Aktien Frankfurt
Dax-Anleger suchen nach der Richtung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Mittwoch gegen Mittag wieder verstärkt Vorsicht walten lassen. Der Leitindex Dax , der zunächst mit moderaten Kursaufschlägen gestartet war, gab zuletzt um 0,05 Prozent nach auf 13 372,16 Punkte. Der Dax suche seine Richtung, sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Das Börsenumfeld sei aber nach wie vor intakt, so der Experte mit Blick auf die tiefen Zinsen, die anziehende Wirtschaft und eine dementsprechend robuste Gewinnentwicklung der Unternehmen.
Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es zuletzt um 0,11 Prozent auf 26 900,77 Punkte nach unten, nachdem er im frühen Handel mit 27 151,83 Punkten noch ein Rekordhoch erreicht hatte. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor deutlichere 1,39 Prozent auf 2522,00 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,20 Prozent ein. Im Blick steht weiterhin die Bilanzsaison der Unternehmen.
Eindeutiger Spitzenwert im Dax waren die Titel von HeidelbergCement mit plus 4,7 Prozent nach Vorlage von Geschäftszahlen. Die Gewinnentwicklung des Baustoffkonzerns habe wieder an Schwung gewonnen, schrieb Analyst Phil Roseberg von Bernstein Research.
Für die Papiere des Immobilienkonzerns Vonovia ging es nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen um 0,6 Prozent nach unten. Die Titel des Versorgers Eon legten nach der Präsentation der Bilanz indes um mehr als 1 Prozent zu.
Schwächster Dax-Wert waren die Lufthansa-Aktien mit minus 4,4 Prozent. Marktbeoachter führten dies auf Gewinnmitnahmen zurück nach dem zuletzt steilen Kursanstieg.
Ebenfalls nach der Vorlage von Zahlen verbuchten im MDax die Anteile von Brenntag , Schaeffler und Symrise hohe Kursgewinne zwischen dreieinhalb und fünfeinhalb Prozent. Der Chemikalienhändler Brenntag habe erstmals seit mehreren Quartalen die Erwartungen übertroffen, kommentierten die Analysten von JPMorgan.
Innogy-Aktien rückten um 0,6 Prozent vor. Die RWE -Ökostromtochter und der britische Energiekonzern SSE wollen ihr britisches Privatkunden- und Vertriebsgeschäfts zusammenlegen, was Anleger begrüßten. Innogy klagt seit längerem über schwache Geschäfte in Großbritannien. Das Geschäft dort ist gekennzeichnet von einem harten Wettbewerb und dem Kampf um Kunden.
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Hohe Abschläge von mehr als 4 Prozent mussten hingegen die Aktionäre des Anlagenbauers Dürr verkraften. Ein überraschend schwacher Auftragseingang im dritten Quartal hatte Zweifel geweckt.
Im TecDax fielen die Aktien des Biotechunternehmens Evotec zuletzt um 6 Prozent. In erster Linie seien dafür Gewinnmitnahmen ausschlaggebend, so Marktbeobachter. Die Aktien zählen seit Jahresbeginn zu den Überfliegern im deutschen Techwerte-Barometer. Seit einigen Wochen schwanken sie aber stark.
Bei den Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard machten Aktionäre kräftig Kasse. Händlern zufolge trübten die jüngsten Berichte über die "Paradise Papers" die Stimmung für die Finanzbranche. Vorbörslich noch zweistellig im Minus, belief sich der Abschlag zuletzt auf 4 Prozent./ajx/das
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---