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    Value-Investing  991  0 Kommentare Der Gewinn liegt im Einkauf

    Wenn es einen wirklich durchgehenden, langfristigen Trend oder fast eine feste Regel am Aktienmarkt gibt, dann den von der Überlegenheit des Value Investing. Das heißt: Ziel ist es, gute Unternehmen günstig einzukaufen und an der langfristig überdurchschnittlichen Wertentwicklung teilzuhaben. Aber wo früher viel Bauchgefühl gefragt war, hilft heute Technologie.

    Der eigentliche Sinn des Aktienmarktes ist es ja, Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen, damit sie langfristig gedeihen können. Sind die Unternehmen solide aufgestellt, stimmt die Richtung und verfügt es über ein fähiges Management steht einer dauerhaft guten Entwicklung nicht im Weg. Daran teilzuhaben, diese Unternehmen zu suchen und zu finden, das ist das Wesen des Value Investing: Werte zu finden, die am Markt, aus welchen Gründen auch immer, nicht oder noch nicht so gesehen werden.

    Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Kaufe ein Schnäppchen und warte ab. Denn kurzfristig gesehen ist der Markt eher ein Stimmungsbarometer, das rasch und manchmal heftig auf Meinungen und Einschätzungen reagiert. So kann das Wort eines US-Präsidenten schon mal die Börse zum Wackeln (Nordkoreadrohungen) oder Jubeln (Steuerreformankündigung) bringen. Die Kurse der einzelnen Aktien werden dann mehr von der allgemeinen Stimmung bestimmt. Selbst gute Unternehmen werden kollektiv mit abgestraft, wenn der gesamte US-Markt oder eine bestimmte Branche in den Keller geschickt wird. Oder umgekehrt können selbst mittelprächtige Firmen im Wert steigen, wenn der gesamte Markt oder das komplette Segment gefragt sind.

    Diese Preisverwerfungen sind aber nicht von langer Dauer. Auf lange Sicht nähern sich Preis und wirklicher Wert an und der Investor kann durch Aussitzen der Stimmungsschwankungen der anderen Investoren von Wertzuwächsen profitieren. Echten Erfolg kann nur derjenige haben, der das Gegenteil der Mehrheit macht. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb aktive Value-Strategien passiven Strategien überlegen sind.

    Ziel ist es, bei niedrigen Bewertungsniveaus einzusteigen und dann teurer zu verkaufen. Value-Investing bedeutet also die Suche nach Aktien, die nach festgelegten Kriterien als günstig angesehen werden. Denn es geht ja nicht um billige Aktien, sondern um preiswerte. Erster und wichtigster Schritt ist dabei die Bilanzanalyse. Aus den Daten der Vergangenheit ergibt sich ein fairer Wert für das Investment. Dieser wird dann mit dem Marktwert verglichen. Liegt der Marktpreis darunter, ist das Unternehmen also nach den Zahlen mehr wert, lohnt sich ein Kauf, denn irgendwann wird der Markt das Potential erkennen. Der Schlüssel liegt in der Relation zwischen Preis und Wert.

    Value Investing verringert aber auch das Risiko. Wenn Wertpapiere zu einem Preis unter dem wahren Wert gekauft werden, so ist der Spielraum für menschliche Fehler, Krisen oder extreme Markt-Volatilität größer. Damit erhöht sich nicht nur die Chance auf eine langfristige und erfolgreiche Rendite, sondern Risiken werden kontrolliert reduziert.

    Aber wie lassen sich die Schnäppchen finden? Technologie hilft, rationale und bessere Entscheidungen zu treffen. Das gilt auch bei der Geldanlage. Das Durchstöbern riesiger Datenmengen war früher entweder Fleißarbeit mit hohem Personaleinsatz. Oder es kam auf das Bauchgefühl an, von dem manchen Investor wie etwa Warren Buffet ja viel nachgesagt wird, das aber in dieser Form nur die wenigsten haben. Deshalb übernehmen Rechner die Analyse von Fundamentaldaten und Unternehmensinformationen und filtern nach vorgegebenen Kriterien die besten, preiswertesten Unternehmen heraus. Ist auch deren Zukunftsaussicht gut, kann ein Value-Investor hier zuschlagen.

    Das schöne ist: viele Studien belegen, dass Value Investing eine der erfolgreichsten Strategien für Überrenditen ist. Zum anderen wird das Kapital sehr effizient eingesetzt: Da Value Investing immer langfristig angelegt ist, sind niedrigere Investitionskosten erforderlich als bei anderen Strategien. Zudem wird nicht so häufig ge- und verkauft, da ein Investment Zeit zur Entwicklung bekommt. Und Value-Investoren sind antizyklisch: die attraktivsten Investmentmöglichkeiten lassen sich oft in wirtschaftlich schweren Zeiten finden, wenn selbst gute Unternehmen in den allgemeinen Abwärtssog gerissen werden. Und dann entsprechend preiswert zu haben sind.




    Uwe Zimmer
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    Uwe Zimmer verfügt über mehr als 35 Jahre Finanzmarkterfahrung als Banker, Broker, Asset-Manager, Krypto-Investor und Unternehmer Seine Expertise baute er sich unter anderem bei Prudential Securities und Hypo Capital Management auf. 1998 gründete er die Meridio Vermögensverwaltung AG in Köln, die er bis September 2016 als Vorstand erfolgreich leitete. Mit Z-Invest beteiligt er sich an anderen erfolgreich an Unternehmen.

    Weitere Informationen finden Sie unter z-invest GmbH

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    Verfasst von Uwe Zimmer
    Value-Investing Der Gewinn liegt im Einkauf Wenn es einen wirklich durchgehenden, langfristigen Trend oder fast eine feste Regel am Aktienmarkt gibt, dann den von der Überlegenheit des Value Investing. Das heißt: Ziel ist es, gute Unternehmen günstig einzukaufen und an der langfristig überdurchschnittlichen Wertentwicklung teilzuhaben. Aber wo früher viel Bauchgefühl gefragt war, hilft heute Technologie.