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     1216  0 Kommentare Bitcoin bei 50.000 USD in zwei Jahren?

    Der Bitcoin war lange nicht aufzuhalten: Die Kryptowährung hat in den letzten Tagen 2017 die Marke von fast 20.000 USD erreicht. Vor einem Jahr war ein Bitcoin weniger als 1.000 USD wert. Damit hat der Bitcoin-Kurs im letzten Jahr um mehr als 2000% zugelegt! Wo geht die Reise hin?

    Das Wachstum des Bitcoins wird schnell als "exponentiell" beschrieben. Auf der Suche nach einer passenden Formel, die den Kursverlauf des Bitcoins seit 2011 gerecht wird, musste schon auf ein Polynom vierten Grades zurückgegriffen werden. (Die genaue Formel: Bitcoin-Kurs = 1,9E-08x4 - 5,4E-05x3 +0,048x2 -14x +885) Mit dieser Wachstumsgeschwindigkeit würde der Preis eines Bitcoins in zwei Jahren bei ca. 50.000 USD liegen. 



    Quelle: MARS Asset Management

    Damit würde auch der Marktwert der weltgrößten Kryptowährung von aktuell 317 auf über 900 Mrd. USD in zwei Jahren anwachsen. Dies entspricht in etwa dem aktuellen Gesamtwert aller DAX-Unternehmen. Im Jahr 2021 würde der Bitcoin-Wert sogar das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Deutschland und im Jahr 2024 den Wert aller Aktienbestände weltweit übertreffen. 

    Offensichtlich stößt der Modellansatz zu exponentiellem Wachstum in der Realität auf seine Grenzen. Exponentielles Wachstum ist „als langfristiger Trend“ nicht realistisch und die Fortsetzung des diesjährigen Bitcoin-Kursanstieges in den nächsten Jahren unwahrscheinlich.

    Der reale Nutzen ist zudem gering. Das Bitcoin-System ist aktuell überlastet, Zahlungen erfolgen viel zu langsam und sind zu teuer. So erreicht das Bitcoin-Netzwerk durchschnittlich 3 Transaktionen pro Sekunde und kann nach Expertenmeinung maximal 7 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Der Kreditkartenanbieter Visa verarbeitet durchschnittlich ca. 4000 Buchungen pro Sekunde.

    Der Betrieb der Rechner verbraucht auch Strom, viel Strom. Für jede Transaktion werden rund 250 Kilowattstunden Strom benötigt (Quelle: www.digiconomist.net). Das entspricht etwa 2500 Stunden fernsehen. Am Tag sind das 95 Millionen Kilowattstunden, im Jahr dann 35 Terawatt. Dies entspricht dem Stromverbrauch Dänemarks. Eine Revolution bzw. Evolution der Finanzmärkte durch den massentauglichen Einsatz von Kryptowährungen steht deshalb derzeit aus.

    Zudem muss das Risiko bei Kryptowährungen im Auge behalten werden. Die historische Volatilität betrug 100% und war damit 5-mal höher als die Kursausschläge von deutschen Standardaktien. Als Wertanlage ist der Bitcoin zu volatil.

    Die Kursrückschläge von vorhergehenden Hochs betrugen über 80%. Das heißt, ein Pechvogel mit einem schlechten Ein- und Ausstiegszeitpunkt hätte trotz „Kursfeuerwerk“ einen beinahe Totalverlust mit dem Bitcoin erlitten. 

    Quelle: MARS Asset Management

    FAZIT: Glückspilze sind mit dem Kursanstieg des Bitcoins im letzten Jahr reich geworden, doch die Fortsetzung des diesjährigen Kursanstieges ist in den nächsten Jahren sehr unwahrscheinlich. Die Wette auf weitere Kurssteigerungen wird zudem immer riskanter, solange die Technologie nicht massentauglich wird.





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    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
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