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    Pressemeldung  922  0 Kommentare Union Investment: Marktbericht Dezember 2017

    Der US-Aktienmarkt ging beflügelt von der Steuerreform mit weiteren Zugewinnen aus dem sehr positiven Handelsjahr und Europas Aktienmärkte blicken im Dezember auf eine heterogene Wertentwicklung zurück.

    Aktien: US-Werte freundlich, Europa uneinheitlich

    Renten: Fed erhöht den Zins

    Aktienmärkte: Der US-Aktienmarkt ging beflügelt von der Steuerreform mit weiteren Zugewinnen aus dem sehr positiven Handelsjahr. In Europa war eine uneinheitliche Entwicklung zu beobachten, es mangelte vor allem an kursbeeinflussenden Unternehmens- und Konjunkturmeldungen.

    Rentenmärkte: Die dritte Zinserhöhung durch die Fed blieb ohne Auswirkungen auf die Märkte. Die beschlossene US-Steuerreform hingegen lies die in der ersten Monatshälfte erzielten Gewinne am US-Staatsanleihemarkt wieder abschmelzen. Europäische Staatsanleihen gingen mit einem Minus aus dem letzten Handelsmonat.

    Die Aktienmärkte

    Europa

    Europäische Aktien mit uneinheitlichem Jahresausklang

    Europas Aktienmärkte blicken im Dezember auf eine heterogene Wertentwicklung zurück. Während der EURO STOXX 50-Index 1,9 Prozent leichter schloss, wies der marktbreite STOXX Europe 600-Index einen Wertzuwachs von 0,6 Prozent auf. Die im MSCI Europe Small and Mid Caps-Index gelisteten Unternehmen mit niedriger und mittelgroßer Marktkapitalisierung legten in Summe 2,5 Prozent zu. Da es an kursbeeinflussenden Unternehmens- oder Konjunkturmeldungen mangelte, nahmen vor allem politische Entwicklungen Einfluss auf die Märkte. Mit Blick auf den "Brexit" haben sich die Europäische Union (EU) und Großbritannien in zentralen Fragen wie der Grenze zu Irland oder den künftigen Rechten von EU-Bürgern geeinigt. Damit ist der Weg frei zur Verhandlung künftiger Handelsbeziehungen. Der FTSE 100-Index reagierte erleichtert auf den Kompromiss und kletterte um 4,9 Prozent. In den Ländern der Euroland-Peripherie belastete das Politikgeschehen. In Katalonien haben die separatistischen Parteien bei den Regionalwahlen ihre Mehrheit verteidigt. Die Koalitionsverhandlungen könnten dennoch schwierig werden, da es Unstimmigkeiten unter den Unabhängigkeitsbefürwortern gibt. Gemessen am IBEX 35-Index verloren spanische Aktien 1,6 Prozent an Wert. Auch in Italien gaben die Notierungen nach, der FTSE MIB-Index schloss 2,3 Prozent leichter. Nachdem Staatspräsident Mattarella das Parlament aufgelöst hat, ist der Weg frei für Neuwahlen im März 2018. In aktuellen Umfragen kann derzeit aber keine der italienischen Parteien eine absolute Mehrheit auf sich vereinen. Die Unsicherheit dürfte hoch bleiben. Der schwedische Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) hat im letzten Quartal des am 30. November endenden Geschäftsjahres überraschend schwach abgeschnitten. Die Umsätze gingen aufgrund schlecht laufender Geschäfte im stationären Handel zurück. H&M kündigte deshalb an, sein Ladenportfolio zu überprüfen. Die Aktien der Schweden verloren unter dem Strich über 14 Prozent an Wert. Die Weltwirtschaft entwickelt sich weiter robust, es sind kaum konjunkturelle Störfeuer auszumachen. Das Umfeld für Aktienanlagen bleibt deshalb positiv.

    Deutschland

    Deutsche Aktien mit uneinheitlichem Jahresausklang Deutschlands Aktienmärkte blicken im Dezember auf eine heterogene Wertentwicklung zurück. Der DAX 30-Index mit den größten Unternehmen des Landes verzeichnete einen Verlust von 0,8 Prozent. Auch der MDAX-Index mit Unternehmen mittlerer Marktkapitalisierung gab 3,1 Prozent nach. Die im SDAX-Index geführten kleineren Gesellschaften schlossen hingegen 0,7 Prozent fester. Auch die im TecDAX-Index gelisteten Technologiefirmen legten 0,5 Prozent zu.Die Hochstimmung in der deutschen Wirtschaft hält unvermindert an. Zwar hat sich das ifo Geschäftsklima im Dezember etwas eingetrübt. Nach wie vor bewegt sich das Barometer aber nahe des erst im Vormonat erreichten Rekordwerts. Die Manager in den deutschen Chefetagen beurteilen ihre Geschäftslage besser, die Aussichten für die kommenden sechs Monate hingegen schlechter als zuletzt. Gleichzeitig kletterte die Inflationsrate in Deutschland auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Waren und Dienstleistungen kosteten 2017 im Schnitt 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr.Der deutsche Chemiekonzern BASF steht nach mehr als 100 Jahren vor dem Ausstieg aus der Ölförderung. Das Unternehmen hat eine Absichtserklärung zum Zusammenschluss seiner Kasseler Energietochter Wintershall mit der Dea-Gruppe unterzeichnet. Dadurch soll eines der größten unabhängigen europäischen Explorations- und Produktionsunternehmen entstehen. Der jährliche Umsatz des fusionierten Konzerns wird bei etwa 4,3 Milliarden Euro liegen. Der Abschluss der Transaktion ist für die zweite Jahreshälfte 2018 geplant. Gute Geschäfte mit Hotels und Kreuzfahrten haben dem weltgrößten Touristikkonzern TUI ein positives Ergebnis beschert. Trotz Terrorangst und Wirbelstürmen in der Karibik wuchs der operative Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um mehr als ein Zehntel auf 1,1 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz stieg um acht Prozent auf 18,5 Milliarden Euro. Die Aktien des Reiseunternehmens gewannen in der Berichtsperiode in Summe knapp zwölf Prozent an Wert. Die Weltwirtschaft entwickelt sich weiter robust, es sind kaum konjunkturelle Störfeuer auszumachen. Das Umfeld für Aktienanlagen bleibt deshalb positiv.

    Osteuropa

    Osteuropäische Aktienmärkte tendieren freundlich

    Die Börsen in Osteuropa legten im Dezember, gemessen am MSCI Emerging Markets Eastern Europe-Index, 1,4 Prozent in Lokalwährung zu. In US-Dollar gerechnet gewann das Börsenbarometer sogar 2,7 Prozent. In der Türkei haben sich die Aktienmärkte von den Verlusten des Vormonats erholt. Der BIST-Index gewann 10,9 Prozent an Wert. Auch die Türkische Lira legte im vergangenen Monat gegenüber dem US-Dollar um 2,9 Prozent zu. Die Notenbank hob erstmals seit acht Monaten den wichtigen Zins für kurzfristige Zentralbank-Kredite um 50 Basispunkte auf 12,75 Prozent an. Obwohl Experten mit einer Erhöhung um einen Prozentpunkt gerechnet hatten, konnte sich die Währung stabilisieren. Außerdem wurden die Marktteilnehmer von sehr guten Wachstumszahlen überrascht. Laut türkischem Statistikamt stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2017 um 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und ist damit so kräftig wie seit sechs Jahren nicht mehr gewachsen. Unmittelbar nach dem Putschversuch, also im dritten Quartal 2016, war die türkische Wirtschaft um 0,8 Prozent geschrumpft. Dass die USA und die Türkei ihren Visa-Streit beigelegt haben, sorgte für weitere Marktunterstützung. Die russischen Börsen schlossen leicht im Plus (MICEX-Index, in Lokalwährung 0,4 Prozent). Der in US-Dollar notierende RTS-Index gewann 2,0 Prozent hinzu. Die russische Zentralbank hatte im Dezember die Zinsen stärker als erwartet gesenkt. Dank des wieder erstarkten Russischen Rubels ( 1,2 Prozent gegenüber dem US-Dollar) hat sich der Preisdruck abgeschwächt. Das eröffnete der Zentralbank Spielraum für Zinssenkungen. Darüber hinaus unterstützte der um 5,0 Prozent gestiegene Ölpreis (Brent) die Börsen. In Tschechien (PX 50-Index: 1,8 Prozent), Ungarn (BUX-Index: 1,8 Prozent) und Polen (WIG-Index: 2,1 Prozent) beschlossen die Aktienmärkte den Dezember mit etwa gleich hohen Zuwächsen. Die konjunkturelle Situation in Osteuropa reiht sich in das gute weltwirtschaftliche Umfeld ein. Trotzdem lauern globale Risiken, wie die Konflikte in Nordkorea oder im Nahen Osten, die auf die Märkte in den kommenden Wochen belastend wirken könnten.

    USA

    US-Börsen beenden das Jahr mit Kursaufschlägen

    Die Börsen in den USA haben zum Jahresabschluss weitere Gewinne verzeichnet. Der Dow Jones Industrial Average stieg im Dezember um 1,8 Prozent, der marktbreite S&P 500-Index verbesserte sich um 1,0 Prozent. Für das Gesamtjahr beträgt das Kursplus stattliche 25,1 beziehungsweise 19,4 Prozent. Die stärkste Performance im Jahr 2017 zeigten Aktien aus den Bereichen Luftfahrt und Verteidigung, Informationstechnologie sowie Konsumdienstleistungen. Eher schwach entwickelten sich der Energiesektor, Versorger und Unternehmen aus der Grundstoffindustrie. Gleich zu Monatsbeginn sprangen die Notierungen kräftig an, nachdem im US-Kongress beide Kammern grünes Licht für die Senkung der Unternehmenssteuer gegeben hatten. Künftig sollen die Konzerne statt wie bisher 36 Prozent nur noch 21 Prozent Steuern zahlen. Das Vorhaben war umstritten, auch weil die Pläne das Defizit der Vereinigten Staaten um weitere 1,5 Billionen US-Dollar erhöhen dürften. Dass die US-Notenbank Fed zur Monatsmitte den Leitzinskorridor um 25 Basispunkte auf 1,25 bis 1,5 Prozent erhöhte, hatte hingegen keine Marktreaktion zur Folge. Der Schritt war weithin erwartet worden. In der US-Medienbranche machte kurz vor Jahresende noch eine Übernahme Schlagzeilen. Der Unterhaltungskonzern Walt Disney übernimmt für einen Gegenwert von 52,4 Milliarden US-Dollar in Aktien einen Großteil der Geschäfte von 21st Century Fox vom Mediengiganten Rupert Murdoch. Zusätzlich nimmt Disney noch Schulden in Höhe von 13,7 Milliarden US-Dollar auf seine Bücher, wodurch das Gesamtvolumen auf 66,1 Milliarden US-Dollar steigt. Neben dem Filmgeschäft fällt auch das Kabelfernsehnetz an Disney. Beide Unternehmen rechnen aufgrund des Zusammenschlusses mit Einsparungen von insgesamt mindestens zwei Milliarden US-Dollar. Die Aktie von Walt Disney legte im Dezember 2,6 Prozent zu. Mit einer Jahresperformance von 3,2 Prozent hinkt der Titel dem Index aber deutlich hinterher. Angesichts der positiven konjunkturellen Dynamik erwarten wir ein freundliches Umfeld für die Aktienmärkte. Belastungen könnten von geopolitischen Risiken ausgehen.

    Fernost

    Asiatische Börsen mit positivem Jahresende

    Die Börsen der asiatischen Schwellenländer beendeten das Börsenjahr 2017 mit einer positiven Entwicklung. Der MSCI Far East ex Japan-Index legte im Dezember um 1,8 Prozent in lokaler Währung zu ( 2,3 Prozent in US-Dollar). Mit Blick auf das Gesamtjahr zählten die fernöstlichen Börsen zu den klaren Gewinnern auf globaler Ebene und verteuerten sich insgesamt um 33,3 Prozent (gemessen am MSCI Far East ex Japan-Index in lokaler Währung). Dies entspricht im Vergleich zum MSCI World Index (Jahr 2017: 16,3 Prozent in lokaler Währung) einem deutlich besseren Kursverlauf. Positive Impulse gingen von der dominierenden Volkswirtschaft China aus. Im Nachgang des im Oktober stattgefundenen Parteitags scheint sich das Wirtschaftswachstum von hohem Niveau aus äußerst moderat und kontrolliert zu verlangsamen. Die chinesischen Einzelhandelsumsätze profitierten von Rekordumsätzen am sogenannten „Singles‘ Day“ (11. November) und expandierten im November um 10,2 Prozent im Jahresvergleich (nach 10,0 Prozent im Oktober). Zudem wuchs die Industrieproduktion um solide 6,1 Prozent (nach 6,2 Prozent im Oktober) und die chinesischen Exporte überraschten mit einem Zuwachs von 12,3 Prozent im Jahresvergleich (nach 6,9 Prozent im Oktober). Der HangSeng-Index in Hongkong legte um 2,5 Prozent zu, während der Shanghai Composite-Index mit -0,3 Prozent auf der Stelle trat. Die übrigen Aktienmärkte in der asiatischen Region konnten mit wenigen Ausnahmen von den positiven Konjunkturdaten in China und weltweit profitieren. Zu den Gewinnern zählten insbesondere die Börsen in Indonesien (IDX Composite-Index: 6,8 Prozent) und Malaysia (FTSE Bursa KLCI-Index: 4,6 Prozent), während lediglich die Leitindizes in Südkorea (KOSPI-Index: -0,4 Prozent) und Singapur (FTSE Straits Times-Index: -0,9 Prozent) leicht rückläufig waren. Die makroökonomischen Rahmenbedingungen auf globaler Ebene erweisen sich weiterhin als äußerst robust. Eine Fortsetzung der schrittweisen Reformbemühungen in China könnte im Jahr 2018 zu einer moderaten Verlangsamung der immer noch äußerst soliden Wachstumsdynamik führen.

    Japan

    Verhaltenes Jahresende an der Börse in Tokio

    Der japanische Aktienmarkt beendet das Börsenjahr mit verhaltenen Kursgewinnen. Der NIKKEI 225-Index bewegte sich im Dezember mit 0,2 Prozent insgesamt seitwärts, während der Topix-Index als marktbreites japanisches Börsenbarometer im Berichtszeitraum um 1,4 Prozent zulegte. Nachdem die ersten acht Monate von moderaten Kurszuwächsen geprägt waren, setzte in der ersten Septemberhälfte eine mehrmonatige kräftige Aufwärtsbewegung an der Börse in Tokio ein. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2017 verteuerten sich die beiden japanischen Leitindizes um knapp 20 Prozent (Nikkei 225-Index: 19,1 Prozent und Topix-Index: 19,7 Prozent). Das freundliche Konjunkturumfeld auf globaler Ebene wirkte sich nach wie vor positiv auf die exportorientierte Unternehmenslandschaft in Japan aus. Dies spiegelte sich auch in der nochmals verbesserten Stimmung in den Industrieunternehmen wider. Der von der japanischen Notenbank veröffentlichte Tankan-Bericht für das vierte Quartal 2017 wies für Großkonzerne im Verarbeitenden Gewerbe eine Verbesserung des Konjunkturindikators um drei auf 25 Punkte auf, den höchsten Stand seit über 10 Jahren. Ferner beschleunigte sich das Wachstum der japanischen Exporte im November auf 16,2 Prozent im Jahresvergleich (nach 14,0 Prozent im Vormonat). In der Hoffnung auf steigende Renditen auf globaler Ebene im Jahr 2018 zählten im Dezember insbesondere japanische Bankenwerte wie beispielsweise Sumitomo Mitsui Financial Group ( 7,1 Prozent) und Mitsubishi UFJ Financial Group ( 4,3 Prozent) zu den Gewinnern. Im Gegensatz hierzu kamen die drei großen Telekomwerte Nippon Telegraph & Telephone (-9,8 Prozent), NTT DoCoMo (-8,5 Prozent) und KDDI (-12,8 Prozent) spürbar unter Druck, nachdem der E-Commerce-Konzern Rakuten Mitte Dezember seinen Einstieg in den japanischen Mobilfunkmarkt angekündigt hatte. Ein freundliches Konjunkturumfeld, positive Gewinnrevisionen und eine im internationalen Vergleich attraktive Bewertung sprechen weiterhin für den japanischen Aktienmarkt. Geopolitische Risiken könnten kurzfristig für erhöhte Volatilität sorgen.

    Weltweit

    Globale Aktien mit positivem Jahresausklang

    Die globalen Aktienmärkte haben zum Jahresschluss weiter zugelegt. Der MSCI World-Index stieg im Dezember in lokaler Währung um 1,0 Prozent. Mit Blick auf das Gesamtjahr summieren sich die Gewinne auf 16,3 Prozent. In den USA kletterte der Dow Jones Industrial Average im Dezember um 1,8 Prozent, der marktbreite S&P 500-Index verbesserte sich um 1,0 Prozent. Gleich zu Monatsbeginn sprangen die Notierungen kräftig an, nachdem im US-Kongress beide Kammern grünes Licht für die Senkung der Unternehmenssteuer gegeben hatten. Künftig sollen die Konzerne statt wie bisher 36 nur noch 21 Prozent Steuern zahlen. Europas Aktienmärkte verzeichneten im Dezember eine heterogene Wertentwicklung. Während der EURO STOXX 50-Index 1,9 Prozent leichter schloss, wies der marktbreite STOXX Europe 600-Index einen Wertzuwachs von 0,6 Prozent auf. Da es an kursbeeinflussenden Unternehmens- oder Konjunkturmeldungen mangelte, nahmen vor allem politische Entwicklungen Einfluss auf die Märkte. Mit Blick auf den „Brexit“ haben sich die Europäische Union (EU) und Großbritannien in zentralen Fragen wie der Grenze zu Irland oder den künftigen Rechten von EU-Bürgern in Großbritannien geeinigt. Der FTSE 100-Index reagierte erleichtert auf den Kompromiss und kletterte um 4,9 Prozent. In Spanien gab der IBEX 35-Index 1,6 Prozent ab, nachdem die separatistischen Parteien bei den Regionalwahlen in Katalonien ihre Mehrheit verteidigt haben. Der japanische Aktienmarkt beendet das Börsenjahr mit verhaltenen Kursgewinnen. Der NIKKEI 225-Index bewegte sich im Dezember mit 0,2 Prozent insgesamt seitwärts, während der Topix-Index als marktbreites japanisches Börsenbarometer im Berichtszeitraum um 1,4 Prozent zulegte. In den Schwellenländern verbesserten sich die Kurse, gemessen am MSCI Emerging Markets-Index in lokaler Währung, um 2,3 Prozent. Vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheit gehen wir für die kommenden Wochen weiterhin von schwankungsanfälligen Börsen aus. Unterstützend wirken die positiven konjunkturellen Trends in Europa, den USA und zahlreichen Schwellenländern.

    Die Rentenmärkte

    Eurozone

    Deutschland begibt mehr Anleihen trotz „Schwarzer Null“

    Europäische Staatsanleihen starteten zunächst freundlich in den Dezember. Vor allem Peripherieanleihen verspürten erneut Rückenwind. Gute Wirtschaftsdaten beflügelten Papiere aus Italien. Besonders große Zuwächse verbuchten Anleihen aus Griechenland. Hier machte sich die Umschuldung einiger Schuldverschreibungen zur Erhöhung der Liquidität in den jeweiligen Anleihen positiv bemerkbar. Portugal konnte sich erneut über eine Ratingheraufstufung freuen. Die Konsequenz der jüngsten Bonitätsverbesserungen wird die Wiederaufnahme in wichtige Indizes im Januar sein. Im weiteren Verlauf belasteten die Pläne der deutschen Finanzagentur im kommenden Jahr mehr Anleihen zu emittieren. Zunächst überraschte die Nachricht, da doch der Finanzminister die „Schwarze Null“ feiert und der Bund keine neuen Schulden macht. Zu einer stärkeren Neuemissionstätigkeit soll es aber vor allem im Geldmarktbereich und bei den 30-jährigen Anleihen kommen, um in diesen Marktsegmenten die Liquiditätslage zu verbessern. Darüber hinaus belasteten zum Monatsende leicht negative Vorgaben aus den USA. In Spanien stand kurz vor Weihnachten zudem noch die Regionalwahl in Katalonien auf der Agenda, bei der die Separatisten die Mehrheit erzielen konnten. Spanische Anleihen zeigten sich davon aber unbeeindruckt. Die Europäische Zentralbank beließ die Leitzinsen erwartungsgemäß unverändert. Die Währungshüter erhöhten aber ihre Wachstumsprojektionen zum Teil deutlich. Für 2018 rechnen die Notenbanker nun mit einem BIP-Zuwachs von 2,3 statt bislang 1,8 Prozent. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index, verloren europäische Staatsanleihen im Dezember 0,9 Prozent an Wert. Auf Sicht des Gesamtjahres steht am Ende nur ein minimaler Zuwachs von 0,1 Prozent. Erinnert man sich jedoch an die Prognosen der Volkswirte zu Jahresbeginn, fällt die Bilanz dennoch positiv aus. Damals wurden unisono steigende Renditen prognostiziert. Auffällig war in jedem Fall die deutlich bessere Wertentwicklung von Peripherieanleihen mit einem Zuwachs von 1,7 Prozent auf Indexebene. Aufgrund der guten Konjunkturlage rechnen wir in den kommenden Monaten mit leicht steigenden Renditen.

    Euro-Outs

    Ruhiger Handel vor dem Jahreswechsel Der Handel am Markt für europäische Staatsanleihen außerhalb des gemeinsamen Währungsraumes verlief vor dem Jahreswechsel in weitgehend ruhigen Bahnen. Abgesehen von Papieren aus Norwegen und Schweden waren überwiegend leicht rückläufige Renditen zu beobachten gewesen. In Norwegen kletterte der Einkaufsmanagerindex auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Vertreter der norwegischen Notenbank deuteten daraufhin einen früheren als bislang erwarteten Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik an.Umfangreiche Kursgewinne verbuchten türkische Anleihen. Auch die Türkische Lira legte im vergangenen Monat gegenüber dem US-Dollar um 2,9 Prozent zu. Die Notenbank hob erstmals seit acht Monaten den wichtigen Zins für kurzfristige Zentralbank-Kredite um 50 Basispunkte auf 12,75 Prozent an. Obwohl Experten mit einer Erhöhung um einen Prozentpunkt gerechnet hatten, konnte sich die Währung stabilisieren. Außerdem wurden die Marktteilnehmer von sehr guten Wachstumszahlen überrascht. Laut türkischem Statistikamt stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2017 um 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und ist damit so kräftig wie seit sechs Jahren nicht mehr gewachsen. Dass die USA und die Türkei ihren Visa-Streit beilegten, wirkte ebenfalls unterstützend.In Russland versteilerte sich die Zinsstrukturkurve deutlich. Vor allem am kurzen Ende waren starke Renditerückgänge zu beobachten. Die russische Zentralbank hatte im Dezember die Zinsen stärker als erwartet gesenkt. Dank des wieder erstarkten Russischen Rubels ( 1,2 Prozent gegenüber dem US-Dollar) hat sich der Preisdruck abgeschwächt. Das eröffnete der Zentralbank Spielraum für Zinssenkungen. Darüber hinaus unterstützte der um fünf Prozent gestiegene Ölpreis (Brent) die russische Haushaltslage.Die konjunkturelle Situation in Osteuropa reiht sich in das gute weltwirtschaftliche Umfeld ein. Trotzdem lauern globale Risiken, wie die Konflikte in Nordkorea oder im Nahen Osten, die auf die Märkte in den kommenden Wochen belastend wirken könnten.

    USA

    US-Steuerreform dürfte für neue Impulse sorgen

    Zu Monatsbeginn zeigten sich US-Schatzanweisungen wenig verändert bis leicht freundlich. Der Handel verlief recht ereignislos. Einerseits warteten viele Investoren das Treffen der US-Notenbank ab. Andererseits ging die Liquidität im Handel vor dem Jahreswechsel immer weiter zurück. Auf der Sitzung der US-Notenbank wurde dann die erwartete dritte Zinserhöhung in diesem Jahr beschlossen. Jerome Powell als Nachfolger von Janet Yellen steht für Kontinuität in der US-Geldpolitik. Auch im kommenden Jahr ist daher mit weiteren Zinsschritten zu rechnen. Kurz vor dem Jahreswechsel kam dann noch einmal Bewegung in den Handel. US-Präsident Trump gelang es, seine Steuerreform sowohl vom Repräsentantenhaus als auch vom Senat absegnen zu lassen. Die Umsetzung kann durchaus als Achtungserfolg seiner Präsidentschaft bezeichnet werden. Nach einer Regionalwahl, die im kommenden Jahr nur noch für eine knappe Mehrheit der Republikaner im Senat sorgen wird, war es Donald Trump besonders wichtig, diese Reform noch in 2017 auf den Weg zu bringen. Letztlich dürfte die Reform besonders die Wettbewerbsfähigkeit der US-Unternehmen im internationalen Vergleich verbessern. In einer ersten Reaktion stiegen die Renditen von US-Schatzanweisungen daher leicht an und ließen die Gewinne aus der ersten Monatshälfte dahinschwinden. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) verbuchten US-Schatzanweisungen im Dezember ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit letztlich ein Zuwachs von 2,5 Prozent. Ein Ergebnis, das so nicht zu erwarten war. Schließlich ging die Mehrheit der Analysten zu Jahresbeginn von steigenden US-Renditen aus. Dies war vor allem mit den Hoffnungen auf einen Stimulus für die US-Wirtschaft von Seiten der Trump-Administration verbunden gewesen. Erste Erfolge konnte Trump jedoch erst gegen Jahresende feiern. Nach vorn gerichtet gehen wir aufgrund der guten konjunkturellen Lage und mit Blick auf die nun verabschiedete Steuerreform von leicht steigenden Renditen aus.

    Weltweit

    Uneinheitliche Entwicklung im Dezember Zu Monatsbeginn zeigten sich US-Schatzanweisungen wenig verändert bis leicht freundlich. Der Handel verlief recht ereignislos. Einerseits warteten viele Investoren das Treffen der US-Notenbank ab. Andererseits ging die Liquidität im Handel vor dem Jahreswechsel immer weiter zurück. Auf der Sitzung der US-Notenbank wurde dann die erwartete dritte Zinserhöhung in diesem Jahr beschlossen. Jerome Powell als Nachfolger von Janet Yellen steht für Kontinuität in der US-Geldpolitik. Auch im kommenden Jahr ist daher mit weiteren Zinsschritten zu rechnen. Kurz vor dem Jahreswechsel kam dann noch einmal Bewegung in den Handel. US-Präsident Trump gelang es, seine Steuerreform absegnen zu lassen. Letztlich dürfte die Reform besonders die Wettbewerbsfähigkeit der US-Unternehmen im internationalen Vergleich verbessern. In einer ersten Reaktion stiegen die Renditen von US-Schatzanweisungen daher leicht an und ließen die Gewinne aus der ersten Monatshälfte dahinschwinden. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) verbuchten US-Schatzanweisungen im Dezember ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Europäische Staatsanleihen starteten ebenfalls freundlich. Vor allem Peripherieanleihen verspürten anfangs noch Rückenwind. Gute Wirtschaftsdaten beflügelten Papiere aus Italien. Besonders große Zuwächse verbuchten Anleihen aus Griechenland. Hier machte sich die Umschuldung einiger Schuldverschreibungen zur Erhöhung der Liquidität vor einigen Wochen positiv bemerkbar. Portugal konnte sich erneut über eine Ratingheraufstufung freuen und wird dafür im Januar mit der Wiederaufnahme in einige Indizes belohnt werden. Im weiteren Verlauf belasteten die Pläne der deutschen Finanzagentur im kommenden Jahr mehr Anleihen zu emittieren ebenso, wie die Verabschiedung der US-Steuerreform. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index, verloren europäische Staatsanleihen im Dezember 0,9 Prozent an Wert. Europäische Unternehmensanleihen gerieten ebenfalls leicht unter Druck und verloren auf Indexebene 0,3 Prozent an Wert. EM-Staatsanleihen waren hingegen gut nachgefragt. Der anziehende Welthandel und der schwächere US-Dollar sorgen für einen Zugewinn von 0,7 Prozent.

    Unternehmensanleihen

    Ruhiger Ausklang eines positiven Handelsjahres Der Handel mit europäischen Unternehmensanleihen flachte in Anbetracht des bevorstehenden Jahresendes deutlich ab. In den ersten beiden Handelswochen des Dezembers kam aber noch eine Reihe von Unternehmen mit einigen Neuemissionen an den Primärmarkt. Die Nachfrage nach Finanz- und Industrieanleihen, darunter auch Green- und Coco-Bonds, war hoch. Den Anlegern wurden deshalb nur geringe Neuemissionsprämien gezahlt, die neuen Papiere waren entsprechend teuer gepreist. Dennoch konnten im folgenden Sekundärmarkthandel weitere Einengungen der Risikoprämien (Spreads) beobachtet werden. Ansonsten zeigte sich der Handel am Sekundärmarkt von seiner ruhigen Seite. Vor dem Hintergrund leicht steigender Renditen - deutsche Bundesanleihen verloren im Staatsanleihesektor - ging der Gesamtmarkt (ICE BofA Merrill Lynch Euro Corporate-Index, ER00) mit einem Minus von 0,3 Prozent aus dem Handelsmonat. Die Spreads erhöhten sich minimal auf 44 Basispunkte. Trotz der leichten Einbußen im Dezember verbuchte der Markt in 2017 mit plus 2,4 Prozent auf Indexebene eine ansehnliche Wertentwicklung. Gleichzeitig engten sich Spreads im Jahresverlauf deutlich um rund 30 auf 42 Basispunkte ein. Die Europäische Zentralbank nahm mit ihrem Ankaufprogramm eine zentrale Rolle ein, bis Mitte Dezember wurden europäische Unternehmensanleihen im Gegenwert von mehr als 130 Milliarden Euro angekauft. Der Primärmarkt stand aufgrund der zahlreichen Neuemissionen verstärkt im Blickpunkt der Marktteilnehmer. Eine bemerkenswerte Wertentwicklung wiesen in erster Linie die Nachrangsegmente auf. Hybride Industrieanleihen gewannen auf Indexebene (ICE BofA Merrill Lynch ENSU-Index) im Jahresverlauf zehn Prozent hinzu. Die Risikoaufschläge fielen dort deutlich um 113 auf 157 Basispunkte. Ebenfalls erfreulich war die Anlage in nachrangigen Finanzanleihen (ICE BofA Merrill Lynch EBSU-Index), die im Jahresverlauf - bei ebenfalls deutlich rückläufigen Risikoprämien - acht Prozent hinzugewinnen konnten. Hochverzinsliche Papiere verzeichneten auf Indexebene (ICE BofA Merrill Lynch HEAG-Index) ein Plus von 5,7 Prozent. Wir erwarten einen positiven Start ins neue Jahr.

    Emerging Markets

    Freundlicher Jahresausklang

    Staatsanleihen aus den Schwellenländern verbuchten im Dezember erneut Kursgewinne. Im saisonbedingt ruhigen Handel sorgten spezifische Länderthemen zwar für Ausschläge in beide Richtungen. Auf Gesamtmarktebene dominierten aber die positiven Vorzeichen. So gewannen die US-Dollar- und Euro-Papiere auf Indexebene (JP Morgan EMBI Global Div.-Index) 0,7 Prozent an Wert. Die Risikoprämien engten sich leicht um drei Basispunkte ein und beschlossen das Jahr auf einem Niveau von 286 Basispunkten. Kurz vor Weihnachten wurde mit 278 Basispunkten sogar der tiefste Stand seit dem Herbst 2014 erreicht. Mit Blick auf das Gesamtjahr erwirtschafteten Schwellenländer-Staatsanleihen einen Ertrag von 10,3 Prozent. Im Blickpunkt standen erneut politische Themen: In Brasilien verzögerte sich die Parlamentsabstimmung über die Rentenreform weiter. Die Überarbeitung der Pensionsregelungen soll als wichtiger Baustein zur Stabilisierung der Staatsfinanzen beitragen. Anleihen und Währung des Landes reagierten mit Abschlägen. Verspätete Zinszahlungen sorgten in Venezuela dafür, dass Kreditausfallversicherungen für Staatspapiere und Unternehmensanleihen der Erdölgesellschaft PDVSA fälliggestellt wurden. Positive Reaktionen an den Rentenmärkten zeigten sich dagegen in Südafrika. Auf dem Kongress der Regierungspartei ANC setzte sich Cyril Ramaphosa gegen seine Konkurrenten durch und könnte damit 2019 Jacob Zuma als Präsident des Landes folgen. Wirtschaft und Finanzmärkte erwarten von Ramaphosa dringend benötigte Reformen und eine Eindämmung der Korruption. Der Südafrikanische Rand gewann gegenüber dem US-Dollar in der Folge über neun Prozent an Wert, auch die Anleihekurse legten zu. Im Dezember erhielten weltweit in Schwellenländer investierende Fonds frisches Kapital in Höhe von rund 1,5 Milliarden US-Dollar. Im Gesamtjahr summieren sich die Zuflüsse auf 109 Milliarden US-Dollar. Die Anlageklasse war damit stark unterstützt. Nach vorne gerichtet dämpfen die global straffere Geldpolitik und die teils hohe Bewertung die Aussichten für Schwellenländer-Anlagen leicht. Unterstützung kommt hingegen weiterhin von steigenden Rohstoffpreisen.




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