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    TimePattern  1507  0 Kommentare Starker Dollar – schwache Kurse

    Verkehrte Welt: Früher war ein starker Dollar einmal Garant für solide Aktienmärkte. Je stärker der Greenback, je mehr investierten Anleger in den USA. Je mehr dort investiert wurde, je klarer war das Signal: Der Weltwirtschaft geht es gut.

    Heute ist es anders herum. Ein schwacher Dollar stützt die US-Wirtschaft. Er entwertet die horrenden amerikanischen Schulden, er verteuert zwar Importe nach Amerika, verbessert umgekehrt aber die internationale Wettbewerbssituation der amerikanischen Wirtschaft. Das ist insbesondere zu einem Zeitpunkt wichtig, wo die Bush-Administration bereits viele Möglichkeiten zur Stimulation der Konjunktur verbraucht hat.

    Gold hängt in einer inversen Relation am Dollar. Öl ist Brenn- und Schmierstoff unserer Wirtschaft, hohe Preise dämpfen die Konjunktur. Da Öl in Dollar notiert (wie die meisten anderen Rohstoffe auch), steigt der Ölpreis schon wegen des schwachen Dollar. Die Amerikaner dürften dieser für sie besonders unschönen Entwicklung durch verstärkten Rückgriff auf irakisches Öl entgegen wirken. Den Europäern hilft in dieser Situation zunächst der starke Euro. Also tangiert das noch wenig. Noch!

    Nennenswerte Kapitalzuflüsse in die USA bleiben so lange aus, so lange die meisten Marktteilnehmer nicht davon ausgehen, dass die Dollarschwäche ihrem Ende entgegen geht. Ob sie allerdings danach einsetzen, hängt von den wirtschaftlichen Perspektiven der US-Wirtschaft ab. Nachhaltig steigende Zinsen und eine merkliche Preissteigerung wären entsprechende Signale.

    Meiner Meinung nach steuert die gesamte Situation der Finanzmärkte auf den Punkt hin, wo die Abwertungsdynamik des Dollar zu Ende geht. Das dürfte gemäß einer längerfristigen Sicht der TimePatternAnalysis Ende Mai der Fall sein. Zu diesem Zeitpunkt rückt die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen in den Fokus. Nachhaltig steigende Zinsen könnten internationales Kapital einladen, in den USA Anlage zu suchen. Die TimePatternAnalysis sieht hier allerdings nicht allzu nicht mehr viel Phantasie. Dem würde eine volatile Seitwärtsbewegung des Dollar in einer breiten Range entsprechen, die uns in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Das wiederum wäre für die Realwirtschaft ein äußerst schwer zu handhabendes Szenario.

    In den Wochencharts der TimePatternAnalysis (Charts unter www.timepatternanalysis.de) zu S&P 500 und DAX ist nicht zu erkennen, dass neue Hochs anstehen. Untermauert wird das durch den Halbleiterindex SOX, dem Rohstoffbarometer der modernen Informationswirtschaft, der zwar noch einmal auf die jüngsten Verluste reagieren dürfte, aber neue Hochs sind auch hier nicht in Sicht. Der Tageschart des S&P 500 meldet seit 19. Fe 2004 ein Short-Signal.

    Da die Earnings Session in den USA zu Ende ist, schauen die Marktteilnehmer verstärkt auf makroökonomische Daten. Die Veröffentlichung des US- Verbrauchervertrauens und die Rede von Fed-Chef Greenspan heute gegen 16:00 unserer Zeit dürften bereits Material zum Nachdenken liefern. Der Dollar bewegt sich seit einigen Tagen in einer sehr engen Range. Der heutige Tag dürfte neue Bewegung in die Währungsparitäten bringen.



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    TimePattern Starker Dollar – schwache Kurse Verkehrte Welt: Früher war ein starker Dollar einmal Garant für solide Aktienmärkte. Je stärker der Greenback, je mehr investierten Anleger in den USA. Je mehr dort investiert wurde, je klarer war das Signal: Der Weltwirtschaft geht es gut. …