H&M-Aktie im Sinkflug
H&M: Ist die Aktie bald Ramsch?
Die H&M-Aktie befindet sich im Sinkflug. Die Modekette kämpft mit Rassismus-Vorwürfen, hohem Konkurrenzdruck sowie schlechten Zahlen.
Das Modeunternehmen H&M befindet sich in der Krise: Rassismus-Vorwürfe, hoher Konkurrenzdruck sowie schlechte Zahlen führen zu Kurseinbrüchen bei der Aktie. Innerhalb eines Jahres fiel die
Aktie um mehr als 35 Prozent, innerhalb von drei Jahren sogar um mehr als 50 Prozent (Stand: 31.01.2018, 13:51 Uhr):
Die Modekette steht unter anderem wegen einer rassistischen Werbung in Südafrika in der Kritik. Dort hatte das Unternehmen eine Werbung mit einem dunkelhäutigen Jungen, der ein T-Shirt mit der Aufschrift „Coolster Affe im Dschungel“ trägt, veröffentlicht. Ein anderer Pullover mit der Aufschrift „Survival Expert“ wurde von einem weißen Kindermodel getragen, so die TAZ. Nachdem es in Südafrika zu Demonstrationen und Ausschreitungen gekommen war, hatte H&M sich öffentlich entschuldigt und die Werbung zurückgezogen.
Dies ist jedoch nicht der einzige Skandal des Unternehmens. So verkaufte H&M kürzlich einen Pyjama, der einer KZ-Häftlingsuniform ähnelte. Außerdem wurden zu dünne Models engagiert. Greenpeace wirft dem Unternehmen vor, Kleidung mit kleinen Fehlern massenhaft zu verbrennen, so die FAZ. Zwar würden laut Unternehmensangaben nur mit Chemikalien verunreinigte Klamotten verbrannt, trotzdem wirkte die öffentliche Diskussion reputationsschädigend.
Neben den ganzen Skandalen kämpft H&M mit Umsatzrückgängen. Im letzten Quartal des Geschäftsjahrs 2016/17 ging der Umsatz zum ersten mal in der Unternehmensgeschichte um vier Prozent zurück. Der Online-Shop könne zudem die Umsatzrückgänge in den Filialen nicht kompensieren, so die FAZ. H&M kämpft außerdem mit zunehmender Konkurrenz von Billig-Modeketten wie Primark und Kik.
Der Gewinn im gesamten vergangenen Jahr ging um fast 13 Prozent auf knapp 1,66 Milliarden Euro zurück, so das Handelsblatt. "Die Veränderungen in der Industrie fordern alle heraus", so Unternehmenschef Karl-Johan Persson gegenüber dem Handelsblatt. Das Unternehmen werde über 170 Filialen schließen, so der H&M-Chef.
Einer der größten Investoren von H&M, Skandia, zieht sich jetzt zurück. Gegenüber der ARD sagte Portfoliomanager Erik Sjostrom: "Es gibt so vieles, das sie tun müssen, dass ich nicht erwarte, dass sie das schnell lösen werden".
Quellen:
FAZ: „H&M kämpft an allen Fronten“
Handelsblatt: „H&M muss Filialen schließen“
TAZ:“ … ein Pulli von H&M“
ARD: H&M völlig aus der Mode