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    KfW-Research  819  0 Kommentare Bevölkerung in Deutschland hält "Verkehrswende" für nötig - Mehrheit für Tempolimit auf Autobahnen

    Frankfurt am Main (ots) -

    - Repräsentative Befragung zeigt großes Bewusstsein für
    Handlungsbedarf
    - Zugleich besteht hohe Bereitschaft zur Veränderung des
    persönlichen Verhaltens
    - Jeder Dritte hat bereits sein eigenes Mobilitätsverhalten
    angepasst
    - Skepsis gegenüber Elektromobilität noch ausgeprägt

    Zunehmend überlastete Straßen, Schadstoffkonzentrationen oberhalb
    der zulässigen Grenzwerte in vielen Städten, hohe
    Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor: Angesichts dieser Fakten
    sind die Zweifel an der Notwendigkeit einer "Verkehrswende" in der
    Bevölkerung gering, wie eine repräsentative Befragung von KfW
    Research belegt. 81 % der Deutschen zwischen 18 und 67 Jahren halten
    ein Umdenken und Handeln zugunsten des Klimaschutzes für notwendig,
    etwa durch die Entwicklung marktfähiger, klimafreundlicher
    Antriebstechnologien, Verbesserung der öffentlichen Verkehrsnetze
    oder den bewussten Verzicht auf das Auto.

    Insgesamt sehen die Befragten vor allem die Automobilindustrie in
    der Pflicht (89 %) und fordern die Politik zur Verbesserung von
    Rahmenbedingungen auf (77 %). Sie sind aber auch in hohem Maß dazu
    bereit, ihr eigenes Verhalten als Verkehrsteilnehmer zu ändern (71
    %). Sogar das höchstkontrovers diskutierte Tempolimit auf Autobahnen
    findet eine Mehrheit: knapp 60 % sprechen sich dafür aus. Die
    Zustimmung ist jedoch nicht unter allen Bevölkerungsgruppen gleich
    groß. Frauen befürworten ein Tempolimit häufiger als Männer (70 %
    ggü. 50 %). Auch das Alter spielt eine Rolle: Die geringste
    Zustimmungsrate (35 %) gibt es bei jungen Männern unter 30.

    "Die Bedeutung der Verkehrswende ist in der Mitte der Gesellschaft
    angekommen. Den meisten Menschen ist klar, dass nicht nur
    Autokonzerne und Politik, sondern auch sie selbst etwas für den
    Klimaschutz im Verkehr tun können", sagt Dr. Jörg Zeuner,
    Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Das sind erfreuliche Ergebnisse,
    denn ohne eine Trendwende im Verkehrssektor kann Deutschland seine
    Klimaschutzziele nicht erreichen." Während die energiebedingten
    Treibhausgasemission in Deutschland von 1990 bis 2015 um rund 25 %
    gefallen seien, bewegten sie sich im Verkehrssektor noch immer auf
    dem Niveau von 1990. "Deutschland hat jetzt noch alle Chancen, die
    Mobilität der Zukunft entscheidend mitzugestalten und einer der
    wichtigsten Standorte der Automobilindustrie zu bleiben", ergänzt Dr.
    Jörg Zeuner.

    Jeder Dritte (36 %) hat, so das Ergebnis der KfW-Befragung,
    bereits sein Mobilitätsverhalten angepasst und fährt den eigenen Pkw
    weniger, nutzt häufiger Bus und Bahn oder steigt auf das Fahrrad um.
    Hierzu passt, dass von den vorgeschlagenen Politikmaßnahmen ein
    Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (91 %) die größte
    Zustimmung findet, dicht gefolgt vom Ausbau des Fuß- und
    Radwegenetzes (86 % bzw. 85 %). Kritisch ist die Bevölkerung hingegen
    gegenüber Maßnahmen, die das Verkehrsaufkommen mittels Bezahlsystemen
    beschränken wollen: Sowohl die Einführung einer generellen PKW-Maut
    als auch einer City-Maut wird jeweils von zwei Dritteln der Befragten
    abgelehnt.

    Große Skepsis herrscht hinsichtlich der Möglichkeit, die
    Klimabilanz des Verkehrssektors durch Umstellung der Antriebstechnik
    von Fahrzeugen auf Elektromobilität zu verbessern. Nur jeder Zweite
    glaubt, dass E-Autos in 20 Jahren die dominante Rolle spielen werden.
    Das überrascht, denn immer mehr Länder wollen das Ende des reinen
    Verbrennungsmotors besiegeln: In China gilt ab 2019 eine Quote für
    Elektroautos, während in einigen europäischen Ländern (z. B. in
    Norwegen, Frankreich und Großbritannien) sogar ein klares zeitliches
    Ende für die Zulassung von Otto- und Dieselmotoren angestrebt wird.
    Immerhin ziehen 40 % der Deutschen laut KfW-Befragung zumindest in
    Erwägung, ein Elektroauto zu kaufen. Eine ablehnende Haltung zu
    E-Autos wird am häufigsten mit einem lückenhaften Netz an
    Ladestationen (84 %), zu geringer Reichweite (81 %) und einem zu
    hohen Preis (79 %) begründet. Der Ausbau der Ladepunkte und deren
    intelligente Integration in das Stromnetz sollte daher mit Nachdruck
    fortgesetzt werden, um die Akzeptanz von E-Autos zu erhöhen.

    Die Ergebnisse der KfW-Befragung zur 'Verkehrswende' sind abrufbar
    unter: www.kfw.de/KfW-Konzern/KfW-Research/Verkehr

    Zur Datenbasis:

    Grundlage der KfW-Analyse zum Thema "Verkehrswende" ist eine
    Befragung von ca. 2.400 Erwerbspersonen mittels computergestützter
    Telefoninterviews. Die Stichprobe und Ergebnisse sind repräsentativ
    für die Wohnbevölkerung Deutschlands im Alter von 18 bis 64 Jahren.
    Eine detaillierte Dokumentation der Datenbasis liefert der Tabellen-
    und Methodenband zum KfW-Gründungsmonitor 2017, in dessen Erhebung
    die Befragung eingebettet wurde http://ots.de/wNiwb

    OTS: KfW
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/41193
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

    Pressekontakt:
    KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
    Kommunikation (KOM), Christine Volk,
    Tel. +49 (0)69 7431 4683, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
    E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de



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