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    Finanzberatung  849  0 Kommentare Was Kunden wirklich wollen

    Kundenprioritäten bezüglich der eigenen Altersvorsorge schätzen Finanzberater häufig falsch ein. Die Wahrnehmungslücken hat eine Studie detailliert untersucht.

    Laut einer Allensbach-Studie aus dem letzten Jahr halten rund 25 Millionen Deutsche ihre Altersvorsorge für unzureichend. Trotzdem bunkert gut die Hälfte der Deutschen ihr Geld nur auf dem Sparbuch – und verliert jeden Tag Geld, das für die Altersvorsorge verloren geht. Fragt man nach dem Motiv des Sparens landet „Altersvorsorge“ in deutschen Haushalten folgerichtig nur auf Platz vier (Quelle: Deutsche Bundesbank 2016). Und das obwohl die Bertelsmann-Stiftung erst im Sommer diesen Jahres warnte, jeder fünfte deutsche sei von Altersarmnut bedroht. Beratungsbedarf ist also durchaus vorhanden. 

    Unterschiedliche Maßstäbe

    Eine gute Beratung funktioniert aber nur dann, wenn beide Parteien wissen, was sie aneinander haben. Gerade diese Selbst- und Fremdeinschätzung von Finanzberatern und ihren Kunden weicht allerdings in vielen Fällen stark ab. Zu diesem Ergebnis kommt die „Value-Perception-Gap-Studie“  unter der Federführung des Würzburger Professors Dr. Bernd Ankenbrand, die er im Auftrag des Versicherers Standardlife durchgeführt hat. 

    Insgesamt befragten die Forscher um den Würzburger von Juni bis Oktober 2017 rund 1500 Teilnehmer, davon 1100 Kunden und rund 400 Finanzberater. Beiden Gruppen wurden dieselben Fragen vorgelegt. Zur Auswahl stand ein Spektrum von fünf Antwortmöglichkeiten, jeweils zwei Antworten, die Zustimmung artikulieren, zwei, die Ablehnung ausdrücken, sowie eine neutrale. Die Forscher addierten jeweils die beiden zusammengehörigen Antworten der beiden Vergleichsgruppen und zogen die ermittelten Gruppen-Werte voneinander ab. Auf diese Weise erhielten sie den Abweichungswert, der die Gap – die Lücke - der beiden Wahrnehmungen ausdrückt. Fiel dieser unter 10 % aus, werteten sie das als gutes Verständnis der Finanzberater, wichen die Antworten der Gruppen 10 % bis 30 % ab, wurde das als eine abweichende Einschätzung gewertet. Alles über 30 % galt als deutliche Wahrnehmungslücke.

    „In vielen Bereichen“, so Ankenbrand, betrachten Finanzberater und Kunden die Altersvorsorge mit unterschiedlichen Maßstäben“. Um beide Parteien näher zusammen zu bringen, um die Wahrnehmungslücke zu schließen genüge grundsätzlich die Erkenntnis, was dem jeweils anderen wichtig ist, meint Ankenbrand, und entsprechend zu handeln.

    Die größten Missverständnisse

    Eine große Lücke klafft zwischen der Einschätzung bezüglich des Informationsbedürfnisses von Kunden. Finanzberater unterschätzen deutlich, wie viele Kunden sich bei ihnen informieren wollen. Zusammengenommen 45,1 % schätzen den Informationsbedarf als hoch ein. Mit der Kundenmeinung stimmt das kaum überein. Lediglich 42,1 % gaben an, die Information bei einem Finanzberater sei Ihnen wichtig.  

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    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
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