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     1013  0 Kommentare "Vorbeugung vor Afrikanischer Schweinepest Gebot der Stunde" - DBV-Vizepräsident Schwarz erläutert Maßnahmen

    Berlin (ots) - (DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat ein
    Konzept mit den aus Sicht der Landwirtschaft notwendigen, zu
    ergreifenden Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung der
    Afrikanischen Schweinepest vorgestellt. "Für uns haben vorbeugende
    Maßnahmen und deren Umsetzung angesichts des scheinbar unaufhaltsamen
    Vorrückens der gefährlichen Tierseuche, gegen die es noch keine
    Impfung gibt, derzeit oberste Priorität. Wir fordern ein
    bundeseinheitliches Vorgehen in der Seuchenprävention", betonte
    DBV-Vizepräsident Werner Schwarz vor Journalisten in Berlin.

    Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochansteckende
    Tierkrankheit. Sie befällt ausschließlich Wild- und Hausschweine.
    Menschen und andere Tierarten können sich nicht anstecken. Daher ist
    ASP für Menschen ungefährlich.

    "Die volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen
    eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest sind kaum vorstellbar.
    Bereits das Auftreten im Wildschweinbestand würde bedeuten, dass kein
    Schweinefleisch mehr in Drittländer, also in Länder außerhalb der EU,
    exportiert werden kann. Diese Restriktionen würden somit zu einem
    dramatischen Preisverfall im deutschen Schweinemarkt führen. Für
    unsere Schweinehalter könnten die Verluste geschätzt zwei bis drei
    Milliarden Euro pro Jahr bedeuten. Mit Folgekosten für die vor- und
    nachgelagerten Bereiche und für die eigentliche Seuchenbekämpfung
    würden Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe entstehen. Dies würden
    viele Betriebe nicht verkraften," erklärte Schwarz.

    Schwarz machte deutlich, dass der Bauernverband seit Mitte letzten
    Jahres intensive Gespräche mit den Landwirten, Tierärzten, Jägern
    sowie mit Ministerien und Verbänden führe, um zu sensibilisieren und
    für sinnvolle Präventionsmaßnahmen zu werben. Gleichzeitig bereite
    man die Schweine haltenden Betriebe aber auch auf einen möglichen
    Ausbruch der Tierseuche vor. "Doch wir benötigen zur Umsetzung der
    Präventionsmaßnahmen jetzt dringend auch die Unterstützung von Bund
    und Ländern", forderte Schwarz.

    "Die Branche mit ca. 120.000 Erwerbstätigen in knapp 24.000
    Betrieben mit Schweinehaltung ist in großer Sorge vor einem
    Einschleppen der Tierseuche. Übertragen wird die Afrikanische
    Schweinepest durch direkten Tierkontakt, aber auch durch
    Speiseabfälle oder über kontaminierte Gegenstände wie Fahrzeuge,
    Geräte, Kleidung. Deshalb birgt der Tourismus und
    grenzüberschreitendes Transportwesen ein hohes Gefährdungspotential.
    Weggeworfene Essensreste können von Wildschweinen aufgenommen werden,
    so dass sich die Seuche schnell über große Strecken verbreitet und
    auch nach Deutschland kommen könnte", stellte Schwarz fest.

    "Für die deutsche Schweinehaltung ist der Export in Drittländer
    sehr wichtig, da diese vor allem die Teile vom Schwein nachfragen,
    die der deutsche Verbraucher nicht mehr verzehrt wie Pfötchen, Ohren
    und Schweinespeck. 2016 wurden über 800.000 Tonnen Schweinefleisch-
    und Nebenprodukte in Drittländer exportiert", erläuterte Schwarz. Zu
    den Präventionsmaßnahmen zählte er unter anderem wildsichere
    Müllbehälter an allen Autobahnen, Bundes- und Landstraßen und
    Rastplätzen, die regelmäßig geleert werden.

    Für den Erfolg der vorbeugenden Maßnahmen sei entscheidend, den
    Wildschweinbestand jetzt konsequent und nachhaltig zu verringern.
    Deutschland hat einen sehr hohen Wildschweinebestand, obwohl allein
    im letzten Jahr über 610.000 Wildschweine erlegt wurden. "Bund und
    Länder müssen zeitnah handeln, um den Jägern eine konsequente
    Reduktion zu vereinfachen. Dabei spielt auch eine
    Aufwandsentschädigung für Jäger für erlegtes Schwarzwild eine Rolle.
    Denn je nach Gebiet sind die Kosten und vor allem der zeitliche
    Aufwand sehr hoch, um die Tiere zu beproben. Es gibt keine
    ausreichende Anzahl an Annahme- und Untersuchungsstellen. Auch in den
    Staats- und Bundesforsten muss ein Umdenken stattfinden, in welchen
    teilweise monatelange Jagdruhen bestehen, die dem Schwarzwild
    Rückzugsgebiete bieten. Neben den Präventionsmaßnahmen hat aber auch
    die Entwicklung eines Impfstoffes höchste Priorität", betonte
    Schwarz.

    Schwarz appellierte auch an Reisende, Erwerbstätige und
    LKW-Fahrer, die aus mit der Schweinepest befallenen Ländern
    Osteuropas kommen, keine Wurst- und Fleischwaren nach Deutschland
    mitzubringen. Experten sehen in solchen Lebensmitteln ein großes
    Risiko für die Einschleppung des Virus.

    Die Forderungen des DBV stehen zum Download unter
    www.bauernverband.de/asp-forderungen.

    OTS: Deutscher Bauernverband (DBV)
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/6599
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_6599.rss2

    Pressekontakt:
    Kontakt:
    Deutscher Bauernverband
    Dr. Michael Lohse
    Pressesprecher
    Tel.: 030 / 31904 240



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