Forex-Report
Par Force Ritt USA, UK Eurozone!
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1850 (07.01 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1825 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem
JPY auf 111.54. In der Folge notiert EUR-JPY
bei 132.20. EUR-CHF oszilliert bei 1.1673.
Aus den USA erreichten uns wichtige Erkenntnisse:
Der designierte Chef der Federal Reserve sorgte gestern bei der Senatsanhörung für gute Stimmung an den US-Börsen. Eine
Fortsetzung der vorsichtigen Zinserhöhungspolitik stünde auf der Agenda. Er sieht das Wachstum 2017 und 2018 bei circa
2,5%. Ein sukzessiver Abbau der Fed-Bilanz wird angestrebt auf 2,5 – 3,0 Billionen USD. Bei Wirtschaftskrisen würde schnell
und entschlossen gehandelt (Vollkasko-Ansatz).
Fazit: Hier steht ein „Steady-Hand“ Ansatz in der Zentralbankpolitik im Rahmen der neuen Führung an. Auch diese Führung
blendet das Problem der nicht selbsttragenden Kräfte der wirtschaftlichen Expansion vollständig aus.
Der Haushaltsausschuss des Senats überwies den republikanischen Reformentwurf an das Senatsplenum. Hier steht
voraussichtlich noch diese Woche eine Entscheidung an.
Fazit: Das macht Hoffnung auf Quantität durch Freisetzung für Mittel im Konsum (2,5% BIP-Wachstum). Es erhöht die öffentlichen Defizitlagen und damit die qualitative Schieflage!
Das zwischen Demokraten und US-Präsident Trump geplante Treffen zur Lösung der US-Haushaltsfragen (8. Dezember
„Deadline“) wurde von den Demokraten abgesagt.
Fazit: Brauchen wir dieses Theater wirklich noch einmal?
Aus London kommen konziliantere Töne!
Laut Insidern gibt es eine Annäherung bei der Austrittsrechnung des UK aus der EU. London soll demnach bereit sein,
zwischen 45 – 55 Mrd. Euro zu zahlen. Die Minimalforderung der EU liegt bei 60 Mrd. Euro.
Fazit: Das ist nett von London. Die Forderung der EU liegt zwischen 60 -100 Mrd. Euro. Die Annäherung ist okay, sie reicht
aber nicht. Wieviel Extrawürste erwartet London noch? Hat die EU nicht genügend Extrawürste seit 1984 geliefert? Im
Rahmen der Verantwortung für die Bürger der EU hat Brüssel nur überschaubaren Spielraum pro London.
„Food for thought“ für die EZB
Die Entwicklung der Geldmenge M-3 lieferte keine neuen Erkenntnisse. Per Berichtsmonat Oktober lag der Anstieg bei 5,0% nach zuvor 5,1% (Prognose 5,1%). Damit oszilliert das Wachstum der Geldmenge
weiter im oberen Bereich der seit Frühjahr 2015 andauernden Bandbreite zwischen 4,5% - 5,3%.
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Der Anstieg der Kreditvergabe an private Haushalte lag im Monatsvergleich unverändert bei 2,7%. Damit ergibt sich hier weiter das höchste Wachstum seit Frühjahr 2009.
Der positive Akzent wurde von Seiten der Kreditvergabe an private Unternehmen geliefert. Per Oktober lag die Zunahme hier im Jahresvergleich bei 2,9% nach zuvor 2,5% und einer bei 2,4% angesiedelten Prognose. Damit ergab sich der höchste Anstieg seit Mitte 2009.
Das Thema fehlender Transmission der Maßnahmen der EZB trägt sich bezüglich des Kreditzyklus sukzessive ab. Die ohnehin schon weit über der Potentialwachstumsrate liegende Expansion des BIP im
Dunstkreis von auf das Jahr hochgerechneten Werten bei circa 2,5% darf die EZB bezüglich ihrer zins- und geldpolitischen Haltung nervös machen.
Das gilt umso mehr, als dass die Einkaufsmanagerindices weiter hohe Dynamik implizieren. Diesbezüglich ist die Veröffentlichung des Economic Sentiment Index der Eurozone heute aufschlussreich.
Zuletzt markierte dieser Index den höchsten Wert seit 2001.
Gestern meldete sich das estnische EZB-Ratsmitglied Ardo Hansson zu Wort:
Die EZB könnte Ratsmitglied Hansson zufolge bei passender Konjunktur ihre Anleiheankäufe nach September 2018 beenden. Eine Verringerung der Zukäufe auf null "sollte eine der Optionen sein, die auf
dem Tisch liegen", sagte Estlands Notenbank-Chef.
Man kann aus diesen Äußerungen ableiten, dass die Nervosität ob der von dem EZB-Rat in dieser Form nicht erwarteten Entwicklung (Stabprojektionen) ansatzweise zunimmt.
Daten aus den USA mit Sonne und Schatten
Vorläufige Berechnungen für die Lagerbestände im Großhandel lieferten mit einem Rückgang um 0,4% im Monatsvergleich eine Enttäuschung. Mehr noch wurde der Vormonat von +0,3% auf +0,1%
revidiert.
Auch die Daten der vorläufigen Berechnung der Kerngröße der Handelsbilanz per Oktober konnten nicht überzeugen. Das Defizit weitete sich von -64,1 auf -68,3 Mrd. USD aus.
Die Preise für Wohnimmobilien sind laut dem 20 Städtevergleich von Case/Shiller im Monatsvergleich um 0,5% gestiegen (Prognose 0,4%). Im Jahresvergleich kam es zu einer Zunahme um 6,2% (Prognose
6,1%) nach zuvor 5,8% (revidiert von 5,9%).
Im Hinblick auf die Einkommensentwicklung, die diesem Tempo nicht standhält, stellt sich die Frage, wie nachhaltig diese Preisentwicklungen sind.
Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Board wurde seinem Ruf der Unberechenbarkeit einmal mehr gerecht. Per November legte der Index unerwartet von zuvor 126,2 (revidiert von 125,9)
auf 129,5 Punkte zu. Die Prognose lag bei 124,0 Zählern. Der Index markierte damit den höchsten Stand seit Ende 2000!
Im Vergleich zu dem Pendant von der Universität Michigan ergibt sich eine völlig konträre Entwicklung im aktuellen Berichtsmonat.
Der Richmond Fed Composite Index stieg per November von 12 auf 30 Punkte. Damit stieg der Index auf das höchste Niveau der im Chart abbildbaren Zeitreihe, die bis 1993 zurückgeht.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des Euros favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1780 - 10 negiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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