Amazon – Gefahr für CTS Eventim?
Die Zahlen von Amazon zum dritten Quartal waren ein Kracher, doch nicht jeder freut sich über den Erfolg den Online-Giganten. Sein Erfolgsweg ist nämlich von zahlreichen Amazon-Verlierern gepflastert. Wird CTS Eventim auch dazugehören? Für mutige Optimisten haben wir die moderat gehebelten Papiere mit der WKN TD86MB (Hebel 6) und der SC3G5W (Hebel 3,6) in unsere Produktauswahl genommen.
Amazon ist schon lange keine reiner Online-Buchhändler mehr. Der Konzern will sich in allen möglichen Geschäftsbereichen festsetzen: Lebensmittel, Lieferungen per Drohne, Sportmarken und -übertragungen, Apotheken und Filmproduktionen. Da Amazon mit Kampfpreisen Branchen umkrempelt, könnten andere Unternehmen leiden. Besonders Small Caps sind betroffen, die Amazon nur schwer Paroli bieten können. Die Unterhaltungsbranche erscheint dabei anfällig, dazu zählt auch der Ticketvermarkter CTS Eventim.
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CTS Eventim läuft und läuft
Noch profitiert das Unternehmen von seiner guten Branchenstellung und die Aktie performt ansprechend. Mit Discountern auf die Aktie konnte man jahrelang nichts falsch machen, da die Akte nicht explosiv, aber stetig nach oben gelaufen ist. Seit einem Jahr konnte CTS Eventim um knapp 15 Prozent zulegen, gegenwärtig wäre das neutral ausgerichtete Discountzertifikat mit der WKN DGX64G erste Wahl.
Zugpferde sind in der Unterhaltungsbranche besonders wichtig, wie das neue Musical über die Pop-Größe Tina Turner zeigt. Nachdem sie seit ihrem letzten Konzern im Jahr 2009 ihren Ruhestand genossen hatte, ist sie nun überraschend in London aufgetaucht und hat die neue Produktion “Tina – The Tina Turner Musical” vorgestellt, in dem es um ihr Leben geht. Dabei übernimmt die US-Schauspielerin Adrienne Warren die Rolle von Tina Turner.
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CTS hält die Hand auf
Derartige Events, Tourneen oder andere Live-Veranstaltungen erfreuen sich bei Fans großer Beliebtheit und bescheren den Ticket-Verkäufern, wie dem US-Konzern Ticketmaster, einer Tochter des börsennotierten Konzerns Live Nation, oder CTS Eventim gute Geschäfte. Umso mehr sorgte ein Medienbericht über Amazon vom August für Aufsehen in der Unterhaltungsbranche. Demnach will Amazon den US-Ticketmarkt erobern. Verhandlungen mit Eigentümern großer Veranstaltungshäuser hätten bereits begonnen. Zank gäbe es allerdings um die Frage, wer die Kundendaten bekäme – das kennt man von Apple und dem iTunes-Story und dem Zank mit Verlagen in Deutschland. Dazu lohnt Nachfragen bei Gruner und Jahr in Hamburg.
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USA zieht
Der Markt wird von Ticketmaster dominiert. Investoren befürchten, dass Amazons Eindringen in den Markt für deutlichen Preisdruck sorgen könnte, achtet Amazon üblicherweise nicht besonders stark auf die Profitabilität. Das hatte Amazon nach der Übernahme von Whole Foods, dem größten US-Einzelhändler von Biolebensmitteln, zuletzt einmal mehr als klar gezeigt.
Die obige Nachricht hat auch die Aktie von CTS Eventim deutlich belastet, könnte Amazon doch auch den Markt in Europa ins Visier nehmen. Laut CTS-Chef Klaus-Peter Schulenberg hatte die Firma im ersten Halbjahr erstmals mehr als 20 Mio. Tickets online verkauft. Der Geschäftsbereich „Ticketing“, über den jährlich mehr als 150 Mio. Eintrittskarten für mehr als 200.000 Veranstaltungen vermarktet werden – stationär, online und mobil -, ist der mit weitem Abstand wichtigste Gewinnlieferant des Unternehmens.
Die Aktie hat sich inzwischen wieder leicht erholt, der Kuchen sollte für CTS Eventim aber so groß sein, dass die Aktie sich gut behauptet und Anleger mit Discountern nette Gewinne einfahren können. Riskanter sind dagegen Knock-out-Bull-Papiere für mutige Optimisten.