Fed, Öl und Inflation
Am 12./13. Dezember findet die kommende Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) statt. Bei dieser dürften auch die intakten Aufwärtstrends bei den Ölpreisen (siehe gestrige Börse-Intern) ein Thema sein. Bereits am 14. September erläuterte ich dazu, dass die anziehenden Öl-Preise die Fed zum Handeln drängen könnten. Denn höhere Öl-Notierungen werden die Inflation „in einen Bereich bringen, bei dem die US-Notenbank eine erneute Zinsanhebung vornehmen muss“, schrieb ich in der damaligen Börse-Intern.
Und weiter: „Zwar schaut die Fed eher auf die Kerninflation, doch steigende Ölpreise werden früher oder später auch auf andere Güter durchschlagen. Fed-Chefin Janet Yellen wäre also gut beraten, auf der Sitzung im September schon einmal die Bilanzreduzierung zu beschließen, damit bis zum nächsten Zinsschritt einige Zeit vergehen kann“. Und tatsächlich wurde die Bilanzreduzierung inzwischen beschlossen. Damit ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir im Dezember diesen Jahres noch den dritten Zinsschritt erleben werden.
US-Kernrate steigt trotz gesunkener Inflation
Auch die Inflationsdaten aus den USA fügen sich passend in das Gesamtbild. So sank im Oktober die Jahresrate der US-Inflation leicht auf 2,0 %, von 2,2 % im Vormonat (siehe folgender Chart). Damit bleibt sie aber noch immer im Zielbereich der Fed.
(Quelle: U. S. Bureau of Labor Statistics)
Gleichzeitig erhöhte sich die Kernrate überraschend von 1,7 % auf 1,8 %, womit wir den ersten Anstieg seit Januar diesen Jahres sahen. Entsprechend sollte dies das Ende der rückläufigen Preistrends bedeuten. Zumal auch der Deflator privater Konsumausgaben von 1,3 % auf 1,4 % kletterte. Für die Fed dürften dies erfreuliche Nachrichten sein, da dies ein wichtiger Aspekt für eine geplante Zinsanhebung im Dezember ist.
Zinserhöhung im Dezember wird allerseits schon erwartet
Derzeit liegt die Erwartung für diesen Zinsschritt bei mehr als 90 %. Dementsprechend sollte ein Zinsschritt keine wirkliche Überraschung für die Märkte sein.
(Quelle: cmegroup.com)
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Mit stärkeren Kursreaktionen ist also derzeit nicht zu rechnen. Nur der EUR/USD fiel mit Bekanntgabe der aktuellen US-Inflationsdaten, da der US-Dollar durch steigende Zinsen in den USA gestärkt und der Euro geschwächt wird.
Ausbruch im EUR/USD erfolgreich getestet
Der Rücksetzer zog den Wechselkurs jedoch nur bis zum gebrochenen Abwärtstrendkanal herunter (siehe grüner Pfeil Nr. 2 im folgenden Chart). Anschließend stieg der Kurs wieder und testete damit den Abwärtstrend. Das gilt als Bestätigung des Ausbruchs.
Somit wird weiter der Eindruck bestärkt, dass es sich beim kurzfristigen Abwärtstrendkanal (rot) lediglich um eine zwischenzeitliche Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend handelte und nun eine Fortsetzung des vorangegangenen Aufwärtstrends bevorsteht.
Falls Sie, wie in der Börse-Intern vom 14. November beschrieben, eine kurzfristige Long-Position im Euro halten, könnten Sie nun den passenden Stopp auf das jüngste Tief (grüner Pfeil) nachziehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)
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