Favoriten der Talkshows 2017
Wagenknecht & Merkel-Papageien
Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht ist in diesem Jahr so oft wie kein anderer in TV-Talkshows zu Gast gewesen. Es folgen u.a. die beiden Merkel-Papageien Altmaier und von der Leyen.
Insgesamt habe man Wagenknecht elf Mal bei den vier wichtigsten Talkshows des Landes sehen können, wie eine Auswertung der Gästelisten der Sendungen durch das Redaktionsnetzwerk Deutschland ergab. Sie war viermal bei Anne Will zu Gast, dreimal sprach sie mit Sandra Maischberger in ihrer Show und jeweils zweimal saß sie mit Frank Plasberg und Maybrit Illner zum gemeinsamen Talk. Mit jeweils zehn Besuchen teilen sich Peter Altmaier (CDU), Christian Lindner (FDP), Thomas Oppermann (SPD), Cem Özdemir (Grüne) und Ursula von der Leyen (CDU) den zweiten Platz.
Talkshows lieben DIE LINKE
Die Talkshows lieben generell DIE LINKE - und dies verrät einiges über Deutschlands öffentlich-rechtliche Medienlandschaft. Bevor Wagenknecht zum Liebling der Talkshows wurde, war es LINKEN-Chef
Gregor Gysi. Zufall? Zugegeben: Gysi kam humorvoll und unterhaltsam rüber. Aber, ein Gedankenexperiment, hätte man ihn auch so oft eingeladen, wenn er Chef der AfD wäre? Ganz bestimmt nicht, denn
auf der Liste der elf am häufigsten eingeladenen Talkshowgäste war keiner von der AfD. Bei Gysi ging es, wie bei Wagenknecht, auch um politische Sympathien.
Es heißt, sogar manche Bürgerliche mögen Wagenknecht wegen ihrer guten Manieren, ihrer Kleidung und ihrem Faible für Goethe. Das zeigt für mich einmal mehr die grenzenlose Naivität des Bürgertums. Wagenknecht mag sich noch so oft auf Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft berufen - tatsächlich ist und bleibt sie eine weltfremde Antikapitalistin. Seit Monaten ist Venezuela wirtschaftlich am Rande des Abgrundes. Und die Sozialisten bauen ihre Diktatur aus. 120 Menschen kamen bei Demonstrationen gegen das Hungerregime um, das Hugo Chávez begründet hatte. Wagenknecht, pries ihn jedoch noch 2013 als "großen Präsidenten", der mit seinem ganzen Leben für den "Kampf um Gerechtigkeit und Würde" stand. Chávez habe bewiesen, so meinte sie, dass "ein anderes Wirtschaftsmodell möglich" sei. Die Menschen in Venezuela, die unter der höchsten Inflation der Welt leiden, müssen es als Hohn empfinden, wenn Wagenknecht dieses Wirtschaftssystem als Verwirklichung von "Gerechtigkeit und Würde" preist. Und wer solch ein "anderes Wirtschaftsmodell" lobt und uns weismachen will, dies sei eine Alternative zum Kapitalismus, hat aus meiner Sicht damit seine komplette ökonomische Inkompetenz bewiesen. Da helfen auch kein Doktor in VWL und keine Lippenbekenntnisse zur Marktwirtschaft.
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