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    Marktkommentar  687  0 Kommentare Morgan Harting (AB Europe): Die drei kommenden Chancenfelder in den Emerging Markets

    Morgan Harting berichtet über attraktive Anlagechancen in vielen Ländern und Sektoren der sich entwickelnden Welt.

    Die Emerging Markets (EM) haben seit dem Erreichen der Talsohle Anfang 2016 eine starke Performance hingelegt. Und es bestehen weiterhin attraktive Chancen. Um sie zu finden, ist besonders wichtig, in allen Assetklassen zu suchen.

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    Im bisherigen Jahr 2017 sind EM-Aktien (MSCI Emerging Markets Index auf Euro-Basis bis Mitte November) um circa 18 Prozent gestiegen. Mit Blick auf 2018 stehen die EM vor erhöhten geopolitischen und Währungsrisiken, und einige Bereiche sind überbewertet.

    Bewertungen weiterhin attraktiv

    Obwohl die Bewertungen von EM-Aktien etwas gestiegen sind, werden diese immer noch mit einem erheblichen Abschlag gegenüber den Industrieländern gehandelt. Die Erträge der EM-Aktien in diesem Jahr stützen sich im Wesentlichen auf die konjunkturellen Grundlagen. Im Zuge eines soliden globalen Handelswachstums wurden die Gewinnschätzungen das ganze Jahr hindurch angehoben. Nur ein Zehntel der bisherigen Erträge in diesem Jahr stammt aus erhöhten Bewertungen, daher sehen wir weiterhin Luft nach oben.

    Bei EM-Anleihenfonds sind die Mittelzuflüsse zwar bislang auf Rekordkurs, dennoch bleiben vereinzelte attraktive Chancen bei hochverzinslichen Staats- und Unternehmensanleihen in Hartwährung. Auch die Lokalwährungsanleihen bleiben interessant angesichts des erheblichen Renditeunterschieds zwischen Schwellen- und Industrieländern.

    Verbesserte Grundlagen

    Die wirtschaftlichen Grundlagen vieler Schwellenländer verbessern währenddessen sich zusehends. Das BIP-Wachstum in den EM-Ländern wird 2018 schätzungsweise auf 4,6 Prozent steigen, während die Inflation in den meisten Ländern stabil ist oder sinkt. Diese Kombination schafft sehr gute Voraussetzungen für weitere Stimulierungsmaßnahmen, sofern sie sich als nötig erweisen sollten.

    Die externen Bilanzen der Schwellenländer haben sich zudem erheblich verbessert. Die EM sind dadurch weniger abhängig von ausländischem Kapital und weniger anfällig für steigende Zinsen in den Industrieländern. Und Reformen sowie strukturelle Verbesserungen in vielen Ländern sorgen für eine weitere Aufhellung der Wachstumsaussichten in den Emerging Markets.

    Diese positiven Entwicklungen sorgen für gute Stimmung bei EM-Anlegern. Wir glauben, dass im kommenden Jahr in den folgenden Bereichen das größte Potenzial zu finden ist:

    • EM-Technologiemarktführer

      Die Hausse der EM-Aktien ähnelt bislang stark dem Muster an den US-Börsen. Etwa ein Drittel der Kursanstiege geht auf die Marktführer in digitalen Sektoren wie Mobilfunk und Onlinehandel zurück. Viele Anleger halten die amerikanischen Giganten Facebook, Amazon, Netflix und Google (Sammelbegriff: FANGs) mittlerweile für unangreifbar. Aber die Schwellenländer haben ihre eigenen FANGs: Alibaba, Tencent, Samsung, Naspers und Taiwan Semiconductor. Allein diese fünf Aktien haben in diesem Jahr bislang dreimal so viel Ertrag abgeworfen wie der Rest des EM-Aktienuniversums.

      Die EM-Hausse könnte jedoch bald auf breitere Füße gestellt werden. Eine ganze Reihe von Unternehmen und Sektoren, die das Wachstum dieser digitalen Marktführer stützen, könnten den Abstand verringern. Dazu gehören DRAM-Hersteller und Produzenten elektronischer Komponenten in Taiwan und Südkorea. Diese Unternehmen profitieren von Branchenkonsolidierung und besserer Kapitaldisziplin, was wiederum ein rasches Wachstum der Bargewinne und Dividenden ermöglicht. Das ist in den Kursen noch nicht reflektiert.

    • Chinesische Großbanken

      Die größten chinesischen Banken werden halb so hoch bewertet wie ihre globale Konkurrenz, obwohl sie profitabler sind und eine doppelt so hohe Zinsrendite aufweisen. Zudem verbessert sich das Geschäftsumfeld für diese Kreditinstitute: Die Profitabilität in allen Bereichen der chinesischen Wirtschaft steigt dieses Jahr, im Industriebereich sind es oft sogar 35 Prozent. Das wirkt sich in geringeren Kreditrisiken für die Banken aus und verbessert die Qualität ihrer Kreditbücher. Die chinesische Regierung hat zugleich erfolgreich die sogenannten „Schattenbank“-Aktivitäten unter den kleineren Instituten bekämpft. Dies lässt auf eine verbesserte Effizienz des Finanzsystems schließen: Mehr Ressourcen fließen in produktive Bereiche anstatt in fragwürdige Finanzierungen. Zusammengenommen verringern diese Entwicklungen die Risiken und steigern die Profitabilität für ausgewählte chinesische Banken.

    • Brasilianische Staatsanleihen

      Die Inflation in Brasilien ist von 10 Prozent im Januar auf nur etwa 2,5 Prozent im November gefallen. Das ermöglicht stetige Zinssenkungen und somit Kurssteigerungen für Anleihen. Der Nominalzins für 10-jährige Anleihen in Brasilien liegt immer noch bei 10 Prozent, die Realrenditen gehören zu den höchsten der Welt. Das sollte weiterhin hohe Erträge für Anleihenanleger im kommenden Jahr ermöglichen. Das Gros der einsetzenden konjunkturellen Erholung in Brasilien ist bereits in den Aktienkursen eingepreist. Die Börse in São Paulo stieg 2016 um 65 Prozent und ist in diesem Jahr bislang immerhin um 12 Prozent gestiegen. Das führt zu einem ambitionierten Kurs-Gewinn-Verhältnis von durchschnittlich 24. Wir sehen daher insgesamt bessere risikoadjustierte Ertragschancen im festverzinslichen Bereich.

    Wir glauben, dass durch Einbeziehung aller Assetklassen weiterhin attraktive Anlagechancen in vielen Ländern und Sektoren der sich entwickelnden Welt identifiziert werden können.

    Ein Fokus auf die vielversprechendsten Chancen am Aktien- und Anleihenmarkt kann für ein ausgewogeneres Portfolio sorgen – und eine weniger volatile Teilhabe an der potenziell fortgesetzten Erholung der Schwellenländer für 2018 ermöglichen.




    Die hier geäußerten Einschätzungen und Meinungen sind weder Analysen noch dienen sie als Investmentberatung oder Anlageempfehlung. Sie geben nicht notwendigerweise die Ansichten aller Portfoliomanagementteams von AB wieder.






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