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    Investmentsteuerreform  1178  0 Kommentare Was sich 2018 ändert - Seite 2



    Lediglich in bestimmten Fällen im Bereich gewerblicher der Körperschaftsteuer unterliegenden Erträge bzw. Ausschüttungen beträgt die Kapitalertragsteuer lediglich 15 %, ebenso als Abgeltungsteuer.Abweichungen ergeben sich aus der Art der Fondsbeteiligungen, die zu einer gerechteren Besteuerung führen sollen:
    • 30 % bleiben steuerfrei bei Aktienfonds mit mindestens 51 % Aktienanteil,

    • 15 % bleiben steuerfrei bei Mischfonds mit mindestens 25 % Aktienanteil,

  • 60 % bleiben steuerfrei bei Immobilienfonds mit mindestens 51 % Immobilienanteil

  • oder sogar 80 % frei, wenn sie im Ausland investiert sind.

  • FR: Für Anleger thesaurierender Fonds und Fonds mit Teilausschüttung wird künftig eine Vorabpauschale fällig. Worum handelt es sich dabei?

    Wawro: Die neue Vorabpauschale wird dem Anleger auf seinem Konto zu Beginn des Folgejahres belastet und gilt am ersten Werktag des Folgejahres als zugeflossen. Ermittelt wird die Vorabpauschale aus den Ausschüttungen innerhalb eines Kalenderjahres, die den Basisertrag für dieses Jahr unterschreiten. Das heißt etwas vereinfacht ausgedrückt, wenn der Fondsertrag beispielsweise 6 € betragen hatte, aber nur 2 € ausgeschüttet werden, bleiben 4 € thesauriert und darauf wird die Vorabpauschale erhoben.

    Konkret ist es etwas komplizierter: Der Basisertrag ergibt sich durch Multiplikation des Rücknahmepreises des Investmentanteils zu Beginn des Jahres mit 70 % des Basiszinses, den die Deutsche Bundesbank aufgrund der Zinsstrukturdaten jeweils auf den ersten Börsentag des Jahres errechnet. Der Basiszins wird aus der langfristig erzielbaren Rendite öffentlicher Anleihen abgeleitet. Den maßgeblichen Zinssatz veröffentlicht das Bundesfinanzministerium im Bundessteuerblatt.

    Diese komplexe Rechtsgestaltung belastet zwar die Liquidität, die Vorabpauschale wird aber bei der Veräußerung von Investmentteilen in Anrechnung gebracht. Bei einer zu erwartenden Abschaffung der Abgeltungsteuer kann dies zu einer Steuerentlastung im Rahmen der Progression werden. 

    FR: Was müssen Fondgesellschaften und Privatanleger bei der Vorabpauschale beachten?

    Wawro: Die Vorabpauschale knabbert zunächst an der persönlichen Liquidität, nicht an der des Fonds. Die geschilderte Ermittlung wäre gegebenenfalls zu überwachen, das sollte durch den Investmentfonds erfolgen, nicht durch jeden einzelnen Anleger Fonds. Bei Veräußerung von Fondsanteilen ist es aber ratsam, wenn der Anleger die korrekte Anrechnung der Vorabpauschalen unter Kontrolle behält. 

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    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
    Investmentsteuerreform Was sich 2018 ändert - Seite 2 Ab Januar 2018 tritt die neue Investmentsteuerrefrom in Kraft. Für offene Publikumsfonds, die in Deutschland aufgelegt sind, entfällt die Steuerfreiheit. Über die Änderungen, die sich für den Anleger ergeben, sprach FundResearch mit Wolfgang Wawro, Steuerberater und Experten des Deutschen Steuerberaterverbands e.V.

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