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     492  0 Kommentare Windanlagenbauer Vestas mit weniger Gewinn - Auftragslage robust

    AARHUS (dpa-AFX) - Hoher Wettbewerbs- und damit einhergehender Preisdruck haben Umsatz und Ergebnis des dänischen Windanlagenbauers Vestas belastet. So lieferte das Unternehmen zwar mehr Windturbinen aus als im Vorjahr, jedoch blieb unter dem Strich weniger bei den Dänen hängen. Vestas schlug sich jedoch bedeutend besser als der Wettbewerber Siemens Gamesa , der zuletzt mit einem zweistelligen prozentualen Umsatzrückgang sowie roten Zahlen zu kämpfen hat. Das Geschäft mit Windanlagen wandelt sich derzeit in einen zunehmend reifen Markt, der ohne Subventionen auskommen muss. Dies bekommen die Hersteller zu spüren.

    So ging der Nettogewinn von Vestas 2017 von 965 Millionen auf 894 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Mittwoch an seinem Stammsitz in Aarhus mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebit) sank um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der Umsatz nahm um 3 Prozent auf knapp 10 Milliarden Euro ab. Im Schlussquartal gingen Umsatz und Ebit noch deutlicher zurück, Vestas blieb dabei jedoch im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Dabei machten dem Windanlagenbauer zusätzlich negative Währungseffekte zu schaffen. Die Aktionäre sollen mit 9,23 dänischen Krone (rund 1,24 Euro) je Aktie weniger Dividende erhalten als im Vorjahr mit je 9,71 Kronen. Ein umgerechnet bis zu 200 Millionen Euro schweres Aktienrückkaufprogramm ist in Vorbereitung.

    Das Vestas-Management zeigte sich zufrieden. Das Unternehmen sei weiterhin bei den Gewinnmargen führend in der Industrie, kommentierte Vorstandsvorsitzender Anders Runevard. Die Ebit-Marge ging zwar von 13,9 auf 12,4 Prozent zurück, liegt jedoch bedeutend höher als etwa bei Siemens Gamesa, die im vergangenen Geschäftsjahr auf eine bereinigte Pro-forma-Marge von 7 Prozent kamen und für das laufende Geschäftsjahr 7 bis 8 Prozent anstreben.

    Die Auftragsbücher von Vestas sind zudem gut gefüllt. Dabei zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Auslieferungen: In Megawatt stieg die Zahl der Neuaufträge, in Euro gingen sie jedoch 2017 um 6 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro zurück. Beim Auftragsbestand verzeichnete Vestas bei den Serviceverträgen ein zweistelliges prozentuales Wachstum, aber auch bei den Anlagen selbst ein leichtes Plus.

    Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Vestas-Management einen Umsatz zwischen 10 und 11 Milliarden Euro, wobei die Erlöse aus Dienstleistungen zunehmen dürften. Die operative Marge sieht der Konzern weiter sinken: auf 9 bis 11 Prozent. Der Wandel in der Windindustrie führe zu einem hoch wettbewerbsintensiven Umfeld, was voraussichtlich eine weitere Konsolidierung antreiben werde, schätzt der Konzern. Langfristig gab Vestas ein Margenziel von mindestens 10 Prozent aus. Beim Umsatz wollen die Dänen schneller als der Markt wachsen.

    Am Markt wurden die Aussagen positiv aufgenommen: Die Aktie stieg am Vormittag in Kopenhagen um rund 5 Prozent auf 426 Kronen./nas/mne/jha/




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