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     2324  0 Kommentare Marktstärke, Klappe, die zweite

    Meine sehr subjektiven Ausführungen vom Mittwoch, dass der Markt aus meiner Sicht sehr gut und stabil aussieht, werden durch viele vermeintlich objektive Faktoren gestützt.

    So befindet sich die im VDax gemessene Volatilität der Kurse gegenwärtig auf dem niedrigsten Stand seit langen Jahren. Und wenn man sich einmal die Korrelation des Dax mit dem VDax anschaut, dann sieht man, dass der Dax nahezu jeden Mal durchgestartet ist, wenn die Volatilität der Kurse in den Keller gerutscht ist.

    Ich glaube zwar nicht an solchen Zahlenzauber, doch ich halte es hierbei wie der Nobelpreisträger Nils Bohr, der einmal von einem Journalisten, der ihn in seinem Ferienhaus besucht hat, folgende Frage gestellt bekommen hat: "Ich sehe ein Hufeisen über ihrer Tür hängen. Glauben Sie denn als Mann der Naturwissenschaft an so etwas?" Und Bohr hat geantwortet: "Nein, aber ich habe mir sagen lassen, dass es auch hilft, wenn man nicht daran glaubt."

    Und dann natürlich noch der idealtypische Verlauf des Aktienmarktes in US-Wahljahren: Anstieg bis weit in den März hinein, dann leichte Schwierigkeiten bis zum Ende Mai und anschließend ein toller Anstieg bis zum November. Ab Mitte/Ende März kann man also ein bisschen Gewinne mitnehmen – temporär. Doch der Sonnenschein sollte auch dann nur von leichten Wolken verhangen sein. Gerade deswegen, weil alle Welt daran glaubt, dass das zweite Halbjahr so schlecht wird.


    berndniquet@t-online.de

    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Marktstärke, Klappe, die zweite Meine sehr subjektiven Ausführungen vom Mittwoch, dass der Markt aus meiner Sicht sehr gut und stabil aussieht, werden durch viele vermeintlich objektive Faktoren gestützt. So befindet sich die im VDax gemessene Volatilität der Kurse …