Commerzbank: Die Bullen gewinnen die Schlacht
Die Aktie der Commerzbank versucht aktuell den Ausbruch nach oben aus der im Prinzip schon Ende September gestarteten Konsolidierung – das wäre ein sehr bullishes Signal. Die Analysten sind eigentlich anderer Meinung, aber zwei Faktoren sorgen für Auftrieb.
Die Zahlen für das dritte Quartal waren nicht gerade der große Treiber für die Aktie. Die Ertragslage bleibt durchwachsen, eine deutlich gesunkene Risikovorsorge ermöglichte aber einen kräftigen Sprung beim operativen Ergebnis. Für das vierte Quartal hat das Management aber eine wieder höhere Risikovorsorge in Aussicht gestellt.
Für die Analysten gab das wenig Anlass, um von der überwiegend skeptischen Stimmung abzuweichen. Hier und da wurden die Kursziele etwas angehoben, damit läuft die Herde aber nur der Entwicklung an der Börse hinterher. Weiterhin gibt es aber kaum Kaufempfehlungen für die Aktie, fast alle Analysten setzen die Commerzbank auf Halten oder sogar Verkaufen.
Dabei gibt es zwei Themen, die viel Phantasie bieten. Zum einen sind das die immer wieder hochkochenden Übernahmegerüchte, da eine Umsetzung wegen des hohen Einstandspreises des Bundes wohl nur mit einem satten Kursaufschlag möglich wäre. Zum anderen ist es die Chance einer mittelfristigen Zinserholung in Europa, die die operative Ertragskraft der Commerzbank deutlich stärken würde.
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Noch ist beides Zukunftsmusik. Auffällig ist aber, dass die Aktie der Commerzbank die jüngste Korrektur beim DAX nicht mitgemacht hat. Eine solche relative Stärke ist oftmals ein guter Indikator für die künftige Performance. Kann sich die Aktie über 12,50 Euro etablieren, wäre das eine Steilvorlage für prozyklische Zukäufe.