Finger weg von Bitcoin-ETFs
Kryptowährungen wie der Bitcoin und Ethereum sind in aller Munde. Während sich die Anlage in Aktien oder Zertifikate in den letzten Jahren sehr komfortabel gestaltet, gilt es beim Bitcoin-Kauf einige Dinge zu beachten. Nicht jeder Anleger möchte sich mit einem Wallet oder der sicheren Verwahrung seiner Coins beschäftigen. Daher erfreuen sich Zertifikate wie von Vontobel großer Beliebtheit. Einen anderen Weg gehen Bitcoin-ETFs. Die Experten von Ginmon raten von diesem Modell ab. Wir stellen den Kommentar vor.
Ein Kommentar von Lars Reiner, Gründer und Geschäftsführer des digitalen Vermögensverwalters Ginmon
Niemand hat sie bisher gesehen, aber sie werden so breit diskutiert wie kaum ein anderes Thema: ETFs auf den Bitcoin. Viele Experten sind sich sicher: es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sie erscheinen, so gewaltig sei die Nachfrage nach den Indexprodukten auf die boomende Kryptowährung. In den USA warten zahlreiche Anbieter auf ihre Genehmigung durch die Börsenaufsicht.
Bei der breiten Debatte und dem allgemeinen medialen Hype um den Bitcoin gerät die eigentliche Sinnfrage eines solchen Produktes sehr schnell in den Hintergrund: Muss man wirklich alles auf den Finanzmarkt werfen, wofür es eine Nachfrage gibt? Beim Thema Geldanlage und gerade bei Bitcoins gilt leider immer noch für viele Anleger: „Denn Sie wissen nicht, was sie tun.“
Ein Bitcoin-ETF – sollte er jemals kommen – wäre jedenfalls ein absurdes und in sich paradoxes Finanzprodukt. Und Anleger, die ihr Geld langfristig und gewinnbringend anlegen wollen, sollten unbedingt die Finger davon lassen. Aus folgenden Gründen:
Grund 1: Keine Streuung
Ein Bitcoin-ETF würde die Grundidee des Konzeptes „ETF“ torpedieren. Diese Produkte wurden erdacht und aufgelegt, um eine breite Streuung ihres Vermögens zu ermöglichen und sie damit am breiten
Aufschwung des Marktes kosteneffizient teilhaben zu lassen.
Diversifikation ist eins der wichtigsten Gebote der Geldanlage und nicht umsonst zählt zu den berühmtesten Börsenweisheiten der Satz, dass man nicht alle Eier in einen Korb legen sollte.
Doch genau das würde ein Bitcoin-ETF tun, der sich nur auf eine digitale Währung fokussiert. Es gibt zwar keine allgemeingültige Definition eines Bitcoin-ETFs, doch wir verstehen darunter alle ETFs, die vollständig von der Entwicklung des Bitcoin abhängig sind. Da dies ein unzumutbares Klumpenrisiko ist, wäre der Name „ETF“, der bei den meisten Anlegern für Diversifikation steht, reine Augenwischerei.
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Quelle: Ginmon, eigene Recherche