2017 war im rückblickend ideal für alle „risky assets“. Die Aktienmärkte profitierten von dem weltweiten Konjunkturaufschwung und dem deutlichen Anstieg der Unternehmensgewinne.
Die Geldpolitik in den USA, der Eurozone und Japan wart unaufgeregt und in höchstem Maße berechenbar, so dass sich die Kapitalmärkte auch mit den Leitzinsanpassungen der FED arrangieren konnten.
Außerdem sorgte die EZB mit ihrem Kaufprogramm beständig für Nachfrage nach Anleihen, so dass auch Finanzierung für die meisten Unternehmen kein wirkliches Problem
darstellt. Deutsche Aktien gewannen fast 13%, europäische Aktien etwas weniger und der US-Aktienmarkt legte sogar um über 20% (in US-Dollar) zu. Herausragend war die Wertentwicklung in den
Schwellenländern mit über 35% (in US-Dollar). Mit traditionellen Anleihen war hingegen kein „Staat“ zu machen. Deutsche und europäische Staatsanleihen schwankten um die Null-Linie,
Investment-Grade-Unternehmensanleihen brachten im Schnitt 2,5%, nur der Hochzinsbereich schnitt mit knapp 5% deutlich besser ab. Der Dezember verlief ruhig, Anleihen gaben leicht nach, Aktien
bewegten sich kaum; da half auch die Verabschiedung der Steuerreform in den USA nicht viel. Die meisten Analysten hatten bereits die positiven Effekte in ihren Schätzungen berücksichtigt.
Wie geht es nun weiter? Seit dem Ende der Finanzkrise existiert die nie offiziell ausgesprochene, aber implizit vorhandene Garantie der Notenbanken, dass es zu keinem erneuten Crash mehr kommen
wird. Viele Anleger wagten sich deshalb trotz ihrer eigentlich geringen Risiko-Tragfähigkeit bzw. -bereitschaft in Anlagen, denen sie in der Vergangenheit eher skeptisch gegenüberstanden. Hierunter
fallen vor allem Hochzinsanleihen oder Anlagen in Schwellenländern, aber auch generell Aktien. Mit der Bilanzverkürzung der FED und dem Ende des Anleihekaufprogramms der EZB gegen Jahresende müssen
die Finanzmärkte in Zukunft ohne Sicherheitsnetz zurechtkommen.