Commerzbank-Chefökonom
Jamaika-Scheitern bremst Wirtschaft nicht aus
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Das Scheitern der Jamaika-Sondierungen wird die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer nicht ausbremsen. Zwar sei die "politische Unsicherheit in Deutschland so groß wie selten zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik", kommentierte Krämer am Montag. "Trotzdem dürfte die deutsche Wirtschaft weiter kräftig wachsen. Denn angefacht durch die lockere EZB-Geldpolitik besitzt sie so viel Schwung, dass sich die zahlreichen, politisch zu lösenden Probleme Deutschlands vorerst nicht bemerkbar machen werden."
Um kurz vor Mitternacht hatte die FDP die Verhandlungen mit CDU, CSU und Grünen über ein mögliches Regierungsbündnis auf Bundesebene abgebrochen. Damit steht Deutschland zwei Monate nach der Bundestagswahl vor unübersichtlichen politischen Verhältnissen.
Lesen Sie auch
"Natürlich ist Unsicherheit Gift für die Wirtschaft", meinte Krämer. "Aber das Scheitern der Jamaika-Koalition kann für die Unternehmen kein Schock sein, nachdem sich die kontroversen Verhandlungen unter den Augen der Öffentlichkeit quälende vier Wochen hinzogen." Die Commerzbank rechne weiterhin damit, "dass beim Wachstum im kommenden Jahr eine Zwei vor dem Komma steht"./ben/DP/stk