Ausblick
E-Mobilität und nachhaltige Überflieger
Für nachhaltige Geldanlagen war 2017 ein sehr erfolgreiches Jahr. Zum einen legen immer mehr institutionelle Anleger Wert darauf, dass ihre Investments nach ökologischen, ethischen und umweltgerechten Kriterien angelegt werden. Zum anderen war es aber vor allem auch die Performance, die man mit nachhaltigen Geldanlagen erzielen konnte. So kann unser global anlegender Nachhaltigkeitsaktienfonds PRIMA – Global Challenges für das Kalenderjahr 2017 einen Wertzuwachs von rund 5 Prozent ausweisen. Das liegt in etwa auf dem Niveau des MSCI World (EUR). Und der Start ins neue Jahr sieht ebenfalls vielversprechend aus.
Doch noch sind es vor allem Versicherungen, Versorgungskassen, kirchlichen Institutionen und ähnliche institutionelle Investoren, die für gut 90 Prozent aller Anlagen in nachhaltige Investments verantwortlich sind. Private Investoren hinken hier noch hinterher. Nach einer Untersuchung der Sparkassen interessieren sich zwar rund 70 Prozent der deutschen Anleger für nachhaltige Geldanlagen, aber nur 10 Prozent haben ihr Geld wirklich in solche Anlagen investiert. Denn immer noch eilt den „grünen“ Investments der Ruf voraus, dass Nachhaltigkeit Renditeverzicht bedeutet. Studien aber belegen genau das Gegenteil: nachhaltige Geldanlagen können durchaus mit den traditionellen Anlageformen mithalten, wie ja auch die Performance des PRIMA – Global Challenges zeigt.
Kursrakete STMicroelectronics
Manche Aktien waren gar wahre „Kursraketen“, wie etwa STMicroelectronics mit einem Plus von über 70 Prozent. Und die im MDAX notierte Aurubis AG, die dänische Rockwool International oder die britische Berkeley Group gehörten ebenfalls zu den Überfliegern mit jeweils mehr als 40 Prozent Wertzuwachs, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch SAP, Intel und die japanische Kurita Water Industries trugen zur guten Performance bei. Da konnten wir dann auch verkraften, dass ein Nachhaltigkeitsklassiker wie der deutsche Windanlagenbauer Nordex ein schlechtes Jahr hatte.
Volatilität und steigende Risiken
Was bringt 2018? Wir glauben nicht, dass es nochmal so positiv laufen wird wie im vergangenen Jahr. Wir gehen davon aus, dass die Märkte rund um den Globus wieder volatiler und damit auch riskanter werden. Momentan herrscht einfach zu viel Euphorie unter den Anlegern. Auf der anderen Seite sehen uns gut aufgestellt, da wir keine breiten Indizes oder ganze Märkte abbilden. Die von der Münchner Nachhaltigkeitsratingagentur oekom Research ständig überprüften Unternehmen werden nach dem absoluten Best-in-Class-Prinzip selektiert. Damit sind wir auch in Zukunftsbranchen breit investiert.
Gut für die Zukunft aufgestellt
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So profitiert das Halbleiter-Unternehmen STMicroelectronics weiterhin von den Trends E-Mobilität und 3D-Sensorik für autonome Fahrzeuge. Treiber ist hier vor allem China, das eine E-Mobilitätsquote von 10 Prozent bis 2019 anstrebt. 25 Millionen Autos werden dort per anno neu abgesetzt. Das heißt 2,5 Millionen E-Autos, die dort jedes Jahr neu in den Straßenverkehr entlassen werden. Da ist eine Dynamik im Gange, von der wir hier im Westen nur träumen können. Wir in Deutschland wissen noch nicht mal, wo die nächste Ladestation ist, während China in Riesenschritten voran schreitet. Vor dieser Dynamik profitiert auch das amerikanische Softwareunternehmen Autodesk. Die Kalifornier entwickeln digitale 2D-und 3D-Design Software, die im Bereich Architektur, Gebäudetechnik, Automotive, Maschinenbau, Medien und Medizintechnik eingesetzt wird. Und der Chip-Gigant Intel wird mit seiner Tochter Mobileye das Thema autonomes Fahren stark mitbestimmen.
Dies sind allesamt nachhaltig geführte und stetig überprüfte Unternehmen, mit denen gute Renditen erzielt werden können. Das sollten nicht nur die Sparkassen ihren Kunden immer mal wieder vor Augen führen.