anzuheben. Darauf reagierten die Aktienkurse umgehend und fanden nach einem kurzen Halt an den bisherigen Widerständen um 13.05x Punkte dann doch eine Art Erleichterung beim folgenden schnellen Ausbruch. Ein neues Allzeithoch wurde somit am Donnerstag mit 13.133 Punkten markiert. Auch die Schwankungsbreite war so stark wie seit Wochen nicht mehr. Rund 200 Punkte vom Tief zum Hoch legte der DAX zurück.

     

    Die Bewegung nach oben war jedoch keine Eintagsfliege, wie man dann am Folgetag und beim Blick auf die gezeigte Schiebezone hier gut sehen konnte:

     

    Anlass der Fortsetzung dieser Rally war jedoch nicht nur die EZB, sondern auch die Konzernbilanzen. Während BASF und die Deutsche Bank eher enttäuschten, konnten die Lufthansa und vor allem Volkswagen glänzen. Wochenergebnisse von 6 bzw. 7 Prozent standen letztlich zu Buche.

    Ebenfalls gute Zahlen befeuerten die Kurse an der Wall Street. Weniger im Dow Jones, aber im Nasdaq100. Amazon meldete am Donnerstag nachbörslich einen Erlöszuwachs von 34 Prozent und schickte damit ein starkes Signal an den ganzen Technologiebereich. Google wächst ebenfalls weiter und auch Apple braucht sich nicht zu verstecken. Die Vorbestellungen des neuen Premiumgerätes iPhone X laufen bestens.

    So gewann der Nasdaq100 allein am Freitag 2,7 Prozent und markierte damit neben dem Dow Jones, von dem wir neue Rekordhochs ja fast schon täglich gewöhnt waren, ein neues Allzeithoch.

    Die Frage hierbei ist nun, ob der Trend weitergeht und wenn nein, ab wo man sich das Bärenkostüm anziehen sollte. Darauf gehe ich nun im Wochenausblick ein.

     

    Ausblick auf die neue Handelswoche

     

    Es vollzog sich mit der Bewegung am Donnerstag ein klassischer Ausbruch auf Tagesbasis. Bisher wurden alle Ausbrüche im Oktober (bzw. Ausbruchsversuche) schnell revidiert. Nicht aber diesmal, denn am Freitag konnte ein noch höheres Hoch markiert werden. Der Tagschart zeigt dies deutlich:

    Mit rund 13.250 Punkten ist der aktuelle Widerstand nah am Kurs und würde beim Überschreitung weiteres Potenzial erschließen:

    Bären bzw. Trader, die auf eine Korrektur setzen, sollte nach dieser Dynamik nicht blind in den Markt gehen. Dies macht aus dieser Einstellung heraus erst ab Eintritt in das GAP vom Freitag Sinn. Dann wäre mein direktes Ziel das Allzeithoch aus Mitte Oktober, welches knapp unter 13.100 Punkten lag:

    Von dort bis zur blauen Zone rechne ich jedoch mit Käufern, die hier höchstens das Ausbruchsniveaus noch einmal testen wollen. An den Randbedingungen ändert sich saisonal wenig.

     

    Unterstützung erlangte der DAX übrigens vom EUR/USD. Er fiel nach der EZB-Sitzung von rund 1.182 auf ein Drei-Monatstief bei 1.158 im Tief. Damit unterstütz er die Exportwirtschaft weiter und könnte auch Anlass für weitere Umschichtungen nach Euroland sein. Denn immerhin performte der DAX in dieser Woche den Dow Jones deutlich aus.

     

    An Terminen stehen am Montag der PCE Kerndeflator, am Mittwoch der ISM-Index und am Freitag die Arbeislosenquote in den USA an. Die Zinsentscheidung der Bank of England sollte man ebenso auf dem Radar haben. Und letztlich nicht vergessen, dass die Zeitumstellung auf Winter in den USA erst versetzt geschieht!

     

    Zu spannenden Marktbewegungen und Trading-Ideen werde ich aktuell Stellung nehmen. Diese stehen dann wie gewohnt neben einer Vielzahl an weiteren Trader-Ideen in den Tages-Trading-Chancen zur Diskussion. Schauen Sie gerne vorbei.

     

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    Herzlichen Dank für Ihr Interesse und einen erfolgreichen Wochenstart,

    Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)


    Andreas Bernstein
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    Unter dem Pseudonym "Bernecker1977" ist Andreas Bernstein als Trader, Referent und Coach seit mehr als 20 Jahren aktiv. Sein Trading von Indizes, Aktien und Forex an der Börse basiert auf Sentimentdaten und der klassischen Charttechnik. Auf wallstreet-online ist er in den "Tages-Trading-Chancen" mit täglichen Marktkommentaren seit dem Jahr 2001 zu lesen und hat dort bereits mehr als 100.000 Beiträge im Forum verfasst. Entsprechende Tradingideen finden Sie im Forum "Daytrader" und auf seinen Social-Media-Kanälen Facebook, Twitter, YouTube und Instagram sowie ebenfalls unter seinem wallstreet-online-Namen "Bernecker1977".
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    Verfasst von Andreas Bernstein
    DAX-Chartanalyse EZB sorgt für Herbstrally Die Orientierungsphase an der 13.000 scheint vorüber. Der Markt hat sich für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends entschieden. Angeheizt von Quartalszahlen und der EZB konnten neue Rekorde erzielt werden.

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