Telekom-Chef
Tür für Gespräche in den USA ist nicht zu
BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom will nach dem Aus für die diskutierte Fusion auf dem US-Mobilfunkmarkt weiteren Gesprächen keinen Riegel vorschieben. "Ich werde keine Tür zuschlagen, warum sollten wir das auch", sagte Telekom-Chef Tim Höttges am Donnerstag in einer Telefonkonferenz in Bonn. Es sei die Pflicht des Managements, Möglichkeiten für Einsparungen und Größenvorteile zu prüfen, wenn sie sich böten. "T-Mobile US ist für eine eigenständige Zukunft hervorragend positioniert", sagte Höttges. "Das heißt nicht, dass sich das Unternehmen künftig Überlegungen verschließt, sich durch Schritte der Konsolidierung und Konvergenz weiterzuentwickeln."
Sein Verhältnis zum japanischen Softbank-Konzern und seine Freundschaft zum Softbank-Chef Masayoshi Son sei ungetrübt. "Für mich ist Masa Son einer der größten lebenden Unternehmer in der digitalisierten Welt", lobte Höttges den umtriebigen Tech-Milliardär. "Man sieht sich immer zweimal", fügte er an und schloss damit auch künftige Gespräche mit Softbank nicht aus.
Lesen Sie auch
Die am Wochenende geplatzten Gespräche zu einer Fusion mit Softbanks US-Mobilfunker Sprint seien aussichtsreich gewesen. "Sicherlich ist das einer der größten Synergiecases der Welt", sagte Höttges. Am Kapitalmarkt seien mögliche Kosteneinsparungen von 30 Milliarden Dollar genannt worden, diese Zahl sei "sehr sehr hoch". Wenn man viel erreichen wolle, seien aber auch die Risiken hoch. Letztlich habe die Summe aller Erwägungen dagegen gesprochen, die Gespräche weiterzuverfolgen./men/tav/jha/