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     12164  3 Kommentare Deutsche Bundesbank: Immobilien bis zu 30 Prozent überteuert

    Der deutsche Wohnimmobilienmarkt ist in den letzten Jahren durch deutlich ansteigende Preise in einem Niedrigzinsumfeld gekennzeichnet, so die Beobachtung der Deutschen Bundesbank. Die Preise für Wohnimmobilien sind im Jahr 2016 um sechs Prozent und im ersten Halbjahr 2017 um 5,4 Prozent gestiegen. Modellrechnungen der Bundesbank deuten darauf hin, dass es dabei insbesondere in den Städten zu Überbewertungen kommt.

    Die Preisübertreibungen in den Städten beliefen sich demnach im vergangenen Jahr auf 15 bis 30 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Übertreibung deutlich zu, denn 2015 habe sie bei 10 bis 20 Prozent gelegen. Auffällig sind die Preissteigerungen gegenüber einer eher weniger dynamischen Kreditvergabe für Wohnimmobilien. Das Kreditwachstum liege mit 3,9 Prozent unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 4,8 Prozent. "Es besteht jedoch die Gefahr, dass sich Finanzierungen an den Immobilienmärkten zukünftig als nicht nachhaltig erweisen", sagte Claudia Buch, die Bundesbankvizepräsidentin. Dazu könne es kommen, wenn die Zinsen stiegen oder sich die dynamische Preisentwicklung umkehre, so die Bundesbank.

    Ferner sagte Buch: "Stark steigende Preise allein liefern also noch keinen Beleg dafür, dass sich Risiken für die Finanzstabilität aufbauen." Und weiter heißt es: "Insgesamt sind die Risiken aus der Wohnimmobilienfinanzierung also weiterhin eher begrenzt; die vorliegenden Informationen deuten nicht auf unmittelbare Risiken für die Finanzstabilität.", so die Bundesbankvizepräsidentin.

    Eine Blase sieht die Bundesbank vorerst nicht. Positiv ist, dass die Deutschen nach wievor Häuser oder Wohnungen nur dann kaufen, wenn sie über einen hohen Eigenmittelanteil verfügen. Frühere Spekulationen darüber, dass das Niedrigzinsumfeld womöglich dazu genutzt werden könnte, um mit möglichst wenig Eigenkapital sich den Traum von Wohneigentum zu erfüllen, stimmen nicht.

    Die aufgenommenen Kredite könnten weniger für die Immobilienbesitzer zum Problem werden, als vielmehr für die Kreditgeber. Der Anteil der Baukredite mit Zinsbindung von mehr als zehn Jahren ist auf fast 45 Prozent gestiegen, so die Bundesbank. Im Fall einer abrupten Zinswende könnten die Finanzierungskosten der Banken die Erträge übersteigen. Daher sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret: "Die Banken müssen sich vor allem gegen den Fall eines Zinsanstiegs rechtzeitig wappnen".   





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