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    Berauschende Märkte  1106  0 Kommentare "Das ist keine Droge, das ist ein Blatt"

    Bereits im Jahr 2007 äußerte sich der damalige Kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger äußerst Milde zum Thema Cannabis. Mit der Feststellung „das ist keine Droge, das ist ein Blatt“ kommentierte er ein Foto aus den 70er Jahren, das ihn eindeutig beim Genuss dieser Droge zeigte. Mit einer ähnlich brillanten Argumentation meisterte bereits in den 90er Jahren der damalige Präsident Bill Clinton eine Glaubwürdigkeitskrise. Als Student habe er lediglich „gezogen, aber den Rauch nicht inhaliert“ beruhigte er die amerikanische Öffentlichkeit. Einer seiner Nachfolger im Weißen Haus war bei dem Thema dann schon wesentlich ehrlicher und entspannter. „Als ich ein Kind war habe ich häufig inhaliert. Darum ging es doch.“ ließ Barack Obama seine Anhänger angeblich freimütig wissen.

    Die Droge Cannabis, dass zeigen die Zitate der letzten Jahre, ist angekommen in der amerikanischen Gesellschaft. Bereits seit 2013 entscheiden die US-Bundesstaaten selbst über ihre Cannabis-Politik, ungeachtet des Verbots der Droge auf Bundesebene. Mittlerweile haben bereits acht Bundesstaaten Marihuana zum Freizeitkonsum legalisiert.

    Seit Anfang dieses Jahres gehört auch der wirtschaftlich stärkste Bundesstaat Kalifornien dazu. Dadurch entsteht der vermutlich größte legale Markt für Marihuana weltweit. Die Unternehmensberatung Arcview sieht in der Legalisierung des Konsums von Cannabis als reines Genussmittel vor allem wirtschaftlich ein riesiges Potential.

    Schließlich liegt der Schwarzmarkt-Umsatz einer Studie der University of California zufolge bei 5,7 Milliarden Dollar pro Jahr. Bis zum Jahr 2021 würden rund 40 Milliarden Dollar (33,2 Milliarden Euro) erwirtschaftet und in den Vereinigten Staaten mehr als 400.000 neue Arbeitsplätze entstehen, so die optimistische Prognose der Marktexperten.

    Nach einigen Jahren könne der neue Wirtschaftszweig jährlich eine Milliarde Dollar Steuereinnahmen für den Bundesstaat generieren, sobald sich der Verkauf etabliert hat. Der Umsatz der legalen Hanf-Industrie in den gesamten USA dürfte innerhalb der kommenden zehn Jahre auf mehr als 50 Milliarden US-Dollar steigen, heißt es in einer Analyse von Cowen & Co, einem Finanzdienstleister.

    Erste Erfahrungen existieren bereits. Seit 2013 hat sich in Staaten wie Colorado, Oregon, Alaska oder im Hauptstadtbezirk Washington ein eigener Wirtschaftszweig entwickelt, der mittlerweile durch seine Steuerabgaben Schulen, Behörden und die Polizei wesentlich mitfinanziert.

    Dieses Argument lässt auch die Kritiker in den Reihen der Republikaner zusehends leiser werden. Auch Präsident Donald Trump hat sich zu dem Thema bisher auffällig bedeckt gehalten. Kritik kommt überraschenderweise aus einer ganz anderen Ecke. Vor allem Spirituosen-Hersteller und Händler fühlen sich durch die Legalisierung zunehmend bedroht. Sie fürchten, dass dieser Boom auf Kosten ihrer Verkäufe im Wert von derzeit rund 200 Milliarden Dollar jährlich gehen wird. Die Vereinigung der Wein- und Spirituosen-Großhändler in Massachussetts spendete im Wahlkampf 50.000 Dollar für die Anti-Marihuana-Kampagne, die Bierhändler des Staates gaben 25.000 Dollar.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    Berauschende Märkte "Das ist keine Droge, das ist ein Blatt" Bereits im Jahr 2007 äußerte sich der damalige Kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger äußerst Milde zum Thema Cannabis. Mit der Feststellung „das ist keine Droge, das ist ein Blatt“ kommentierte er ein Foto aus den 70er Jahren, das ihn eindeutig beim Genuss dieser Droge zeigte. Mit einer ähnlich brillanten Argumentation meisterte bereits in den 90er Jahren der damalige Präsident Bill Clinton eine Glaubwürdigkeitskrise. Als Student habe er lediglich „gezogen, aber den Rauch nicht inhaliert“ beruhigte er die amerikanische Öffentlichkeit. Einer seiner Nachfolger im Weißen Haus war bei dem Thema dann schon wesentlich ehrlicher und entspannter. „Als ich ein Kind war habe ich häufig inhaliert. Darum ging es doch.“ ließ Barack Obama seine Anhänger angeblich freimütig wissen.

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