Finanzspritze
Japan: Ispace will Werbung auf dem Mond platzieren
Ein japanisches Start-up möchte die Mond-Wirtschaft revolutionieren. Nach der Mondlandung im Jahr 2020 sollen für Unternehmen Plakate und andere Werbemittel auf dem Mond aufgestellt werden. Dies soll die Wirtschaft auf dem Mond einen entscheidenden Schritt weiterbringen, so Ispace.
Die in Tokio ansässige Firma Ispace Inc. verkündete, dass sie 10,2 Milliarden Yen (90 Millionen US-Dollar) von einigen der größten Unternehmen des Landes, darunter Japan Airlines und das Fernsehnetzwerk Tokyo Broadcasting System Holdings bekommen hat. Mit den Mitteln soll bis 2019 ein Raumschiff in die Mondumlaufbahn geschickt und ein Jahr später auf dem Mond gelandet werden. Der Gründer Takeshi Hakamada sagte: "Unter den Serie-A-Finanzierungsrunden ist diese die Größte, die es je für Japan gab, und die größte, die es weltweit für ein weltraumbezogenes Start-up gab."
Immer öfter spielen private Unternehmen eine große Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Weltraums - von Elon Musks' SpaceX und bis zum Asteroidenbergbau von Planetary Resources. Die verbindende Vision ist, dass Menschen in den Kosmos gebracht werden sollen und gleichzeitig eine Rendite für Aktionäre rauskommt.
Ispace meint, dass man von einer florierenden Mond-Wirtschaft noch Jahrzehnte entfernt sei. Deshalb sei es so wichtig die richtigen Grundsteine für eine Wirtschaft im Weltraum zu legen. Ispace sagt, dass die anfängliche Geschäftsmöglichkeit vor allem im Marketing liegen wird - einschließlich der Platzierung von Firmenlogos auf den Raumfahrzeugen. Es geht um Bilder aus dem Weltall und vom Mond, die für Werbung genutzt werden sollen. Nach einer erfolgreichen Landung auf dem Mond kann das Unternehmen auch einen sogenannten "Projection Mapping Service" anbieten - ein kleines Plakat auf der Mondoberfläche.
Das Startup ist davon überzeugt, dass es Nachfragen für Korporationen geben wird. In erster Linie wird es den Unternehmen darum gehen, dass man ihr Logo auf dem Mond sieht, um potentielle Investoren zu überzeugen. Darüber hinaus plant der Gründer Hakamada für 2021 die Landung eines weiteren Gerätes um nach Wasser auf dem Mond zu suchen. Ispace schätzt, dass es Milliarden Tonnen Wasser auf dem Mond gibt - bislang fehlen jedoch die Beweise. Jedoch fanden im Jahr 2009 NASA-Forscher Moleküle, die Ähnlichkeit mit Wasser haben.
Ispace konnte bereits durch Googles Lunar Xprize starten - einem Wettbewerb der von Alphabet Inc. gesponsert wird. Hierbei geht es um 20 Millionen Dollar für denjenigen, der auf dem Mond landet und mit einem Fahrzeug über den Mond fährt. Der Wettbewerb wurde bereits 2007 ausgeschrieben und bislang sind immer mehr Teilnehmer ausgestiegen - auch wegen der hohen Kosten. Der Ispace Gründer ist mit seinem Team Hakuto an dem Google-Wettbewerb beteiligt. Er ist davon überzeugt, dass beide Projekte für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft auf dem Mond sorgen werden.