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    Linke Sprachpolizei  1758  2 Kommentare Der Unsinn mit dem (Un)wort des Jahres

    Das "Unwort des Jahres" 2017 heißt "alternative Fakten". Das verkündete die Jury um Linguistik-Professorin Nina Janich. Mit "Sprachwissenschaft", wie es unkritisch in Medienberichten heißt, haben die "Worte" und "Unworte des Jahres" indes nichts zu tun. Hier wollen sich Linksintellektuelle ihrer Deutungshoheit versichern und Andersdenkende lächerlich machen.

    Die Bezeichnung "alternative Fakten" sei, so begründet die Jury ihre Entscheidung, "der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen". "Alternative Fakten" ist ein Begriff, der von Kellyanne Conway, einer Beraterin von Donald Trump, verwendet wurde, um die (falsche) Behauptung zu stützen, dass zur Amtseinführung von Trump mehr Zuschauer gekommen seien als bei früheren Amtseinführungen anwesend waren.

    Meine Meinung: Natürlich ist "alternative Fakten" ein schwachsinniger Begriff, der jedoch überhaupt nicht in die Sprache eingegangen ist - weder in die deutsche noch in die englische. Er wird allenfalls von politisch Korrekten verwendet, um Andersdenkende lächerlich zu machen und als Lügner und Idioten darzustellen - nach dem Motto: Jeder Andersdenkende ist ein kleiner Trump. Die Behauptung der Jury, "alternative Fakten" sei auch in Deutschland zum Sinnbild für besorgniserregende Tendenzen im öffentlichen Sprachgebrauch geworden, ist abwegig.

    Die Juroren rügten zudem den Begriff "Shuttle Service" im Zusammenhang mit Seenotrettungseinsätzen von Nichtregierungsorganisationen im Mittelmeer für Menschen, die in Schlauchbooten flüchten. Außerdem prangerten sie die Formulierung "Genderwahn" an. Mit diesem Ausdruck würden in konservativen bis rechtspopulistischen Kreisen zunehmend Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit in undifferenzierter Weise diffamiert, so die Jury. Damit sollen also Kritiker der Genderideologie gemaßregelt werden. Auf der Liste der Vorschläge zum "Unwort des Jahres" stand auch die "Sprachpolizei" - ein Begriff, der sich gegen die Sprachvorschriften durch politisch Überkorrekte wendet (und damit natürlich selbst unerwünscht ist).

    Wort des Jahres 2016 war "postfaktisch"
    Untersucht man die Begriffe, die in früheren Jahren als Worte bzw. Unworte des Jahres gekürt wurden, dann wird deutlich, dass sich darin die Weltsicht der Linksintellektuellen verdichtet. "Unworte", die von politisch Linksstehenden verwendet werden, gibt es nach dieser Lesart nicht. "Unworte" sind vorwiegend Begriffe, die - tatsächlich oder vermeintlich - von Liberalen, Konservativen oder Rechten verwendet werden.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Linke Sprachpolizei Der Unsinn mit dem (Un)wort des Jahres Das "Unwort des Jahres" 2017 heißt "alternative Fakten". Das verkündete die Jury um Linguistik-Professorin Nina Janich. Mit "Sprachwissenschaft", wie es unkritisch in Medienberichten heißt, haben die "Worte" und "Unworte des Jahres" indes nichts zu tun. Hier wollen sich Linksintellektuelle ihrer Deutungshoheit versichern und Andersdenkende lächerlich machen.

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