Lufthansa-Deal droht zu platzen: British Airways will Air-Berlin-Tochter Niki kaufen
Bei der Übernahme der Air-Berlin-Tochter Niki schaltet sich nach einem Bericht von BILD am SONNTAG die Muttergesellschaft von British Airways, IAG, ein. Demnach prüft das Unternehmen seit gestern
die kurzfristige Übernahme von Niki, sollte die EU tatsächlich den Verkauf an Lufthansa untersagen. Wie aus der britischen Unternehmenszentrale zu erfahren
war, habe man Air Berlin darum gebeten, Einblick in die Bücher zu bekommen.
Derzeit stockt der Niki-Verkauf an Lufthansa, weil die EU-Wettbewerbshüter eine zu große Marktmacht der größten deutschen Airline befürchten. Schon am vorigen Donnerstag forderte die
Kommission daher Lufthansa auf, einzelne Niki-Strecken an Mitbewerber abzugeben. Insgesamt geht es um Start- und Landerechte („Slots“) von 28 Flugzeugen, die für Niki
fliegen. Eine letzte Frist für Nachbesserungen ("Remedy") endet nach Informationen von BILD am SONNTAG heute um 24 Uhr.
Wie BamS weiter berichtet, sind Teile der Lufthansa-Führung offenbar nicht bereit, die erforderlichen Zugeständnisse zu machen. Mit dem neuen Interesse von British Airways könnte
sich der Lufthansa-Plan am Ende zerschlagen. British Airways braucht wegen des Brexits ein Standbein im EU-Markt, was die Fluglinie durch die Übernahme der Air-Berlin-Tochter
hätte.
Die Bundesregierung ist nach Informationen von BILD am SONNTAG alarmiert, versucht vor allem, auf Lufthansa einzuwirken, dass sie Zugeständnisse gegenüber der EU macht, um den
Deal nicht gänzlich zu gefährden. Noch für heute Nachmittag ist ein Krisengespräch zwischen Vertretern des Bundeswirtschaftsministeriums, der EU- und Lufthansa geplant.
Lesen Sie auch
Dieser Beitrag basiert auf einer Nachricht der BILD am Sonntag.