Aus für CFDs/FX und Klagewelle gegen Knock-Out Zertifikate? - Seite 2
Aber eine Obergrenze von bis zu 1:5 für volatile und nicht sehr liquide Basiswerte wird natürlich nicht ohne Folgen bleiben. Selbst die strengen US-Regulierungsbehörden haben sich mit 1:50 zufrieden gegeben. Beispielhafte konkrete Auswirkungen wären etwa:
- statt 100 EUR Margin (100:1) für ein Mini-Lot EUR/USD würden dann 333 EUR (30:1) benötigt
- statt 130 EUR Margin (100:1) für 1 CFD des DAX30-Index würden dann 650 EUR (20:1) benötigt
- für 1.000 Aktien-CFDs der Commerzbank braucht man dann Intraday nicht mehr bloß 685 EUR (20:1), sondern 2.740 EUR (5:1) Margin
Gerade für Einsteiger sind CFDs ein wunderbar transparentes und bisher kostengünstiges Produkt. Die 5 EUR Flat Fee eines beliebten Online-Brokers für jede Zertifikate- und Optionsscheinorder etwa sind doch für ein kleines 1.000 EUR-Konto gar nicht finanzierbar. Diese Kleinanleger werden sich nun vermehrt von "Freetrade"-Aktionen locken lassen. Die entweder immer zeitlich begrenzt sind, oder nur für wenige Emittenten gelten. Langfristig kommt man dann um die schmerzhaften Provisionen nicht herum.
Während der CFD-Handel sehr viel günstiger ist. Künftig aber dickere Kapitalpolster benötigt, siehe Beispiel am Ende des Artikels. Ein Gesprächspartner, der anonym bleiben möchte, ließ sich sogar zu der Aussage hinreißen
Ein so massiver Hebel-Cut wird den Brokern mehrere hundert MillionenEuro Einbußen bescheren.
Das mag eine etwas hochgegriffene Zahl sein, aber leichter wird das Business sicher nicht. Und was schlecht für die Broker ist, ist nicht automatisch gut für uns Trader, oft ganz im Gegenteil.
Darüber, dass Knock Outs-Zertifikate im Hebel nach oben hin gar nicht begrenzt sind, will ich erstmal noch gar nicht sprechen, denn jetzt kommt erst noch jene Spaßbremse, die viele noch gar nicht realisiert haben.
Neue Stop-Out Regeln
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Bisher hatte jeder Broker eigene Regeln, wie und wann Positionen im Verlust automatisch vom Broker geschlossen werden. Um den Kunden zu schützen, aber natürlich auch um den Broker selbst zu schützen. Schließlich drohen manche überinvestierten Konten ohne vernünftige Stopps in volatilen Phasen ins Minus zu geraten. Und seit Wegfall der Nachschusspflicht müsste das der Broker ja aus eigener Tasche berappen. Die einen gingen nach dem First In, First Out-Prinzip vor, andere haben die größte Verlustposition geschlossen etc.