Zinsen – Draghi jagt Häuslebauern Schrecken ein
Die
Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank am 25. Januar hatte für das laufende Jahr Signalwirkung. Mario Draghi schafft es nicht mehr, mit Worten und Beschwichtigungen die Stärke des Euro zu
verhindern. Auch kann er die Lage in der Eurozone nicht weiter als schlecht verkaufen. Die Zinsen klettern und dies hat Auswirkungen – beispielsweise für Häuslebauer. Unser Favorit für die nächsten
Wochen sind seitwärts-offensive Produkte auf den DAX wie der Capped-Bonus DM7661, der Turbo-Bear VL6QJN auf den Bund-Future sowie der
Euro-Inliner DS00UW.
Die Frage an Mario Draghi kam etwas spät, doch sie kam. Eine Journalistin wollte von ihm bei der jüngsten EZB-Pressekonferenz wissen, ob er mit seinen Worten nicht ganz bewusst die Richtung des Euro beeinflussen will. Draghi redete sich ein wenig heraus, doch natürlich weiß jeder am Markt, dass ein schwacher Euro dem Notenbankchef bisher nie ungelegen kam. Umso aufmerksamer wird man zur Kenntnis nehmen, dass alle Beteuerungen um ein vorsichtiges Agieren seitens der EZB auch 2018 dem Euro zumindest nicht helfen, seine Klettertour sogar beschleunigen.
Part of the game
Das stark oder schwach reden von Währungen ist Teil des Spiels diesseits und jenseits des Atlantiks, denn momentan hat jeder gerne eine eher schwache Währung. Das klappte jahrelang gut, nun ist der Euro in der Oberhand und die Volkswirte der Societe Generale rechnen damit, dass er 2018 die Marke von 1,30 Dollar anpeilen könnte.
Ist das schlimm? Für die Industrie erst einmal nicht. Zum einen erzielen beispielsweise die DAX-Konzerne die Hälfte ihrer Umsätze innerhalb Europas. Zum anderen hört man noch keinen Firmenchef laut schreien, oder vernehmen Sie Klagen von Tom Enders und Airbus angesichts der Euro-Stärke? Nun gut, womöglich hat Enders andere Baustellen zu klären, doch die Stimmung ist noch entspannt und mit einem Dollar bei 1,25 plus minus kann fast jeder leben. Das Kuriose jedoch – Je stärker der Euro wird, desto problematischer wird der Ausstieg aus der sehr expansiven EZB-Geldpolitik. Denn ein starker Euro verbilligt wiederum importierte Güter und drückt auf die wichtige Inflationsrate.
Häuslebauer aufgepasst
Hausbauer und Hausfinanzierer sollten jedoch aufmerksam sein, denn die Zinswende für Immobilienkredite ist eingeleitet und sie geht langsam weiter. Die Tage, in denen man für eine zehnjährige Bindung bei guter Bonität weniger als ein Prozent zahlen durfte, sie sind vorüber. Schon jetzt liegen die Angebote bei 1,3 Prozent oder höher. Die zehnjährige Bundesanleihe hat die Marke von 0,6 Prozent bereits übersprungen. Vor knapp einem Jahr lag sie nahe null. Übrigens – im Vergleich liegt das beste Angebot für Festgeld mit zehn Jahren Bindung bei der IKB bei 1,3 Prozent.
Zinsen angreifen
Wer auf einen weiteren Anstieg der Zinsen setzt, kann mit einem Turbo-Short auf den BUND-Future agieren – WKN VL6QJN – und damit den Zinsanstieg über Umwege absichern. Auch der schnelle Abschluss eines Kreditgeschäfts könnte hilfreich sein, denn die nächste Preisrunde der Banken dürfte teurer werden.
Eine interessante Spekulation dürfte aber auch sein, dass der Euro bei seiner Klettertour zumindest eine Pause einlegt. Ein Euro-Dollar-Inliner mit Barrieren bei 1,115 und 1,295 Dollar bei Laufzeit Juni 2018 ist spekulativ, aber reizvoll für aktive Trader – WKN DS00UW – mit einer Renditechance von fast 100 Prozent. Denn eines darf man nie vergessen – Devisenmärkte sind auch Stimmungsmärkte und mit viel Psychologie gesegnet. Diese Stimmung kann sehr schnell drehen.