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    Egbert Prior  2131  0 Kommentare Bastei Lübbe schlägt neues Kapitel auf

    Aktionäre sind leidgeprüft. Erst mußte der Kölner Traditionsverlag die Bilanzen der Geschäftsjahre 2014/15 und 2015/16 korrigieren. Wirtschaftsprüfer hatten falsche Wertansätze bei Töchtern moniert. Dann trat der komplette Aufsichtsrat wegen Interessenskonflikten zurück. Auch Prognosen wurden verfehlt. Rote Zahlen. Das Digitalgeschäft verursacht hohe Kosten und bescheidene Erträge. Im September mußte Vorstandschef Thomas Schierack gehen. Der Kurs hat sich  seit 2015 mehr als halbiert. In der letzten Woche stürzte die Notiz um weitere 20% ab. Aktuell nur noch 3,16 Euro. Auslöser war eine Meldung über weitere Abschreibungen in Millionenhöhe. Wir sehen darin aber eher ein positives Signal. Carel Halff, der neue Chef, macht tabula rasa. Der Manager hatte aus dem Weltbild Verlag einen Milliardenkonzern aufgebaut und die Chancen der Digitalisierung frühzeitig erkannt. Der neue CEO bereinigt die Bilanz und kappt die Prognose. Die Wertansätze diverser Töchter werden um 7 Millionen geschrumpft. Auch nimmt man aktivierte Autorenhonorare näher unter die Lupe und setzt sie mit vier bis fünf Millionen weniger in der Bilanz an. Die Umsatzprognose wird zusammengestrichen, statt der bislang in Aussicht gestellten Erlöse von 160 Millionen sollen nur noch 140 Millionen zusammenkommen. Unter dem Strich wird ein satter operativer Verlust erwartet in Höhe von etwa 9 Millionen. Die meisten „Grausamkeiten“ dürften nun erledigt sein. Bastei Lübbe hat einen gesunden Kern. Die Bestseller-Autoren Dan Brown und Ken Follet liegen auf Platz 1 und 2 im Umsatzranking des deutschen Buchhandels. In den ersten neun Monaten legte der Umsatz mit klassischen Büchern um 15%, E-Books etc. um knapp 20%. Zum Brot- und Buttergeschäft zählen auch noch Rätsel und Romanhefte wie Jerry Cotton. Unternehmenslenker Halff hat ein Effizienzprogramm erarbeitet, mit dem er „verborgene Potentiale“ heben möchte. Der Kurssturz hat die Börsenbewertung auf nur noch 42 Millionen eingedampft. Das entspricht nur in etwa dem Buchwert. Das Umsatzvielfache ist mit 0,3 lächerlich gering. Fazit: Neue Besen kehren gut! Bei Konzentration auf das Kerngeschäft kann Bastei Lübbe wieder durchstarten. Zum Einstieg Korrekturen abwarten, bei weniger als 3 Euro zugreifen.




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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Bastei Lübbe schlägt neues Kapitel auf Aktionäre sind leidgeprüft. Erst mußte der Kölner Traditionsverlag die Bilanzen der Geschäftsjahre 2014/15 und 2015/16 korrigieren. Wirtschaftsprüfer hatten falsche Wertansätze bei Töchtern moniert. Dann trat der komplette Aufsichtsrat wegen …