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     1594  0 Kommentare Ist der Dollar zu schwach oder der Euro zu stark?

    Normalerweise hat eine stark wachsende Volkswirtschaft auch eine starke Währung. Und tatsächlich ist Amerika wirtschaftlich stark. Die Amazons, Apples, Googles und Facebooks betreiben in den USA mit ihrem Digitalisierungs-Know How jede Menge Wertschöpfung. Und als wachstumsfördernder Brandbeschleuniger kommen auch noch drastisch gesenkte Unternehmenssteuern dazu. Viele US-Konzerne - siehe Apple - aber auch von der eurozonalen Reformrenitenz enttäuschte Unternehmen Europas werden in den Westen „Rübermachen“. Selbst Walt Disney hätte nie davon zu träumen gewagt, dass Mickey - Spitzname von US-Vizepräsident Mike Pence - und Donald einmal erfolgreich Wirtschaftspolitik für die USA betreiben. Diese auch geplanten Geldzuflüsse müssten grundsätzlich eine Aufwertung des Dollar nach sich ziehen.

    Lange Zeit galt die Parität von Euro und US-Dollar als ausgemachte Sache

    Auch höhere Notenbankzinsen der Fed und höhere Renditen für Staatsanleihen gegenüber dem anhaltenden geldpolitischen Kuschelkurs der Eurozone sprechen für, nicht gegen den US-Dollar.

    Auch führt die Verschuldung Amerikas schon aus Gründen nachlassender Bonität zu steigenden Kreditzinsen. Die Gesamtverschuldung der USA hat sich seit Beginn der Finanzkrise 2008 bis heute bereits um 50 Prozent erhöht. Und die Steuersenkung wird selbst die „Lichtgestalt“ Trump nicht aus der Portokasse bezahlen können.

    Amerikas Zinsdienst auf sein Verschuldungslaster hat sich seit dem Tiefpunkt 2012 vervierfacht.

    Gemäß Zinsparitätentheorie, wonach Anleger dort investieren, wo die höchsten Renditen zu finden sind, müsste der Dollar gegenüber allen bedeutenden Währungen durch die Decke gehen. Aber Pustekuchen, seit 2017 ist der Dollar gegenüber allen großen Währungen und damit auch zum Euro gefallen. Er ist also strukturell schwach.

    Geldpolitische Happy Hour der EZB bald vorbei?

    Sicherlich gibt es fundamental durchaus gute Argumente für eine feste Gemeinschaftswährung. Die Euro-Konjunktur hat sich deutlich stabilisiert, das Deflationsgespenst ist verschwunden und von Euro-, politischer, Finanz-, Schulden-, Banken-, Griechenland- oder Wirtschaftskrisen spricht man nur noch, wenn das Thema Wetter abgehandelt ist.

    Dieser aufgehellte Hintergrund gibt der EZB theoretisch Spielraum für eine zins- und liquiditätspolitische Trendwende, die eine Euro-Befestigung rechtfertigt. Und in der Tat, während der Devisenmarkt eine restriktivere Fed schon längst einpreist, ist das für die EZB noch Neuland. Dass ausgerechnet der amtierende Weltmeister in der Disziplin „Geldpolitische Üppigkeit“ zumindest darüber nachdenkt, wirkt auf viele pro Euro-Währungsspekulanten wie eine harte Droge und führt beim Euro zum „Overshooting“, zum Überschießen.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Ist der Dollar zu schwach oder der Euro zu stark? Normalerweise hat eine stark wachsende Volkswirtschaft auch eine starke Währung. Und tatsächlich ist Amerika wirtschaftlich stark. Die Amazons, Apples, Googles und Facebooks betreiben in den USA mit ihrem Digitalisierungs-Know How jede Menge …