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     305  0 Kommentare bne/vzbv - Renditen für Strom- und Gasnetze sind mehr als ausreichend

    Berlin (ots) - Strom- und Gasnetzbetreiber wehren sich gegen die
    von der Bundesnetzagentur im Jahr 2016 festgelegte Höhe der
    Zinssätze, mit denen die Unternehmen ihr eingesetztes Kapital
    verzinsen dürfen. Aus Sicht des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft
    (bne) und des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) ist das von
    der Bundesnetzagentur festgelegte Zinsniveau aber mehr als
    ausreichend, um die Modernisierung der Energienetze sicherzustellen.
    Die Rechnung für die hohen Renditen zahlten die Verbraucherinnen und
    Verbraucher. Der Großteil der Strom- und Gasnetzbetreiber hat gegen
    die von der Bundesnetzagentur beschlossenen Zinssätze geklagt. Am
    morgigen 17. Januar 2018 wird die Klage vor dem OLG Düsseldorf
    verhandelt.

    Zum Hintergrund: Die Eigenkapitalzinssätze werden jeweils für fünf
    Jahre von der Bundesnetzagentur festgelegt. Sie sollen die
    marktübliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals sicherstellen und
    den Anreiz schaffen für notwendige Investitionen in die Strom- und
    Gasnetze. Diese Zinssätze bilden sich in den Netzentgelten ab, die
    alle Energiekunden zahlen. Die Bundesnetzagentur hatte das Zinsniveau
    im Oktober 2016 auf 6,91 Prozent für Neuanlagen (für Altanlagen 5,12
    Prozent) vor Steuern für den Zeitraum von 2019 bis 2023 für
    Stromnetzbetreiber bzw. von 2018 bis 2022 für Gasnetzbetreiber
    gesenkt. Grundlage dafür war ein behördliches Gutachten, das unter
    anderem das seit Jahren sinkende Zinsniveau an den Kapitalmärkten
    berücksichtigte. Gegen die Entscheidung haben rund 1.100 der rund
    1.600 Strom- und Gasnetzbetreiber in Deutschland geklagt.

    "Die Klagen der Netzbetreiber sind nicht nachvollziehbar. Für
    Investoren sind Anlagen in Energienetze beim vorgesehenen Zinsniveau
    mehr als attraktiv, zumal es sich um ein Monopolgeschäft mit geringem
    Risiko handelt", betont bne-Geschäftsführer Robert Busch. Zum
    Vergleich: Die Zinssätze für risikoarme oder sehr risikoschwache
    Anlagealternativen sind nahezu auf Null gefallen bzw. negativ. Eine
    vom bne mitbeauftragte Studie der Universität Lüneburg aus dem Jahr
    2016 kommt zu dem Schluss, dass Investitionen in die
    Energieinfrastruktur auch bei Garantiezinsen unter 6,91 Prozent
    attraktiv wären. "Es kann also keine Rede davon sein, dass die im
    Zuge der Energiewende notwendige Modernisierung der Netze angesichts
    der leicht abgesenkten Eigenkapitalzinsen auf der Kippe stehen",
    betont Busch.

    "Schon heute machen die Netzentgelte den größten Teil auf der
    privaten Stromrechnung aus. Die Bundesnetzagentur hat 2016 die
    Möglichkeit nicht genutzt, die hohen Gewinne der Netzbetreiber auf
    ein angemessenes Niveau zu senken und damit die privaten Verbraucher
    fair zu entlasten", sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv. Insgesamt
    liegen die jährlich von allen Energiekunden gezahlten Stromnetzkosten
    bei rund 20 Milliarden Euro. Dabei ist für die Öffentlichkeit weiter
    nicht nachvollziehbar, wie die Verteilnetzbetreiber mit den Entgelten
    umgehen, da sie sich weigern, entsprechende Angaben zu
    veröffentlichen. "Hohe Renditen zu fordern, aber nicht für
    Transparenz zu sorgen, das passt nicht zusammen", so Müller.

    Die hohen Gewinne der Netzbetreiber verzerren den Wettbewerb im
    Energiegeschäft. Aufgrund der unzureichenden Trennung der
    Geschäftsfelder Netz und Vertrieb können integrierte Energieversorger
    Gewinne aus dem Netzbetrieb für ihre wettbewerblichen
    Geschäftsbereiche nutzbar machen. "Durch diese Quersubventionierung
    können Sie andere Unternehmen aus dem Markt drängen. Dies schadet dem
    Wettbewerb und erhöht die Kosten für alle", so Busch.

    OTS: Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne)
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/81312
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_81312.rss2

    Pressekontakt:
    Karsten Wiedemann
    Pressesprecher
    Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) e.V.
    Association of Energy Market Innovators
    Hackescher Markt 4
    D-10178 Berlin
    Fon: +49 30/ 400 548-18
    Mobil: 0170/7333634
    Fax: +49 30/ 400 548-10
    karsten.wiedemann@bne-online.de

    Thomas Engelke
    Leiter
    Team Energie und Bauen
    Geschäftsbereich Verbraucherpolitik

    Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

    Markgrafenstraße 66, 10969 Berlin
    Fon: +49 (30) 258 00-265
    Mobil +49 (170) 7168241
    Fax +49 (30) 258 00-428
    thomas.engelke@vzbv.de



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