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     2625  0 Kommentare US-Aktien in der Fahnenstange - Seite 2

    Treiber der bullischen Herde war (und ist noch) die Trumpsche Steuerreform, die Ende 2017 Gesetz wurde. Hier wird erwartet, dass sie die Unternehmensgewinne in 2018 um etwa neun Prozent ansteigen lässt. Auch der Verlauf der Quartalssaison half bis jetzt – für das vierte Quartal 2017 wird eine Steigerung der Unternehmengewinne im S&P 500 um jetzt 13,2% erwartet. Die Zahlen besonders von Energiefirmen konnten von steigenden Ölpreisen profitieren. Nichtsdestotrotz hat das Shiller-KGV mittlerweile fast 35 erreicht – nur 2000 war es mit 44 höher, 1929 kam es auf 30.

    Viel wird bei den Wirkungen der Steuerreform darauf gewettet, dass repatriierte Auslandsgewinne zu verstärkten Aktienrückkäufen und zu ansteigender M&A-Aktivität führt. Natürlich will sich jeder gerne seine Aktien (zu einem höheren Kurs als heute) abkaufen lassen, deshalb wird jetzt nicht verkauft. Die großen Tech-Firmen, deren Kursentwicklung die Aktienentwicklung insgesamt in den zurückliegenden 18 Monaten stark geprägt hat, sind da besonders im Fokus. Mit starken Aktienrückkäufen könnte das KGV wieder in normalere Regionen laufen, so eine weitere Hoffnung. Die große Unbekannte dabei ist, wie viel von den Auslandsgewinnen in „cash“ oder aber in US-Assets wie Aktien und Anleihen, auch „sicheren“ Staatsanleihen, investiert ist.

    Viel ist von den „Segnungen“ der Trumpschen Politik in den Kursen eingepreist. Das lässt den S&P 500 nun 13% über seiner EMA200 zu notieren, mit Abstand der höchste Wert seit mindestens 2004. Man kann es drehen und wenden, wie man will, alles in allem ergibt sich eine starke Überdehnung der Aktienkurse. Das macht anfällig schon gegen „nicht so gute“ Nachrichten.

    Der US-Finanzminister hat kürzlich die Dollar-Schwäche begrüßt, sie würde US-Multis im internationalen Wettbewerb helfen. Natürlich verschafft ihnen das Extraprofite, sie nutzt auch denjenigen, die in Dollar verschuldet sind, wie etwa vielen Emerging Markets. Andererseits treibt ein schwächer werdender Dollar die Rohstoffpreise global an, das stärkt inflationäre Bewegungen insgesamt. Besonders betroffen sind davon die USA, deren ohnehin schon vergleichsweise hohe Inflationsrate durch importiertte Pressteigerungen noch beschleunigt wird. Das mag zwar Aktionäre über Inflationsillusion noch eine zeitlang beglücken, aber wenn die Illusionsblase erst einmal platzt, wird es nicht lustig.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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