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    Marktkommentar  1035  0 Kommentare Hans-Jörg Naumer (Allianz GI): Jahresauftaktrallye

    Die Aktienbörsen rund um den Globus sind gut ins Jahr 2018 gestartet - warum spricht eigentlich niemand von der Jahresauftaktrallye?

    Wenn frisches Geld in die Märkte fließt, Risikobudgets adjustiert werden, das neue Jahr mit neuem Optimismus in den Blick genommen wird – wer sagt denn, dass es nur eine Jahresendrallye geben sollte? So oder so: Der S&P 500 und der DAX30 erreichten neue Höchstmarken, Nikkei und Hang Seng gewannen weiter an Boden.

    Überhaupt zeigten sich die großen Aktienindizes im Aufwärtsmodus. Gelitten haben aber die Anleihemärkte. Kein Wunder. Der Reflationierungstrend läuft ebenso gegen sie wie „Peak Liquidity“ – der Gipfelpunkt der Zentralbankliquidität, der in den nächsten Monaten nach unseren Berechnungen überschritten werden dürfte.

    Was den Aktien in die Hände spielte, waren durch die Bank solide Konjunkturdaten. Sie können als Beleg dafür gesehen werden, dass die Aufschwungsphase noch nicht zu ihrem Ende gekommen ist. Dazu kam ein erfreulicher Auftakt der Berichtssaison zu den Unternehmensgewinnen im vierten Quartal.

    Zwar haben erst ca. 20% der US-Titel ihre Ergebnisse vorgelegt, aber es zeigt sich ein erfreuliches Bild. Besonders die US-Banken hatten Gutes zu berichten. Zwar mussten bei den Handelsergebnissen teilweise herbe Verluste hingenommen werden, aber die klassischen Geschäftsfelder profitierten von der Zinsentwicklung und der Ausweitung der Zinsmargen sowie von einem starken Geschäft mit den Kreditkarten. Auch die Chemie, „die“ zyklische Branche schlichtweg, welche die Entwicklung von einem ganzen Bündel weiterer Sektoren reflektiert, lief gut.

    Die Woche voraus:

    In der kommenden Woche muss sich jetzt zeigen, ob die Jahresauftaktrallye weiterläuft. Die Chancen stehen nicht schlecht. Treiber sollten die Konjunkturdaten und vor allem die Berichtssaison sein:

    Konjunkturdaten: 

    Der Datenkalender ist prall gefüllt (siehe S.3). Im Schnitt ist mit einer Bestätigung der expansiven Wirtschaftsentwicklung zu rechnen.

    Ein besonderes Augenmerk sollte China gelten. Für das Land der Mitte stehen gleich zwei Einkaufsmanagerindizes in der kommenden Woche an und es ist wichtig zu sehen, ob die Konjunktur sich abschwächt oder nicht.

    Berichtssaison: 

    Die US-Berichtssaison nimmt an Fahrt auf. Aus Europa gesellen sich einige bekannte Namen dazu. Die kontinentaleuropäischen Firmen haben auf der Gewinnseite noch deutlich Nachholpotenzial, wobei die Banken hier kaum von der Zinsentwicklung profitieren können. Frankreich dürfte sich zum Sonderthema entwickeln. Merke: Der Mut zu Reformen zahlt sich aus. Entscheidend sollte insgesamt die „Guidance“ werden, welche die Firmen den Märkten bzgl. der für 2018 zu erwartenden Gewinnentwicklung geben. Diese dürfte in Einklang mit einer soliden Konjunktur stehen.

    Für latente Unruhe könnten vor allem die Geldpolitik und die Technik sorgen, vielleicht auch die Politik:

    Geldpolitik: 

    Am kommenden Dienstag und Mittwoch tagt der Offenmarktausschuss der Federal Reserve (FOMC). Mit einem weiteren Zinsschritt nach oben ist nicht zu rechnen. Da im Anschluss keine Pressekonferenz stattfindet, wäre dies geradezu untypisch. Auch soll der Übergang von Fed-Chair Janet Yellen zu Jerome Powell ruckelfrei verlaufen. In Anbetracht der Steuer-senkungen könnte es aber zu einer Nuancenverschiebung bzgl. der weiteren Geldpolitik kommen. Aktuell preist der Markt allerdings bereits einen Zinsschritt im März mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% ein. Nicht uninteressant ist auch, wer demnächst als Vize-Chair bestimmt wird, da dies auch mögliche Hinweise auf die zukünftige Ausrichtung der Fed gibt.

     

    Technik: 

    Die Stimmung ist fast schon zu gut um gut zu sein. Die Relative-Stärke-Indikatoren weisen für die großen Indizes in Asien, den USA und Europa einheitlich eine überkauft Lage aus. Die niedrige Volatilität zeigt geradezu Schwerelosigkeit an. Da kann es schnell schon mal zu Glattstellungen kommen, bei auch nur leichten Irritationen.

    Politik: 

    Ach ja, die Politik. Diese kam bislang nur am Rande vor. Fast unbemerkt wurde der „Shutdown“ in den USA fürs Nächste vom Tisch genommen, und niemand will bemerken, dass sich in Deutschland immer noch keine Regierung formiert hat. Auch nach dem Bundesparteitag der Sozialdemokraten bleiben Unsicherheiten, denn die jetzt startenden Koalitionsverhandlungen mit der CDU stehen unter dem Vorbehalt einer Mitgliederbefragung. Die Gegner der Koalition gehen parteiintern in die zweite Runde.




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