ANALYSE
SocGen rät zur Risikoverringerung und empfiehlt Aktien unterzugewichten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die goldenen Zeiten am Aktienmarkt sind nach Ansicht der Societe Generale (SocGen) bald vorbei. "Senken Sie weiterhin Risiken und bereiten Sie sich auf das Ende von Goldilocks vor", riet Alain Bokobza, Leiter für Globale Asset Allocation und Aktienstrategie am Mittwoch während einem Pressegesprächs in Frankfurt. Gemeint ist ein Ende des kräftigen Wirtschaftswachstums, das schon seit Jahren mit einer sehr niedrigen Inflation und ohne erkennbare größere Risiken für die Finanzsysteme einhergeht.
Daher habe die SocGen begonnen, Aktien unterzugewichten. Vor allem von US-Aktien rät Bokobza ab, während er für Aktien aus der Eurozone und vor allem aus Japan weiterhin positiv gestimmt bleibt. Allgemein hält er das Wachstum noch für solide, doch in den USA sei das politische Management schlecht und die US-Wirtschaft befinde sich mittlerweile in der Spätphase eines sehr langen Zyklus'. Das Ende erwartet der SocGen-Experte im kommenden Jahr.
Mit Blick auf das Euro-Dollar-Verhältnis sieht Bokobza das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. "Die Gemeinschaftswährung befindet sich aktuell weiter in einem Aufholprozess in Richtung ihres fairen Wertes von 1,33 Dollar." Unterstützend wirkten dabei die in Gang gekommenen Diskussionen über einen schnelleren Ausstieg der Europäischen Zentralbank aus dem Anleihekaufprogramm (QE), das er allerdings nicht vor Ende des vierten Quartals 2018 erwartet. Mit Blick auf die US-Notenbank (Fed) rechnet er zugleich mit insgesamt drei Zinsschritten in diesem Jahr.
Den Rohstoff Gold sieht der SocGen-Experte als "perfekte Absicherung" in diesem Jahr. Mit Blick auf Öl empfiehlt er nach dem zuletzt starken Preisanstieg, im Fall von Rückschlägen zuzugreifen.
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Allgemein habe die SocGen ihren Rohstoffanteil in ihrem Wertpapier-Portfolio von 7 auf nun 5 Prozent verringert. Der Anteil an Aktien sei von zuvor 50 Prozent auf nun 40 Prozent reduziert worden, während zugleich der von Staatsanleihen von 18 auf 28 Prozent angehoben worden sei, sagte Bokobza. "Klar bevorzugt" würden dabei unter den zehnjährigen Staatsanleihen der Industrieländer (G10) die US-Bonds./ck/jkr/he