Anlegerverlag
Tesla: Gesunde Skepsis kann weiterhin nicht schaden
War das mehr als eine reine „Flucht nach vorne“, dieser Riesen-Sprung, den die Tesla-Aktie (ISIN: US88160R1014) zum Wochenstart vollzogen hat? Richtig ist: Rein charttechnisch betrachtet ist das Papier damit kurzfristig aus der Gefahrenzone heraus, aus der Zone 287/304 US-Dollar, deren Bruch ein auch mittelfristig relevantes Verkaufssignal auslösen würde. Aber die Argumente, die das bullishe Lager ins Feld führen könnten, wirken eher mager:
Tesla hatte im vierten Quartal mit seinen Auslieferungen eher enttäuscht. Vor allem bei der zukünftigen „Cash-Cow“ Model 3 sah es mager aus. Was indes nicht an der Nachfrage lag, sondern an Produktionsproblemen. Die seien behoben, hieß es bei Tesla dazu. Und hätte man so produzieren können wie in der letzten Woche 2017, wären 1.000 Fahrzeuge des Model 3 pro Woche drin gewesen. Das beruhigte die Akteure – aber sollte es das? Es geht hier ja nicht nur um die Produktionskapazität, sondern vor allem darum, schnell genug zu wachsen, um so bald als irgend möglich den Break Even zu erreichen, statt weiterhin bei jedem Fahrzeug draufzulegen. Denn die Gläubiger sind nicht endlos geduldig. Und ob und wann das gelingt, ist auch dann nicht absehbar, wenn das Model 3 mit Volldampf produziert wird.
Eine gesunde Skepsis ist daher angesichts dieses Anstiegs, der die Aktie wieder über 20-Tage- und 200-Tage-Linie sowie die Widerstandslinie bei 332 US-Dollar trug, unverändert angebracht. Tesla ist und bleibt ein „Hoffnungswert“, Long-Trades sollten mit engen Stop Loss abgesichert werden. Und das Szenario einer größeren Abwärtswenden ach Schlusskursen unter 287 US-Dollar bleibt unverändert etwas, das lohnt, im Auge behalten zu werden.
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